Ergebnisse 1. Mannschaft


Zur aktuellen Tabelle geht es hier. Auch die gesamten Partien der 2. Bundesliga, Gruppe Süd sind verfügbar (direktes Nachspielen).

Runde 9:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 28. 4. 2002  
  Heimverein  
Gastverein  
SG Kirchheim 2321
4:4
Karlsruher SF I 2293
1 Dr. Gschnitzer, O. 2392
0,5:0,5
Arnold, Lothar 2364
2 Dr. Wintzer, J. 2351
0,5:0,5
Gerstner, Wolfg. 2354
3 Vonthron, Horst 2352
0:1
Duschek, Volker 2318
4 Biebinger, Gerh. 2346
1:0
Karst, Elmar 2305
5 Beckhuis, Gern. 2279
0,5:0,5
Werner, Clemens 2324
6 Dr. Adler, Joel 2334
0,5:0,5
Pfrommer, Chr. 2251
7 Dr. Mudelsee, M. 2289
0,5:0,5
Fecht, Hans-P. 2243
8 Rudolph. Joh. 2226
0,5:0,5
Schlager, Thomas 2183

Das war knapp! Unser dreiteiliger Rettungsplan (zwei Siege gegen Viernheim und Bebenhausen und ein Unentschieden gegen Kirchheim) hat sich tatsächlich noch in den letzten drei Runden realisieren lassen.

Dabei sah es während des Kampfes lange Zeit gar nicht gut für uns aus. Nachdem Lothar bald remisiert hatte, stellten sich wechselseitig an allen unseren Brettern kleine und grosse Krisen ein. Nur gut für uns, dass es bei Kirchheim mit der Chancenverwertung auch nicht zum besten stand.

Die Sünder und Helden sind schnell erwähnt. Volker stand als erster sehr verdächtig - und gewann dann sogar plötzlich, weil er doch sehr gut im Mattsetzen ist! Wolfgang stellte einen Bauern ein und konnte später seine verlorene Stellung retten. Auch der Berichterstatter verteidigte sich im Mittelspiel so schlecht, dass Fritz zunächst im 30. Zug "aufblinkt" (+4 für den Gegner) - drei Züge später war mit freundlicher Mithilfe des Gegners wieder alles im Lot.

Thomas war seinem Gegner in die vorbereitete Variante gelaufen - und improvisieren anschliessend gut genug, um sich mit Minusbauern zu retten. Lediglich Elmar ("Wer heute verliert, muss nach Hause laufen") verlor seine Partie nach 40 Zügen gegen Altmeister Biebinger.

Beim Stande von 3:3 war bei uns meine remisliche Stellung und Hans-Peters Endspiel mit Minus-Qualität verblieben. Hier erreichte uns die Nachricht, dass von Eppingen keinerlei Schützenhilfe mehr zu erwarten war. Unglaublich aber wahr: Die Eppinger Titelträger (3 GM, 1 IM) holten zusammen nur einen Brettpunkt an den ersten vier Brettern. Zu diesem Kraftakt kann man Bebenhausen nur gratulieren.

* SK Bebenhausen 5 - 3 SC Eppingen*
-------------------------------------
Gheng ½ : ½ Gyimesi
Hoensch ½ : ½ Schmaltz
Gohil 1 : 0 Acs
Sinz 1 : 0 Mann
Latzke 0 : 1 Balzar
Maeurer ½ : ½ Koch
Braeuning 1 : 0 Schneider
Blank ½ : ½ Huber

Auch die Ergebnisse aus Viernheim konnten uns nicht erfreuen. Wenn es sich dabei um ein vereinbartes 4:4 handeln sollte, dann hätte Schott Mainz hier den Klassenerhalt von Viernheim bequem geschenkt bekommen!

