Ergebnisse KSF Frauen I


Zur aktuellen Tabelle geht es hier. Auch die gesamten Partien der 1. Frauen Bundesliga sind verfügbar (direktes Nachspielen).

Runde 10 + 11, Karlsruhe:

Am Wochenende stand die letzte Doppelrunde in der ersten Frauen-BL an.

Das Team der KSF und der Reisepartner aus Stuttgart empfingen in Karlsruhe die Gastmannschaften aus Emsdetten und Holsterhausen. Die Ausgangssituation war relativ eindeutig: Stuttgart benötigte aus den beiden Kämpfen noch zwei Punkte (und dabei zusammen 4,5 Brettpunkte) im Kampf gegen den Abstieg, Karlsruhe noch einen Punkt und Holsterhausen eigentlich auch noch einen Punkt, wollte man sich nicht auf die Brettpunkte im Vergleich zu den anderen abstiegsgefährdeten Teams (besonders Kiel) verlassen.

Emsdetten dagegen wollte mit einem Punkt Rückstand auf Dresden seine letzten Chancen im Kampf um die Meisterschaft wahren und musste gleichzeitig auf Schützenhilfe von Halle oder Rodewisch hoffen.

So waren spannende und aufgrund der Aufstellungen auch relativ ausgeglichene Kämpfe zu erwarten. Emsdetten war sicherlich zweimal Favorit, musste aber im Vergleich zur Bestbesetzung doch einige Abstriche machen, während Holsterhausen wieder mit der Europameisterin von 2000, Natalia Zhukova, antreten konnte. Karlsruhe und Stuttgart boten ihre gewohnten Teams auf (mit Caroline Rieseler - ehemals Claus - für Dijana Dengler bei Stuttgart).

Am Samstag ging es für Karlsruhe gegen Emsdetten, und wir (die KSF) konnten beweisen, dass der Punktgewinn gegen Dresden nicht nur ein Glückstreffer gegen einen Favoriten war!

  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 1853 2149
3:3
SK Turm Emsdetten 2219
1 Werner, Veronika 2211
1:0
Lelchuk, Zoya 2334
2 Werner, Isabel 2164
0,5:0,5
Peng, Zhao Qin 2404
3 Vidonyak, Nellya 2198
0:1
Micic, Jordanka 2326
4 Lauterbach, Ingrid 2111
0:1
Bosboom-L., T. 2277
5 Onischuk, Anna 2220
1:0
Polushkina, Svetl, 2085
6 Muller, Anne 1988
0,5:0,5
Muhren, Bianca 1889

Und dabei war Emsdetten mit diesem Unentschieden noch relativ gut bedient!

Veronika Werner in Aktion

Nach den Eröffnungen hatten wir bereits an mehreren Brettern Vorteile: Veronika hatte gegen Zoya Lelchuks gar zu 'lahmes' Damenbauernspiel eine aktive Stellung erreicht. Ingrid hatte zwei Bauern mehr und dafür eigentlich nur leichten Druck auszuhalten bei bereits getauschten Damen. Bei Anna war aus einem Königsinder eine Wunschtraum-Wolga-Stellung für Schwarz entstanden und Anne konnte ihrer Gegnerin im frühen Mittelspiel sogar ersatzlos die Qualität abnehmen. Isabel hatte mit Weiß gegen die Weltklassespielerin Zhaoqin Peng keine Probleme, nur Nelly stand nach einem etwas dubiosen Skandinavier unangenehm gegen Jordanka Micic.

Veronika gewann schließlich zu Beginn der Zeitnot Material und die Partie. Bei Ingrid lief einiges schief und sie landete im Turmendspiel mit Minusbauer, das endgültig verloren war, als sie sich auch noch ihren König abklemmen ließ. Auch Nelly musste sich im Endspiel geschlagen geben. Dafür konnte Isabel aus einer Position der Stärke heraus das Remisangebot ihrer Gegnerin annehmen, da Annas Sieg unter Dach und Fach war und auch der volle Punkt an Brett 6 nur eine Frage der Zeit sein konnte. Hier entkorkte Bianca Muhren aber plötzlich mit reduziertem Material trotz Minusqualität und weißem Freibauer nach einigen Ungenauigkeiten von Anne gewaltiges Gegenspiel gegen den weißen König. Nach Ablauf der zweiten Zeitnot waren wir schließlich sogar froh, dass es nicht mehr als Dauerschach war und so wenigstens der eine Mannschaftspunkt auf der Habenseite war, der uns den Klassenerhalt sicherte.

Im Parallelkampf Holsterhausen gegen Stuttgart ging für die stark angetretenen Holsterhausenerinnen einiges schief: Am Spitzenbrett verdarb Natalia Zhukova eine totale Gewinnstellung noch zum Remis, an Brett 3 verlor Annegret Weng, als die Zuschauer sich gerade fragten, ob sie mattsetzen könnte oder Dauerschach geben würde und an Brett 4 überstand Caroline Rieseler auf Stuttgarter Seite ihre übliche horrende Zeitnot und gewann das Bauernendspiel gegen Grazyna Bakalarz. So gab es im Endeffekt einen 4-2 Sieg für Stuttgart, die damit praktisch bereits aller Abstiegssorgen ledig waren.

