Ergebnisse KSF Frauen I


Zur aktuellen Tabelle geht es hier. Auch die gesamten Partien der 1. Frauen Bundesliga sind verfügbar (direktes Nachspielen).

Runde 10 + 11, Baden-Baden:

Wenig Erfreuliches gibt es von der letzten Doppelrunde der Frauen-Bundesliga zu berichten. Nicht nur, dass es zwei Niederlagen zu verzeichnen gab, sondern auch die Tatsache, dass wir nach sieben Jahren erste Bundesliga zum ersten Mal nicht komplett antreten konnten, steht als Misserfolg zu Buche.

Aber nachdem 6 Spielerinnen (also ein komplettes Team) abgesagt hatten wegen Turnier (2x), Familie (2x), Urlaub und Studium, schafften wir es einfach nicht, vollständig anzutreten, sodass unsere Chancen gegen die zwei starken Teams aus Emsdetten und Hamburg schon vor Beginn der Kämpfe noch weiter gesunken waren.

Am Samstag trat dann Emsdetten gegen uns ebenfalls nur zu fünft an, allerdings hatten wir hier nie eine richtige Chance:

  Heimverein  
Gastverein  
Turm Emsdetten 2284
4,5:1,5
Karlsruher SF 1853 2140
1 WGM Peng, Zhao Qin 2379
1:0
WIM Kiefhaber, Veron. 2184
2 WGM Micic, Jordanka 2342
+ : -
unbesetzt ---
3 WGM Lelchuk, Zoya 2295
0,5:0,5
Onischuk, Anna 2196
4 WGM Bosboom-Lanc. 2309
1:0
WIM Lauterbach, Ingr. 2107
5 unbesetzt ---
- : +
WIM Vidonyak, Nellya 2198
6 WFM Polushkina,S. 2095
1:0
Scheynin, Julia 2016

Spitzenspielerin von Emsdetten Zhao Qin Peng

Ingrid wurde taktisch überrumpelt und musste früh aufgeben. Anna hatte zwischendurch etwas Vorteil, den sie aber nicht weiter verdichten konnte: Remis. Julia wurde in einem Endspiel mit Isolani massiert, und Veronika wurde aus ordentlicher Stellung von ihrer bärenstarken Gegnerin überspielt (die am Tag darauf auch noch Ketino Kachiani-Gersinska schlagen konnte). Beide Partien gingen verloren, Endstand 1,5-4,5.

Anna Onischuk und Zoya Lelchuk vor der Partie

Überraschenderweise hatten wir am Sonntag gegen die vollzählig angetreteten Hamburger deutlich bessere Chancen:

  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 1853 2140
2:4
Hamburger SK 2149
1 WIM Kiefhaber, Veron. 2184
0:1
WGM Zielinska, Marta 2330
2 unbesetzt ---
- : +
WGM Voiska, Margar. 2327
3 Onischuk, Anna 2196
1:0
Helm, Leonie 2131
4 WIM Lauterbach, Ingr. 2107
0:1
WGM Jürgens, Vera 2224
5 WIM Vidonyak, Nellya 2198
0:1
Zickelbein, Eva-Maria 1988
6 Scheynin, Julia 2016
1:0
WFM Berglitz, Regina 1892

Spitzenspielerin vom Hamburger SK Marta Zielinska

Julia gewann bald Material und wenig später auch die Partie. Auch Anna zeigte sich taktisch auf der Höhe und siegte nach einer scharfen Partie. Leider vergab Nelly ihre Gewinnstellung (der allgegenwärtige und unbarmherzige Fritz zeigt zwischendurch knappe +4 für sie an!) in beginnender Zeitnot zum Verlust; und auch Ingrid verlor aus einer guten Stellung heraus in taktischen Komplikationen Material. Veronika überstand zwar mit knapper Zeit die Zeitkontrolle, sah sich aber direkt danach einer undeckbaren Mattdrohung ausgesetzt und musste aufgeben. Schließlich konnte auch Ingrid ihr Endspiel
nicht halten, sodass letztendlich eine unglückliche, aber nicht unverdiente 2-4 Niederlage zu Buche stand.

