Ergebnisse 2. Mannschaft


Zur aktuellen Tabelle geht es hier.

9. Runde (2.5.2004), von Holger Kiefhaber

Vor der letzten Runde in der Verbandsliga war die Situation klar: Ein Sieg oder ein Unentschieden würde für uns doch noch den Aufstieg bedeuten, bei einer Niederlage würde unser Gegner aus Mosbach in die Oberliga einziehen.

Und tatsächlich schafften wir durch einen ungefährdeten Mannschaftserfolg den Sprung in die dritthöchste deutsche Spielklasse!

2 Verbandsliga Nord  
2.5.2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF II 2164
5:3
Mosbacher SC 2044
1 Schlager, Thomas 2167
0,5:0,5
Müller, Matthias 2238
2 Pfrommer, Christoph 2192
1:0
Heinrich, Thomas 2034
3 Onischuk, Anna 2157
0,5:0,5
Zimmer, Frank 2057
4 Kiefhaber, Veronika 2205
0,5:0,5
Schnirch, Andreas 2005
5 Fecht, Hans-Peter 2187
0,5:0,5
Schwab, Markus 1986
6 Müller, Rudolf 2152
1:0
Rastert, Ralf 2010
7 Kiefhaber, Holger 2149
0,5:0,5
Mattern, Andre 2080
8 Arlt, Reinhard 2105
0,5:0,5
Huth, Arno 1939

Wahrscheinlich ist selten eine derart ausgeglichene Mannschaft für die KSF an die Bretter gegangen: Das gesamte Team bewegte sich in einer Spanne von nur 100 DWZ-Punkten! Nominell waren wir mit dieser Aufstellung Favorit, und auch an den Brettern entwickelte es sich gut für uns. Bei Mosbach spielten dieses Jahr fast alle immer mit der gleichen Farbe; und da die Mosbacher auch ihren Systemen immer treu bleiben, fiel die Vorbereitung etwas leichter als sonst. So hatten wir früh ordentliche Schwarzstellungen: Anna und ich kamen gut aus den Spezial-Sizilianern, die die Mosbacher mit Weiß immer auftischen,wobei mein Gegner diesmal nicht die Variante spielen wollte, die wir in den vergangenen beiden Jahren bis zum 17. Zug identisch diskutiert hatten! Doch auch die von ihm gewählte Fortsetzung erwies sich als ungefährlich, und schon früh war klar, dass nur Schwarz mit Läuferpaar und gesunder Stellung besser stehen kann.

Auch die Weißpartien liefen gut: Rudi entwickelte Druck gegen das schwarze Zentrum und ließ mit einer kleinen Kombination seinem Gegner nur die Wahl zwischen Qualitätsverlust oder dem Opfer der Dame gegen Turm und Figur. Der Gegner entschied sich für Letzteres, hatte aber nicht genügend aktives Spiel, während Rudi noch über einen Freibauern verfügte. Auch Reinhard stand aktiv gegen den unrochierten schwarzen König. An den anderen Brettern spielte sich wenig Spektakuläres ab, sodass man insgesamt vorsichtig optimistisch sein konnte.

Es dauerte jedoch lange, bis die ersten Entscheidungen fielen. Bei Hans-Peter und Veronika waren nach dreieinhalb Stunden völlig ausgeglichene Stellungen auf dem Brett: Zwei Remisen waren die Folge. Danach gewann Christoph, dessen Gegenüber nach einer gut gespielten Eröffnung im damenlosen Mittelspiel bzw. frühen Endspiel völlig den Faden verlor, was Christoph mit aktivem Spiel sauber ausnutzen konnte. Nach einem letzten Einsteller musste sein Gegner aufgeben: 2:1 für uns!

