Ergebnisse 1. Mannschaft


Zur aktuellen Tabelle geht es hier. Auch die gesamten Partien der 2. Bundesliga, Gruppe Süd sind verfügbar (direktes Nachspielen).

Runde 9, Bericht von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 30.3.2003  
  Heimverein  
Gastverein  
SK Bebenhausen 2311
3,5:4,5
Karlsruher SF 2320
1 FM Gheng, Josef 2373
1:0
IM Delemarre, Jop 2437
2 FM Gohil, Harry 2354
0,5:0,5
IM Arnold, Lothar 2314
3 FM Hönsch, Matth. 2312
0:1
FM Werner, Cl. 2300
4 FM Lorscheid, Gerh. 2296
0,5:0,5
FM Gerstner, Wolfg. 2368
5 Kabisch, Thilo 2304
1:0
Duschek, Volker 2325
6 Dr. Mäurer, Christ. 2339
0,5:0,5
Karst, Elmar 2302
7 Stoll, Ferdinand 2277
0:1
FM Bach, Edwin 2271
8 Wandel, Dietrich 2234
0:1
FM Pfrommer, Chr. 2246

In der letzten Runde geht es für uns nicht mehr um viel mehr - der vierte Tabellenplatz ist den Karlsruher Schachfreunden bereits sicher. Unser Gegner, der Tabellenachte aus Bebenhausen, hat noch Hoffnung auf den Klassenerhalt mit einem eigenen Sieg und gleichzeitigen Niederlagen der Heidelberger oder Rosenheimer.

Wir können es - wie gesagt - etwas ruhiger angehen lassen. Elmar remisiert nach einer Stunde und widmet sich fortan der Vorbereitung seiner nächsten Prüfung an der Uni. Recht hat er. Doch an den übrigen Brettern machen die Schwaben Druck und nach zwei Stunden ist die Lage für uns eng: Jop, Lothar und Wolfgang sind in der Defensive. Edwin muss gar nach einem sehr interessanten Figurenopfer seines Gegners die Verteidigung seines Königs organisieren, der seines Bauernschutzes komplett beraubt ist.

Mit der vierten Stunde entwickeln sich die Dinge positiv für uns. Clemens kann seine positionellen Vorteile in einem damenlosen Mittelspiel peu á peu zum Sieg verdichten. Und Edwin gelingt es, in komplizierter Position seine Mehrfigur zur Geltung zu bringen. Jop und Volker dagegen sind in ihren Weiss-Partien auf die Verliererstrasse geraten.

Nach der ersten Zeitkontrolle zeichnet sich mit den übrigen Brettern bereits der Mannschaftssieg ab. Der Berichterstatter muss nur noch ein Damenendspiel mit zwei Mehrbauern zum Erfolg führen, während Lothar und Wolfgang ihre Partien sicher in der Remisbreite halten. Lothar muss dafür im Damenendspiel allerdings über die vollen sieben Stunden kämpfen.

Letztendlich also nochmals ein knapper Sieg für uns mit 4½:3½ Brettpunkten. Die Gastgeber aus Bebenhausen bieten in der Tübinger Begegnungsstätte Hirsch durchaus bundesligawürdige Spielbedingungen auf, müssen aber als Tabellenachter voraussichlich die Liga verlassen. Das wäre der erste Abstieg für den Schachklub Bebenhausen, der 1992 gegründet wurde, und seither nur Aufstiege kennt - als reine Amateurmannschaft von der untersten Liga innerhalb von 9 Jahren bis in die zweite Liga durchgestartet.

Als Aufsteiger der Liga steht St. Ingbert fest. Die Spieler des Tabellenzweiten aus Eppingen werden sich noch ärgern, wie knapp sie ihre Aufstiegs-Chancen im direkten Duelle gegen St. Ingbert verspielt haben (beim 3:5 in St.Ingbert in Runde 7). Alle badischen Vereine verbleiben in der Liga.

