Badischer Mannschaftspokal


Weitere aktuelle Informationen sind übrigens auch unter http://home.t-online.de/home/Bernd-Walther/pubpm02.htm erhältlich.

Spiel um den dritten Platz (04.08.02)

Was keiner für möglich gehalten hat, ist eingetroffen: Wir können uns trotz dem Ausscheiden im Halbfinale noch für den deutschen Pokal qualifizieren, weil Baden-Oos schon vorqualifiziert ist. Deshalb bestreiten wir am 04.08. um 10 Uhr in Karlsruhe das Spiel um den 3. Platz! Gegner ist Iffezheim (das Überraschungsteam mit niedrigem DWZ-Schnitt, aber Erfolgen gegen stärkste Gegnerschaft wie Freiburg 1887 und einer denkbar knappen Niederlage gegen Handschuhsheim), der Sieger ist qualifiziert.

Erstmals wurde im Badischen Mannschaftspokal das Spiel um den 3. Platz ausgetragen, weil die Vorqualifizierung von Baden-Oos noch nicht endgültig geklärt ist. Eventuell kann sich so der Dritte ebenfalls für die deutsche Endrunde qualifizieren. Dieses Spiel um den 3. Platz wurde so überraschend angesetzt, dass es uns nciht mehr möglich war, ein geeignetes Spiellokal zu finden, da im Bürgerzentrum eine Veranstaltung stattfand. So verlegten wir unser Heimspiel zu unserem Gegner aus Iffezheim. Die Rennbahndörfler hatten sich geradezu sensationell gegen Top-Teams wie Freiburg 1887 durchgesetzt und waren im Halbfinale nur denkbar knapp am Zweitliga-Aufsteiger aus Handschuhsheim gescheitert. Dementsprechend ernst nahmen wir die Sache.

Karlsruher SF 2302
3,5:0,5
SC Iffezheim 1962
1 Gerstner, Wolfgang 2347
1:0
Hauns, Harald 1851
2 Arnold, Lothar 2326
1:0
Dr. Rückleben, Hermann 1908
3 Pfrommer, Christoph 2240
1:0
Merkel, Markus 2093
4 Werner, Clemens 2296
0,5:0,5
Eiler, Jörg 1996

Der Sieg fiel recht hoch aus und war zu keiner Zeit gefährdet. Schon noch der Eröffnungsphase zeichneten sich klare positionelle Vorteile von Lothar und Christoph ab, ich hatte mit Schwarz mühelos ausgeglichen. Lediglich das Bauernopfer von Clemens konnte nicht ganz überzeugen.

Die Weichen wurden endgültig auf Sieg gestellt, als der Kontrahent von Clemens nicht etwa versuchte, aus seinem Mehrbauern Kapital zu schlagen, sondern diesen unter Abtausch des gesamten Damenflügels zurückgab und ein Remisangebot unterbreitete. Da Clemens jedoch noch einen weiteren Bauern gewinnen und ein Damenendspiel mit 4 gegen 3 Königsflügelbauern erreichte (belastet durch einen Doppelbauern auf der f-Linie), wurde auch hier auf den vollen Punkt gespielt.

Dieser heimste zunächst ich ein, als mein Gegner in leicht schlechterer Stellung durch ein taktisches Versehen eine Figur einbüßte. Kurz darauf zog Lothar nach, der sich erst einen Mehrbauern gesichert hatte und anschließend die eingedrungene gegnerische Dame kunstvoll umzingelte. Ähnlich überzeugend agierte Christoph, der einen riskanten Bauernvorstoß seines Opponenten mit einem starken Qualitätsopfer beantwortete. Anschließend attackierte er den in der Mitte verbliebenen König und beendete die Partie wie Lothar mit einem Damenfang.

Anschließend mussten wir noch etwas länger warten, weil Clemens die übertrieben zahlreichen Remisangebote seines Gegners mit hartnäckigem Lavieren "bestrafte". Leider gelang es ihm aber nicht, die Festung zu durchbrechen, und so endete die Partie remis.

4. Runde (14.07.02)

Im Halbfinale des Badischen Mannschaftspokals ging es zum Bundesligaaufsteiger nach Baden-Oos, der uns in diesem Jahr schon einmal mit 7:1 abgefertigt hatte. Da sie allerdings schon auf deutscher Ebene vorqualifiziert und bislang ohne Titelträger angetreten waren, rechneten wir uns ganz gute Chancen aus.