Am Sonntag ging es für Holsterhausen gegen uns, und obwohl auf Karlsruher Seite die Sympathie für Holsterhausen traditionell groß ist und wir die Essener eigentlich nicht in die zweite Liga schießen wollten, war die Stimmung in der Mannschaft klar so, dass aus sportlichen Gründen gespielt werden muss und nicht durch ein 3-3 eventuell der Wettbewerb verzerrt werden soll.

Nach einem wechselvollen Kampf konnten wir schließlich einen knappen und teilweise glücklichen Sieg erringen:

  Heimverein  
Gastverein  
SK Holsterhausen 2093
2,5:3,5
Karlsruher SF 1853 2149
1 Zhukova, Nataliya 2314
0,5:0,5
Werner, Veronika 2211
2 Dergatscheva-Daus, A. 2258
1:0
Werner, Isabel 2164
3 Weng, Annegret 2125
0,5:0,5
Vidonyak, Nellya 2198
4 Dr. Brendel, Bergit 1962
0:1
Lauterbach, Ingrid 2111
5 Schmitz, Manuela 2067
0,5:0,5
Onischuk, Anna 2220
6 Döhmen, Katrin 1833
0:1
Muller, Anne 1988

Als erstes gewann Anne, deren Gegnerin in eigentlich vorteilhafter Stellung eine schwarze Angriffswendung übersehen hatte. Veronika konnte guten Gewissens ein Remisangebot annehmen, da Ingrid trotz verlorener Qualität inzwischen wieder eine unklare Stellung herausgeholt hatte. Anna kostete zum zweiten Mal an diesem Wochenende ihre Zeit bis auf die letzten Sekunden aus, was den zuschauenden MaFü doch wieder einige Nerven kostete... Aus einer eigentlich eher passiven Stellung heraus konnte sie aber sogar ein Endspiel mit Mehrbauer erreichen. Nellys Partie endete nach wechselvollem Verlauf mit Dauerschach, während ausgerechnet das Geburtstagskind Isabel aufgeben musste. Nachdem Ingrid schließlich ein Endspiel mit zwei Läufern gegen Turm gewonnen hatte, konnte Anna ihr Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern remis geben und den Sieg unter Dach und Fach bringen.

Anne Muller beim Nachdenken über den nächsten Zug

Im Parallelkampf zeigte Stuttgart wiederum keine Spur der Auflösungserscheinungen, über die im Vorfeld gemunkelt wurde. Nach einem Sieg von Katharina Tepluhina gegen Svetlana Polushkina und vier Remisen bei nur einer Niederlage an Brett 4 gab es schließlich ein sehr achtbares 3-3 gegen den Favoriten aus Emsdetten, der zusätzlich noch die bittere Nachricht eines wohl glücklichen Dresdner Sieges gegen Rodewisch schlucken musste.

Als letzte gute Nachricht trudelte endlich das Ergebnis von Kiel ein, die trotz ihres Sieges zu wenig Brettpunkte aufwiesen, so dass auch Holsterhausen mit der Gewissheit nach Hause fahren konnte, die Klasse erneut knapp gehalten zu haben!

Runde 8 + 9, Stuttgart:

Am Wochenende war wieder Damen-Bundesliga, und für uns standen zwei sehr wichtige Spiele im Abstiegskampf an. Gegen den direkten Konkurrenten aus Berlin musste unbedingt gewonnen werden, und eigentlich war angesichts des Restprogramms und der anderen Paarungen ein weiterer Punkt nötig, um das Abstiegsgespenst zu vertreiben - nur ging es im zweiten Kampf gegen den deutschen Meister aus Dresden, der in dieser Saison bisher verlustpunktfrei war!

Die siegreiche KSF-Frauenmannschaft

Wir waren aber guten Mutes, konnten wir doch zum ersten Mal unsere Bestbesetzung aufbieten: mit Maia an Brett 1 und (nach Veronikas offizieller Ernennung zur WIM) durchgehend mit Titelträgerinnen besetzt!