Für die Abstiegsfrage ist jetzt noch möglicherweise ausschlaggebend, wie die Stuttgarter Schachfreunde über ihre die sportliche Zukunft in der ersten Liga entscheiden. Im Lauf der Saison zog sich bekanntlich in Stuttgart der Sponsor Herterkom finanziell zurück. Doch die Mannschaft spielte auch ohne Honorare die Liga zuende und erreichte den Klassenerhalt. Nun ist ein Rückzug aus der ersten Liga für die Stuttgarter noch keine beschlossene Sache, obwohl vermutlich einige Leistungsträger der Verein verlassen werden.

Ein kurzer Blick noch auf das Karlsruher Saisonergebnis und die Statistik. Mit 38½:33½ Brettpunkten haben wir ein positives Ergebnis bei den Brettpunkten erzielt. Diese Punkte haben wir relativ geschickt über die Saison verteilt und u.a. zu drei knappen Siegen (4½:3½ gegen Handschuhsheim, Schmiden und Bebenhausen) genutzt. Andererseits gab es auch genau solche engen Niederlagen (3½:4½ gegen Viernheim und Pang Rosenheim). Die Liga ist also leistungsmäßig dicht beisammen, und die Siege hängen von glücklichen Umständen und Einzelleistungen ab.

Bei den Einzelergebnissen sind besonders Clemens (6/9) und Wolfgang (5½/8) hervorzuheben. Während die Mannschaft insgesamt +5 Brettpunkte holte, erzielten Clemens und Wolfgang zusammen +6! Genauso wichtig ist es aber, das die Spitzenbretter Giorgi (2/3), Jop (2½/5) und Lothar (4/9) gemeinsam ein ausgeglichenes Ergebnis gegen starke Gegnerschaft holten.

Für das positiven Saisonergebnis möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken: Spielern und Helfern. Bei unseren Heimspielen haben Klaus-Dieter, Manfred und Ralf wieder in bewährter Manier bestens organisiert und viel Zeit und Arbeit investiert. Vielen Dank dafür!

Runde 8, Bericht von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 9. 3. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 2322
5,5:2,5
SK Krumbach 2234
1 GM Bagaturov, G. 2450
0,5:0,5
GM Lechtinský, J. 2404
2 IM Arnold, Lothar 2314
1:0
FM Egger, Thomas 2307
3 FM Werner, Cl. 2300
0,5:0,5
Kempter, Ronald 2290
4 FM Gerstner, Wolfg. 2368
1:0
Riefner, Edwin 2226
5 Duschek, Volker 2325
0:1
Wild, Rudolf 2268
6 Karst, Elmar 2302
1:0
Trassl, Franz 2260
7 FM Bach, Edwin 2271
0,5:0,5
Dr. Link, Ulrich 2141
8 FM Pfrommer, Chr. 2246
1:0
Jussupow, Nadia 1979

Am vorletzten Spieltag geht es für uns darum, alles klar zu machen für den Klassenerhalt. Doch gibt es eigentlich nur noch theoretische Bedenken – unsere 8 Punkte sollten in der Praxis bereits ausreichend sein.

Der Kampf gegen den Tabellen-Vorletzten Krumbach entwickelt sich zunächst zäh. An allen Brettern wird gekämpft, ohne das irgendwelche Remisangebote über den Tisch gehen. Nach zweieinhalb Stunden wagt sich Ralf an eine Prognose (5:3 für KSF), die sich später als recht zutreffend herausstellen wird.

Vor der ersten Zeitkontrolle fallen die ersten Entscheidungen: Giorgi remisiert, Wolfgang gewinnt eine exzellent geführte Trompowski-Partie, Volker muss seine königsindische Partie aufgeben, und der Mannschaftführer selber kann einen Punkt gegen Frau Jussupow zum Zwischenstand von 2½:1½ beisteuern.

Zusammen mit den vielen verbleibenden guten Stellungen ist das bereits die Vorentscheidung. Im weiteren Verlauf können auch Lothar und Elmar ihre Mehrbauern realisieren, so dass die Weissbretter heute auf 4:0 Punkte kommen! Edwin und Clemens remisieren ihre Partien, wobei Clemens nach dem optischen Eindruck (sozusagen meine "gefühlte Stellungsbeurteilung") noch an gewissen Siegmöglichkeiten vorbeigegangen ist.