Ich hatte in der Zwischenzeit eine glatte Qualität gewonnen, allerdings war meine zwischendurch klar bessere Zeit darüber geschrumpft, ohne dass ein sofortiger Gewinn ersichtlich gewesen wäre. Als mein Gegner die Züge wiederholte, riskierte ich nach Rücksprache mit dem Team nichts mehr und willigte ins Unentschieden ein - immer vor dem Hintergrund, dass uns auch ein 4:4 ausreichen würde. Wenig später erwies sich bei Rudi die Kombination aus Dame und Freibauer als zu stark, und der Schwarze musste die Niederlage quittieren.

Nun mussten die Mosbacher schon alle drei verbliebenen klaren Remisstellungen gewinnen, um uns noch am Aufstieg zu hindern. Doch nacheinander konnten Anna, Thomas und Reinhard ganz souverän ihre Partien in den Remishafen führen und uns einen tollen 5:3-Erfolg sichern! Damit steigen wir tatsächlich etwas überraschend doch noch in die Oberliga auf, da durch den Klassenerhalt unserer Ersten kein badischer Verein aus der zweiten Liga in die Oberliga absteigt und somit gemäß den Regularien des Badischen Schachverbands genau wie im letzten Jahr auch die Zweitplatzierten der beiden Verbandsligen in die Oberliga aufrücken.

Zusammen mit den anderen Ergebnissen der letzten Wochen und des heutigen Tages bedeutet das ein gigantisches Ende unserer Jubiläumssaison! Wobei zumindest der Berichterstatter auch froh ist, dass es jetzt 'rum' ist und wieder eine ganze Weile Wochenenden ganz ohne Schach zur Verfügung stehen...

Auf jeden Fall allen Beteiligten vielen Dank für ihren Einsatz und ihre Hilfe - und auf ein Wiedersehen eine Klasse höher in der nächsten Saison!

8. Runde (4.4.2004), von Holger Kiefhaber

In der achten Runde trat unsere Zweite in Heidelberg gegen die zweite Mannschaft von Heidelberg-Handschuhsheim an. Nachdem deren erste Mannschaft unserem Flaggschiff am letzten Sonntag noch eine schmerzhafte Niederlage zugefügt hatte, konnten wir die KSF an gleicher Stelle rächen!

2 Verbandsliga Nord  
4. 4. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
SK Hd-Handsch. II 2112
2,5:5,5
Karlsruher SF II 2171
1 Nippgen, Georg 2236
1:0
Preiß, Martin 2246
2 Kindsvogel, Robert 2188
0,5:0,5
Pfrommer, Christoph 2243
3 Pielmeier, Thomas 2141
0:1
Schlager, Thomas 2172
4 Wind, Lutz 2108
0:1
Kiefhaber, Veronika 2205
5 Dr. Eis, Helko 2080
0:1
Onischuk, Anna 2221
6 Schott, Reimund 2037
0:1
Kiefhaber, Holger 2149
7 Kurz, Ralf 2049
0:1
Müller, Rudolf 2152
8 Grobe, Detlef 2058
1:0
Schwab, Patrick 1981

Warum haben wir eigentlich nicht die ganze Saison so souverän gespielt? Diese Frage stellte sich nach dem Match gegen den bisherigen Tabellenzweiten. Das Ergebnis ging auch in dieser Höhe in Ordnung, und der Sieg war trotz zwischenzeitlichen Rückstands völlig verdient. Dabei stand es nach dreieinhalb Stunden zunächst 2:0 für die Gastgeber! Patrick sah in einem Königsinder mit geschlossenem Zentrum nie richtig Land, woran selbst ein zwischenzeitlicher Qualitätsgewinn nichts änderte. Der Angriff gegen den schwarzen König gewann das Material mit Zinsen zurück, und Patrick musste ein verlorenes Bauernendspiel quittieren.

