Ergebnisse der Karlsruher Bezirksmeisterschaft


Zur aktuellen Tabelle geht es hier.

Zum Saisonabschluß fand wie immer im Rahmen eines Blitzturniers die Siegerehrung der diesjährigen Bezirksmeisterschaft statt. Die Übergabe der Urkunden und Preise nahm wie auch im letzten Jahr unser Bezirksturnierleiter Andreas Liedhegener vor. Mit dem neuen Bezirksmeister Robert Zeier (Untergrombach), dem Zweiten Aladin Khalil (Beiertheim/KSF), dem Drittplatzierten Ullrich Schuster (KSF) und dem Ratingpreis-Gewinner Klaus Zeier (Berghausen) waren diesmal alle Preisträger anwesend um ihre Preise vor größerem Publikum in Empfang nehmen können.

Robert Zeier nimmt die Urkunde des Bezirkssiegers entgegen

Runde 7 (28.06.2002):

Unter spannenden Vorzeichen stand die letzte Runde der Karlsruher Vereinsmeisterschaft. Nicht weniger als vier mögliche Bezirksmeister waren vor der letzten Runde noch möglich. Und es wurde eine Runde der verpaßten Möglichkeiten.

Der lange Zeit in der Gesamtwertung führende Aladin Khalil wurde in der letzten Runde gegen Stefan Schork gelost, der sich mächtig ins Zeug legte, um einen Sieg zu erreichen. Nach 22 Zügen stand Stefan Schork direkt auf Gewinn und mußte nur noch einen entscheidenden Zug finden, um den Sieg zu besiegeln. Nachdem er den Zug am Brett nicht fand, stand er noch bis zum 39. Zug besser - nur um seine Dame im 40. Zug einzustellen. Fairerweise gab Stefan die Partie danach verloren. Aladin hatte damit die besten Ausgangsmöglichkeiten, um Bezirksmeister zu werden. Seine Partie ist unten kommentiert wiedergegeben. Zu diesem Zeitpunkt konnten nur noch Andreas Feger oder Robert Zeier Aladin abfangen. Und ausgerechnet diese beiden Spieler wurden in der letzten Runde gegeneinander ausgelost.

Schork,S (1989) - Khalil,A [B17]
Bezirksmeisterschaft 2002 (7), 12.07.2002
[Chess Tiger 14.0 (10s)]
B17: Caro-Kann-Verteidigung

1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 dxe4 4.Sxe4 Sd7 5.Sf3 Sgf6 6.Sg3 Dc7 7.Ld3 e6 8.0–0 Ld6 9.De2 [9.c4 b6 10.Ld2 Lb7 11.b4 0–0 12.c5 Lf4 13.Dc2 Tfe8 14.Tfe1 Lxd2 15.Sxd2 a5 16.cxb6 Sxb6 17.bxa5 Txa5 18.Sb3 Ta7 19.Se4 Sbd5 20.Sxf6+ Sxf6 21.Sc5 h6 22.Lc4 Sd7 23.Lb3 Sxc5 Sabol,M-Chytilek,R/CZE 1999/EXT 2001/1–0 (71)] 9...0–0 10.Se4 [10.Lg5 b6 11.Se4 Sxe4 12.Dxe4 g6 13.Lh6 Te8 14.Dh4 Lb7 15.Sg5 Le7 16.Tad1 a6 17.Tfe1 Tad8 18.Txe6 fxe6 19.Lxg6 hxg6 20.Lg7 Lxg5 21.Dh8+ Kf7 22.Dh7 Sf8 23.Lxf8+ Kxf8 24.Dxc7 Tb8 Kosashvili,Y-Gelpke,P/The Netherlands 1996/EXT 2000/1–0 (35)] 10...Le7N [10...Lf4 11.Sxf6+ (11.Te1 Lxc1 12.Taxc1 b6 13.c4 Lb7 14.c5 Tad8 15.a3 Sd5 16.g3 Tfe8 17.b4 Te7 18.Sd6 a5 19.bxa5 bxc5 20.Sxb7 Dxb7 21.dxc5 Da7 22.Dc2 Dxa5 23.Lxh7+ Kh8 24.Ld3 Dxa3 25.Se5 Sb4 26.De2 Sxd3 27.Sxd3 Sf6 28.Se5 ½–½ Zukerfeld,A-Perez,R/Acasusso 1991/EXT 97 (28)) 11...Sxf6 12.Lxf4 (12.Le3 b6 13.g3 Ld6 14.Lg5 Le7 15.Lf4 Ld6 16.Le5 Sd7 17.Sg5 h6 18.De4 f5 19.Lxd6 fxe4 20.Lxc7 exd3 21.Sxe6 Te8 22.Sf4 dxc2 23.Tfc1 g5 24.Sg2 c5 25.Txc2 cxd4 26.Td1 Sc5 Donner,J-Fuster,G/Beverwijk 1953/MCD/½–½ (58)) 12...Dxf4 13.De5 Dh6 14.c4 Sd7 15.Dc7 Df6 16.Tad1 Dd8 17.Df4 Df6 18.Dc7 Dd8 19.Df4 Df6 ½–½ Schoeneberg,M-Spiridonov,N/Varna 1968/EXT 2001 (19)] 11.Lg5 Te8 12.Tfe1 [12.Sxf6+ Sxf6 13.Se5 Td8²] 12...Sd5² 13.g3 Nimmt Einfluß auf f4 [13.Lxe7 Txe7 14.c3 Sf4²] 13...Sf8 [13...Lxg5 14.Sexg5 h6 15.Se4=] 14.Tac1 [14.Lxe7 Dxe7 15.c4 Sf6²] 14...g6 [¹14...Lxg5!? lohnt die Prüfung 15.Sexg5 Sb4=] 15.Lxe7 Dxe7 16.c4 Sb4 [16...Sf6 17.Sxf6+ Dxf6 18.Se5²] 17.Lb1± a5 18.Dd2 Td8 19.a3 Sa6 20.Dxa5 Sc7 21.Dc3 Ld7?? der letzte Fehler [21...Se8 22.Se5±] 22.Se5 [¹22.d5 ließe Schwarz keine Chance 22...e5 23.d6+-] 22...Le8? [22...f6 23.Sf3+-] 23.Tcd1 [¹23.d5!? ginge schneller 23...f5 24.d6 Txd6 25.Sxd6 Dxd6+-] 23...f6 [23...f5 24.Sc5 b6 25.Sb3+-] 24.Sd3 [24.Sg4 f5 25.Sef6+ Kh8+-] 24...b6? [24...f5 25.Sd2+-] 25.Sf4?? danach kann Weiß alle Träume begraben [25.d5 erleichterte Weiß die Gewinnführung 25...Kg7 26.d6 Txd6 27.Sxd6 Dxd6+-] 25...g5? [25...f5 26.Sd2±] 26.Sg2 [¹26.d5!? ist genauer 26...gxf4 27.d6+-] 26...Kg7 [26...Lh5 27.Td3 f5 28.Sd2±] 27.Te3 [27.Se3 Lg6+-] 27...b5 28.La2 [28.Tee1!?+-] 28...b4± 29.De1 [29.Dxb4 Dxb4] 29...h6 [29...bxa3 30.bxa3 Lh5 31.Tdd3±] 30.Td2 [30.d5 Sa6±] 30...bxa3 31.b3 [¹31.bxa3!? Lg6 32.f3±] 31...Db4 [31...Sa6 32.f4³] 32.Sc5 [32.Dd1 Lg6=] 32...Lf7³ 33.Dd1 Ta5 [33...Sa6 34.Sxa6 Txa6 35.Se1=] 34.Sa4 [34.Se1 Lg6 35.Se4 Db7=] 34...Dd6 [34...Lh5 35.f3³] 35.f4 Sg6 [¹35...Db4!?³ kam sehr in Betracht] 36.fxg5 hxg5 37.Dg4 [37.c5!? Dd7 38.b4²] 37...Th8 [37...Se5 38.De2 g4=] 38.h4 f5 [38...gxh4 39.gxh4 Tah5µ] 39.Dxg5± f4 40.Sxf4?? wirft den sicheren Gewinn weg.[40.Dxa5 fxe3 41.Te2 Dxg3 42.Txe3±] 40...Txg5–+ [40...Txg5 41.hxg5 Sxf4–+] 0–1