Am Samstag ging es zunächst gegen Berlin, die überraschenderweise ohne ihre beiden Spitzenbretter angereist waren, die bisher noch nie gefehlt hatten. So war zumindest vorne die Vorbereitung über den Haufen geworfen, dafür aber Berlin sicherlich auch nominell schwächer als in Bestbesetzung. Und so kamen wir auch zu einem klaren Sieg:

1 1. Frauen-Bundesliga  
Datum: 23.03.02  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 1853 2169
5:1
SSV Rotation Berlin 2045
1 Lomineishvili, Maia 2342
1:0
Wagner-Michel, A. 2097
2 Werner, Veronika 2211
0,5:0,5
Göhler, Antje 2108
3 Werner, Isabel 2164
1:0
Heyme, Sibylle 2096
4 Vidonyak, Nellya 2198
1:0
Seils, Gundula 1991
5 Lauterbach, Ingrid 2111
1:0
Wolf, Sylvia 2027
6 Muller, Anne 1988
0,5:0,5
Sonnenberger, K. 1953

Der Erfolg war eigentlich nie gefährdet, und nachdem Ingrid ihre etwas seltsame Eröffnung problemlos überstanden hatte und bald darauf Materialvorteil erreichen konnte, ging es bald in einigen Partien nur um die Frage 'Remis oder Sieg für die KSF'. Maia, Isabel und Ingrid brachten uns mit sicheren Schwarzsiegen in Führung, während Anne nach einem leicht vorteilhaften Endspiel doch ins Remis einwilligen musste. Nelly hatte ihre kritische Stellung aus der Eröffnung in ein besseres Endspiel verwandelt, vergab dort zunächst eine Gewinnchance, setzte aber anschließend ihre Gegnerin so lange unter Druck, bis diese doch noch einen entscheidenden Fehler beging.

Am längsten mühte sich wieder einmal Veronika, die ein Endspiel mit gutem Springer gegen schlechten Läufer hatte, das die Gegnerin allerdings gerade so remis halten konnte. Alles in allem also ein deutlicher 5-1 Erfolg!

Im Parallelkampf hatten fünf Stuttgarterinnen keine Chance gegen Dresden. Nur Dijana Dengler stand gegen Rena Graf klar besser bis auf Gewinn, wurde aber schließlich ausgekontert und verlor. So blieb es bei den Remisen von Katharina Tepluhina gegen Claudia Meissner und Marina Olbrich gegen Petra Mazakova, während Vesna Misanovic gegen Elisabetz Pähtz und Simona Gheng gegen Tina Mietzner aufgeben mussten. Endergebnis also ebenfalls 5-1 für Dresden.

1 1. Frauen-Bundesliga  
Datum: 24.03.02  
  Heimverein  
Gastverein  
Dresdner SC 1898 2191
3:3
Karlsruher SF 1853 2169
1 Pähtz, Elisabeth 2273
0:1
Lomineishvili, Maia 2342
2 Mazáková, Petra 2268
0,5:0,5
Werner, Veronika 2211
3 Jacková, Jana 2260
1:0
Werner, Isabel 2164
4 Graf, Rena 2224
1:0
Vidonyak, Nellya 2198
5 Meißner, Claudia 2095
0:1
Lauterbach, Ingrid 2111
6 Mietzner, Tina 2023
0,5:0,5
Muller, Anne 1988

Am Sonntag kam es dann zum Showdown zwischen Dresden und Karlsruhe, die sich ja beide am Samstag erfolgreich 'warmgeschossen' hatten. Es entwickelte sich ein spannender Kampf, bei dem nur Nelly früh in Nachteil geriet, während alle anderen Partien sehr unklar und interessant waren und keine Entscheidungen vor der Zeitnot erwarten ließen.

Maia Lomineishvili (KSF) gegen Elisabeth Pähtz

Maia hatte ein frühes Remisangebot von Elisabetz Pähtz abgelehnt und knetete bald darauf ein sehr remisträchtiges Endspiel mit ungleichen Läufern und Doppeltürmen. Veronika hatte mit Schwarz eine positionell klar vorteilhafte Stellung erreicht und durfte nach einigen Abtäuschen erneut ein Endspiel mit gutem Springer gegen schlechten Läufer 'üben'. Bei Isabel entwickelte sich aus einer ruhigen italienischen Eröffnung eine wilde Partie mit wechselseitigen Drohungen, während bei Nelly in einem Damengambit mit hängenden Bauern Material abhanden gekommen war. Ingrid hatte ihren Eröffnungsvorteil zwischendurch wieder eingebüßt, spielte aber weiter druckvoll und ideenreich. Anne hatte einen offenen Sizilianer, der wie fast üblich einige Male hin und her kippte, wodurch die Kiebitze die Punkte einige Male 'hin- und herwandern' sahen.

In der Zeitnot ging es dann rund: Nelly musste aufgeben und Isabel sah nach eigener Aussage in ihrer scharfen Stellung leider nicht alles und wurde taktisch ausgeknockt: 0-2! Anne überlebte die erste Zeitnot knapp mit einer ausgeglichenen, aber schwierig zu spielenden Stellung. Ingrid spielte forsch auf Angriff, gab ihrer Gegnerin aber dadurch die Möglichkeit, einen entscheidenden Konter zu setzen, was diese zum Glück übersah und wenig später aufgeben musste. Maia hatte kunstvoll aktives Spiel entwickelt, und nach einem Fehler ihrer Gegnerin konnte sie plötzlich im Endspiel auf offenem Brett unter Turmopfer ein Mattnetz spinnen und dadurch den Ausgleich landen!