Bei Martin war ein großes Unglück passiert. Auf der weißen Seite eines Igels hatte er seinen Gegner mit einem der häufigen gefährlichen Motive eigentlich schon ausgehebelt: Mit der Dame auf c2 tauchten nach Sg5 plötzlich Mattmotive auf h7 auf, und Martin hatte die Wahl zwischen mehreren viel versprechenden Fortsetzungen. Wahrscheinlich wäre ein Qualitätsgewinn bei weiterhin besserer Stellung die beste Wahl gewesen, aber Martin entschied sich für einen glatten Bauern bei guter Stellung. Dann aber konnte sein Gegner die Stellung ins Endspiel retten und Martins Mehrbauer am Damenflügel belagern. Beim Versuch, alle Bauern zu behalten, unterlief unserem Spitzenbrett leider ein Blackout, und er übersah ein einfaches Schach mit Figurenverlust, was die Partie sofort entschied.

Den Anschluss konnte zunächst Anna markieren, die ihren Gegner sauber überspielt hatte und die Partie mit einem netten Grundreihenmotiv beenden konnte. Den Ausgleich erzielte ich selbst noch vor der Zeitkontrolle. Mein Gegner und ich spielten zunächst 13 Züge eine fast identische Partie wie vor zweieinhalb Jahren, wobei wir uns beide kaum erinnern konnten (er zum Glück noch weniger als ich). Auch diesmal kam ich besser heraus, wobei ich zwischendurch einige Zeit brauchte, um a) gute Züge zu finden und b) im Zuge dessen festzustellen, dass ich tatsächlich ordentlich stand. Nach einigen Ungenauigkeiten seinerseits spielte sich dann meine Stellung fast von selbst, und ich konnte relativ souverän vollstrecken.

Die Stellungen der nach der Zeitkontrolle noch laufenden Partien gaben dann schon Anlass zu Hoffnung und Freude: Rudi und Veronika hatten zwar beide im Verlauf ihrer Partien noch Chancen ausgelassen, verfügten aber jeweils über einen Mehrbauern im Endspiel, Thomas hatte gar deren zwei. Und auch Christoph konnte seine durchgehend schwierige Lage meistern und sich in ein ausgeglichenes Endspiel retten. (Wobei: 'Durchgehend schwierig'? Tatsächlich erkennt Freund Blechbüchse an einer Stelle sofort einen frechen Konter, der die weiße Grundreihenschwäche ausnutzt und sogar gewinnt!) Und wirklich siegten Rudi und Thomas, Christoph spielte remis, und Veronika setzte schließlich den Schlusspunkt zum 5,5:2,5! Im letzten Kampf gegen Mosbach langt uns also ein 4:4, um den zweiten Platz zu behaupten, aber erstens wird das natürlich noch ein schwerer Kampf, und zweitens dürfte kein badischer Verein aus der zweiten BL absteigen, damit dieser Platz zum Aufstieg berechtigt - und das wird noch eine harte Nuss für unsere Erste...

Hoffen wir das Beste und freuen uns zunächst über den schönen Sieg!

7. Runde (21.3.2004), von Holger Kiefhaber

Zur siebten Runde empfing die Zweite den Aufsteiger aus Conweiler.
Da unsere Erste in ihrem letzten Kampf Personalprobleme hatte und deshalb einige 'Aufrücker' von uns benötigte, die heute dann nicht spielen durften, traten wir ersatzgeschwächt an, während die Gäste ihr stärkstes Team aufbieten konnten. Trotzdem waren wir nominell Favorit, mussten uns aber nach einem wechselhaften Kampf mit einem 4:4 zufrieden geben:

2 Verbandsliga Nord  
21.3.2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF II 2131
4:4
Conweiler 2029
1 Onischuk, Anna 2221
0:1
Günthner, Oliver 2282
2 Kiefhaber, Veronika 2205
1:0
Dr. Birke, Matthias 2134
3 Fecht, Hans-Peter 2187
0:1
Strohhäker, Ralph 1854
4 Müller, Rudolf 2152
0:1
Strohhäker, Raoul 2145
5 Arlt, Reinhard 2105
0:1
Renninger, Frank 1970
6 Kiefhaber, Holger 2149
1:0
Gauss, Thomas 2078
7 Dr. Litvinov, Dimitri 2048
1:0
Redcher, Alexander 1803
8 Schwab, Patrick 1981
1:0
Kubacsny, Vilmos 1966

Es war ein bis zum Schluss hart umkämpftes Match: Acht entschiedene Partien mit einigen abgelehnten Remisangeboten, Zeitüberschreitungen, packende Endspiele - also eigentlich alles, was das Herz begehrt!