Auch diese Partie barg eine Menge Zündstoff, konnte sich doch der Sieger Bezirksmeister nennen. Beide legten somit die Partie nicht auf ein Remis an (was nach der gewonnenen Partie von Aladin Khalil diesem den Titel eingebracht hätte). Bis zum 29. Zug wogte die Partie hin und her, beide hatten zu bestimmten Zeitpunkten kleine Vorteile angesammelt. Doch dann die Überraschung. Durch ein schönes Turmopfer kam Robert Zeier entscheidend in Vorteil und besaß nach der Kombination einen Mehrbauern, aber wichtiger noch ein gewonnenes Endspiel, da seine Freibauern schon entscheidend vorgerückt waren. Andreas Feger verteidigte sich zwar verzweifelt, konnte jedoch das Endergebnis nicht mehr beeinflussen und gab im 38. Zug auf. Somit stand fest, daß der Karlsruher Bezirksmeister 2002 Robert Zeier hieß. Untenstehend die schöne Partie gegen Andreas Feger. Andreas, der mit dem geteilten vierten Platz sicher unter seinen Möglichkeiten blieb, stellt ein wenig den unglücklichen Helden des Turniers dar. Mit ein wenig mehr Glück hätte er auch Bezirksmeister werden können.

Bezirksmeister 2002: Robert Zeier

Zeier,R (2032) - Feger,A (2044) [B33]
Bezirksmeisterschaft 2002 (7), 12.07.2002
[Chess Tiger 14.0 (10s)]
B33: Sizilianisch (Lasker/Pelikan/Sweschnikow-Variante)

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e5 6.Sdb5 d6 7.Sd5 Sxd5 8.exd5 Sb8 9.c4 Le7 10.Le2 a6 11.Sc3 0–0 12.0–0 f5 13.f4 Lf6 14.Kh1 Sd7 15.Dc2 exf4 16.Lxf4 Le5 [16...Se5 17.Le3 b6 18.b4 Sxc4 19.Lxc4 Dc7 20.Sa4 b5 21.Sb6 Tb8 22.Ld3 Dxc2 23.Lxc2 Lxa1 24.Txa1 f4 25.Lf2 Lf5 26.Lxf5 Txf5 27.Tc1 Te8 28.g4 Tg5 29.Kg2 Txg4+ 30.Kf3 Tg6 31.Tc6 Yudasin,L-De la Villa Garcia,J/Pamplona 1992/CBM 33/1–0 (50)] 17.Tad1 [17.Lxe5 Sxe5 18.c5 Ld7 19.b4 Tf6 20.Dd2 Th6 21.g3 Tc8 22.c6 bxc6 23.Lxa6 Tb8 24.Tab1 Sg4 25.h4 Df6 26.Kg2 Te8 27.Tbe1 Txe1 28.Txe1 f4 29.Se4 f3+ 30.Kf1 Dd8 31.Lc4 Se5 Simacek,P-Salai,L/Olomouc 2000/CBM 77 ext/½–½ (45)] 17...Dh4N [17...Lxf4 18.Txf4 Se5 19.b4 Dg5 20.Tdf1 Dh6 21.c5 g5 22.T4f2 f4 23.Dd2 Lf5 24.c6 b5 25.a4 bxa4 26.Sxa4 Tae8 27.Sb6 Dh4 28.Dd4 Lg4 29.Lf3 Tf6 30.Te2 Th6 31.Dg1 Lf5 32.c7 Kg7 33.Le4 Lg4 34.Tc2 Dg3 35.Sc4 Lc8 36.Sxd6 Txd6 37.hxg3 Th6+ 38.Dh2 Txh2+ 39.Kxh2 Sg4+ 40.Kg1 Txe4 41.gxf4 gxf4 42.Td2 Txb4 43.d6 Sf6 44.Te1 ½–½ Apicella,M-Degraeve,J/France 1996/CBM 54 ext (44)] 18.g3 Df6 19.Lxe5 Sxe5 20.b4 [20.b3 Dh6±] 20...Ld7² 21.c5 Raumgewinn 21...Dh6 22.Dc1 [22.Tf4 Tfc8=] 22...Dg6 [22...Tfc8!? kommt in Betracht 23.Dxh6 gxh6=] 23.Df4± Tac8 24.Tc1 Df6 [24...Tfe8 25.Dd4²] 25.Sb1 [25.a4 Tfe8±] 25...Tfe8 26.Tfe1 [26.a3!?² ist zu beachten] 26...Sg6= 27.Dd2 f4 28.c6 bxc6 29.dxc6 [¹29.Lxa6 Txe1+ 30.Dxe1=] 29...Le6?? gibt den Vorteil aus der Hand [¹29...Txc6 30.Lc4+ Kh8 31.Txe8+ Lxe8µ] 30.Lxa6+- Droht entscheidend Txe6.  30...fxg3 31.Txe6! Beseitigung einer Deckungsfigur: e6 31...Df3+ [31...Dxe6 Hinlenkung nach e6 32.Lc4 Motiv: Fesselung] 32.Dg2 Dxg2+ 33.Kxg2 Sf4+ 34.Kxg3 Sxe6 35.Lxc8 Txc8 36.b5 Tb8 [36...Sd4 nützt auch nichts mehr 37.b6 Txc6 38.b7+-] 37.a4 Sc7 38.Sc3 [38.Sc3 d5 39.Td1+-] 1–0