*SK Viernheim 4 - 4 TSV Schott Mainz*
------------------------------------------
3 Seret ½ : ½ Balcerak 2
4 Wegerle ½ : ½ Bewersdorff 5
5 Spiegel ½ : ½ Kienast 7
6 Crut ½ : ½ Schild 8
7 Tresch ½ : ½ Wornath 9
8 Carbonnel ½ : ½ Treppner 11
9 Kratochwil ½ : ½ Ramlow 13
10 Schmidt ½ : ½ Lisanti 14

So sah es bei uns für die nächsten zwei Stunden sehr nach einem Gang in die Oberliga aus. Die angereisten Fans, Veronika und Holger, sowie der pausierende Edwin müssen anscheinend kräftig die Daumen gedrückt haben. Während bei mir das Spiel verflachte (auch zuletzt Turm gegen Springer boten keine reellen Sieg-Chancen mehr), konnte aber Hans-Peter mit zähem Spiel nach sechseinhalb Stunden seine Stellung ins kaum noch erwartete Remis retten! 4:4.

"Ein gutes Pferd springt knapp" - wir haben uns in dieser Saison mit einem starken Schluss-Spurt und vielen guten Leistungen noch aus eigener Kraft den Klassenerhalt gesichert. Speziell am letzten Spieltag stand uns viel Glück zur Seite, was uns manches Mal in dieser Saison auch gefehlt hatte.

Runde 8:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 14. 4. 2002  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF I 2326
6,5:1,5
SK Bebenhausen 2303
1 Delemarre, Jop 2445
1:0
Gheng, Josef 2319
2 Arnold, Lothar 2364
0,5:0,5
Hönsch, Matthias 2322
3 Gerstner, Wolfg. 2354
0,5:0,5
Werner, Marc 2364
4 Duschek, Volker 2318
0,5:0,5
Gohil, Harry 2307
5 Karst, Elmar 2305
1:0
Sinz, Bernhard 2188
6 Werner, Clemens 2324
1:0
Latzke, Boris A. 2290
7 Pfrommer, Chr. 2251
1:0
Dr. Mäurer, Chr. 2314
8 Fecht, Hans-P. 2243
1:0
Bräuning, R. W. 2319

Dieser wichtige Sieg lässt uns in der Tabelle die Plätze tauschen mit Bebenhausen. Damit haben wir uns zugleich gute Ausgangsbedingung für die letzt Runde geschaffen. Mit 6:8 Punkten sind wir noch nicht gesichert, doch den rettenden siebten Punkt können wir nun aus eigener Kraft schaffen.

Der Kampf ist keinesfalls so einseitig verlaufen, wie das Ergebnis vermuten läßt. Wolfgang remisiert früh mit Schwarz. Nach zwei Stunden sind bei Jop und Clemens klare Vorteile erkannbar. Auch Volker und Lothar stehen solide und gut. Und diese Partien verlaufen auch logisch und korrekt, so dass wir hier zusammen 3.5 Punkte holen.

Doch dann gibt es noch drei weitere Partien, in den Zeitnot und Kampfgeist das Spielgeschehen diktieren. Hier kommen wir eher glücklich nach Irrungen und Wirrungen zu den Punkten.

Den Zuschauern wird halt beim KSF immer eine Menge geboten, wie Edwin Bach als Kiebitz sachkundig anmerkt. Dazu trägt auch diesmal wieder der Schiedsrichter Bellmann mit peniblen Ermahnungen und unmöglichen Entscheidungen bei. Erst nach längeren Diskussionen ist die Entscheidung auf Partieverlust wegen dreimaligen Verstosses gegen Paragraph 4.1 der Schachregeln ("Jeder Zug muss mit einer Hand allein ausgeführt werden.") wieder vom Tisch.

Alles in allem haben die KSF'ler an diesem Sonntag das bessere und nervenstärkere Schach geboten und sich damit den Sieg verdient.

Runde 7:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 17. 3. 2002  
  Heimverein  
Gastverein  
SC Viernheim 2229
2:6
Karlsruher SF I 2304
1 Mandel, Andreas 2368
0:1
Delemarre, Jop 2445
2 Wegerle, Jörg 2232
0,5:0,5
Arnold, Lothar 2364
3 Dr. Spiegel, St. 2254
0:1
Duschek, Volker 2318
4 Tresch, Ralf 2199
0,5:0,5
Karst, Elmar 2305
5 Carbonnel, Pierre 2237
0:1
Werner, Clemens 2324
6 Kratochwil, Chr. 2195
0,5:0,5
Pfrommer, Chr. 2251
7 Schmidt, Stefan 2179
0,5:0,5
Fecht, Hans-P. 2243
8 Martin, Stefan 2169
0:1
Schlager, Th. 2183