Den Anfang machte wie so oft Rudi, diesmal allerdings nicht mit einem Sieg. In einer scharfen Partie mit wechselvollem Verlauf unterschätzte er am Schluss die gegnerischen Drohungen gegen den eigenen König und musste entscheidenden Materialnachteil quittieren. Den Ausgleich markierte Patrick, der den gefährlichen Routinier der Gäste sauber im Königsangriff zerlegte und einen tollen Sieg landete. Dimitri gewann durch Zeitüberschreitung, nachdem er zuvor schon in einem Königsinder mit schönem Spiel an beiden Flügeln eine überlegene Stellung erreicht hatte. Reinhard konnte seine passive Stellung in Zeitnot nicht mehr zusammenhalten und verlor.

Ich selbst hatte nach einem heftigen Hakler im frühen Mittelspiel, der zum Glück nicht bestraft wurde, meinen riesigen Zeitvorsprung wieder eingebüßt und trotzdem keine Gewinnfortsetzung erspäht - was wohl daran lag, dass es einfach keine gab! Nachdem mein Gegner dann ein Remisangebot abgelehnt hatte, hätte er aber spätestens nach der Zeitnot die Notbremse ziehen und in ein schlechtes, aber haltbares Endspiel abwickeln müssen. Nach seiner Fortsetzung stürmte plötzlich mein h-Bauer nach vorne, was schließlich zu entscheidendem Materialgewinn führte. Bei Veronika, die im Mittelspiel souverän einige Bäuerlein einsammeln konnte, wandelte sich sogar einer der Mehrbauern um - und das Endspiel zwei Damen gegen eine spielte sich dann doch flüssiger mit der Doppeldame... :-)

Leider konnten wir aber sowohl an Brett eins als auch an Brett drei unsere remisträchtigen Endspiele nicht halten. Während der Gegner von Hans-Peter nach einem Gewinnversuch Hans-Peters aus Remisstellung nachweisen konnte, dass trotz Minusqualität die verbundenen Freibauern am Königsflügel das Rennen machen, entwickelte Oliver Günthner fast aus dem Nichts in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern starken Druck gegen Anna, dem diese dann in der zweiten Zeitnotphase erlag.

Durch dieses Unentschieden sind wir auf Platz drei hinter der Reserve von Heidelberg-Handschuhsheim zurückgefallen, können aber in der nächsten Runde im direkten Duell schon wieder versuchen, uns auf den zweiten Platz vorbeizuschieben.

6. Runde (8.2.2004), von Holger Kiefhaber:

Nach dem Tabellenletzten in Runde 5 ging es nur eine Woche später in der vorverlegten 6. Runde (wegen Überschneidung mit der Frauenbundesliga) gegen den souveränen Tabellenführer mit bisher 10:0 Punkten, den SK Ladenburg. Und obwohl wir wirklich alle Chancen hatten, diesen Zustand zu ändern, bleiben die glücklichen Ladenburger auch nach diesem Kampf verlustpunktfrei und haben damit den Aufstieg in die Oberliga bereits so gut wie sicher. Aber was dazu alles passieren musste... :-(

Nach dem Kampfverlauf hätten wir einen klaren Sieg nach Hause bringen müssen, und auch über eine hohe Niederlage hätten sich die Gastgeber eigentlich nicht beschweren können. Doch es kam leider anders:

2 Verbandsliga Nord  
8. 2. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
SK Ladenburg 2133
4,5:3,5
Karlsruher SF II 2171
1 Schrepp, Martin 2210
0,5:0,5
Pfrommer, Christoph 2243
2 Jurlina, Robert 2222
0:1
Schlager, Thomas 2172
3 Heß, Markus 2130
0,5:0,5
Onischuk, Anna 2200
4 Geyer, Bernhard 2151
1:0
Kiefhaber, Veronika 2205
5 Benend, Andreas 2049
1:0
Müller, Rudolf 2152
6 Blössl, Walter 2119
0:1
Fecht, Hans-Peter 2187
7 Müller, Erich 2028
1:0
Kiefhaber, Holger 2149
8 Villing, Dieter 2156
0,5:0,5
Zimmermann, Paul 2059

Nominell waren wir als leichter Favorit angereist, wobei die Ladenburger sicher eine der ausgeglichensten und damit gefährlichsten Mannschaften der Liga sind. Tatsächlich entwickelte sich ein zäher Kampf, bei dem die erste Partie erst nach dreieinhalb Stunden entschieden war. Preisfrage zwischendurch: Nach genau drei Stunden liefen noch acht Bretter, von denen siebenmal die KSFler die schlechtere Zeit hatten. Wer war die Ausnahme?

Falsch! Die Antwort ist nicht Rudi, sondern ausnahmsweise der Berichterstatter selbst. Rudi hatte zwar wieder einen Angriff auf den schwarzen König gestartet, sein Gegner verteidigte sich jedoch sehr exakt und aktiv, sodass Rudi trotz diesmal langem Nachdenken kein Durchkommen fand und folgerichtig ausgekontert wurde. Direkt danach lief Anna unabsichtlich in guter Position in eine dreimalige Stellungswiederholung im Endspiel und musste ihre Partie remis geben. Veronika hatte nach einer gewohnt unorthodoxen Eröffnungsbehandlung ihres Gegners in einem Mittelspiel ohne Damen korrekt die Qualität geopfert, dann aber nach einigen ungenauen Zügen zunächst nur unklares Spiel statt sicherem Vorteil erhalten. Der Gegner fand jedoch gegen den Angriff auch nicht das richtige Rezept, und so hätte Veronika den weißen König in der Mitte recht einfach mit undeckbaren Mattdrohungen sofort erlegen können. Stattdessen wählte sie eine Variante, in der Dauerschach das Maximum gewesen wäre, wich dem Remis aufgrund des zu diesem Zeitpunkt eher schwierigen Stand des Mannschaftskampfes aus und beging dann in schwieriger Stellung direkt einen groben Fehler, der die Partie kostete.

Christoph teilte am Spitzenbrett mit knapper Zeit in ordentlicher Stellung die Punkte mit seinem Gegner. Bei Thomas war nach einer scharfen Eröffnung eine unklare Stellung entstanden, in der sein König zunächst in der Mitte eingeklemmt blieb. Thomas konnte jedoch Damentausch erzwingen und seine Figuren nach und nach befreien und selbst die Initiative übernehmen. In Zeitnot kam er schließlich zum vollen Punkt, wobei ich nicht verfolgen konnte, ab welchem Zeitpunkt dieses Ergebnis zwingend war. Ich selbst hatte nach einem Spiel auf ein Tor bei knapper gegnerischer Zeit zwei verschiedene Möglichkeiten, eine glatte Figur bei anhaltend guter Stellung zu gewinnen. Leider wählte ich die dritte Möglichkeit, die eine scheinbar undeckbare Doppelschachdrohung bei immer noch hängenden gegnerischen Figuren aufstellte. Überraschenderweise konnte ein Königszug mitten auf dem Brett die schwarzen Steine jedoch noch einigermaßen zusammenhalten, was mich leider aus dem Konzept brachte und Zeit kostete. Und prompt verdarb ich die an sich gut geführte Partie sogar noch zu einem wirklich ärgerlichen Verlust!