Entscheidend für den Verlauf der diesjährigen Meisterschaft war sicherlich die Partie Robert Zeier gegen Aladin Khalil in der fünften Runde, in der Aladin in gewonnener Stellung in Zeitnot einen fürchterlichen Fehler beging und damit die Partie wegwarf (siehe Bericht zur fünften Runde). Etwas vorsichtiger als Aladin Khalil spielend leistete sich Robert keinen einzigen Verlust und gewann letztlich verdient die Meisterschaft.

Roland Wolf und Andre Hanauer hatten vermutlich bereits vorher berechnet, daß sie keine Möglichkeit mehr auf den Gewinn der Meisterschaft hatten - nur so ist das farblose Remis nach 16 Zügen erklärbar. Beide spielten ein ordentliches Turnier, allerdings auch ohne richtigen Glanz. Für Hartmut Kohl stand das Turnier nach dem frühen Verlust gegen Luis Covas in der ersten Runde unter unglücklichen Umständen, während Ullrich Schuster die Gunst der Stunde nutzte und nach Bruno Wernert auch den Skalp des zweiten 2000ers holte. Für Ullrich stellt die Meisteschaft mit dem ungeteilten 3. Platz sicher einen Höhepunkt dieser Saison dar.

Hans van der Vegt beim Grübeln

Hans van der Vegt spielte sicherlich unter seinen Möglichkeiten. Von seinem Verlust gegen Andreas Feger in der dritten Runde erholte er sich nicht mehr und belegte den geteilten 10. Platz. Mit seiner Punkteteilung gegen Hans van der Vegt belegte Horst Würfel mit vier Punkten aus sieben Partien denselben Platz und unterstreicht damit seine schachliche Spielstärke.

Zeier, Robert - Feger, Andreas 1 : 0
Schork, Stefan - Khalil, Aladin 0 : 1
Wolf, Roland - Hanauer, André ½ : ½
Schuster, Ullrich - Kohl, Hartmut 1 : 0
Würfel, Horst - Van der Vegt, Hans ½ : ½
Pochmann, Manfred - Dauner, Karl 0 : 1
Shahisavandi, Abdollah - Schröder, Klaus 1 : 0
Zeier, Klaus - Wald, Elena 1 : 0
Covas, Luis - Wernert, Bruno + : -
Wald, Boris - Van Dorsselaer, Adrianus 1 : 0
Dr. Heise, Stefan - Klein, Michael 1 : 0
Ertel, Victor - Heyl, Stefan 0 : 1
Mertchik, Ilja - Tkachenko, Vilen 0 : 1
Krebs, Johannes - Kern, Eugen 1 : 0
Gerthsen, Uwe - Lauer, Harry 0 : 1
Spielfrei: Apelt, Werner          

Sehr positiv verlief das Turnier auch für Karl Dauner, der nach längerer Schachabstinenz (zumindest beim Turnierschach) einen hervorragenden sechsten Platz belegte. Sein Gewinn gegen Manfred Pochmann in der letzten Runde verhalf ihm zum Sprung in die obere Tabellenregion. Manfred holte ordentliche 50 Prozent und wird damit zufrieden sein, daß er seine Ratingzahl verbessern dürfte.

Manfred Pochmann, zuverlässige Säule des KSF

Auch Abdollah Shahisavandi konnte sich durch einen Sieg in der letzten Runde auf Rang 9 verbessern, doch wäre nach seinem hervorragenden Auftritten in anderen Turnieren eventuell mehr zu erwarten gewesen. Sein Gegener Klaus Schröder findet sich mit 50 Prozent auf dem 16. Platz.

Weibliche Nachwuchshoffnung Elena Wald

Elena Wald verlor in der letzten Runde gegen Klaus Zeier, ansonsten hätte sie das Turnier noch vor ihrem Vater Boris Wald abschließen können. Eine sehr schöne Aufholjagd nach den beiden Auftaktniederlagen macht auf jeden Fall viel Hoffnung für die Zukunft. Auch Klaus Zeier, der das Turnier auf Rang 8 beendete und damit den Ratingpreis unter 1750 DWZ holte, stellt eine große Hoffnung für die Zukunft dar. In den nächsten Jahren wird man mit zwei Zeiers zu rechnen haben.