Insgesamt ein verdienter Sieg, der uns den vierten Platz in der Tabelle sichert.

Runde 7, Bericht von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 23. 2. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
Pang/Rosenheim 2282
4,5:3,5
Karlsruher SF 2306
1 IM Wach, Markus 2398
0:1
GM Bagaturov, Giorgi 2450
2 Grundherr, Martin 2343
0,5:0,5
IM Arnold, Lothar 2314
3 FM Blaskowski, Joh. 2310
0,5:0,5
FM Werner, Clem. 2300
4 FM Vogel, Robert 2310
1:0
FM Gerstner, Wolfgg. 2368
5 FM Geisler, Fabian 2273
1:0
Kargoll, Boris 2298
6 FM Salvermoser, B. 2306
0,5:0,5
FM Bach, Edwin 2271
7 Maurer, Jochen 2162
0,5:0,5
FM Pfrommer, Chr. 2246
8 Heubusch, Michael 2157
0,5:0,5
Schlager, Thomas 2197

Nach einigen Absagen ist die Mannschaft mit Ersatzspielern, aber auch frisch verstärkt durch GM Bagaturov nach Rosenheim gereist. Da auch Rosenheim auf Stammspieler verzichten muss, sind wir nach Wertungszahlen doch leicht favorisiert.

Aufgrund einer Faschingsveranstaltung müssen wir im kleinsten Hinterzimmer spielen, das ich in der Bundesliga bislang gesehen habe: Es war nicht einmal mehr Platz im Raum für einen Tisch und Stuhl des Schiedsrichters!

Der Spielverlauf macht uns zunächst Mut, denn nach drei Stunden hat Edwin Stellungsvorteil, Mehrbauern und viel mehr Bedenkzeit auf der Uhr. An den anderen Brettern steht es teils unklar; Clemens und Lothar haben ihre Partien remis gegeben. 1:1

In der vierten Stunde kann Giorgi seinen Stellungdruck verstärken und einen Punkt einfahren. Leider geben aber Wolfgang (gegen den Ex-Karlsruher Robert Vogel) und Boris die Punkte ab, als sie in der Phase vor der ersten Zeitkontrolle mit zu wenig Bedenkzeit überspielt werden bzw. Material einbüßen. Thomas' Partie endet nach spannendem Verlauf, in dem Thomas evtl. an einer Stelle Gewinnchancen hatte, mit einem Unentschieden. 21/2:31/2 nach vier Stunden.

In der fünften und sechten Stunde können Edwin und Christoph das Blatt nicht mehr wenden. Edwins klare Vorteile haben sich verflüchtigt und die Partie endet remis. In meiner Partie ist es überhaupt überraschend gewesen, dass ich nach einen Eröffnungsfehler noch mit gütiger Mithilfe meines Gegners zu gutem Spiel gekommen bin. (Diesen Eröffnungsfehler haben in der gleichen Stellung auch schon Lothar Arnold, Michael Adams und Khalifman begangen, weshalb ich sowohl das Mitgefühl als auch den Spott auf meiner Seite hatte.) Den Mehrbauern habe ich aber schlussendlich nicht recht zur Geltung bringen können. Partie remis und Gesamtstand 31/2:41/2.

So reisen wir mit leeren Händen zurück und dürfen uns über entgangene Chancen und Punkte ärgern.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass wir zur Zeit den Klassenerhalt doch noch nicht garantiert haben. Denn es gibt noch eine ganze Reihe von Mannschaften, welche die acht Punkte erreichen können. Von unseren beiden restlichen Gegnern (Krumbach und Bebenhausen) steht nur Bebenhausen abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz.