SC Baden-Oos 2273
2:2
Karlsruher SF 2299
1 Schenk, A 2451
0,5:0,5
Gerstner, W 2347
2 Osorio-Ortiz, M 2233
0,5:0,5
Arnold, L 2326
3 Tammert, I 2220
1:0
Fecht, HP 2228
4 Bossert, C 2188
0:1
Werner, C 2296

Also hatten sie gegen uns doch auf einen ihrer Top-Leute zurückgegriffen. Dennoch lag die Favoritenrolle etwas auf unserer Seite, wenngleich mit einem engen Kampf gerechnet werden musste. Da beide Teams in der abgelaufenen Saison in der 2. Bundesliga gespielt hatten, würde bei einem Unentschieden die Berliner Wertung herangezogen.

Der Kampf begann relativ unspektakulär mit einem schnellen Remis am 2. Brett, wo Lothars Gegner wenig Anstalten machte, mit den weissen Steinen auf Vorteil zu spielen. Stattdessen wählte er einen nahtlosen Übergang von der Eröffnung ins Doppelturmendspiel, in welchem niemand guten Gewissens auf Gewinn spielen konnte.

Kaum waren 2 Stunden um, legte ich einen halben Zähler nach. Aufgrund der Eröffnungswahl vermutete ich einen bestens präparierten Gegner (was Andreas auch unumwunden zugab) und lockte ihn in ein seltenes Abspiel. Leider ist selten nicht immer auch gut, und so konnte ich der angebotenen Zugwiederholung nicht ohne Nachteil ausweichen.

Dass mein Kontrahent nicht seinen DWZ-Vorsprung ausspielen wollte, lag auch an den beiden verbliebenen Brettern. Zwar sah Hans-Peters optisch gedrückte Stellung nicht wirklich besorgniserregend aus, aber ob das Bauernopfer von Clemens korrekt war, konnte durchaus bezweifelt werden.

Das Ende nahte dann unerwartet schnell. Hans-Peter versäumte einen entlastenden Abtausch, der zu gleichem Spiel geführt hätte, und wurde zu einem unangenehmen Figurenknoten gezwungen. Sein Befreiungsschlag scheiterte an einem taktischen Kniff, und wenig später machte sich ein Freibauer auf die Reise. Als in Zeitnot noch ein Figurenverlust hinzu kam, musste er die Segel streichen.

Damit waren wir aufgrund der Berliner Wertung schon ausgeschieden, auch wenn Clemens dank eines gegnerischen Tempoverlustes starkes Druckspiel und Oberwasser bekam. Auch die Rückgabe des Mehrbauern unter Damentausch änderte nichts an der Überlegenheit der weissen Figuren, die überdies einen leichtfüßigen Freibauern unterstützten. Als dieser sich umzuwandeln drohte, zog Schwarz das schnelle Ende per Selbstmatt vor.

Da sich wegen dieser Partie eine Diskussion in unserem Forum ergab, kann diese Partie hier nachgespielt werden. Hier die Partie nach dem 15. Zug von Schwarz (die Partie kann auch mit unserem Online-Viewer nachgespielt werden):

16.Sb3 Db4 17.Tb1 Se5 18.Sd2 Da3 19.Te3 Dxa2 20.Lxd6 Lf5 21.Txb7 Sd3 22.De2 Txe3 23.Dxe3 Da1+ 24.Kh2 Da4 25.Se4 Dd4 26.Sg5 Sxf2 27.Dxd4 Lxd4 28.Sxf7 a5 29.Sg5 a4 30.La3 Ta7 31.Tb8+ Kg7 32.Se6+ Lxe6 33.dxe6 Lf6 34.Lc5? Beide Spieler waren zu diesem Zeitpunkt in Zeitnot, Schwarz hatte allerdings noch weniger Sekunden auf der Uhr! a3 35.Lf8+ Kh8 36.Lh6+ 1-0

Schade, denn mit dieser Niederlage haben wir leider auch die Qualifikation für die deutsche Ebene verpasst.

3. Runde (21.06.02)

Nachdem sich die DFB-Auswahl am Nachmittag in ihrem Viertelfinale durchgesetzt hatte, wollten wir in unserem Viertelfinale gegen Mosbach dem nicht nachstehen. Dass wir den Verbandsligisten nicht zu unterschätzen hatten, dokumentiert sich u.a. darin, dass sie in der Verbandsrunde unsere nicht schlecht besetzte Zweite schlagen konnte.

Karlsruher SF 2226
3:1
SC Mosbach 1931 2080
1 Gerstner, Wolfgang 2351
1:0
Müller, Matthias 2265
2 Werner, Clemens 2320
1:0
Heinrich, Thomas 2065
3 Schwab, Patrick 2003
0,5:0,5
Rastert, Ralf 1895
4 Pfrommer, Christoph 2229
0,5:0,5
Mattern, Andre 2094

Aufgrund mehrerer Turbulenzen auf den Autobahnen trafen sowohl unser Gegner als auch Christoph mit deutlicher Verspätung ein. Dabei erwischte es Christoph am schlimmsten, aufgrund des verspäteten Beginns musste er jedoch nur 20 statt 45 Minuten Bedenkzeitnachteil hinnehmen.