Gewann den Rating-Preis unter 1750 DWZ: Klaus Zeier

Mit dem kampflosen Punktgewinn gegen Bruno Wernert beendete der blinde Schachspieler Luis Covas ein durchwachsenes Turnier. Nach drei Runden noch als einer der Geheimfavoriten geführt, mußte er seine Hoffnungen nach Verlusten gegen Robert Zeier und Klaus Schröder begraben. Trotzdem - der geteilte 10. Platz ist sicher Ansporn für die Zukunft. Für Bruno Wernert geriet das Turnier ein Desaster. Nachdem er zu Beginn zum Favoritenkreis gezählt werden mußte, war der Verlust in der dritten Runde gegen Aladin Khalil der Wendepunkt in dem Turnier, von dem er sich nicht mehr erholte. Im nächsten Jahr hat er die Gelegenheit, die Verhältnisse wieder gerade zu rücken.

Boris Wald: Dieses Mal noch vor seiner Tochter Elena

Mit seinem Sieg gegen Adrianus Van Dorsselaer schob sich Boris Wald an seiner Tochter vorbei und belegte den 15. Platz - ein schöner Erfolg. Auch Stefan Heise verbesserte sich durch den Sieg gegen Michael Klein und belegte den 17. Rang. Beide Spieler hätte man mit etwas mehr Glück weiter oben in der Tabelle wiederfinden können. Victor Ertl verpaßte durch seine Niderlage gegen Stefan Heyl eine bessere Platzierung. Stefan hätte man aufgrund seiner DWZ Zahl etwas weiter oben in der Tabelle erwartet.

Die Nachwuchshoffnung Ilja Mertchik verlor in der letzten Runde den Kampf "Jung gegen Alt" gegen Vilen Tkachenko, der damit trotzdem die 50 Prozent Marke nicht mehr erreichen konnte. Johannes Krebs gewann gegen Eugen Kern, scheiterte damit aber ebenfalls an der 50 Prozent Marke. Für ihn dürfte der überraschende Verlust gegen Elena Wald für seine Platzierung ausschlaggebend gewesene sein. Uwe Gerthsen verlor gegen Harry Lauer und belegte damit den letzten Platz. Trotzdem wurden seine Fortschritte sichtbar. Spielfrei war in der letzten Runde Werner Apelt, der mit drei Punkten aus sieben Partien ebenfalls unter seinem Standard spielte.

Alles in allem war die Bezirksmeisterschaft eine spannende Angelegenheit - insbesondere die Spitzenpaarungen mit herrlichen Wendungen machten viel Spaß. Einen herzlichen Dank an Ralf Ehrler, der wie gewohnt als Turnierleiter eine solide Leistung bot und für den reibungslosen Ablauf der Bezirksmeisterschaft 2002 sorgte.

Runde 6 (28.06.2002):

Nach der sechsten Runde sind es nun sogar drei punktgleiche Spieler, die an der Spitze liegen und somit die besten Chancen haben, neuer Bezirksmeister zu werden. Andreas Feger schaffte den Anschluß an die Spitze durch einen Sieg gegen Karl Dauner. Die Ausgeglichenheit an der Spitze belegten die beiden Remise in den Spitzenpaarungen, mit denen Aladin Khalil und Robert Zeier weiterhin die Spitzenposistionen belegen. Ins direkte Verfolgerfeld reihen sich weiterhin ihre beiden Gegner Andre Hanauer und Roland Wolf ein. Fast etwas unbemerkt gesellte sich zu dieser Gruppe auch Hartmut Kohl mit seinem Sieg gegen Horst Würfel.

Die größte Überraschung stellte jedoch sicherlich der Sieg von Ullrich Schuster gegen Bruno Wernert dar. Nach einem sehr selten benutzten Eröffnung sah Bruno bereits wie der Sieger in der Begegnung aus, bis Ullrich die Ressourcen der Stellung nutzte und einen verdienten Sieg einfuhr (die Partie steht auch zum direkten Nachspielen in unserem Java-Applet zur Verfügung).

Schuster,U (1879) - Wernert,B (2081) [A80]
Bezirksmeisterschaft 2002 (6), 28.06.2002
A80: Holländische Verteidigung
[Chess Tiger 14.0 (10s)]