Im Vorfeld dieses immergrünen Duells gegen Viernheim fand bereits ein kleines Geplänkel statt. Für Karlsruhe hatte ich als Mannschaftsführer zweieinhalb Wochen vor dem Kampf um Verlegung des Kampfes von 10 auf 11 Uhr gebeten. Natürlich hatten wir hierzu so kurzfristig kein Antragsrecht. Auch können wir uns vorstellen, wie schwierig es ist, alle acht Spieler dazu zu befragen. Doch erst mehr als spät erhielt ich eine entgültige Ablehnung am Freitag abend zwei Tage vor dem Kampf. Am Sonntag Morgen um zehn Uhr ging es in Viernheim etwas chaotisch los, als im Spiellokal alle Seminarräume durch andere Vereine (Häkeln, Ballett) belegt schienen. Erst ganz wenige Minuten vor Spielbeginn war dann der ausgeschriebene Raum auch fürs Schachspielen aufgebaut. Das Durcheinander und das mangelnde Entgegenkommen tadelte Clemens laut und deutlich direkt vor dem Kampf. So war die Stimmung zu Beginn schon etwas gereizt.

Aber es wurden auch freundliche Töne angestimmt. Der badische Präsident Beikert aus Viernheim überreichte Veronika Werner die Ernennungsurkunde zum "Woman International Master" und lobte nicht nur ihr schachliches Spiel, sondern auch ihr ehrenamtlichen Engagement im Schach.

Danach ging es an die Bretter. Hier waren nicht nur wir Karlsruher ohne Wolfgang, sondern auch die Viernheimer Gastgeber geschwächt angetreten ohne einige französische Spieler. An Brett 5 leitete Clemens den Tag hübsch ein gegen gerade den einzigen angereisten Franzosen. Nach nur acht Zügen war alles vorbei. Der Nachziehende hatte wohl übersehen, dass plötzlich Sc7+ nicht mehr zu verhindern ist. Die anschliessenden völlig verfehlten schwarzen Rettungsbemühungen werden nur noch die eigenen Mannschaftskollegen demoralisiert haben; uns bereitete der Abschluss natürlich grosse Freude.

Werner,C (2395) - Carbonnel,P (2244) [B22]
BL2-S Viernheim-Karlsruhe, 17.03.2002
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.c3 d5 4.exd5 Dxd5 5.d4 Sc6 6.Sa3 cxd4 7.Sb5 Dd8 8.Lf4
e5 9.Sxe5 Sce7 10.Lc4 Le6 11.Da4 Sd5 12.Lxd5 Lxd5 13.Sc7+ Ke7 14.Db4+
Kf6 15.Dxd4 1-0

Hernach reichten sich die beiden Mannschaftsführer an Brett 6 friedlich die Hände. Der leicht indisponierte Karlsruher fand hier bei dem schwer (ob der Kritik) entnervten Viernheimer Kapitän ein offenes Ohr.

Bald darauf einigte man sich an Brett 2 ebenfalls auf ein Remis. Hier hatte Lothar souverän die Französische Partie vorgetragen. So ging es mit einer 2:1-Führung im Rücken in die vierte Stunde. Doch zu diesem Zeitpunkt trug der Mannschaftsführer noch einige Sorgenfalten auf den Stirn.

Erst nach dreieinhalb Stunden glätteten sich diese Falten. Volker war nach improvisierter Eröffnung und taktischen Ungenauigkeiten seines Gegner doch noch zu einem siegreichen Königsangriff gekommen (3:1). Und als Jop kurz darauf einen Sieg am Spitzenbrett über Andreas Mandel vermelden konnte (4:1), machte sich endgültig ein Lächeln auf dem Gesicht des Mannschaftsführers breit.

Denn zu diesem Zeitpunkt sah es auch an den restlichen Brettern sehr gut aus. Hans-Peter remisierte das Endspiel, nachdem er einige Zeit etwas gedrängt stand und mit Minusbauern spielten musste (4½:1½). Und Elmar hatte in der Eröffnung ein wenig mit dem Feuer gespielt. Sein Gegner Tresch wusste nach der Partie instinktsicher, über welche ausgelassene Möglichkeit (im 14. Zug) er sich ärgern wollte. Doch in der Partie brannte zum Glück für Elmar und uns nichts an, und Elmar ("Wer heute verliert, muss nach Hause laufen.") hielt seine Partie sicher im Bereich des Remis (5:2).