Zunächst konnten wir das Geschehen recht optimistisch verfolgen, waren doch unsere Schwarzbretter mit leichtem und Clemens mit klarem Vorteil aus der Eröffnung herausgekommen. Bei Patrick waren Damen und Zentrum verschwunden, hier deutete sich früh ein Remis an.

In der Folge zeigte Clemens eine Lehrbuchpartie, indem er den Vorteil des guten gegen den schlechten Läufer mit einem Vorgehen am Königsflügel kombinierte und mit einigen taktischen Feinheiten würzte. Als die Verteidigung dem Druck nicht mehr Stand hielt, opferte sein Kontrahent die Dame für Turm und Läufer, konnte sein Schicksal aber nicht mehr abwenden. Mit Sicherheit die beste Partie des Abends!

Trotzdem konnten wir uns noch nicht am Ziel wähnen, denn nicht nur musste Christoph in klar besserer Stellung als Folge seiner Zeitnot in eine Zugwiederholung einwilligen, sondern Patrick lehnte ohne Rücksprache mit dem MaFü ein Remisangebot in absoluter Remisstellung ab. Seine Gewinnversuche führten erwartungsgemäß das Gegenteil herbei, und nach dem Verlust zweier Bauern landete er im verlorenen Turmendspiel.

Damit musste ich meine Partie gewinnen, aber auch hier hatte es einige Turbulenzen gegeben. Nachdem mein Gegner auf Suche nach Gegenspiel Dame und Bauer für 3 Leichtfiguren gegeben hatte, gelang es mir nicht, die Initiative festzuhalten. Auf der Suche nach einem günstigen Endspiel gab ich erst Dame und Bauer für zwei Türme zurück (mit der nun interessanten Verteilung 2 Türme gegen 3 Leichtfiguren) und opferte anschließend noch Qualität und 2 Bauern für einen Freibauern auf der a-Linie. Dieser konnte zwar blockiert werden, band aber beide Leichtfiguren an das Einzugsfeld. Alles in allem sehr turbulent und unklar.

Erleichterung kam auf, als Patricks Gegner das Turmendspiel so unglücklich behandelte, dass unser Mann Dauerschach oder Gewinn des letzten Bauern forcieren konnte. Noch einmal mit heiler Haut davon gekommen! Bei mir hatten sich die Schatten insofern gelichtet, als ich meine Position mit Turm und Freibauer gegen 2 Leichtfiguren als unverlierbar einschätzte und sehr mannschaftsundienlich die Remisofferte ausschlug. Nach weiteren 2 Stunden des Lavierens setzte sich schließlich der Turm durch, und gegen 1:45 Uhr hatten wir den Endstand erreicht.

2. Runde (09.05.02)

Heute ging es nach Badisch-Sibirien zu den Mergentheimern, die in der 1. Runde in hochkarätiger Besetzung die Eppinger eliminiert hatten. Dementsprechend gewarnt traten wir mit einer Titelträger-Garde an, doch dann ... sahen wir die gegnerische Aufstellung, und plötzlich waren wir wieder die klaren Favoriten:

Bad Mergentheim 2027
0,5:3,5
Karlsruher SF 2307
1 Oden, Edgar 1876
0,5:0,5
Arnold, Lothar 2327
2 Kluss, Kai 2187
0:1
Gerstner, Wolfgang 2351
3 Pfleger, Michael 2198
0:1
Werner, Clemens 2320
4 Raps, Johannes 1844
0:1
Pfrommer, Christoph 2229

Das Ergebnis sieht deutlich aus, aber es steckte eine Menge Arbeit dahinter. Und das trotz eines schnellen Sieges von Christoph, der seinen jungen Kontrahenten in der Eröffnung zu einem Bauerngewinn verleitete. Dafür vervollständigte unser Mann seine Entwicklung und stürzte sich dann mit 6 Figuren auf die heillos geschwächte schwarze Stellung. Nach nur 14 Zügen gab sich Schwarz geschlagen.

An den übrigen Brettern überwog zunächst die Unklarheit: Lothar hatte aus der Eröffnung nichts herausgeholt und wurde von Schwarz zusehends in die Defensive gedrängt. Clemens und ich konnten uns zwar mit den schwarzen Steinen nicht beklagen, aber beide Positionen waren sehr komplex: Heterogene Angriffe bei Clemens, und bei mir war nicht klar, ob die gegnerischen Bauernschwächen oder mein schlechter Läufer schwerer wogen.