1.d4 f5 2.Lg5 h6 3.Lh4 g5 4.e4 [4.e3 Sf6 5.Lg3 Lg7 6.h4 d6 7.hxg5 hxg5 8.Txh8+ Lxh8 9.Sc3 Sc6 10.Sh3 g4 11.Sf4 e6 12.Lh4 d5 13.Lb5 Dd7 14.De2 a6 15.Lxc6 Dxc6 16.0–0–0 Ld7 17.Sg6 Lg7 18.Se5 Dd6 Ricardi,P-Rodriguez,A/Buenos Aires 2000/CBM 79 no vc/1–0 (41)] 4...Lg7 5.Lg3 fxe4 6.Le2 [6.h4 c5 7.Sc3 cxd4 8.Sxe4 Da5+ 9.Sd2 Sf6 10.Ld3 Sc6 11.De2 Kd8 12.Kf1 g4 13.a3 d6 14.b4 Dh5 15.Sc4 Df7 16.h5 Sxh5 17.Lh4 Lf6 18.Lxf6 Sxf6 19.b5 Sb8 20.Dd2 Le6 Grachev,B-Kim,A/Toljatti 2000/EXT 2001/0–1 (53)] 6...d5N [6...c5 7.Lh5+ Kf8 8.Se2 cxd4 9.Sxd4 Db6 10.c3 Lxd4 11.cxd4 Sf6 12.0–0 Dxb2 13.Le5 d5 14.Sc3 Sc6 15.Lxf6 exf6 16.Sxd5 Lf5 17.Se3 Lc8 18.d5 Se5 19.Tb1 Dxa2 20.Dd4 Da3 21.Dxe4 Cummings,D-Brown,S/Norwich 1994/EXT 2000/1–0 (40)] 7.h4 Sc6 8.c3 Kontrolliert b4 8...e5 9.hxg5 exd4 10.gxh6 Sxh6 Dieser Freibauer bestimmt das Geschehen 11.Lh5+ Kf8 12.Dd2? [12.Sh3 Sf5–+] 12...Lf5 [12...Sf5 13.Se2 e3 (13...Sxg3?! 14.Sxg3 Se5 15.Df4+ Df6 16.Dxf6+ Lxf6 17.0–0–+) 14.fxe3 dxe3–+] 13.cxd4µ De7 [13...Sxd4 14.Se2 Sxe2 15.Lxe2–+] 14.Se2 Sf7 [14...Sb4 15.0–0 Sd3µ] 15.Th2? [¹15.a3!?³ ist zu erwägen] 15...Sb4µ 16.Sbc3? [¹16.Lh4 Sd3+ 17.Kf1–+] 16...e3!–+ Beseitigt den Bauernschutz 17.fxe3 [17.Dxe3 Eine Ablenkung 17...Sc2+ Motiv: Doppelangriff] 17...Sc2+ Kombination mit Doppelangriff 18.Kf2 Sxa1 19.Sxd5 Sd6? [¹19...Dd7 und Schwarz kann noch kämpfen 20.Db4+ Sd6 21.Sxc7 Td8=] 20.Sxe7+- Se4+ 21.Ke1 [¹21.Kg1 läßt dem Gegner kaum Chancen 21...Sxd2 22.Sxf5+-] 21...Sxd2± 22.Sxf5 Se4 23.Lf4 [¹23.Lxc7!? Sc2+ 24.Kd1 Sf2+ 25.Kxc2+-] 23...Sc2+± 24.Kd1 Sb4 25.Sxg7 [¹25.Lxc7 Sd5 26.Seg3 Sf2+ 27.Ke2 Sxc7 28.Kxf2+-] 25...Kxg7? [¹25...Sf2+ 26.Kc1 Sbd3+ 27.Kd2 Sxf4 28.Sxf4 Kxg7²] 26.Le5++- Sf6 27.Sf4 Tae8 28.Lxe8 Txh2 29.Se6+ Kg8 30.Lxh2 [30.Lxf6?! Th6 31.Sxc7 Txf6+-] 30...Sxe8 31.Sxc7 Sf6 32.a3 Sd3 33.b4 Sb2+ 34.Ke2 Sc4 35.a4 Sxe3 Zerstörung der Bauerndeckung 36.Kxe3 Motiv: Hinlenkung-> e3 36...Sg4+ Motiv: Doppelangriff 37.Kf4 Sxh2 38.d5 Kf7 [38...Kf8 hätte noch versucht werden können 39.d6 Sf1+-] 39.d6 Sf1 [39...b5 ändert nichts am Ausgang der Partie 40.axb5 Sf1+-] 40.Ke4 [¹40.g4 sichert den Gewinn 40...Sd2 41.g5+-] 40...Sg3+ [40...Sd2+ lenkt vielleicht noch ab 41.Kd4 Sf1+-] 41.Ke5 Sh5 [41...Sf1 ist vielleicht ein Schwindelversuch 42.Sd5 Ke8+-] 42.Sd5 Sg7 43.d7 Se6 44.Kd6 a6 45.a5 [45.a5 Sd8 46.Kc7+-] 1–0

Hanauer, André - Zeier, Robert ½ : ½
Khalil, Aladin - Wolf, Roland ½ : ½
Dauner, Karl - Feger, Andreas 0 : 1
Kohl, Hartmut - Würfel, Horst 1 : 0
Schuster, Ullrich - Wernert, Bruno 1 : 0
Van der Vegt, Hans - Schröder, Klaus ½ : ½
Dr. Heise, Stefan - Schork, Stefan 0 : 1
Van Dorsselaer, Adrianus - Zeier, Klaus 0 : 1
Heyl, Stefan - Pochmann, Manfred 0 : 1
Klein, Michael - Shahisavandi, Abdollah 0 : 1
Krebs, Johannes - Wald, Elena 0 : 1
Tkachenko, Vilen - Wald, Boris 0 : 1
Apelt, Werner - Covas, Luis 0 : 1
Lauer, Harry - Ertel, Victor 0 : 1
Kern, Eugen - Gerthsen, Uwe 1 : 0
Spielfrei: Mertchik, Ilja          

Aus dem Mittelfeld ist besonders der Sieg von Elena Wald gegen Johannes Krebs herauszuheben, die sich in einer wilden Partie durchsetzen konnte. 3,5 Punkte aus 6 Partien sind für sie ein hervorragendes Ergebnis. Auch Luis Covas konnte die beiden Niederlagen der vergangenen Runden wegstecken und gewann gegen Werner Appelt.

Runde 5 (14.06.2002):

Große Überraschung in der fünften Runde. Der alleinige Führende Aladin Khalil wirft gegen Robert Zeier in der Zeitnotphase seine gewonnene Partie durch einen groben Fehler weg. Hier die gesamte Partie (die Partien sind auch zum direkten Nachspielen in unserem Java-Applet zur Verfügung).

Zeier,R - Khalil,A [B12]
Bezirksmeisterschaft 2002 Karlsruhe (5), 14.06.2002
[Fritz 7 (30s)]
1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 Lf5 4.Sc3 e6 5.g4 Lg6 6.Sge2 c5 7.h4 h5 8.Sf4 Sc6 9.Sxg6 fxg6 10.Ld3 Sge7 11.Sb5 Kd7 12.Sd6 Db6 13.Sf7 Tg8 14.dxc5 Db4+ 15.c3 Dxg4 16.Dxg4 hxg4 17.b4 a5 18.b5 Sd8 19.Sd6 Sf5 20.c4 Lxd6 21.cxd6 dxc4 22.Lxc4 Tc8 23.Le2 Tc5 24.Kf1 Tf8 25.Kg2 Txe5 26.Lxg4 Sxd6 27.Td1 S8f7 28.a4 Ke7 29.f4 Tc5 30.Te1 Tc2+ 31.Kf3 Tc3+ 32.Ke2 Sf5 33.La3+ S7d6 34.Lxd6+ Kxd6 35.Tad1+ Ke7 36.Lf3 Sxh4 37.Lxb7 Txf4 38.Lc6 Txa4 39.Tc1 Ta2+ 40.Kf1 Th3 41.b6 Tb3?? Der letzte Zug in der Zeitnotphase wirft den sicheren Gewinn weg.