Da nutzte es dann leider nichts mehr, dass sowohl Hans-Peter als auch Paul sehr zäh gespielt hatten und ihre schwierigen Stellungen exakt verteidigen konnten. Während Hans-Peter sogar einen siegreichen Konter anbringen konnte, langte es bei Paul leider nur zu einem Remis durch Dauerschach, was den Ladenburgern den glücklichen Mannschaftssieg einbrachte. Für Ladenburg ist der Aufstieg damit praktisch perfekt, während wir jetzt sogar wieder um den zweiten Platz kämpfen müssen, der noch theoretische Aufstiegschancen bieten könnte, falls aus der Zweiten Bundesliga kein badischer Verein absteigen sollte.

5. Runde (1.2.2004), von Holger Kiefhaber:

Gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten der Verbandsliga (bisher erst sieben Brettpunkte aus vier Mannschaftskämpfen) kamen wir zu einem klaren Sieg:

2 Verbandsliga Nord  
1.2.2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF II 2134
6:2
HD-Handsch.III 1909
1 Pfrommer, Christoph 2243
0:1
Schott, Reimund 2037
2 Onischuk, Anna 2200
+:-
Cubek, Christian 2082
3 Kiefhaber, Veronika 2205
1:0
Seeger, Klaus 2016
4 Müller, Rudolf 2152
1:0
Fricke, Michael 1948
5 Kiefhaber, Holger 2149
1:0
Ritterhoff, Lennart 1802
6 Arlt, Reinhard 2105
1:0
Niehaus, Thomas 1917
7 Scheynin, Julia 2039
0,5:0,5
Meusel, Rolf 1808
8 Schwab, Patrick 1981
0,5:0,5
Gerigk, Sebastian 1662

Den Anfang machte diesmal nicht Rudi, sondern die unglückliche Anna, die extra für die Partie am Samstag aus Düsseldorf angereist war und dann am Sonntagmorgen hören musste, dass die Heidelberger Brett 2 kampflos abgeben würden. Danach folgte aber tatsächlich Rudi, der im Rekordtempo die ersten 16 Züge einer alten Variante aus dem Zweispringerspiel herunterblitzte, die mit zwei schwarzen Türmen gegen die weiße Dame eigentlich als gut für den Schwarzen gilt, der auch in der großen Datenbank erschreckende 68% aus 21 Partien damit erreichte. Aber Rudi erwies sich einfach als der Spieler mit den besseren Ideen und führte seine Figuren geschickt zum Sieg. Mit diesem beruhigenden Vorsprung gaben Julia und Patrick ihre unklaren, aber ungefähr ausgeglichenen Stellungen remis. Kurz darauf konnte Reinhard nach einer einseitigen Partie das 4:1 markieren.

Veronika setzte ihre Serie fort, nicht wie eigentlich üblich die letzte Partie im ganzen Turniersaal zu spielen. Nach Einsammeln eines geopferten Bauern und dem Beweis der Festigkeit der schwarzen Stellung, was mit einem weiteren Bauern belohnt wurde, gab der Gegner auf, als durch Damentausch auch noch die letzte Angriffsfigur verschwunden war und das Endspiel keinerlei Hoffnung mehr bot. Der Berichterstatter spielte mit seinem Kontrahenten eine scharfe Partie, bei der sich in der Analyse danach beide einig waren, dass Fritz und Shredder und Konsorten abwechselnd beide Spieler für ihre taktischen Überseher auslachen würden. Doch weit gefehlt: Die weißen Bauernopfer und die schwarze Verteidigung werden fast durchgehend für völlig korrekt gehalten, und erst im 35. Zug kommt der entscheidende weiße Fehler - übrigens als Reaktion auf meinen gewieften 34. Zug, den der Gegner in der netten Analyse mit dem launigen 'Ich dachte, jetzt bricht er in Zeitnot völlig zusammen' kommentierte!

In der letzten Partie, die auch noch vor der Zeitkontrolle entschieden wurde, war Christoph leider schlecht aus seinem Igel herausgekommen und konnte die Stellung mit knapper Zeit auch nicht mehr zusammenhalten, was den Heidelbergern den einzigen Sieg an diesem Tag erlaubte. Trotzdem gab es im Endergebnis einen klaren 6:2-Sieg, der uns an den verlustpunktfreien Ladenburgern dran bleiben lässt, gegen die wir bereits nächste Woche den vorgezogenen Kampf der 6. Runde bestreiten werden. Mal schauen, ob die Aufstiegsfrage danach zugunsten der Nordbadener entschieden ist oder ob wir auch noch ein bisschen hoffen dürfen...