Tabelle:
1. SCA St Ingbert 7 361/2:191/2 12- 2
2. SK Viernheim 7 311/2:241/2 11- 3
3. SC Eppingen 7 34 :22 10- 4
4. Karlsruher SF 7 281/2:271/2 8- 6
5. SG Kirchheim 7 271/2:281/2 7- 7
6. Pang Rosenheim 7 27 :29 6- 8
7. Heidelberg HSH 7 251/2:301/2 6- 8
8. Schmiden Cannst 7 24 :32 4-10
9. SK Krumbach 7 23 :33 4-10
10. SK Bebenhausen 7 221/2:331/2 2-12

Runde 6, Bericht von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 09.02.2003  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 2327
2,5:5,5
SCA St. Ingbert 2384
1 IM Delemarre, Jop 2437
0,5:0,5
IM Marcelin, C. 2470
2 IM Arnold, Lothar 2314
0,5:0,5
IM Bricard, E. 2454
3 FM Werner, Clem. 2300
0,5:0,5
GM Lazarev, V. 2458
4 FM Gerstner, Wolfg. 2368
1:0
IM Pirrot, Dieter 2421
5 Duschek, Volker 2325
0:1
Becking, Stephan 2311
6 Karst, Elmar 2302
0:1
Drollinger, Dennis 2281
7 Kargoll, Boris 2298
0:1
Nguyen, Chi Minh 2358
8 FM Bach, Edwin 2271
0:1
FM Gross, Georg 2321

Nach einer bisher überzeugenden Saisonleistung findet die erste Mannschaft ihren Meister im SC Anderssen St. Ingbert. Der Tabellenführer aus dem Saarland zeigt dabei kaum Schwächen und gewinnt verdient gegen uns.

St. Ingbert ist an praktisch jedem Brett Favorit nach ELO-Zahl. An den ersten Brettern können wir jedoch in den Partien dagegenhalten. Jop startet gut in die Partie und hat mit Schwarz etwas Initiative, die aber nach dem Damentausch im Sande verläuft. Lothar manövriert auch sicher in einem unothodoxen Eröffnungs-Duell - wir sehen eine scharfe Drachenvariante auf dem Brett, bei der Schwarz einfach auf die Rochade verzichtet. Und Clemens verteidigt sich standhaft gegen den russischen Grossmeister Lazarev.

Überzeugend und besonders erfolgreich spielt Wolfgang und verdient sich einen weiteren vollen Punkt (inzwischen 4 Punkte aus 5 Partien!). Dabei zeigt er sich als exzellent vorbereitet auf die etwas zweifelhafte Eröffnungvariante seines Gegners (1.d4 d5 2.c4 Sc6?!). Und Wolfgang verbessert nebenbei und ohne die Vorgänger-Partie zu kennen eine sehr aktuelle Partie seines Gegners (Karsten Müller - Dieter Pirrot, Deutsche Meisterschaft, Saarbrücken, 2002). Einen Mehrbauern führt er in gegnerischer Zeitnot sicher zum vollen Punkt.

An den letzten vier Bretter bleiben wir jedoch ganz ohne zählbaren Erfolg. Lediglich Elmar scheint vorübergehend seinen Gegner im Griff zu haben, bevor auch hier sich die Waagschale zugunsten des Saarländers neigt.

Die Aufsteigsaspiranten aus St. Ingbert erweisen sich insgesamt als sehr gute Eröffnungskenner und treten hochmotiviert und ehrgeizig auf. Speziell an den Brettern von Edwin und Volker haben die Gegner nach meinem Eindruck in der Eröffnung ihre Spezialvarianten gut anbringen und die Partie nach ihrem Geschmack gestalten können. So bleibt uns die Erkenntnis, dass wir zwar prinzipiell jede Mannschaft schlagen können ... nur kann uns das gegen solche Spitzenmannschaften bloss recht selten gelingen.

An der Tabellenspitze stehen St. Ingbert und Eppingen weiterhin nur um einen halben Brettpunkt getrennt. Für den Aufstieg in die erste Liga wird das direkte Duell der beiden Favoriten in der kommenden Runde vorentscheidend sein. Wir dagegen stehen mit 8:4 Punkte im gesicherten Mittelfeld und können gelassen und unbeschwert nach Rosenheim fahren.