Den Schlusspunkt setzte Thomas mit einem Schwarzsieg in einer sehr schön positionell geführten Partie, wo wieder einmal seine Tschigorin-Verteidigung des Damengambits zu Ehren kam (6:2). Meinen Glückwunsch alles Siegern!

Die kleinen Geplänkel konnten auch nach Ende des Kampfes weitergehen. Als wir bei Viernheim einen klaren Aufwärtstrend gegenüber dem 0:8 aus dem Vorjahr anmerkten, kam gleich die passende Retourkutsche: Es sei ja noch höchst unklar, ob wir uns im kommenden Jahr wiedersehen würden. Und in der Tat: Mit diesem heutigen Sieg haben wir noch nichts erreicht, aber uns zumindest noch die Möglichkeiten offengehalten. Entscheidend ist jetzt der nächste Heimkampf gegen Bebenhausen. In diesem Schlüsselspiel muss unbedingt ein Sieg her, um noch irgendwie den Klassenerhalt zu erreichen.

Runde 6:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 24. 2. 2002  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF I 2292
1:7
SC Baden Oos 2444
1 Arnold, Lothar 2364
0:1
Dr. Hübner, R.
2602
2 Gerstner, Wolfg. 2351
0,5:0,5
Krasenkow, M.
2593
3 Duschek, Volker 2318
0:1
Schenk, Andreas
2435
4 Karst, Elmar 2305
0:1
Keitlinghaus, L.
2503
5 Werner, Clemens 2324
0:1
Schlosser, Philipp
2504
6 Pfrommer, Christoph 2251
0,5:0,5
Dr. Beikert, G.
2361
7 Fecht, Hans-P. 2243
0:1
Schwarz, Michael
2343
8 Schlager, Thomas 2183
0:1
Nill, Jessica
2210

Wie zu erwarten war, hatten wir gegen den Tabellenführer und Ligafavoriten aus Baden-Baden nichts zu bestellen. Ein rasche Zählung der Titel zeigt ja auch: 4 Grossmeister und 3 Internationalen Meister hat kaum eine Zweitligamannschaft je gegen uns aufgeboten. So ging es heute nur um die Höhe des Baden Ooser Sieges.

Alle unsere Schwarzpartien gingen an die Gäste. Im Nachzug taten wir uns verständlicherweise mit dem Kampf um den Ausgleich besonders schwer. Die Ooser spielten hier sehr druckvoll, und keine dieser Partien erreichte den vierzigsten Zug. Am Spitzenbrett wehrte sich IM Lothar Armold gegen GM Robert Hübner, und musste sich doch der grossmeisterlichen Technik beugen.

Mit Weiss machten uns die Partien mehr Spass. Wolfgang lieferte seinem grossmeisterlichen Gegner einen interessanten und offenen Kampf. Nicht nur ein abenteurliche Phase vom 25. bis 40. Zug sorgte dafür, dass diese Partie neben Lothars Begegnung mit Robert Hübner das meiste Interesse der Zuschauer fand. Irgendwie kam Wolfgang zu der Materialverteilung von zwei Springern gegen Turm und mehrere Bauern, die von keinem der Anwesenden - zumal in der Eile der Zeitnot - so ganz einzuschätzen war. Im Endspiel konnte Wolfgang schliesslich alle schwarzen Bauern abtauschen und das Remis erzwingen.

Selber gelang mir das zweite Remis des Tages, aber hier darf ich mich vielleicht auch über entgangene Chancen ärgern. Jedenfalls fanden wir in der Analyse einige hübsche Angriffsvarianten, die ich während der Partie nicht erkannte. Elmar dagegen musste sich den Lavierungskünsten von GM Keitlinghaus beugen. Und Thomas überschritt leider im 39.Zug die Zeit, ohne dass auf dem Brett ein Vorteil für seine Gegnerin erkannbar geworden war.

Im Web wird man auf die aktuell geschossenen digitalen Fotos von Thilo Gubler gespannt sein dürfen (www.zugzwang.de). Doch hält unser Webmaster Alexander Burst erfahrungsgemäß sehr gut und ebenso aktuell dagegen (www.ksf1853.de), damit dieser Vergleich nicht auch noch 7:1 endet!