4. Runde (11.1.2004), von Veronika Kiefhaber:

Mit einem deutlichen Sieg und 4:0 Punkten aus den Weißpartien kam die Zweite von ihrem Auswärtskampf in Walldorf zurück.

2 Verbandsliga Nord  
11. 1. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
SV Walldorf 2028
2,5:5,5
Karlsruher SF II 2186
1 Schell, Peter 2073
0:1
Pfrommer, Christoph 2243
2 Haas, Frank Martin 2099
1:0
Preiß, Martin 2227
3 Zilbermann, Polina 2063
0:1
Schlager, Thomas 2172
4 Brunsch, Michael 2003
0,5:0,5
Onischuk, Anna 2200
5 Teuber, Andreas 2017
0:1
Kiefhaber, Veronika 2205
6 Haas, Michael 2051
0,5:0,5
Fecht, Hans-Peter 2187
7 Oberling, Rudi 1966
0:1
Müller, Rudolf 2152
8 Schwarz, Jochen 1952
0,5:0,5
Lauterbach, Ingrid 2102

Wieder waren wir nominell klar im Vorteil, konnten die Papierstärke dieses Mal aber auch in Punkte umsetzen. Da die Frauenbundesligamannschaft am Tag zuvor das Duell gegen den Reisepartner absolviert hatte, war die Damenquote am Sonntag ungewöhnlich hoch: Drei von unseren acht Spielern waren weiblich! Die Gegner waren allerdings von unserer Aufstellung nicht besonders angetan und machten gleich lange Gesichter.

Man kann fast schon sagen wie üblich: Rudi brachte uns mit einem Sieg in Führung. Schon bald hatte er sich die gegnerischen Bauern auf a7 und b7 einverleibt. Der Schwarze, ebenfalls ein Rudi, versuchte über die h-Linie den weißen König zu bedrängen, doch unser Rudi ließ sich dadurch nicht irritieren und brachte die Partie mit schnellem Spiel sicher nach Hause. Auch meine Partie war bald beendet: Ich hatte meine zwei Stunden Bedenkzeit fast komplett aufgebraucht, mein Gegner war zwar sehr flott, aber zu gierig. Nachdem er mit der Dame einen Bauern auf g2 geschlagen hatte, bot er remis an. Christoph, der mir riet weiterzuspielen, erklärte mir nach der Partie: "Ich wollte mal sehen, wie man da mit Weiß mattsetzt." Mit etwas gegnerischer Mithilfe konnte ich dann auch zum 2:0 erhöhen.

Martin musste sich die ganze Partie über in einer etwas passiven Pirc-Stellung verteidigen, übersah nach einer Abwicklung ein Schachgebot und gab direkt danach auf. Sehr brenzlig sah die Lage bei Ingrid aus, die - ebenfalls im Pirc - in schwieriger Stellung die Qualität geben musste. Sie wand sich aber noch einmal geschickt heraus und rettete sich ins Dauerschach: 2,5:1,5. An Brett 1 hatte der Walldorfer Peter Schell mehr Bedenkzeit als Christoph verbraucht und freundlicherweise die Stellung geöffnet, obwohl Christoph mit dem Läuferpaar spielte. In Zeitnot übersah er eine Abwicklung mit Turmgewinn: 3,5:1,5. Anna hatte nach einer anfangs eher ruhigen Partie inzwischen eine unklare Position auf dem Brett. Gegen Ende der Zeitnotphase wurden die Züge bestimmt viermal wiederholt, ohne dass jemand reklamierte. Das Remisangebot nach der Zeitnotphase nahm sie an, so hatten wir schon vier Punkte auf unserem Konto.