Als Lothar kurz vor der Zeitnotphase einen Bauern einbüßte und Clemens in Zeitnot zu taktischen Verwicklungen überging, wurde es richtig spannend. Glücklicherweise versuchte mein Gegner, seine Bauernschwächen durch einen Vorstoß im Zentrum zu beseitigen, lief jedoch geradewegs in einen Konter hinein. Unter Qualitätsopfer wurde der weisse Monarch in die Brettmitte gezogen und dort mattiert.

Dass unsere Bedenken unbegründet waren, zeigte sich am Ende der Zeitnot, als Clemens auf sehr nette Art mit Dame und Springer den gegnerischen König traktierte. Als Damenverlust oder Mattnetzgezappel unvermeidbar waren, strich sein Opponent die Segel. Da sich auch Lothar in der Folgezeit im Springerendspiel mit Minusbauer sehr findig verteidigte und zu guter Letzt die verbliebenen Bauern per Springeropfer vom Brett beförderte, konnten wir uns am Ende über einen sicheren, vielleicht etwas zu hohen Sieg freuen.

Unsere Mannschaft steht damit im Viertelfinale. Unsere Auslosung und die weiteren Begegnungen lauten:

Los Bez ______Heim_______ ______Gast_______ Ergebnis
3.1 4 3 Karlsruher SF Mosbach  
3.2 6 8 Baden-Oos Müllheim
3.3 2 1 HD-Handschuhsheim Viernheim
3.4 8 6 SF Freiburg 1887 Iffezheim

1. Runde (12.05.02): Gelungener Auftakt

In der 1. Runde des Badischen Mannschaftspokals waren wir gegen unseren Gast aus Niefern-Öschelbronn, der von unserer Gastspielerin Birgit gecoacht wird, als klarer Favorit gehandelt worden. Trotzdem sollte es sich zeigen, dass das kurzfristige Einspringen unseres "Ersatzmanns" Elmar der Mannschaft einen wichtigen Rückhalt gab.

Karlsruher SF 2157
3:1
SC Niefern-Öschelbronn 1918
1 Gerstner, Wolfgang 2351
1:0
Riewe, Edwin 1973
2 Karst, Elmar 2309
1:0
Talmon, Tobias 1974
3 Schwab, Patrick 1895
0,5:0,5
Schneider, Birgit 1883
4 Zimmermann, Paul 2074
0,5:0,5
Hammer, Klaus 1840

Niefern-Öschelbronn war nämlich keineswegs bereit, die für uns notwendigen 2.5 Punkte ohne größeren Kampf abzuliefern, und so entwickelten sich in den ersten Stunden weitgehend offene Partien. Mein Gegner hatte sich die Taktik zurecht gelegt, nach einem frühen Damentausch eine Festung aufzubauen, die ich nun von mehreren Seiten anzuknabbern versuchte. Dynamisch ausgeglichene Positionen hatten sich bei Patrick und Paul ergeben, hier waren alle Akteure auf der Suche nach aktivem Spiel. Lediglich Elmar kam gegen seinen jungen Kontrahenten zu überlegenem Druckspiel, nachdem er am Ende einer kurzen Tauschserie mit Läuferpaar und der Kontrolle der d-Linie verblieben war.

Dort fiel auch nach 3 Stunden die erste Entscheidung. Im Kampf um Gegenspiel hatte Elmars Gegner beide Türme für die Dame gegeben, doch ein listiges Zwischenschach sorgte plötzlich für viele Mattdrohungen. Elmar demonstrierte danach wunderbar das Zusammenspiel von Turm- und Läuferpaar und knüpfte zu guter Letzt ein unzerreissbares Mattnetz. Kurz vor Anbruch der Zeitnotphase konnte ich dann erhöhen. Mein Opponent hatte zunächst einen Bauern gegeben, um alle Einbruchsfelder zu blockieren, dabei jedoch eine Umgruppierung ausser Acht gelassen. Er kam dem langsamen Ende zuvor, indem er ein Zwischenschach mit Figurenverlust übersah.

Trotz dieses beruhigenden Vorsprungs war noch nicht alle Not überstanden, denn Pauls Gegenspiel schien nicht ganz den Doppelbauern aufzuwiegen. Geschickt bot er direkt vor der Zeitnotschlacht das Remis an, welches sein Gegner, sichtlich hin- und hergerissen, letztlich akzeptierte. Wer weiss, was ein Zeitnotduell gebracht hätte? Vielleicht ein Auf und Ab wie bei Birgit und Patrick, wo das Schlachtenglück mehrfach wechselte. Am Ende blieb ein Doppelturmendspiel auf dem Brett, das trotz einiger Anstrengungen die Remisbreite nicht verließ.