Runde 5, Bericht von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 26.01.2003  
  Heimverein  
Gastverein  
SG Kirchheim 2336
3:5
Karlsruher SF 2323
1 IM Dr.Gschnitzer, O. 2428
0:1
IM Delemarre, J. 2437
2 FM Dr.Wintzer, J. 2367
0,5:0,5
IM Arnold, Lothar 2314
3 FM Biebinger, G. 2398
0:1
FM Werner, Cl. 2300
4 FM Vonthron, H. 2351
0,5:0,5
FM Gerstner, W. 2368
5 FM Beckhuis, G. 2283
0,5:0,5
Duschek, Volker 2325
6 FM Wippermann, T. 2330
0,5:0,5
Karst, Elmar 2302
7 Rudolph, Johannes 2260
0,5:0,5
Kargoll, Boris 2263
8 FM Porth, Dietmar 2274
0,5:0,5
FM Bach, Edwin 2271

Gerade eine halbe Saison ist es her, dass wir in Kirchheim mit einem sehr mühsamen und glücklichen 4:4 den Klassenerhalt erreichten. Inzwischen fühlt sich die erste Mannschaft jedoch in der zweiten Liga wieder pudelwohl und eilt - man kann es wirklich so sagen - von Sieg zu Sieg.

Vorweg - das Spiellokal ist heute o.k.: Im letzten Jahr habe ich die Temperatur noch kritisch moniert, doch diesmal ist die Halle in Kirchheim wirklich warm. Dafür hat Beate Krum am Vorabend persönlich gesorgt. Dankeschön.

Nach drei Stunden kommt es an den Brettern 5, 6 und 8 nach ruhigem und ausgeglichenem Verlauf zu Friedensverhandlungen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Eindruck, dass uns das nur recht sein kann, denn die übrigen Bretter stehen ordentlich. 1½:1½.

So hat sich Jop gut auf Dr. Gschnitzer vorbereitet und in seiner Vorbereitung den Weg in ein vorteilhaftes Endspiel vorbereitet. Auch Clemens kann sehr zufrieden sein, hat er doch seinen unorthodox (mit 1.... b6) eröffnenden Gegner in bekannte Gewässer des c3-Sizilianers lotsen können. Aber "bekannt" ist relativ - der Partieverlauf zeigt, dass wohl Clemens besser mit den Motiven vertraut ist. In der vierten Stunde beenden dann beide, Jop und Clemens, ihre Partien siegreich. Jop im Endspiel. Clemens mit einem hübschen Mattangriff. 3½:1½.

Sollte bisher der Eindruck aufgekommen sein, dass alle Partien durchweg einer inneren Logik folgen und glasklar auf ein Ergebnis zusteuern, so gilt das nur phasenweise für die nächste Partie: Boris Aufbau macht nach der Eröffnung zunächst einen sehr guten Eindruck, doch Johannes Rudolph bekommt um den 30. Zug herum Oberwasser und Mehrbauern. Als Boris dann noch mit dem König übers Brett bis auf die gegnerische Grundreihe spaziert, muss man mit dem Schlimmsten rechnen. Doch in dicker Zeitnot findet Boris' Gegner kein zwingendes Matt und die Partie mündet in ein Endspiel mit drei Mehrbauern für eine Figur. Glück gehabt.

Nach der ersten Zeitkontrolle ist Wolfgangs Partie beendet. Das ausgekämpften Remis nach einem lebhaften Verlauf führt zum 4:2-Zwischenstand.

Die zwei verbleibenden Partien wurden nun noch über die volle Distanz von 7 Stunden ausgekämpft. Lothar verteidigt sich ausdauernd und auch Boris lässt nun nichts mehr anbrennen. Dennoch müssen wir etwas zittern, weil jeweils die Kirchheimer mit drei Bauern für die Figur interessante Endspielchancen haben. Zuletzt aber ein verdientes 5:3.

Ein kleiner Ausblick: Die Favoriten Eppingen und St.Ingbert haben diesmal nicht gepatzt und mit hohen Siegen ihre Brettpunkte ausgebaut. Wir sind aber auch noch dabei. Unser nächste Heimspiel findet am 9.Februar um 11 Uhr (Uhrzeit wie ausgeschrieben!) in der Walter-Eucken Schule (Verlegung!) gegen den Tabellenführer St.Ingbert statt.