Während Veronika weiter knetete, überstand Anne glücklich auch ihre zweite Zeitnot und den Druck der Gegnerin und war plötzlich in einem Damenendspiel mit zwei Mehrbauern gelandet. Leider verbrauchte sie auch hier wieder zuviel Zeit und konnte so am Schluss den Schachs der Gegnerin nicht mehr ausweichen und musste ins Remis einwilligen. So hing es erneut an Veronika und ihrer Partie gegen Petra Mazakova, die mit der Empfehlung von sechs Siegen in der Bundesliga in dieses Wochenende gereist kam! Unglücklicherweise verließen Veronika ganz am Schluss die Kräfte und sie vergab einige klare Gewinnchancen im Endspiel. Das angehängte Partiefragment enthält einige kurze Analysen 'aus dem Stand', für Feedback/Verbesserungen dazu bin ich natürlich jederzeit dankbar!

Im Parallelkampf trat Stuttgart wiederum nur zu fünft an (ungewöhnlich bei einem Heimspiel), und gab noch dazu ein Weißbrett kampflos ab. Durch einen weiteren, etwas überraschenden Schwarzsieg an Brett 1 von Anett Wagner-Michel gegen Vesna Misanovic und Remisen von Sylvia Wolf gegen Katharina Tepluhina, Kirsten Sonnenberger gegen Simona Gheng und Gudula Seils gegen Dijana Dengler bei nur einer Niederlage von Antje Göhler gegen Marina Olbrich kam Berlin zu einem 3,5-2,5 Sieg und dadurch ebenfalls dem Klassenerhalt ein großes Stück näher, während Stuttgart nun kräftig zittern muss.

Runde 6 + 7, Rodewisch:

Murphys Gesetz

1 1. Frauen-Bundesliga  
Datum: 02.03.02  
  Heimverein  
Gastverein  
Rodewischer Schachmiezen 2202
4,5 : 1,5
KSF Frauen I 2138
1 Vasilevich, Tatjana 2416
0,5:0,5
Werner, Veronika 2268
2 Pokorna, Regina 2348
1:0
Vidonyak, Nellya 2228
3 Elschner, Annegret 2139
0:1
Lauterbach, Ingrid 2138
4 Steinbacher, Claudia 2105
1:0
Onischuk, Anna 2213
5 Fichtner, Kathrin 2090
1:0
Boenisch, Annika 2070
6 Günther, Anetta 2116
1:0
Schulz, Tina 1912

Selten wurde das eherne Gesetz "Was schief gehen kann, wird schief gehen" so getreu erfüllt wie im Kampf gegen den Gastgeber aus Rodewisch. Wie so oft in dieser Saison begann es damit, überhaupt sechs Spielerinnen zu finden, nachdem Maia in Georgien weilte, Isabel ein Konzert geben und Anne in Frankreich spielen mußte. Dankenswerterweise sprang Annika nach 3-jähriger Pause ein, und auch Tina konnte mit einigen Schwierigkeiten ihr Chemiepraktikum verschieben. Trotzdem waren wir klarer Außenseiter.

Wenn man es genau betrachtet, hatten wir auch den gesamten Kampf über keine wirkliche Chance auf einen Punktgewinn, obgleich Veronika gegen ihre großmeisterliche Kontrahentin früh eine völlig ausgeglichene Position mit Remisschluß erreicht hatte. Nellyas gedrückte Stellung wurde noch durch Ingrids überlegene ausgeglichen, aber an den hinteren Brettern schlug Murphy erbarmungslos zu.
Das Drama begann, als Annika bei absolutem Ausgleich auf dem Brett im 22. Zug die Zeit ablaufen ließ - in der Überzeugung, die Zeitnot bereits überstanden zu haben. Wenig später stellte Tina nach einer langen, aber gelungenen Verteidigung gerade dann eine Figur ein, als das Remis greifbar nahe schien. Noch schlimmer erwischte es Anna , die ihren geopferten Wolga-Bauern leider in dem Moment zurückgewann, als dafür die Dame in die Falle ging. Tapfer wehrte sie sich noch trotz weiterer Materialverluste, konnte aber die Niederlage nicht mehr abwenden.

Richtig überspielt wurde nur Nellya , deren Gegnerin ihren Angriff mit einigen taktischen Finessen würzte und zum bösen Ende mit allen Figuren über den bedauernswerten schwarzen Monarchen herfiel. Daß Murphy am Ende doch nicht alle erwischte, verdankten wir Ingrid : Aus einer wahren Zeitnotschlacht mit einigen direkten Gewinnmöglichkeiten ging sie mit immer noch klarem Vorteil hervor, denn sie im anschließenden Endspiel sicher zur Geltung brachte.