Sechstes Brett vom Hamburger SK Regina Berglitz

Wir beenden die Saison damit auf Platz 7 (der Klassenerhalt war ja glücklicherweise schon vor der letzten Doppelrunde gesichert); deutscher Meister ist unser Reisepartner aus Baden-Oos!

Einen Abschlussbericht werde ich hoffentlich in den nächsten Wochen noch schreiben, wenn ich wieder mehr Zeit habe.

Runde 8 + 9, Baden-Baden:

KSF verscheuchen das Abstiegsgespenst!

Gute Nachrichten aus der Frauen-Bundesliga für die KSF: Schon vor den letzten beiden Runden ist der Klassenerhalt gesichert.

Und das kam so (Runden 8 und 9):

Am Samstag ging es gegen Kiel, die ja in ihrem Vorbericht angekündigt hatten, das 'Stammteam aufzubieten', 'dem Nachwuchs Chancen zu geben' und 'über jeden Brettpunkt froh' zu sein.

Wie das in der Realität aussah, konnten wir bei der Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen feststellen: Mit einem Team, bei dem an Brett 4 noch eine WGM spielt, über die wir an Brett 1 froh wären, kann man schnell mal 'ein paar Brettpunkte sammeln'... Wir dagegen hatten tatsächlich im Vorfeld große Probleme, überhaupt sechs Spielerinnen für den Samstag zusammenzubringen, und hatten erst am Donnerstag die Gewissheit, eine komplette Truppe beisammenzuhaben. Trotzdem hatten wir unsere Chancen, vergaben diese aber leider und mussten die Punkte abgeben:

  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 1853 2126
2:4
Meerbauer Kiel 90 2152
1 WIM Kiefhaber, Veron. 2184
0:1
WGM Foisor, C. A. 2419
2 WIM Dr. Heinatz, G. 2173
1:0
Kopylova, Ljubov 2175
3 Onischuk, Anna 2196
0:1
WIM Sebag, M. R. 2277
4 WIM Lauterbach, Ingr. 2107
0:1
WGM Botsari, Anna-M. 2294
5 WIM Vidonyak, Nellya 2198
1:0
Lange, Sönje 1947
6 Schulz, Tina 1897
0:1
Hielscher, Ursula 1802

Am wechselvollsten war die Partie an Brett 6: Die Kielerin stellte zunächst einfach die Qualität ein, opferte dann die Dame, als Tina noch mehr (zu viel) wollte, und schließlich übersah Tina eine taktische Möglichkeit, die ihr immer noch das bessere Spiel gesichert hätte, und musste wenig später aufgeben. Nelly konnte dies durch einen erneut überzeugenden Sieg ausgleichen, bevor relativ klare Niederlagen von Anna und Ingrid für eine Zwei-Punkte-Führung der Gäste aus Kiel sorgten.

Anna Onischuk eröffnet die Partie

Ein Funken Hoffnung kam auf, als Gundulas Gegnerin ein Remisangebot ablehnte und wenig später durch sorgloses Spiel die Partie völlig einstellte. Veronika konnte sich nach einer ordentlichen Partie im 38. Zug mit zwei Minuten Restbedenkzeit aussuchen, welchen von zwei einstehenden Bauern sie mit leichtem Vorteil nehmen wollte, tauschte stattdessen à tempo die Damen und fand sich in einem äußerst unangenehmen Endspiel mit Doppeltürmen und ungleichfarbigen Läufern wieder, das ihr die Gegnerin aufgrund eines abgeklemmten Turms mit leichter Hand abnahm. Als Gundulas Gegnerin schließlich endlich aufgab, bedeutete dies also lediglich eine Resultatsverbesserung zum Endergebnis von 2-4.

Nach Eingang der anderen Ergebnisse war klar, dass wir mit einer weiteren Niederlage am Sonntag aufgrund des Restprogramms mit Hamburg und Emsdetten in allerhöchster Abstiegsgefahr wären.