Runde 5:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 3. 2. 2002  
  Heimverein  
Gastverein  
FC Bayern 2327
4,5:3,5
Karlsruher SF I 2281
1 Renner 2452
0:1
Delemarre, Jop 2427
2 Klebel 2399
1:0
Gerstner, Wolfg. 2351
3 Meissner 2397
0,5:0,5
Duschek, Volker 2318
4 Reich 2320
0,5:0,5
Werner, Isabel 2150
5 Wockenfuss 2248
0,5:0,5
Werner, Clemens 2324
6 Unzicker 2254
0,5:0,5
Pfrommer, Christoph 2251
7 Rodewis 2298
0,5:0,5
Fecht, Hans-P. 2243
8 Lentrodt 2244
1:0
Schlager, Thomas 2183

Das Duell der Kellerkinder (beide Teams wiesen vor der Runde nur zwei Mannschaftspunkte auf der Habenseite auf) stand für uns erst einmal unter keinem guten Stern: Mit Lothar und Elmar mussten wir gerade auf die beiden Spieler verzichten, die zuletzt gegen Ulm volle Punkte erzielen konnten.

Die Fahrt nach München stand gerade an jenem Wochenende an, als in München zeitgleich die Wehrkundetagung, die Sportmesse Ispo und der Fasching für Trubel sorgten. Dennoch fanden wir ein Hotel in der Stadt und konnten uns auf die schachliche Begegnung gut einstimmen und vorbereiten, ohne von den zuvor genannten Ereignissen viel mitzubekommen.

Bernd Meissner offerierte am Sonntag morgen ein frühes Remis - bestimmt aus auch alter Freundschaft zu seinem alten Verein, so dass Volker und Bernd ihre Eröffnungsvariante noch ausführlich nachbereiten konnten. An den anderen Brettern konnten wir dann den Kampf über die ersten vier Stunden offen gestalten.

Im zeitlich Ablauf folgten Remisen von Isabel und Clemens Werner. Isabel mit Schwarz verteidigte erfolgreich ihre zunächst etwas anfällig ausschauende Stellung. Clemens hatte gegen die unorthodoxe Eröffungsbehandlung seines Gegner wohl zunächst positionelle Vorteile, die sich aber nicht materialisieren liessen.

Brett 1 bereitete uns grosse Freunde: Jop zeigte sich hervorragend vorbereitet, widerlegte die frühe Zentrumsöffnung in der holländischen Verteidigung seines Gegenübers und konnte mit druckvollem Spiel nach drei Stunden den vollen Punkt einfahren. Eine sehr schöne Partie, die uns die 2½:1½ Führung einbrachte und alle Möglichkeiten für einen erfolgreichen Verlauf des Wochenendes offenhielt.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Hans-Peter und Thomas aktive Stellungen; Wolfgang einen Bauern für freies Spiel gegeben - allenfalls hier wollte ich mir Sorgen machen. Im weiteren war ich zunächst darauf konzentriert, meine eigene (Christoph) Partie über die Runden zu bringen. Das gelang mir auch im Ausgleichssinne. Mehr war in der symmetrischen englischen Stellung nie drin, da sich mein optisch ansprechendes Bauernzentrum immer unter Druck befand.

Leider wirkte sich die Zeitnot für uns an Brett 7 und 8 sehr unvorteilhaft aus. Hans-Peter gab seine aussichtsreiche Stellung aus Mangel an Zeit remis. Thomas opferte einen Bauern zu viel: Während das erste Bauernopfer in der Eröffnung ihm noch gute Kompensation gab, fehlte dieser Bauern bei der Endabrechnung im Turmendspiel doch sehr. 3:3 bei der ersten Zeitkontrolle.

Meine eigene Partie blieb in der Remisbreite, aber zu diesem Zeitpunkt brauchte uns das Dauerschach im Damenendspiel nichts mehr. Die andere offene Partie an Brett 2 erwies sich als verloren, wenn auch Wolfgang nichts unversucht liess. Sein Gegner behandelte auch das Endspiel souverän - inklusive der Gewinnführung mit Läufer und Springer gegen den blanken König.