Im freien Fall

1 1. Frauen-Bundesliga  
Datum: 03.03.02  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 2138
2 : 4
USV Halle 2137
1 Werner, Veronika 2268
0 : 1
Lakos, Nikoletta 2339
2 Vidonyak, Nellya 2228
0 : 1
Gara, Anita 2303
3 Lauterbach, Ingrid 2138
0 : 1
Jahn, Constanze 2115
4 Onischuk, Anna 2213
1 : 0
Eckhardt, Claudia 2155
5 Boenisch, Annika 2070
0,5 : 0,5
Müller, Andrea 2139
6 Schulz, Tina 1912
0,5 : 0,5
Krege, Sandra 1768

Heute also galt es, sich durch einen Sieg gegen einen nominell gleichwertigen Gegner Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Ein Blick auf die Ergebnisse vom Samstag hatten gezeigt, daß alles gegen uns gelaufen war (wie war das mit Murphy gewesen?), daß aber nur 2 Punkte den Dritten vom Abstiegsplatz trennten!

Es zeigte sich schon früh, daß der Kampf auf des Messers Schneide stehen würde. Während Tina früh die Initiative ergriffen hatte und Annika mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung gekommen war, standen Veronika und Ingrid seit der Eröffnung mächtig unter Druck. Bei Nellya und Anna waren verwickelte Mittelspiele entstanden.

Eine erste Wende zu unseren Ungunsten trat ein, als Ingrid zur Entlastung einen Bauern gab und Anna einen Zwischenzug übersah, der ihre Königsstellung aufriß. Das gleiche Malheur passierte Nellya , die dabei sogar einen Bauern einbüßte, während Veronikas Position sich scheinbar stabilisieren konnte.
Doch trotz der nun unvermeidbaren Niederlagen von Ingrid und Nellya keimte Hoffnung auf, als in Zeitnot Anna , Annika und Tina Material erobern konnten. Wenn Veronika noch ihre bekannte Zähigkeit in die Waagschale werfen könnte, dann ... doch aus der Traum! Tina schlug falsch zurück und landete in einem ungewinnbaren Bauernendspiel, Annika sah trotz Mehrbauer im Turmendspiel kein Fortkommen und willigte ins Remis ein. Wenig später gelang Veronikas Gegnerin der entscheidende Sprengungszug, so daß auch dort ein Verlust zu beklagen war.

Davon unbeeindruckt zeigte Anna im Endspiel Turm, Springer und Läufer gegen die Dame jede Menge Siegeswillen. Nach sieben Stunden Spielzeit und bei hängendem Blättchen hatte sie den König dann endlich so in die Ecke getrieben, daß nur Damenopfer oder Matt zulässig waren. Der Ehrenpunkt. Da jedoch erneut alle anderen Ergebnisse zu unseren Ungunsten ausfielen, müssen wir uns jetzt schon mächtig strecken, um noch ans rettende Ufer zu gelangen - und mit Emsdetten und Dresden haben wir die Top-Teams noch vor uns!

5. Runde, Stuttgart:

Die fünfte Runde der Damenbundesliga führte uns zu unserem Reisepartner nach Stuttgart. Der Kampf wurde auf Samstag vorgezogen, um der Überschneidung mit der Herren-Bundesliga am Sonntag zu entgehen.

Nominell lag die Favoritenrolle eher bei den Gastgeberinnen, die von den Zahlen her leicht überlegen waren und bisher auch den besseren Start in die Saison erwischt hatten.

Die Hoffnung des MaFüs lagen besonders auf den nominell stärkeren hinteren Brettern (woher die DWZ bei Anne stammt, weiß ich immer noch nicht - ihre aktuelle ELO von 2167 liegt sicherlich näher an der tatsächlichen Spielstärke!), während vorne auch ohne Maia irgendwie gegen die Titelträgerinnen gegengehalten werden sollte - schließlich saßen ja auch auf unserer Seite die starken Werner-Sisters!

Wie stark Veronika und Isabel tatsächlich sind (und wie weit daneben die Prognosen des MaFüs), zeigt dann auch das Ergebnis des Kampfes:

1 1. Frauen-Bundesliga  
Datum: 19.01.02  
  Heimverein  
Gastverein  
Stuttgarter SF 1879 2158
2 : 4
KSF Frauen I 2146
1 Misanovic, Vesna 2324
0:1
Werner, Veronika 2227
2 Olbrich, Marina 2235
0:1
Werner, Isabel 2164
3 Meier, Annemarie 2211
0,5:0,5
Vidonyak, Nellya 2198
4 Dengler, Dijana 2147
0,5:0,5
Lauterbach, Ingrid 2112
5 Tepluhina, Katharina 2001
0,5:0,5
Onischuk, Anna 2204
6 Gheng, Simona 2032
0,5:0,5
Muller, Anne 1968

Ein toller Sieg, der verdient zustande kam und bereits nach der ersten Zeitkontrolle fast feststand.