Dementsprechend nervös (seit langem mal wieder) war der MaFü vor dem Kampf am Sonntag, dessen Verlauf allerdings seine Sorgen zerstreuen konnte:

  Heimverein  
Gastverein  
SK Holsterhausen 2064
1:5
Karlsruher SF 1853 2142
1 WGM Kiseleva, Natalia 2259
1:0
WIM Kiefhaber, Veron. 2184
2 WIM Dergatschova-D. 2258
0:1
WIM Dr. Heinatz, G. 2173
3 WFM Dr. Weng, A. 2125
- : +
Onischuk, Anna 2196
4 WFM Bakalarz, G. 2004
0:1
WIM Lauterbach, Ingr. 2107
5 Heinicke, Wenke 1903
0:1
WIM Vidonyak, Nellya 2198
6 Döhmen, Katrin 1833
0:1
WIM Muller, Anne 1993

Holsterhausen schaffte es auch in diesem Kampf, der für sie quasi die letzte Chance auf den Klassenerhalt darstellte, nicht, sechs Spielerinnen an die Bretter zu bekommen, sodass wir nach einer Stunde durch den zweiten kampflosen Sieg in dieser Saison für die unglückliche und beschäftigungslose Anna 1-0 in Führung lagen. Nelly eroberte früh eine Figur, und auch Gundula, die mit Schwarz forsch und erfolgreich gespielt hatte, und Ingrid, die mit Schwarz bereits leicht besser aus der Eröffnung kam, gaben Anlass zur Hoffnung.

Nelly Vidonyak am Grübeln

Als auch noch Anne mit einer Gabel eine Figur erobern konnte, zeichnete sich ab, dass es den dringend erforderlichen Sieg für die KSF geben würde. Tatsächlich markierten Nelly und Anne die beruhigende 3-0 Führung, bevor es auf die Zeitnot zuging. Hier setzte Veronika ihre katastrophale Saison fort: Anstatt mit dem 40.Zug eine klar vorteilhafte Stellung zu erreichen, ließ sie zunächst den ersten gegnerischen Turm aktiv werden, und direkt danach verknotete sie ihre Figuren, anstatt ein Turmpaar abzutauschen und Ausgleich zu erreichen. Zwei Züge später waren die schwarzen Türme auf der zweiten Reihe verdoppelt, und Veronika musste ihre siebte Niederlage in Folge quittieren.

Trotz Niederlage ein Lächeln - Veronika Kiefhaber

Glücklicherweise führte Gundula ihre starke Partie souverän weiter; und als Grazyna Bakalarz zwei Tempi verschwendete, statt Ingrids wichtigsten Bauern zu beseitigen, ließ Ingrid danach nichts mehr anbrennen und gewann Material und Partie. Den Schlusspunkt setzte schließlich erneut Gundula, die im Turmendspiel einen ihrer Mehrbauern in eine Dame verwandeln konnte und zum 5-1 vollendete.

Aufgrund der anderen Ergebnisse ist der Klassenerhalt mit unseren 9 Punkten bereits endgültig gesichert, sodass wir unser Jubiläumsjahr 2003 auf jeden Fall auch wieder mit einer Erstligamannschaft verlassen werden!

Runde 7:

Noch mehr Unglücke passierten allerdings am Sonntag:

  Heimverein  
Gastverein  
USV Halle 2147
3,5:2,5
Karlsruher SF 1853 2149
1 WGM Sedina, Elena 2397
1:0
WIM Kiefhaber, Veron. 2184
2 WIM Koglin, Anke 2215
0,5:0,5
WIM Werner, Isabel 2178
3 WIM Jahn, Constanze 2192
1:0
Onischuk, Anna 2196
4 Eckhardt, Claudia 2114
1:0
WIM Lauterbach, Ingr. 2107
5 Müller, Andrea 2064
0:1
WIM Vidonyak, Nellya 2198
6 Glaser, Andrea 1900
0:1
Scheynin, Julia 2033

Nelly spielte an diesem Wochenende 'wie in der guten alten Zeit': Stark, schnell und druckvoll, was uns das 1-0 bescherte. Anschließend nahm Isabel das Remisangebot ihrer Gegnerin an, was angesichts der restlichen Bretter kein Problem sein sollte. Ingrid hatte mit etwas Glück den gegnerischen Angriff trotz materiellen Nachteils eigentlich überstanden, überstürzte dann aber das Wiederherstellen der gleichen Bauernanzahl, was zur Folge hatte, dass ihr König von Dame und Läufer aufs Feld getrieben und mattgesetzt wurde.