42.Ld5! Txb6 43.Lxa2 Kf6 44.Tc2 Sf5 45.Kf2 a4 46.Te4 Ta6 47.Tce2 Ta5 48.Txe6+ Kg5 49.T6e4 a3 50.Kf3 Sh4+ 51.Kg3 Sf5+ 52.Kh3 Ta6 53.Te6 Ta4 54.T2e4 Ta8 55.Tg4+ Kh5 56.Texg6 Einen Zug vor dem Matt uberschreitet Schwarz die Zeit. 1-0

Und damit ist in der Bezirksmeisterschaft wieder alles offen. Robert Zeier und Aladin Khalil sind nun mit 4 Punkten aus fünf Partien punktgleich. Dahinter folgt eine ganze Meute von Spielern mit 3,5 aus 5 Partien. Dies sind Andreas Feger und Andre Hanauer, die sich in dieser Runde friedlich Remis einigten, sowie Roland Wolf (mit der schwierigen Partie gegen Hartmut Kohl, die Remis endete). Überraschend, daß zu dieser Gruppe auch Karl Dauner gehört, da ihm Matchpraxis fehlt. Im Laufe des Turniers zeigt sich jedoch, daß er durchaus in der Lage ist, sich diese Praxis schnell wieder anzueignen. Ebenfalls zu dieser Gruppe gehört der Taktiker und Kämpfer Horst Würfel, der sich die Zugehörigkeit mit einem Sieg gegen Stefan Heyl redlich verdient hat. Man sollte die "alten Kämpen" nie abschreiben.

Zeier, Robert - Khalil, Aladin 1 : 0
Feger, Andreas - Hanauer, André ½ : ½
Wolf, Roland - Kohl, Hartmut ½ : ½
Wernert, Bruno - Van der Vegt, Hans ½ : ½
Shahisavandi, Abdollah - Dauner, Karl 0 : 1
Würfel, Horst - Heyl, Stefan 1 : 0
Zeier, Klaus - Schuster, Ullrich 0 : 1
Schork, Stefan - Krebs, Johannes 1 : 0
Tkachenko, Vilen - Van Dorsselaer, Adrianus 0 : 1
Pochmann, Manfred - Dr. Heise, Stefan ½ : ½
Schröder, Klaus - Covas, Luis 1 : 0
Wald, Boris - Apelt, Werner ½ : ½
Ertel, Victor - Klein, Michael 0 : 1
Wald, Elena - Kern, Eugen 1 : 0
Lauer, Harry - Mertchik, Ilja 0 : 1
Spielfrei: Gerthsen, Uwe          

Im Mittelfeld erstaunte die Niederlage von Luis Covas, der seine gute Form der ersten Runden nicht bestätigen konnte. Die Jugend konnte doppelt punkten. Sowohl Elena Wald, die einen souveränen Sieg gegen Eugen Kern landete, sowie Ilja Mertchik gewannen ihre Partien und rückten in der Tabelle auf. Elena kommt nun bereits auf 2,5 Punkte aus fünf Partien.

Runde 4 (17.05.2002):

Die vierte Runde sah die Spitzenpaarung Khalil gegen Feger. Beide waren noch mit einer reinen Weste von drei Punkten aus drei Partien unterwegs. Statt ein ruhiges Remis zu schieben, spielten beide eine sher scharfe Partie und man sah schnell, daß hier ein richtiger Kampf anstand.

Aladin Khalil - vom ungesetzten Spieler zum Turnierfavoriten

(63) Khalil,A - Feger,A [A34]
Bezirksmeisterschaft 2002 Karlsruhe (4), 17.05.2002
[Ehrler,Ralf]
1. c4 Nf6 2. Nf3 c5 3. g3 d5 4. cxd5 Nxd5 5. Nc3 Nc6 6. Bg2 Nc7 7. O-O e5 8. d3 Be7 9. Be3 O-O 10. Nd2 Nd4 11. Nc4 f6 12. f4 exf4 13. Rxf4 Be6 14. b3 Rb8 15. a4 g5 16. Rf2 b6 17. Bxd4 cxd4 18. Nb5 a6 19. Na7 Bd5 20. Nc6 Bxc6 21. Bxc6 Nd5 22. Rf5 Nc3 23. Qf1 Bb4 24. Nd2 Qd6 25. Bg2 Rbc8 26. Ne4 Nxe4 27. Bxe4 Rc7 28.Qf3 Kg7 29. Qh5 Qe7 30. Raf1 h6








31. Rxg5+ fxg5 32. Qg6+ Kh8 33. Qxh6+ Kg8 34. Bd5+ Rf7 35. Qg6+ Kf8 36. Rxf7+ Qxf7 37. Bxf7 Rxf7 38. Qxg5 Be7 39. Qh6+ 1-0

Mit einem herrlichen Turmopfer (siehe obiges Diagramm) hebelte Khalil schließlich die Stellung von Feger aus [die Entscheidung wäre übrigens bereits einen Zug früher möglich gewesen, wenn 30. Te5 gespielt worden wäre]. Feger gab das verlorenen Endspiel auf.

Andreas Feger beim Nachdenken

Durch die vielen noch ausstehenden Partien ist es schwer, einen korrekten Überblick über den Zwischenstand zu bekommen. Roland Wolf trennte sich mit Hans van der Vegt remis. Damit schließt Roland zu Andreas Feger auf (je 3/4). Beide könnten noch von Robert Zeier und Klaus Zeier überholt werden (je 1,5/2). Karl Dauner trennte sich mit Bruno Wernert remis. Damit gibt der DWZ Favorit Bruno einen weiteren halben Punkt ab und hat sich fürs erste aus der unmittelbaren Spitzengruppe verabschiedet. Vilen Tkachenko gelingt durch einen Sieg gegen Werner Apelt der Anschluß an die Tabellenspitze mit 2/3. Ulrich Schuster und Klaus Schröder trennen sich remis, was beide nicht weiter bringt (beide liegen mit 2/4 im Mittelfeld). Auch der Kampf der beiden 'älteren' Recken Johannes Krebs und Horst Würfel endet remis, was beide ebenfalls auf 50% Ausbeute bringt.