Schon relativ früh zeichnete sich ab, dass es keine ganz schnellen Entscheidungen geben würde - weder Kurzremisen noch Überrumpelungssiege. Anna hatte mit Weiß eine etwas zweifelhafte Stellung nach der Eröffnung übrig behalten, Anne wurde in einem offenen Sizilianer wie üblich am Königsflügel angegriffen und spielte im Zentrum dagegen, bei Nelly und Ingrid waren aus ungewöhnlichen Eröffnungen Stellungen mit beiderseitigen Chancen entstanden. Isabel brachte Marina Olbrich aus jeder Vorbereitung, so dass Marina in einer eigentlich völlig normalen Stellung schon wieder tief ins Grübeln fiel, während ihre Uhr unbarmherzig tickte.

Bei Veronika tat sich dann als erstes etwas: Ihre Gegnerin versuchte, in einer ruhigen Stellung mit vielleicht leichtem Vorteil für Veronika mit einem Damenausfall Aktivität zu erlangen. Als sich die Dame nach einen leichten Tritt (auf dem Brett) auf das falsche Feld zurückzog, erkannte die Gegnerin nach Veronikas Riposte plötzlich, dass sie aufgrund einer Gabeldrohung einen Qualitätsverlust nicht mehr vermeiden konnte. Hier half dann auch alles Grübeln und alle Angriffsversuche nichts mehr: Veronika blieb souverän und gewann schließlich durch Zeitüberschreitung, nachdem auch der Großmeisterin nichts mehr einfiel, um die Verluststellung wenigstens kompliziert zu halten.

Unsere letztjährige Mannschaftsgefährtin Marina spielte weiter auf die Art, mit der sie schon zu ihren Karlsruher Zeiten den MaFü fast zur Verzweiflung gebracht hätte: Mit extrem langsamem Spiel in einer Stellung, in der noch nichts los war, kündigte sie förmlich an, die Zeit überschreiten zu wollen. Da Isabel jederzeit sehr aufmerksam und stark spielte und die Stellung im Griff behielt, kam es auch genauso: Die weiße Klappe fiel in einer offenen Stellung deutlich vor dem 40.Zug.

Vor diesem erfreulichen Hintergrund konnte Nelly in ihrer inzwischen völlig ausgeglichenen Stellung das Remisangebot ihrer Gegnerin annehmen. Anna, bei der ich zwischendurch sowohl um ihre Stellung als auch um die Zeit starke Bedenken hatte, konnte dem Druck standhalten und hatte plötzlich sogar sehr gute Gegenchancen. Während das Hin und Her bei Ingrid keine Prognose zuließ, die Vorteile aber eher bei ihrer Gegnerin zu liegen schienen, hatte Anne souverän die Angriffsbemühungen der Weißen abgewehrt und unter Damentausch und mittels geschickter Figurenmanöver ein vorteilhaftes Endspiel erreicht, das bald darauf in ein Turmendspiel mit Mehrbauer mündete.

Anna überlegte nach der ersten Zeitkontrolle erneut sehr lange, um eventuell eine gewinnbringende Wendung zu entdecken, fand aber nichts Zwingendes und bot eine Zugwiederholung mit Remis an, das die Gegnerin sofort annahm. Im Sinne des Mannschaftskampfs hätte die Stuttgarterin sicherlich das Risiko des Weiterspielens in schlechter Stellung auf sich nehmen sollen (ebenso wie vielleicht Nellys Gegnerin), aber uns soll es recht sein, wenn hier beim Gegnerteam keine optimale Abstimmung herrscht...

Anne landete schließlich in einer theoretischen Remisstellung, und Ingrid...

Ja, über Ingrids Partie alleine könnte man einen Bericht schreiben, der nochmal so lang wie dieser bisher wäre (der ja auch schon zu lang ist), und hätte trotzdem sicher etwas vergessen. Die Bewertungskurve von Fritz würde wahrscheinlich noch mehr Zacken haben als das EKG des MaFüs beim Zuschauen, und so ergab sich nach einer klaren Verluststellung mit einem Minusturm und einer Gewinnstellung dank Mattdrohungen schließlich ganz am Ende ein nicht ganz ungerechtes Remis zum 4-2 Endstand.

Diese starke Leistung katapultierte uns in der (durch den Rückzug der Heiligenhauserinnen 'verbogenen' Tabelle) plötzlich auf Platz 4, und das Abstiegsgespenst konnte erst einmal ein wenig verscheucht werden.

Nach dem nächsten Doppelspieltag kann aber alles schon wieder ganz anders aussehen ...

Runde 3 + 4, Karlsruhe:

Am Wochenende war mal wieder Damen-Bundesliga - allerdings mit verkürztem Programm für die KSF:

Die Sgem Heiligenhaus hat ihre Mannschaft aus der Damen-BL zurückgezogen; die Veröffentlichung der Gründe steht noch aus. Es wird aber sicherlich eine Mischung aus Geldmangel und Personalmangel (gerade in Bezug auf die Überschneidung mit der WM im Moment) gewesen sein.

So hatten wir also nur am Sonntag anzutreten: Gegen das Team aus Krefeld, das ebenfalls aus Geldmangel praktisch die komplette Mannschaft verloren hat (einige spielen inzwischen stattdessen in Baden-Oos; wahrscheinlich, weil das so eine attraktive Stadt ist...).