Nach der zweiten 3½:4½ Niederlage in Folge befinden wir uns jetzt schon etwas abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Zum rettenden Ufer fehlen uns heute schon drei Mannschaftspunkte, zumal unsere Brettpunktbilanz auch ungünstig ist.

Daran wird sich in der nächsten Runde nach meiner Einschätzung auch noch nichts ändern lassen. Wir empfangen am 24. Februar um 11(!) Uhr den Tabellenführer aus Baden-Oos, der die Liga bisher wirklich dominiert. Zuletzt ist die Grenke-Truppe mit allen sechs Grossmeistern angetreten und hat ihre Serie klarer Siege unbeirrt fortgesetzt.

Runde 4:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 20. 1. 2002  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF I 2315
3,5:4,5
Post-SV Ulm 2297
1 Delemarre, Jop 2445
0,5:0,5
Heidenfeld, Mark 2377
2 Arnold, Lothar 2364
1:0
Müller, Ralf 2357
3 Gerstner, Wolfg. 2354
0,5:0,5
Fritz, Roland 2391
4 Duschek, Volker 2318
0:1
Kaiser, Dieter 2263
5 Karst, Elmar 2305
1:0
Dr. Pieper, Th. 2260
6 Werner, Isabel 2164
0,5:0,5
Oberst, Thomas 2274
7 Werner, Clemens 2324
0:1
Dörflinger, Josef 2239
8 Fecht, Hans-P. 2243
0:1
Schulze, Andreas 2216

Wie zu erwarten war, spielen die Ulmer mit Fritz: Ihrem Roland Fritz an Brett 3. Alles zulässig also. Der Ulmer DWZ-Spitzenmann wurde von Wolfgang erfolgreich neutralisiert. Doch an diesem Sonntag sollte das nicht genügen. Der Reihe nach.

Mannschaftskämpfe sind schwierig zu gewinnen, wenn man schon nach zwei Stunden mit 2:0 zurückliegt. Sowohl Volker als auch Clemens wandelten zunächst auf etablierten Theoriepfaden, kamen aber im Mittelspiel rasch in Schwierigkeiten und Materialrückstand.

An den vorderen Schwarzbrettern blieb dagegen alles im Lot. Am Spitzenbrett kam es zur Neuauflage des Duells Delemarre-Heidenfeld. Mark wählte aber diesmal einen weniger verpflichtenden Aufbau. Jop musste einige genaue Zügen finden, doch dann wurde die Partie remis gegeben. Wolfgang kämpfte gegen ein eigenwilliges Doppelfianchetto (Sf3, g3, c4, b3, La3) mit Erfolg um den Ausgleich. Nach drei Stunden stand es also 1:3.

Erfreulich entwickelte sich in der vierten Stunde Elmars Partie, der eine komplexe Variante der Pirc-Verteidigung aufs Brett brachte. Nach einem selten gespielten Zug (14...Df5) griff Weiss bald zu positionell ungesunden Mitteln. Elmar konterte sehr gut und baute in gegnerischer Zeitnot mit ruhiger Hand eine Gewinnstellung auf. Obwohl die Gegner noch in der fünften Stunde 50 Minuten investierte, änderte das nichts mehr am erwarteten Sieg für Elmar.

Ebenso kam Lothar sehr routiniert zu einem Sieg. Sein Gegner hatte früh einen Bauern eingebüsst. Lothar baute seine Positionsvorteile weiter aus, und konnte vor den 40 Zug noch eine Figur einkassieren. Zwei schöne Siege.

Leider entglitt Hans-Peter seine ruhig und relativ symmetrische Stellung in der vierten Stunde zusehends, so dass zuletzt Isabel beim Stand von 3:4 auf Wunsch des Mannschaftsführers ein doch sehr remisverdächtiges Turmendspiel über alle sieben Stunden weiterspielen musste. (Wofür ich mich nochmals bedanke!) Letztlich stellte sich aber doch das erwartete, also befürchtete, Remis ein.

Somit büssen wir zwei Punkte gegen einen Konkurrenten um den Klassenerhalt ein. Jetzt wird es schwierig in der Liga. Unser nächster Gegner, Bayern München, steht ebenfalls hinten in der Tabelle und bringt schon ein paar DWZ-Punkte mehr als Ulm auf die Waage.