Khalil, Aladin - Feger, Andreas 1 : 0
Van der Vegt, Hans - Wolf, Roland ½ : ½
Dauner, Karl - Wernert, Bruno ½ : ½
Covas, Luis - Zeier, Robert 0 : 1
Hanauer, André - Zeier, Klaus 1 : 0
Heyl, Stefan - Dr. Heise, Stefan ½ : ½
Kohl, Hartmut - Schork, Stefan 1 : 0
Apelt, Werner - Tkachenko, Vilen 0 : 1
Schuster, Ullrich - Schröder, Klaus ½ : ½
Ertel, Victor - Shahisavandi, Abdollah 0 : 1
Krebs, Johannes - Würfel, Horst ½ : ½
Klein, Michael - Wald, Boris 0 : 1
Van Dorsselaer, Adrianus - Lauer, Harry 1 : 0
Gerthsen, Uwe - Pochmann, Manfred 0 : 1
Mertchik, Ilja - Wald, Elena ½ : ½
Spielfrei: Kern, Eugen -        

Nach der Beendigung der Nachholkämpfe wird das Bild in der Bezirksmeisterschaft nun etwas klarer. Der Höhenflug von Luis Covas wurde etwas unsanft von Robert Zeier gebremst. Luis befindet sich nun im Mittelfeld, während Robert Zeier zur unmittelbaren Verfolgergruppe von Aladin Khalil aufstieg. Auch Andre Hanauer gelingt es durch den Sieg gegen Klaus Zeier, den Anschluß zur Spitzengruppe wieder herzustellen. Gemeinsam mit Andreas Feger, Roland Wolf und Robert Zeier gehört er nun zu den direkten Verfolgern von Aladin Khalil.

Stefan Heyl und Stefan Heise trennten sich unentschieden, was aber keinem von beiden wirklich hilft, zur Spitzengruppe aufzuschließen. Manfred Pochmann setzte sich - auf Grund seiner höheren DWZ-Wertung erwartungsgemäß - gegen Uwe Gerthsen durch, während sich Elena Wald und Ilja Mertchik auf ein Unentschieden einigen.

In der nächsten Runde werden gleich drei Spitzenpaarungen ausgetragen. Robert Zeier wird versuchen Aladin Khalil ein Bein zu stellen, während sowohl Andreas Feger als auch Andre Hanauer versuchen werden, durch einen vollen Punkt den Anschluß zu der Tabellenspitze herzustellen. Roland Wolf steht vor der schweren Partie gegen Hartmut Kohl.

Runde 3 (10.05.2002):

Die dritte Runde brachte - obwohl noch mehrere Partien ausstehen (Zeier,R.-Dauner; Heise-Zeier,K.; etc.) doch einige faustdicke Überraschungen. Insbesondere überrascht der Schwarzsieg des ungesetzten Aladin Khalil (Beiertheim) gegen den DWZ-Besten Bruno Wernert (KSF). Bei der Betrachtung der Spielweise von Khalil fällt schnell auf, dass es sich hier keineswegs um glückliche Siege handelt, sondern dass diese sauber herausgespielt werden. Insofern wird Khalil sicherlich ein Wort bei der Vergabe des Titels mitreden. Andreas Feger (Neureut) setzte sich in einer weiteren Spitzenpaarung gegen Hans van der Vegt (Eggenstein) durch, nachdem sich seine zwei Freibauern auf der a- und b-Linie als zu stark erwiesen. Andreas Feger zählt somit ebenfalls zum heissen Favoritenkreis.

Wernert, Bruno - Khalil, Aladin 0 : 1
Feger, Andreas - Van der Vegt, Hans 1 : 0
Zeier, Robert - Dauner, Karl ½ : ½
Covas, Luis - Hanauer, André ½ : ½
Wolf, Roland - Shahisavandi, Abdollah 1 : 0
Dr. Heise, Stefan - Zeier, Klaus 0 : 1
Schröder, Klaus - Kohl, Hartmut ½ : ½
Wald, Boris - Schork, Stefan 0 : 1
Würfel, Horst - Tkachenko, Vilen 1 : 0
Krebs, Johannes - Apelt, Werner ½ : ½
Klein, Michael - Schuster, Ullrich ½ : ½
Lauer, Harry - Heyl, Stefan 0 : 1
Wald, Elena - Gerthsen, Uwe 1 : 0
Kern, Eugen - Ertel, Victor 0 : 1
Pochmann, Manfred - Mertchik, Ilja 1 : 0
Spielfrei: Van Dorsselaer          

Stark auch der Auftritt von Roland Wolf (KSF), der sich durch den Gewinn einer schwierigen Partie gegen Abdollah Shahisavandi (KSF) durchsetzen konnte. In der Partie besaß Wolf über einen langen Zeitraum einen Bauern weniger für ein gutes Figurenspiel, dass letzlich den Ausschlag ergab. Luis Covas (KSF) bestätigt seine gute Form mit einem Remis gegen Andre Hanauer (KSF). Beide weisen nun jedoch schon einen vollen Punkt Rückstand zur Spitze auf.

Überraschend auch das Remis von Hartmut Kohl (Untergrombach) gegen Klaus Schröder (Karlsdorf). Mit 1,5 Punkten aus drei Partien liegen nun beide im Mittelfeld. Für Kohl wird es nun schwer, noch an die vorderen Tabellenplätze heranzukommen. Auch Michael Klein (Rheinstetten) und Ulrich Schuster (KSF) belegen mit einem Remis Mittelfeldränge. Stefan Heyl (KSF) schließt mit seinem Sieg gegen Harry Lauer wieder zum vorderen Mittelfeld auf.

Auf die Spitzenbegegnung der nächsten Runde (Khalil - Feger) kann man gespannt sein.

Runde 2 (19.04.2002):

Die zweite Runde zeigte bereits die ersten Partien, die einen Rückschluß auf die diesjährigen Favoriten für den Gewinn der Bezirksmeisterschaft zulassen. Dabei zeigten sich die meisten der zuvor festgelegten Top-Favoriten in Bestform und gewannen ihre Partien. Dies trifft auf Bruno Wernert (KSF), Andreas Feger (Neureut) und Hans van der Vegt (Eggenstein-Leopoldshafen) zu. Überraschend dagegen der zweite Sieg in Folge des noch DWZ-losen Aladin Khalil, der sich gegen den mit 1898 Punkten zum erweiterten Favoritenkreis gehörenden Werner Apelt durchsetzen konnte.