Anna war in ihrer Partie 39 Züge lang am Drücker und lehnte ein ausgesprochenes Remisangebot und eine später mögliche Zugwiederholung ab. Mit weniger als einer Minute für den 40.Zug wählte sie dann leider nicht die risikolose Fortsetzung mit kleinem, aber klaren Vorteil, sondern brachte buchstäblich in letzter Sekunde einen Schlag an, der als Scheinopfer gedacht war, nach einer einfachen Antwort der Gegnerin aber ein echter Figurenverlust war. Danach schleppte sie die Partie zwar noch bis über den 60.Zug, ohne aber etwas an der Niederlage ändern zu können.

Veronika hatte den gegnerischen Druck überstanden und nach dem 40.Zug sogar eine eher vorteilhafte Stellung für sich auf dem Brett. Leider tauschte sie dann die Türme und landete in einem Leichtfigurenendspiel, das giftiger war, als es zunächst aussah und in dem sie schließlich noch einen gegnerischen Trick übersah, sodass die Partie sofort verloren war. So blieb Julias toller Sieg (wie bei Nelly der zweite an diesem Wochenende!) am Schluss leider nur Ergebniskosmetik.

Angesichts unseres schweren Restprogramms und der Tatsache, dass Holsterhausen gegen die starken Hamburgerinnen und Emsdettenerinnen jeweils einen Punkt geholt hat, beginnt nun das Gespenst des dritten Abstiegsplatzes langsam wieder über uns zu schweben...

Aber noch können wir es aus eigener Kraft schaffen, und es muss ja nicht immer so unglücklich laufen wie dieses Mal!

Runde 6:

Im Moment geht es ja Schlag auf Schlag, was die Schach-Mannschaftskämpfe angeht. Am Wochenende waren wieder die Frauen in der ersten BL dran, und dabei ging es in Karlsruhe einerseits um die Tabellenspitze (Baden-Oos, Halle) und um den Kampf gegen den Abstieg (Rodewisch, KSF).

Während Baden-Oos mit zwei Siegen die Tabellenführung behaupten konnte (wovon der zweite gegen Rodewisch trotz des klaren Ergebnisses von 4,5-1,5 allerdings durchaus glücklich war), mussten sich Rodewisch und die KSF mit einem mageren Punkt im Abstiegskampf begnügen. Dabei taten leider (neben den Rodewischerinnen am Sonntag) wir uns an beiden Tagen als Chancenvergeber hervor.

Der Samstag sah zunächst das Duell mit den Schachmiezen:

  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 1853 2149
3:3
Rodewischer SM 2093
1 WIM Kiefhaber, Veron. 2184
0:1
WGM Vasilevich, T. 2381
2 WIM Werner, Isabel 2178
0:1
WGM Pokorna, Regina 2266
3 Onischuk, Anna 2196
1:0
Günther, Anetta 2050
4 WIM Lauterbach, Ingr. 2107
0:1
WFM Steinbacher, C. 2094
5 WIM Vidonyak, Nellya 2198
1:0
Fey, Franziska 1858
6 Scheynin, Julia 2033
1:0
Nobis, Martina 1907

Wieder einmal hatten wir es mit einer ausländischen Doppelspitze zu tun, und wieder erwies sie sich als zu stark für uns: Veronika wurde nach ungefähr ausgeglichener Eröffnung nach und nach überspielt, während Isabel früh in einer ruhigen, eher für sie bequemeren Stellung das Spiel öffnete, was sich aber im Nachhinein als ungünstig für sie erwies.

Dafür hatte Anna die gegnerische Stellung mit Schwarz in nur 16 Zügen zerlegt(!) und Nelly hatte früh einen Bauern mehr und die klar bessere Zeit, was bald darauf zum vollen Punkt für uns führte. Auch Julia konnte nach einem Figurengewinn einen Sieg einfahren, sodass der erste Mannschaftspunkt sicher war.