Runde 3:

1 2. Bundesliga, Gr.Süd  
Datum: 25.11.2001  
  Heimverein  
Gastverein  
TSV Schott Mainz 2321
3,5:4,5
Karlsruher SF I 2317
1 Balcerak, Jacob 2415
0,5:0,5
Arnold, Lothar 2408
2 Berzinsh, Roland 2478
0:1
Gerstner, Wolfgang 2374
3 Vogler, Tillmann 2325
0:1
Duschek, Volker 2311
4 Bewersdorff, Oliver 2342
0,5:0,5
Karst, Elmar 2277
5 Kienast, Joerg 2206
0,5:0,5
Werner, Clemens 2395
6 Schild, Christoph 2278
1:0
Werner, Veronika 2268
7 Treppner, Gerd 2330
0,5:0,5
Fecht, Hans-Peter 2239
8 Ramlow, Marcus 2190
0,5:0,5
Preiss, Martin 2262

Nach der deprimierenden Auftaktniederlage gegen Eppingen sollten gegen die Mainzer Erstligaabsteiger die ersten Mannschaftspunkte eingefahren werden. Leider hatten wir auch dieses Mal wieder grosse Aufstellungsprobleme, so dass sich unser Mannschaftsbild in der Vorwoche dreimal aenderte. Doch trotz des Fehlens einiger Spitzenspieler schaffte es Motivator Elmar, uns vor den Partien in die richtige Kampfstimmung zu versetzen.

So ausgeglichen, wie beide Mannschaften von der Papierform her waren (auch Mainz mußte auf ihren Topspieler verzichten), begannen auch die Partien. Kaum waren zwei Stunden verstrichen, hatten Hans-Peter nach einem drohenden Generalabtausch der Schwerfiguren und Martin in passiver, aber fester Stellung die Remisofferten ihrer Kontrahenten angenommen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass uns Veronika und Clemens mit besserem Spiel und Elmar mit starkem Druck optimistisch stimmten. Dazu kamen Volkers aeusserst remistraechtige Position sowie Lothars und meine voellig unuebersichtlichen Sizilianer.

Als ein weiterer friedfertiger Mainzer Volker das Remis anbot, wurde dies wegen "unverlierbarer Stellung" gegen den Willen unseres Kaempen fortgesetzt - zu unserem Glueck, denn nur 3 Züge spaeter stellte sein Gegenueber Qualitaet, Bauer und die Partie ein. Bei Lothar verzogen sich kurz vor beginnender Zeitnotphase die Rauchschwaden und man einigte sich auf Remis. Leider hatte sich Veronika etwas zu passiv verhalten und einen schwachen Bauern erhalten. Mit dessen Erstuermung glich Mainz aus. Kurz darauf konnte ich uns wieder in Front bringen, nachdem mein Gegner im Mittelspiel voellig den Faden verloren hatte und am Schluss direkt Material einstellte.

Damit waehnten wir uns auf der Siegerstrasse, doch leider hatten Clemens und Elmar ihre besseren Positionen nicht ueber die Zeitnotphase hinaus retten koennen. Waehrend Elmar auf jedes Risiko verzichtete und ins Remis abwickelte, um uns zumindest den ersten Mannschaftspunkt zu sichern, stand Clemens ploetzlich mit dem Ruecken zur Wand. Mit Springer gegen Laeufer und gegen einen maechtigen Freibauern sank unsere Hoffnung stetig, doch mit einer weitsichtigen Finesse und nach hartem Kampf konnte er letztlich den vielumjubelten Mannschaftssieg sichern.

Runde 2:

1 2. Bundesliga, Gr.Süd  
Datum: 11.11.2001  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF I 2301
0,5:7,5
SC Eppingen 2415
1 Delemarre, Jop 2445
0:1
Gyimesi, Zoltan 2589
2 Gerstner, Wolfg. 2354
0:1
Schmaltz, Roland 2526
3 Duschek, Volker 2318
0:1
Acs, Peter 2540
4 Karst, Elmar 2305
0:1
Mann, Christian 2444
5 Werner, Isabel 2164
0:1
Dr.Balzar, Andreas 2316
6 Werner, Cl. 2324
0:1
Schulze, Ulrich 2302
7 Pfrommer, Chr. 2251
0:1
Miltner, Arndt 2332
8 Fecht, Hans-P. 2243
0,5:0,5
Dr. Koch, W.-M. 2273

Der närrische 11.11. war wirklich nicht der Tag der ersten Mannschaft. Aber der Reihe nach.