Dementsprechend gab es einen ungefährdeten 5,5 - 0,5 Sieg.

2 1. Frauen-Bundesliga  
Datum: 2.12.01  
  Heimverein  
Gastverein  
Krefelder SK Turm 1843
5,5 : 0,5
KSF Frauen I 2145
1 Sadkiewicz, Joanna 2213
0,5:0,5
Werner, Veronika 2226
2 Rozenfeld, Tatiana 2019
0:1
Werner, Isabel 2164
3 Winter,Astrid 1900
0:1
Vidonyak, Nellya 2198
4 Cleven,Maria 1894
0:1
Lauterbach, Ingrid 2111
5 Gill,Katrin 1746
0:1
Onischuk, Anna 2220
6 Schulze,Melanie 1284
0:1
Muller, Anne 1968

Der Kampf selbst hatte drei Phasen: Am Anfang sah es gleich an mehreren Brettern sehr gut aus: Isabel kam mit Schwarz sehr gut aus der Eröffnung und hatte eine ganz klar bessere Zeit. Auch Annas Gegnerin kam früh in Schwierigkeiten, nachdem sie auf der schwarzen Seite eines Spaniers etwas zu optimistisch agierte. Auch an den anderen Brettern sprachen Stellungen und/oder Zeitverbrauch für uns - selten wurden bei einem Damenkampf der KSF so viele bessere Zeiten beobachtet! :-)

Dann ließen wir etwas nach: Veronika hatte nach etwas schlampiger Vorbereitung nichts aus der Eröffnung geholt und willigte ins Remis ein. Ingrids Gegnerin stiftete mit einem Figurenopfer etwas Verwirrung; außerdem hatten wir an den letzten vier Brettern auch tüchtig aufgeholt, was den Zeitverbrauch anging.

Bevor der Mafü aber anfangen musste, sich deswegen Sorgen zu machen, brachen die Krefelderinnen reihenweise ein: Annes Gegnerin war einfach überfordert und verlor reihenweise Material. Auch Isabels Gegnerin leistete sich bei schlechter Stellung und katastrophaler Zeit einen Einsteller. Anna konnte zwar ihre zwischenzeitliche Mehrfigur nicht halten, wickelte aber in ein Endspiel mit Mehrqualität ab, das sie souverän gewann. Da auch Nelly inzwischen Bauer und Bauer eingesammelt hatte, war der Kampf entschieden und es zeichnete sich ein deutlicher Sieg ab.

Tatsächlich konnte auch Ingrid mattsetzen und Nelly ein gewonnenes Bauernendspiel ansteuern, so dass es richtig deutlich wurde.

Runde 1 + 2, Hamburg:

Gleich zum Start der neuen Bundesligarunde hatten wir wieder einmal große Mühe, eine vollständige Mannschaft in die Hansestadt zu schicken. Nach Maias krankheitsbedingtem Ausfall, Annes Abberufung zum französischen Nationalteam und Annikas Absage, weil sie Besuch aus dem Ausland erhielt, fanden sich noch genau sechs Spielerinnen, da man auch die Reserve in ihrem Auftaktmatch nicht zu sehr schwächen wollte. Dies bewog Nellya, trotz Fieber die Reisestrapazen auf sich zu nehmen (ganz dickes Lob hierfür!), und unsere neue Spielerin Anna kam zu ihren ersten Einsätzen. Quasi als Gegengewicht hierzu boten wir mit GM Klaus Bischoff den mit Abstand stärksten Betreuer auf.

1 1. Frauen-Bundesliga  
Datum: 27.10.01  
  Heimverein  
Gastverein  
Hamburger SK 1830 2171
4,0 : 2,0
KSF Frauen I 2136
1 Zielinska, Marta 2320
1:0
Werner, Veronika 2226
2 Dworakowska, Joanna 2295
0,5:0,5
Werner, Isabel 2164
3 Jürgens, Vera 2224
0,5:0,5
Vidonyak, Nellya 2198
4 Hegeler, Anja 2188
1:0
Lauterbach, Ingrid 2111
5 Zickelbein, Eva-Maria 2012
0:1
Onischuk, Anna 2220
6 Schubert, Silke 1987
1:0
Schulz, Tina 1914

Obwohl Hamburg von den Zahlen her favorisiert war, entwickelte sich zunächst ein Kampf, dessen Vorteile klar auf unserer Seite lagen. Isabel hatte dank guter Vorbereitung mit Schwarz die Initiative an sich gerissen und setzte die Großmeisterin ziemlich unter Druck. Deutliche Vorteile auch bei Nellya und Anna, deren Debut für die KSF sehr überzeugend wirkte. Tina hatte zunächst einen Bauern eingestellt, dafür aber wenig später einen starken Angriff erhalten, der die Gegnerin in arge Bedrängnis stürzte. Veronika hatte mutig eine Figur für 2 Bauern und Initiative geopfert, und nur Ingrid war mit 3 Minustempi aus dem offenen Sizilianer herausgekommen und unter Druck geraten.