Ingrid hatte die gegnerischen Drohungen auf der langen Diagonale erfolgreich abwehren können und die Zeitnot heil überstanden. Leider nahm sie nach der Zeitnot zunächst den schwarzfeldrigen Läufer der Gegnerin, anstatt den Weißfelder zu eliminieren, was die praktische Aufgabe deutlich vereinfacht hätte. Dann landete sie in einem sehr remisträchtigen Damenendspiel, in dem aber eine Ungenauigkeit und anschließend ein grober Fehler dem gegnerischen König die Flucht aus dem Dauerschach ermöglichten, sodass ein Freibauer den Sieg für ihre Gegnerin und den Mannschaftspunkt für Rodewisch brachte.

Runde 5:

Leider gibt es nur wenig Erfreuliches oder wenigstens Spektakuläres zu berichten: Es gab eine klare Niederlage, sie war verdient, wenn auch ein bisschen zu hoch, und die Gegnermannschaft war uns einfach klar überlegen, was sich auch schon nominell ablesen lässt: Fast 200 DWZ-Punkte Differenz, und die schwächste Spielerin nominell stärker als unsere beste Spielerin!

Die Ergebnisse:

  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 1853 2142
1:5
SC Baden-Oos 2301
1 WIM Kiefhaber, Veron. 2184
0:1
WGM Kachiani-Gers. 2445
2 WIM Dr.Heinatz, Gund. 2173
0:1
WGM Skripchenko-L. 2358
3 Onischuk, Anna 2196
0:1
WGM Borulya, Yekater. 2291
4 WIM Lauterbach, Ingr. 2107
0,5:0,5
WGM Klink, Tamara 2314
5 WIM Vidonyak, Nellya 2198
0,5:0,5
WIM Nill, Jessica 2199
6 WIM Muller, Anne 1993
0:1
Tammert, Iamze 2199

Interessanterweise sah es relativ lange ordentlich für uns aus:
Unklare bzw. ausgeglichene Stellungen an den Brettern 1, 3, 4 und 6, eine schlechte Stellung an 2 und eine gute Stellung an 5 - und das alles bei ungefähr ausgeglichener oder sogar leicht besserer Zeit für uns!

Doch leider setzte sich dann meistens die bessere Spielerin durch: Gundula musste aufgeben, und auch Anna und Veronika verloren. Nelly hatte ihren Vorteil fast völlig vergeben und lief auch noch in eine dreimalige Stellungswiederholung, sodass der Kampf bereits verloren war. Anne entglitt die Partie immer mehr, nachdem sie fast die ganze Zeit am Drücker gewesen war, und in der zweiten Zeitnot musste sie schließlich aufgeben. Als letztes kämpften schließlich Ingrid und die gegnerische Großmeisterin buchstäblich bis zu den blanken Königen, bevor das Remis perfekt war!

Ein 1-5 also - etwas zu hoch, aber insgesamt leider chancenlos. Baden-Oos nimmt weiter Kurs auf die Meisterschaft, während wir angesichts der kommenden starken Gegner aufpassen müssen, nicht weiter nach unten durchgereicht zu werden.

Die nächste Runde ist bereits am 1./2. Februar in Karlsruhe, und da finden dann auch die richtungsweisenden Kämpfe Baden-Oos - Halle (für die Meisterschaft) und Karlsruhe - Rodewisch (gegen die Abstiegsgefahr) statt.

Runde 3 + 4, Leipzig:

Diesmal ging es in Leipzig gegen den Ausrichter von Weißblau Allianz Leipzig und deren Reisepartner, den SC Leipzig-Gohlis.

Wir mussten krankheitsbedingt kurzfristig auf Nelly verzichten. Zum Glück erklärte Julia sich am Donnerstag noch bereit, das Wochenende in Leipzig zu verbringen - vielen Dank nochmal!