Runde 4, Bericht von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 12. 1. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 2313
5:3
SC Eppingen 2402
1 IM Delemarre, J. 2437
0,5:0,5
GM Gyimesi, Zoltan 2580
2 IM Arnold, Lothar 2314
0:1
GM Medvegy, Zoltan 2505
3 FM Werner, Cl. 2300
0:1
IM Mann, Christn. 2445
4 FM Gerstner, W. 2368
1:0
FM Dr. Balzar, A. 2381
5 Duschek, Volker 2325
1:0
IM Schulze, Ulrich 2353
6 Karst, Elmar 2302
1:0
FM Dr. Koch, W.M. 2308
7 FM Bach, Edwin 2271
1:0
Rau, Hannes 2310
8 WIM Werner, Isabel 2186
0,5:0,5
FM Herbrechtsmeier 2334

Sehr erfreuliches gibt es von unserem heutigen Kampf gegen Eppingen zu berichten: Nach vielen sieglosen Duellen gelingt uns in dieser Saison wieder ein Sieg gegen Eppingen!

Die Unkenrufe waren auch in diesem Jahr zunächst nicht zu überhören, weil die Eppinger nach ELO-Zahl an jedem Brett im Vorteil war. Und es war kein Zuschauer, der nicht zu erwähnen wusste, dass im letzten Jahr der Vergleich mit einem 7,5 zu 0,5 für Eppingen geendet hatte.

Doch nach drei Stunden geht es richtig gut los für die Karlsruher Schachfreunde: Volker und Edwin stehen beide nach nur 20 Zügen in ihren Schwarzpartien auf Gewinn und können ihre Gegner zur Aufgabe zwingen. Während Volker taktische Varianten besser als sein Gegner rechnen konnte und ihn plötzlich mit einem Mattangriff überraschte, krönte Edwin seine gute Vorbereitung mit druckvollem Spiel gegen den in der Mitte verbliebenen König.

In der vierten Stunde manövriert Elmar erfolgreich durch eine Phase knapper Zeit und realisiert doch schliesslich seinen Materialvorteil. Als auch Isabel und Jop ihre Partien sicher remisieren, führen wir noch vor der ersten Zeitkontrolle mit 4:1 und sehen scheinbar einem leichten und sicheren Sieg entgegen.

Doch in Zeitnot kann Clemens einige klare Vorteile nicht in Siegbringendes umsetzen. Als der Gegner zudem noch etwas Gegenspiel erhält, überschreitet Clemens leider in wohl noch guter Stellung im 38. Zug die Zeit. Da Lothar zudem noch von seinem Grossmeisterlichen Gegner langsam überspielt wird, schrumpft unser Vorsprung bedenklich.

Beim Stande von 4:3 hängt alles an Wolfgangs Partie. Sein Gegenüber Dr. Balzar lehnt natürlich remis ab und vermeidet die Ausgleichsvarianten. Nach zwei Zeitkontrollen aber haben sich schliesslich Wolfgangs Positionsvorteile zum Sieg und dem verdienten 5:3-Endstand verdichtet. Meinen herzlichen Glückwunsch der ganzen Mannschaft!

Runde 3:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 15.12.2002  
  Heimverein  
Gastverein  
  Karlsruher SF 2287
4,5:3,5
Schmiden/Cannstatt 2277
1 IM Arnold, Lothar 2314
0,5:0,5
FM Holzhäuer, M. 2407
2 FM Werner, Cl. 2300
1:0
Schnepp, Gunnar 2278
3 FM Gerstner, W. 2368
1:0
Trachtmann, Mark 2314
4 Duschek, Volker 2325
0,5:0,5
FM Birk, Steffen 2272
5 Karst, Elmar 2302
0:1
FM Krockenberger, M. 2258
6 FM Bach, Edwin 2271
0,5:0,5
Thoma, Christian 2239
7 Fecht, Hans-Peter 2215
0:1
Löhr, Markus 2199
8 Schlager, Thomas 2197
1:0
Bauer, Manfred 2246

Zum Großkampftag der KSF erwarteten wir den Aufsteiger aus Schmiden / Cannstatt. Die Ausgangslage war klar, denn vor den beiden Spielen gegen die Aufstiegsfavoriten aus Eppingen und St. Ingbert musste ein Sieg her, um uns nach unten Luft zu verschaffen.