Zunächst begann es perfekt. Schon bis zum Samstag hatte die verstärkte bewährte Helfer-Crew (Klaus-Dieter Schulz, Ralf Ehrler, Manfred Pochmann und Ulrich Schuster) die Walter-Eucken-Schule für ein grosses Heimspiel nicht nur der ersten Mannschaft vorbereitet. Am Sonntag kamen dann noch der frisch gedruckte Greifer für alle, frischer Kaffee, und Kuchen (natürlich auch frisch) aus dem Hause Schulz dazu.

Am Sonntag überraschte mich zunächst Schiedsrichter Fischer vor Spielbeginn mit der berechtigten Frage: "Wie verhängt man eigentlich eine (beispielweise zweiminütige) Zeitstrafe auf euren elektronischen Uhren?" Gute Frage, wir haben die Antwort gesucht und gefunden. (Irgendwie erscheinen mir unsere Uhren nicht ganz für diesen Zweck konzipiert zu sein.) Aber wir haben eine Antwort gefunden. Ich sage nur: Modus 7 und dann viel tippen ...

Etwas zusammengezuckt bin ich dann bei der Meldung der Mannschaftsaufstellungen an den Schiedsrichter. Auf der Eppinger Seite ruft Arndt Miltner als Mannschaftsführer dem Schiedsrichter einfach zu: "Wir spielen mit Nr. 1 bis 8". Für den KSF muss ich dagegen genauer ins Ligaheft gucken, um die Ersatzspieler für die pausierenden Michael Kekelidse, Lothar Arnold und Maia Lomineishvili mit der richtigen Ranglistennummer zu benennen.

Unsere Eröffnungen sehen dann durchweg vernünftig aus und ich habe ich den Eindruck, dass die entstandenen Stellungen bei uns jedem gut passen müssten. Ja, nach der ersten Stunde bin ich noch recht optimistisch.

Aber Eppingen ist ja bekanntlich unser Angstgegner. Solange ich mich erinnern kann, gab es für uns nur einmal einen einzigen Mannschaftpunkt (und das damals gegen sieben Eppinger Spieler). So fängt auch heute ein Brett nach dem anderen an zu wackeln. Ein ums andere Mal erweist sich der Eppinger Spieler als strategisch und positionell stärker. Nach drei Stunden sieht der Kampf recht schlecht aus. Nach vier Stunden steht es 4:0, in der fünften Stunden 6:0, trotz Isabels Widerstand vor der zweiten Zeitkontrolle gar 7:0. So schlimm ist es uns noch nie ergangen.

Die Augen richten sich auf die letzte Partie, wo sich Hans-Peter Fecht und Wolfgang Koch in einer sehr interessanten und schwerblütigen königsindischen Partie gegenüberstehen: In den ersten 53 Zügen ist kein einziger Stein geschlagen worden! Da stellt sich doch die Frage, ob so etwas ein schachlicher Weltrekord sein könnte. (Das ist es wohl nicht. Eine Partie "Filipowicz - Smederevac, Polanica Zdroj 1966" wurde nach 70 Zügen ohne einen einzigen Schlagfall Remis gegeben.) Kurz vor der zweiten Zeitkontrolle startet dann Wolfgang Koch eine grosse Abwicklung, doch Hans-Peter hält dagegen, und die Stellung bleibt im Gleichgewicht. Ein Ehrenremis.

Abends haben wir unsere Wunden geleckt beim gemeinsamen Abendessen. Es kann in dieser Saison nur noch aufwärts gehen.

Runde 1:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd     Datum: 7. 10. 2001  
  Heimverein     Gastverein    
Karlsruher SF I ---- spielfrei
1 ----   ---- ----    
2 ----   ---- ----    
3 ----   ---- ----    
4 ----   ---- ----    
5 ----   ---- ----    
6 ----   ---- ----    
7 ----   ---- ----    
8 ----   ---- ----    

Ma-Führer: Christoph Pfrommer