Am Samstag ging es gegen Gohlis, die tapfer seit Jahren nahezu unverändert ohne Ausländerinnen spielen, ab und zu auch absteigen, aber regelmäßig den Wiederaufstieg schaffen. Im Moment dürfte die erste Liga allerdings eine Nummer zu groß für sie sein, was sich auch am Wochenende niederschlug:

  Heimverein  
Gastverein  
  SC Leipzig-Gohlis 1902
1:5
Karlsruher SF 1853 2115
1 Ulms, Sandra 2053
1.0
WIM Kiefhaber, Veron. 2184
2 Beltz, Franziska 1649
0:1
WIM Werner, Isabel 2178
3 Hausmann, Ilka 2133
0:1
Onischuk, Anna 2196
4 Petri, Birgit 1989
0:1
WIM Lauterbach, Ingr. 2107
5 Bielicki, Birke 2018
0:1
WIM Muller, Anne 1993
6 Krenz, Sarah 1567
0:1
Scheynin, Julia 2033

Ein klarer Sieg, der sich zwar erst spät entwickelte, aber bei dem sich letztendlich jeweils die stärkeren Spielerinnen durchsetzten.

Isabel stellte sich mustergültig gegen den weißen Isolani auf d4 auf und gewann schließlich durch eine taktische Finesse zwei Bauern und die Partie. Kurz danach musste Veronika aufgeben, die mit Weiß viel Zeit verbraucht hatte, ohne einen durchschlagenden Plan zu finden, und deren Figurenopfer auf f7 an einem taktischen Konter scheiterte.

Anna hatte die Französisch-Stellung ihrer Widersacherin früh zerlegt, Qualität und Bauer eingesammelt, musste aber bis nach der Zeitkontrolle warten, bis ihre Gegnerin nach einem weiteren Figurenverlust die Waffen streckte.

In den drei verbleibenden Partien hatten wir jeweils einen Mehrbauern, und im Lauf der fünften Stunde konnten tatsächlich nacheinander Anne, Julia und Ingrid ihre Vorteile in volle Punkte verwandeln! Das ergab schließlich einen deutlichen 5-1 Sieg.

Noch deutlicher machten es im Parallelkampf die Baden-Ooser gegen Allianz Leipzig: Hier stand schließlich gar ein 6-0 zu Buche! Allerdings kamen in diesem Fall den Oosern ihre 'Monster-Spitzenbretter' sehr gelegen: Ketino Kachiani-Gersinska (ELO 2439) und Almira Skripchenko (ELO 2497) bremsten die polnische Doppelspitze der Gastgeberinnen gründlich aus.

Uns war klar, dass wir es am Sonntag alleine aufgrund der vorderen Bretter viel schwerer haben würden. Es galt also eher, die Leistungsdifferenz innerhalb des gegnerischen Teams auszunutzen: Hinter den beiden polnischen Großmeisterinnen an den ersten beiden Brettern klafft eine Lücke von stolzen 250 DWZ-Punkten!

Die erste Frauenmannschaft der KSF 2002/03

Das Ergebnis unseres zweiten Spiels:

  Heimverein  
Gastverein    
  Karlsruher SF 1853 2115
3:3
"WB" Allianz Leipzig   2143
1 WIM Kiefhaber, Veron. 2184
0:1
WGM Radziewicz, Iweta   2407
2 WIM Werner, Isabel 2178
0:1
WGM Socko, Monika   2385
3 Onischuk, Anna 2196
1:0
WFM Schulz, Petra   2105
4 WIM Lauterbach, Ingr. 2107
1:0
Just, Anita   1924
5 WIM Muller, Anne 1993
1:0
Virnik, Elena   2030
6 Scheynin, Julia 2033
0:1
Dr. Kalies, Grit   2006

Tatsächlich stachen zuerst die beiden Trümpfe der Gastgeberinnen an den vorderen Brettern:
Isabel hatte eine optisch ansprechende Stellung mit verbundenen Freibauern als Kompensation für die geopferte Qualität, wurde aber im Endspiel durch das gemeinsame Eindringen der gegnerischen Schwerfiguren in ihren Damenflügel schließlich überspielt. Auch Veronika wurde von der gegnerischen Großmeisterin am Damenflügel erdrückt und musste nach der Zeitkontrolle aufgeben.

Dafür hatte Anne nach einem taktischen Überseher ihrer Gegnerin eine Figur und kurz darauf die Partie gewonnen. Auch Ingrid konnte früh Material gewinnen und diesen Vorteil immer weiter ausbauen, bis ihre Gegnerin endlich resignierte.