Der Kampf war so eng, wie es das Ergebnis vermuten lässt, wieder einmal mussten wir bis zur letzten Partie um den Mannschaftssieg bangen. Sehr lange, beinahe drei Stunden, konnten an keinem Brett deutliche Vorteile erspielt werden, alles war entweder verflacht oder ausgewogen. Allenfalls konnten Clemens die Initiative und ich die bessere Bauernstruktur vorweisen, bei Thomas gingen die Meinungen trotz Mehrbauer etwas auseinander. Bei Volker und Edwin hatten sich die Nebel verzogen, hier einigte man sich auf remis. Lothar hatte mit Schwarz ebenso ausgleichen können wie Hans-Peter, nur Elmars Position mit seiner Bauernphalanx von d6 bis g6 war ein Grund für etwaige Sorgenfalten.

Kurz vor der Zeitnotphase schlugen dann aber unsere Weißbretter zu, wobei ich weder bei Thomas noch bei Clemens mitbekommen hatte, wie sie ihren optischen Vorteil in den ganzen Punkt umwandelten. Dies hing damit zusammen, dass ich selbst ein kleines Zeitnotduell zu überstehen hatte. In diesem war es mir gelungen, aus der besseren Bauernstruktur Kapital zu schlagen und den Abtausch meiner Dame gegen das Turmpaar zu erzwingen. Als noch zwei Bauern hinzukamen, konnte ich zum zwischenzeitlichen 4:1 erhöhen.

Damit waren wir aber keineswegs auf der sicheren Seite, denn Elmar hatte einen Bauern für vermeintlich gutes Gegenspiel gegeben, in Zeitnot jedoch weiteres Material verloren. Pech auch für Hans-Peter, der in sicherer Remisstellung den gegnerischen Aufmarsch am Königsflügel unterschätzte und im 39. Zug durch ein feines Turmopfer zur Aufgabe gezwungen wurde. Glück hingegen bei Lothar, der im Mittelspiel einen Bauern verloren hatte, im Turmendspiel jedoch von der Spielführung seines Gegners profitieren konnte. Nach dem exakt berechneten Turmtausch liefen auf jeder Seite die Bauern zur Dame ein, und ein potentielles Dauerschach sicherte den so wichtigen halben Zähler.

Runde 2:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 17. 11. 2002  
  Heimverein  
Gastverein  
  HD-Handsch'hm. 2310
3,5:4,5
Karlsruher SF 2282
1 GM Ikonnikov, V. 2527
0,5:0,5
IM Arnold, Lothar 2314
2 FM Solomunovic, I. 2421
0:1
FM Werner, C. 2300
3 FM Schwalfenberg, J. 2360
0,5:0,5
Duschek, Volker 2325
4 Nippgen, G. 2256
0:1
Karst, Elmar 2302
5 Dr.Neunhöffer,H. 2337
0:1
Kargoll, Boris 2298
6 Syska, Albert 2250
1:0
FM Bach, Edwin 2270
7 Pielmeier, Thomas 2218
1:0
FM Pfrommer, Ch. 2246
8 Uwe Kristmann 2114
0,5:0,5
Schlager, Thomas 2197

Im Vorfeld sieht es für uns eigentlich nicht gut aus. Giorgi und Jop sagen wegen anderen Verpflichtungen (Mannschaftskämpfe in Frankreich, bzw. Betreuung Schach-Jugendlicher auf Kreta) ab. Dazu muss ausserdem Wolfgang kurzfristig wegen einer fiebrigen Grippe verzichten. Daher zuerst grosse Sorgenfalten auf der Stirn des Kapitäns, dann etwas Erleichterung... schliesslich kann der Mannschaftsführer doch noch acht Kämpen ans Brett zerren. Es kommen alle Ersatzspieler zum Einsatz, die in meinem 14er-Kader einsatzbereit sind. Eine weitere Absage hätten wir mit dem beschränkten Kader heute nicht kompensieren können.