Einen ersten Rückschlag erlitten wir, als Nellya den (einzügigen) Gewinn eines Bauern verschmähte (bei weiterhin überlegener Stellung) und stattdessen in ein klares Remisendspiel abwickelte. Anna hingegen fuhr sicher den vollen Zähler ein. Leider hatte Isabel die Damen getauscht und einen minimalen Endspielvorteil erhalten - die Analyse ergab, daß das Fortsetzen des Angriffs kaum zu parieren gewesen wäre. Bei Veronika hatte sich die Initiative leider verflüchtigt, die Minusfigur war geblieben, aber erst unser GM an Bord konnte nachweisen, daß sie zuvor genügend Kompensation hatte, um zumindest ein sicheres Remis zu erreichen - Ausgleich für Hamburg.

Nachdem Ingrid den gegnerischen Angriff unter Preisgabe eines Bauern abwehren konnte, aber im Endspiel mit dem Rücken zur Wand stand, hing alles von Tinas Partie ab. Dort wurde ein weiteres Kapitel der Zeitnotschlachten aufgeschlagen: Mit einer herrlichen Kombination hatte sie den feindlichen Monarchen aufs freie Feld getrieben, doch statt nun Matt zu setzen (was aber bei wenigen Minuten und vielen Zügen schwer zu berechnen war), "begnügte" sie sich mit dem Erobern einer Qualität und 2 Bauern. Dies gab der Kontrahentin die Gelegenheit zu einer letzten Falle, und zu unser aller Entsetzen übersah Tina das zweizügige Matt. Da auch Ingrid ihr Endspiel nicht halten konnte, freuten sich die Hamburgerinnen über ihren ersten Sieg gegen die KSF.

1 1. Frauen-Bundesliga  
Datum: 28.10.2001
  Heimverein  
Gastverein  
KSF Frauen I 2136
2,5 : 3,5
SC Meerbauer Kiel 90 2169
1 Werner, Veronika 2226
1:0
Kopylova, Ljubov 2187
2 Werner, Isabel 2164
0,5:0,5
Botsari, Anna-Maria 2315
3 Vidonyak, Nellya 2198
0:1
Sebag, Marie Rachel 2283
4 Lauterbach, Ingrid 2111
0,5:0,5
Trabert, Bettina 2158
5 Onischuk, Anna 2220
0,5:0,5
Lange, Sonja 1922
6 Schulz, Tina 1914
0:1
Rubene, Ilze 2148

Im Gegensatz zum Vortag gab es an dieser Niederlage nicht viel zu deuteln, von Beginn an dominierten die von den Zahlen her besseren Kielerinnen das Geschehen. Nellya und Anna hatten schon früh unangenehme Positionen zu verteidigen, Isabel, Ingrid und Tina mit Weiss wenig aus dem Anzugsvorteil gemacht, und lediglich bei Veronika gestaltete sich ein lebhaftes und spannendes Spiel.

Nachdem auf Isabels Brett das Zentrum vollständig verschwunden war und alles zum Generalabtausch bereit stand, wurde das Remis vereinbart. Eher glücklich wurde dieses auch Anna angeboten, die zwar dank genauer Verteidigung das Gröbste überstanden hatte, aber immer noch schlechter stand. Bei Nellya hingegen gesellte sich zur schlechten Stellung die schlechte Zeit, beides zusammen führte zum Zusammenbruch. Tinas erfahrene Gegnerin hatte einige kleine Vorteile angehäuft, die letztlich den Gewinn der Qualität einbrachten. Trotz langer Gegenwehr mußte auch sie die Waffen strecken.

Da Veronika ihre Partie schön kompliziert hielt und ihre Gegnerin vor schwierige positionelle Entscheidungen stellte, setzten wir unsere Hoffnungen auf Ingrid, die inzwischen aktiver stand und den Vorteil von Läufer gegen Springer in offener Position vorweisen konnte. Doch in Zeitnot "legte sie den Rückwärtsgang ein" (O-Ton unseres GMs) und fand sich am Ende gar in einem Endspiel mit Minusbauer wieder. Dieses konnte sie dank exakter Verteidigung (und einer gewissen Mithilfe der Gegnerin) remis halten. So nutzte es leider auch nichts, dass Veronika mit einem sehr schönen Endspiel-Bauernopfer Komplikationen hervorrief, aus welchen sie als Siegerin hervorging.

Damit sind die Weichen für die laufende Saison gestellt: Der Klassenerhalt muß gesichert werden. Als positives Ergebnis dieser Doppelrunde blieb jedoch festzustellen, daß Nellya am Sonntagabend vollständig von ihrer Krankheit genesen war! Beim Schach trifft man nette Leute, man schärft seinen Verstand, man hat Spiel und Spaß - und jetzt wird man auch noch gesund davon. Noch Fragen, Hauser?

Ma-Führer: Veronika Werner