Als Anna dann ihr Turmendspiel mit zwei Mehrbauern nach Hause schaukeln konnte, war zumindest ein Mannschaftspunkt gesichert. Am längsten musste Julia leiden, die sich nach fünfeinhalb Stunden dann doch ergeben musste, sodass Leipzig nicht unverdient den ersten Punktgewinn der Saison feiern konnte.

Wir sind auf einem guten Weg in Richtung des berüchtigten 'gesicherten Mittelfelds', während sich Baden-Oos mit einem weiteren Kantersieg (5,5-0,5 gegen Gohlis) an die Verfolgung des verlustpunktfreien Tabellenführers aus Hamburg macht.

Schaun mer mal, was da noch so alles passiert!

Runde 1 + 2, Baden-Oos:

Einen guten Start in die neue Saison erwischte das Frauen-Team der Karlsruher Schachfreunde: Ein Unentschieden gegen den amtierenden Meister aus Dresden und ein Sieg gegen Berlin bedeuten 3-1 Punkte und den geteilten dritten Tabellenplatz - gemeinsam mit unserem Reisepartner aus Baden-Oos!

Während das Unentschieden gegen Dresden noch als glücklich bezeichnet werden musste, war der Sieg gegen Berlin, die am Samstag noch dem hohen Favoriten aus Baden-Oos tapfere Gegenwehr geleistet hatten, ungefährdet und auch in dieser Höhe verdient.

Doch der Reihe nach: Eine große Überraschung gab es zunächst am Samstag: Der Titelverteidiger aus Dresden war nur mit vier Spielerinnen angereist, nachdem aufgrund kurzfristiger Absagen und interner Abstimmungsprobleme gleich drei wichtige Spielerinnen fehlten (Jana Jackova, Rena Graf und Petra Mazakova).

So stand es nach einer Stunde 2-0 für uns, und nachdem Anne Muller mit etwas Glück ihre große Zeitnot überstanden hatte und einen halben Punkt sichern konnte, führten wir gar mit 2,5-0,5. Als allerdings Veronika Werner und Nelly Vidonyak ihre Schwarzpartien aufgeben mussten, nachdem sie jeweils sauber überspielt wurden, sah es sogar nach einem Sieg des Dresdner 'Rumpfteams' aus (das ganz offensichtlich immer noch sehr gefährlich war), denn Ingrid Lauterbach war in einem sehr schlechten Läuferendspiel gelandet. Zum Glück für die KSF spielte ihre Gegnerin Tina Mietzner etwas ungenau, so dass Ingrid eine uneinnehmbare Verteidigungsstellung aufbauen konnte und mit ihrem Remis einen Mannschaftspunkt sicherte.

  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF 1853 2143
3:3
Dresdner SC 1898 2188
1 WIM Werner, Ver. 2184
0:1
WGM Pähtz, Elisab. 2326
2 WIM Werner, Isab. 2178
+ : -
WGM Jacková, J. 2271
3 Onischuk, Anna 2196
+ : -
WGM Graf, Rena 2224
4 WIM Lauterbach I. 2107
0,5:0,5
Mietzner, Tina 2140
5 WIM Vidonyak, N. 2198
0:1
WIM Rößler, Ulrike 2154
6 WIM Muller, Anne 1993
0,5:0,5
Shmirina, Evgenija 2013

Im Parallelkampf trumpften zunächst die Underdogs aus Berlin auf: Antje Göhler erzielte ein Schwarzremis gegen die Großmeisterin Tamara Klink, und Brigitte Hoffmann konnte gar mit Schwarz die Europameisterin von 2001, Almira Skripchenko-Lautier bezwingen! Dann allerdings setzte sich doch die Klasse des Favoriten aus Oos durch, und als Iris Mai nach über 80 Zügen Ketino Kachiani-Gersinska zum Sieg gratulieren musste, war der 4,5-1,5 Sieg für Baden-Oos perfekt.

