Badischer Mannschaftspokal


Weitere aktuelle Informationen sind übrigens auch unter http://home.t-online.de/home/Bernd-Walther/pubpm03.htm erhältlich.

Runde 2 (21.06.2003):

Karlsruher SF (2296)
1 : 3
SABT SG Kirchheim (2186)
1 Arnold, Lothar (2290)
0 : 1
Wippermann, Till (2341)
2 Gerstner, Wolfgang (2361)
0.5 : 0.5
Dushatskij, Fedor (2104)
3 Werner, Clemens (2317)
0 : 1
Rudolph, Johannes (2226)
4 Preiss, Martin (2217)
0.5 : 0.5
Diozu, Genadi (2074)

Nachdem wir kampflos in die 2. Runde eingezogen waren, wartete dort mit Kirchheim unser Dauerrivale aus der 2. Bundesliga auf uns. Folglich mobilisierten wir eine sehr starke Truppe und bürdeten uns damit die klare Favoritenrolle auf, denn Kirchheim trat gleich mit zwei "unbekannten Gesichtern" an.

Schon in der organisatorischen Vorphase stand der Kampf für uns trotzdem unter keinem guten Stern. Die sehr kurzfristige Auslosung machte es nicht mehr möglich, im Bürgerzentrum oder in unserem Standard-Ausweichspielort Badnerlandhalle (bei den SF Neureut) einen Raum zu bekommen. Dankenswerterweise erklärte sich Clemens spontan bereit, die Horde Schachspieler zu sich nach Hause einzuladen. Als die von mir als kleines Präsent gedachte Flasche Wein meinem Rucksack entglitt und klirrend auf der Straße ihr unrühmliches Ende fand, ahnte ich schon, dass irgendetwas schief laufen würde. Durch das Einsammeln der Glasscherben kam ich auch zu spät zum Bahnhof, wo Martin schon unsere Gegner abgeholt hatte - deren Fahrer hatte am Vorabend abgesagt.

Nachdem Clemens uns bei hochsommerlichen Temperaturen mit Getränken versorgt hatte, begannen die Partien. Schon früh wurde klar, dass es ein sehr enges Match für uns werden würde, denn Lothar kam mit den schwarzen Steinen unter Druck, während Clemens raschen Ausgleich gestatten musste. Martin hatte zwar mühelos gutes Spiel erhalten und ich mit einem Gambit meinen Opponenten schnell in tiefes Grübeln gebracht, aber ein 2:2 hätte nach Berliner Wertung das Ausscheiden bedeutet.

Richtung Zeitnot fiel dann die Entscheidung. Lothar hatte sich in beengter Lage zu einem Scheinopfer entschieden, das sich leider schnell als tatsächliches Figurenopfer entpuppte. Clemens konnte kein richtiges Gegenspiel organisieren, so dass er für den gegnerischen Freibauern seinen Springer opfern musste - beide Partien gingen folgerichtig verloren. Auch ich verlor in überlegener Position den Faden, und statt einen Bauern einzusammeln, blies ich am Königsflügel zur Attacke. Ein einfacher Zwischenzug zwang mich jedoch zum Damentausch, wonach ein Turmendspiel mit je 4 Bauern zum unweigerlichen Remis führte. Von Martins Partie bekam ich nicht mehr allzu viel mit, aber er hatte seine Position beständig verbessert, bis er nahe an der Gewinnschwelle stand. Irgendwie entglitt sie ihm jedoch wieder, und am Ende soll das Remis sogar noch glücklich gewesen sein.

Da Kirchheim seine Chancen souverän nutzte, während wir unsere wenigen ungenutzt verstreichen ließen, geht der Sieg auch absolut in Ordnung.