In Heidelberg kenne ich inzwischen schon viele Spiellokale, doch finden die Gastgeber wiederum neue Räumlichkeiten für uns: Die Begegnung ist in die Räume der sehr gepflegten Jugendherberge in Heidelberg verlegt worden.

An allen Brettern wird hart gekämpft, ohne dass in den ersten dreieinhalb Stunden eine Tendenz für uns oder die Gastgeber ersichtlich ist. Vor dem 40.Zug fallen dann aber viele Entscheidungen in kurzer Zeit. Aus unserer Sicht höchst erfreulich sind dabei die Siege von Elmar und Boris, die aber zunächst damit nur die Verluste von Edwin und dem Berichterstatter kompensieren können. Volker komplettiert mit einem glücklichen Remis zum 2½:2½-Zwischenstand nach vier Stunden.

Die verbliebenen Stellungen bieten nun berechtigten Anlass zur Hoffnung auf den Gesamtsieg. Lothar ist zwar gegen GM Ikonnnikov zwischenzeitlich unter Druck gestanden, kann aber den Ausgleich erkämpfen. Clemens ringt mit den schwarzen Steinen Igor Solomunovic überzeugend nieder. Und Thomas hatte seine gewinnträchtige Stellung nur in ein Turmendspiel mit Mehrbauern abwickeln können, was schlussendlich zu einem Remis führt. Somit ist nach 6 Stunden ein knapper Sieg sichergestellt.

Fazit: Eine starke Leistung, wobei wir diesmal auch das nötige Quentchen Glück hatten.

Runde 1:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 20. 10. 2002  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF I 2346
3,5:4,5
SK Viernheim 2302
1 GM Bagaturov, G. 2450
0,5:0,5
IM Dr.Beikert, G. 2371
2 IM Delemarre, J. 2437
0,5:0,5
IM Vidonyak, R. 2399
3 IM Arnold, Lothar 2314
0:1
FM Mandel, Andr. 2346
4 FM Werner, C. 2300
0,5:0,5
Wegerle, Jörg 2315
5 FM Gerstner, W. 2368
0,5:0,5
FM Kratochwil, C. 2235
6 Duschek, Volker 2325
0:1
Crut, Aurelien 2320
7 Karst, Elmar 2302
0,5:0,5
Dr. Spiegel, St. 2234
8 FM Bach, Edwin 2270
1:0
Tresch, Ralf 2199

Zum Saisonauftakt gibt es das ewig junge Duell zwischen Karlsruhe und Viernheim, das in den letzten Jahren immer gut für uns ausgegangen ist. Auch diesmal ist der Berichterstatter und Mannschaftsführer optimistisch: Es stehen ihm doch soviele starke Spieler zur Verfügung, dass er sich selbst gar nicht aufstellen muss! Dabei kommt auch unser Neuzugang GM Giorgi Bagaturov zu seinem ersten Einsatz. Mit dieser Aufstellung ist Karlsruhe leicht favorisiert.

Der Tag beginnt zunächst mit vier schnellen Remisen (an den Brettern 2,4,5,7). Aber an Brett 8 - veni, vidi, vici! Edwin ist zurückgekommen zu den Karlsruher Schachfreunden und siegt sogleich überzeugend mit Mattangriff in 25 Zügen.

Beim Stande von 3:2 spielen sich die dramatischsten Ereignisse an Brett 6 ab. Volker hat Positionsvorteil, Angriff, Mehrbauer und bessere Zeit -- und übersieht doch in beiderseitiger Zeitnot gegnerische Ressourcen. Zwischen dem 37. und 41. Zug entgleitet ihm seine Gewinnstellung zum Verlust. Diese tragische Wendung entscheidet den Tag für Viernheim. Denn während am Spitzenbrett remisiert wird, kann Lothar sein gedrückte Stellung nach über 80 Zügen nicht mehr halten.

Fazit: Zum Auftakt eine Niederlage mit viel Pech.


Ma-Führer: Christoph Pfrommer