Die Einzelergebnisse:

SC Baden-Oos - SSV Rotation Berlin 4½ - 1½
Kachiani-Gersinska,Ketino - Mai,Iris 1 - 0
Skripchenko-Lautier,Almira - Burchardt,Brigitte 0 - 1
Borulya,Ekaterina Uriivna - Wagner-Michel,Annett 1 - 0
Klink,Tamara - Göhler,Antje ½ - ½
Nill,Jessica - Heyme,Sibylle 1 - 0
Tammert,Iamze - Sonnenberger,Kirsten 1 - 0

Am Sonntag sah es dann von Anfang an recht gut für die KSF aus: Sowohl die Stellungen auf den Brettern als auch der Zeitverbrauch auf den Uhren (ausnahmsweise!) ließen auf einen klaren Sieg hoffen. Eine Ausnahme bildete nur Anne Muller, die mit knapper Zeit nach einem Opferangriff auf ihre passive Stellung kurz vor dem Matt aufgeben musste. Dafür hatte Anna Onischuk in einer netten Kurzpartie ihre Gegnerin ebenfalls vor undeckbare Mattdrohungen gestellt, so dass es beim Stande von 1-1 auf die Zeitnot zuging. Hier saßen wir allerdings zunächst zweimal auf der angenehmeren Seite einer unsymmetrischen Materialverteilung: Ingrid Lauterbach hatte nach einer schönen Partie (auch ästhetisch ansprechend: Eine optische Rotationssymmetrie mit weißem h4/Sh3 und c4/d5/Sc3 bzw. schwarzem a5/Sa6 und f5/e4/Sf6 stellte sich aufgrund der besseren Möglichkeiten für die schwarzen Figuren als klar vorteilhaft für Ingrid heraus) die Dame gegen zwei Türme gewonnen und hatte weiterhin so viele Drohungen, dass Weiß trotz Hergabe einer Figur wenig später aufgeben musste.

Nelly Vidonyak hingegen hatte die Dame gegen zwei Türme gegeben, wonach ihre Türme dem einsamen schwarzen König schwer zuzusetzen drohten. Mit einem hübschen Bauernopfer mit anschließendem Turmschwenk konnte sie schließlich undeckbar Matt drohen. Kurz davor hatte Veronika Werner das Remisangebot von Iris Mai angenommen, so dass der Mannschaftssieg für Karlsruhe bereits unter Dach und Fach war. In der letzten Partie hatte Brigitte Burchardt nach dem 40. Zug nicht mehr die mindestens nötige Sekunde auf der Uhr, so dass Isabel Werner durch Zeitüberschreitung gewann (allerdings in ganz klar besserer Endspielstellung) und den 4,5-1,5 Sieg der KSF klarstellte.

  Heimverein  
Gastverein  
SSV Rotation Berlin 2094
1,5:4,5
Karlsruher SF 1853 2143
1 WIM Mai, Iris 2099
0,5:0,5
WIM Werner, Ver. 2184
2 WIM Burchardt, B. 2212
0:1
WIM Werner, Isab. 2178
3 WIM Wagner-Michel, A. 2097
0:1
Onischuk, Anna 2196
4 WIM Göhler, Antje 2108
0:1
WIM Lauterbach I. 2107
5 Heyme, Sibylle 2096
0:1
WIM Vidonyak, N. 2198
6 Sonnenberger, K. 1953
1:0
WIM Muller, Anne 1993

Im zweiten Kampf vollbrachte das tapfere Dresdner Häuflein erneut Erstaunliches: Nach einem Salonremis der Nationalspielerinnen am ersten Brett und den beiden kampflosen Niederlagen an den Brettern zwei und drei kämpften die Spielerinnen an den Brettern vier bis sechs gegen die Hypothek eines 0,5-2,5 Rückstandes und eine Gegnerschaft, die im Schnitt um mehr als 130 DWZ-Punkte überlegen war! Und tatsächlich gelang es der Mannschaftsführerin Ulrike Rößler nach einem Remis von Tina Mietzner gegen die Großmeisterin Tamara Klink und einem Sieg von Evgenija Shmirina gegen die zuletzt so stark auftrumpfende Iamze Tammert, mit einem schönen Qualitätsopfer Jessica Nill zu überrumpeln und durch diesen Sieg das Mannschaftsremis perfekt zu machen.

Ma-Führer: Veronika Werner