Heyl, Stefan - Wernert, Bruno 0 : 1
Schork, Stefan - Feger, Andreas 0 : 1
Van der Vegt, Hans - Schuster, Ullrich 1 : 0
Shahisavandi, Abdollah - Zeier, Robert ½ : ½
Khalil, Aladin - Apelt, Werner 1 : 0
Dauner, Karl - Wolf, Roland ½ : ½
Hanauer, André - Dr. Heise, Stefan ½ : ½
Zeier, Klaus - Covas, Luis ½ : ½
Kohl, Hartmut - Pochmann, Manfred 1 : 0
Tkachenko, Vilen - Wald, Elena 1 : 0
Schröder, Klaus - Kern, Eugen 1 : 0
Van Dorsselaer, Adrianus - Würfel, Horst 0 : 1
Mertchik, Ilja - Krebs, Johannes 0 : 1
Gerthsen, Uwe - Klein, Michael 0 : 1
Ertel, Victor - Wald, Boris ½ : ½
Spielfrei: Lauer, Harry -        

Der Überraschungssieger der letzten Runde - Luis Covas (KSF) - ringt Klaus Zeier ein Remis ab und befindet sich damit immer noch in einer guten Ausgangslage. Hartmut Kohl (Untergrombach) gewinnt erwartungsgemäß gegen den fast 400 DWZ Punkte schwächeren Manfred Pochmann (KSF). Für Hartmut Kohl war das ein Pflichtsieg, um noch ein Wort um die Vergabe des Titels mitreden zu können. Noch ausstehend ist die Partie der beiden verlustpunktfreien Spieler Andre Hanauer (KSF) und Dr. Stefan Heise (Untergrombach), deren Ausgang mit Spannung erwartet werden kann. Roland Wolf und Karl Dauner (beide KSF) schonten sich in dieser Runde und vereinbarten Remis, was beide in einer aussichtsreichen Position beläßt.

Unsere Juniorin Elena Wald (KSF) mußte sich in dieser Runde wieder mit einem wesentlich stärker eingeschätzten Gegner messen. Gegen Vilen Tkachenko (Beiertheim) wartete in der zweiten Runde wieder ein Gegener, der eine Wertungszahl um 1900 aufwies. Ihre Zeit wird in den nächsten Runden kommen. Ein Veteran - Horst Würfel (KSF) - im letzten Jahr in starker Form hingegen schlug mit Ilja Mertchik (KSF) einen KSF-Junior. Bei beiden Spielern kann man auf die nächsten Runden gespannt sein.

Runde 1 (19.04.2002):

Die dieses Jahr außerordentlich gut besetzte Bezirksmeisterschaft startete am Freitag, 19.4. Statt wie im Vorjahr 28 Teilnehmern gingen dieses Mal 31 Spieler ins Rennen. Insbesondere von der Qualität kann sich das Starterfeld sehen lassen: immerhin 5 Teilnehmer weisen eine DWZ von über 2000 Punkten auf. Es kann also mit Spannung verfolgt werden, ob sich die DWZ Favoriten oder gar der frischgebackene KSF-Vereinsmeister der 2. Klasse, Andre Hanauer, der ein hervorragendes Ergebnis von 8,5 aus 9 Partien erreichte, über die Titelvergabe mit entscheiden wird. Besonders hervorzuheben ist auch die starke Beteiligung von anderen Vereinen außer dem Ausrichter KSF an der Karlsruher Bezirksmeisterschaft. Eine Entwicklung, die hoffentlich weiter anhalten wird.

Aber nun zur ersten Runde: Erwartungsgemäß setzten sich nahezu alle der DWZ Favoriten durch, bis auf eine Ausnahme. Der blinde Schachspieler Luis Covas setzte sich sensationell gegen Hartmut Kohl (Untergrombach) durch. Der DWZ Unterschied zwischen den beiden Spielern betrug immerhin 313 Punkte. Bruno Wernert (KSF) setzte sich dagegen ebenso durch wie Andreas Feger (Neureut) und Hans van der Fegt (Eggenstein). Hans van der Fegt hatte dabei mit Manfred Pochmann (KSF) gegen einen Spieler zu kämpfen, dessen Mannschaft KSF IV auch in den Verbandskämpfen bereits gegen Eggenstein angetreten war. Auch die Teilnahme von Karl Dauner (KSF), der eine längere Turnierpause hinter sich hat (außer den Blitzturnieren), begann erfolgreich mit einem Sieg über Boris Wald (KSF).

Wernert, Bruno - Würfel, Horst 1 : 0
Covas, Luis - Kohl, Hartmut 1 : 0
Feger, Andreas - Klein, Michael 1 : 0
Pochmann, Manfred - Van der Vegt, Hans 0 : 1
Zeier, Robert - Krebs, Johannes 1 : 0
Zeier, Klaus - Tkachenko, Vilen 1 : 0
Apelt, Werner - Ertel, Victor 1 : 0
Wald, Boris - Dauner, Karl 0 : 1
Schuster, Ullrich - Van Dorsselaer, Adrianus 1 : 0
Wald, Elena - Hanauer, André 0 : 1
Wolf, Roland - Mertchik, Ilja 1 : 0
Kern, Eugen - Heyl, Stefan 0 : 1
Dr. Heise, Stefan - Gerthsen, Uwe 1 : 0
Khalil, Aladin - Schröder, Klaus 1 : 0
Shahisavandi, Abdollah - Lauer, Harry 1 : 0
Spielfrei: Schork, Stefan          

Der ebenfalls zum Favoritenkreis zählende Andre Hanauer (KSF) setzte sich gegen sie aufstrebende Elena Wald (KSF) durch. Eine Überraschung war sicherlich auch der Sieg des ohne DWZ antretenden Spielers Aladin Khalil (Beiertheim) gegen Klaus Schröder (KSF).

Schon in der zweiten Runde werden sich die Favoriten des mit sieben Runden sehr kurzen Turniers deutlicher herauskristallisieren.