Hans-Peter kam aus einem unkonventionellen Caro-Kann - in dem er nach eigener Aussage beinahe die Dame eingestellt hatte - mit einem Minusbauern heraus. Nach der Abwicklung ins Turmendspiel überzeugte er jedoch mit aktivem Spiel und entkam so noch ins Remis. Zuletzt kämpfte noch Thomas. Er hatte eine gute Partie gespielt und mit einer Mattdrohung im Endspiel eine Figur erobert. Nach Vollendung seines Werkes waren wir zufrieden: ein 5,5:2,5-Sieg.

3. Runde (07.12.2003), von Holger Kiefhaber:

Nichts Erfreuliches gibt es vom Auswärtskampf der Zweiten in Neckargemünd zu berichten.
Obwohl nominell mit mehr als 100 DWZ-Punkten Vorsprung im Schnitt klarer Favorit, mussten wir eine bittere Niederlage einstecken:

2 Verbandsliga Nord  
07. 12. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
SC Neckargemünd 2050
5:3
Karlsruher SF II 2158
1 Jacob, Volker 2331
0:1
Kargoll, Boris 2288
2 Schmitt, Thomas 2175
0,5:0,5
Onischuk, Anna 2200
3 Schmidt, Ulrich 2118
1:0
Kiefhaber, Veronika 2205
4 Reimold, Dirk 2045
0,5:0,5
Fecht, Hans-Peter 2187
5 Bender, Stefan 2099
1:0
Müller, Rudolf 2152
6 Mammen, Heino 1921
1:0
Kiefhaber, Holger 2149
7 Thomas, Thiemo 1876
0:1
Arlt, Reinhard 2105
8 Fahrion, Guido 1841
1:0
Schwab, Patrick 1981

Es war einer dieser Spieltage, an denen sich alles gegen uns verschworen zu haben schien. Wir 'durften' im Keller des Neckargemünder Spiellokals in der Kegelbahn spielen, wo wir nach einer Weile feststellen konnten, was für ein schöner Tag offensichtlich draußen gerade war: Die Sonne schien gleißend durch die unverdunkelbaren Fenster, sodass die Hälfte der Spieler nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit der Blendung zu kämpfen hatte.

Schon vorher hatten sich allerdings die ersten Unglücke ereignet: Nach Hans-Peters frühem Remis durch Zugwiederholung brach das 'hintere Mittelfeld' völlig ein: Rudi spielte zu schnell und stellte in einem ausgeglichenen Endspiel eine Figur ein, und ich fabrizierte eine schreckliche Niederlage in nur 19 Zügen!
Ebenso schnell konnte allerdings Reinhard in einer schönen Partie gewinnen und uns wieder ins Spiel bringen. Dann sah es zwischenzeitlich sogar gut aus: Boris gewann nach einem Fehler seines Gegners, und Anna spielte remis. Zu diesem Zeitpunkt standen Veronika mit einem bis zwei Mehrbauern und Patrick mit schönem Figurenspiel und Angriff besser, sodass sogar auf einen knappen Sieg gehofft werden konnte.

Leider stellte sich dann heraus, wie gründlich besonders Familie Kiefhaber an diesem Sonntag die Seuche an den Flossen hatte: Nachdem Patrick (noch in guter Stellung) auf mein Geheiß ein Remisangebot abgelehnt hatte, verdarb er seine Stellung in beginnender Zeitnot zu einer Position mit wenig Kompensation für einen im Mittelspiel geopferten Bauern, um sich dann nach einem Figureneinsteller auch noch mattsetzen zu lassen. Rudi musste sein hoffnungsloses Endspiel aufgeben; also lag es an Veronika, durch einen Sieg noch ein 4:4 zu erreichen.

Tatsächlich kostete ihr Freibauer den Gegner einen ganzen Turm, wonach die Stellung mit Turm und Läufer gegen Läufer und zwei vom König unterstützte verbundene Freibauern sicher irgendwie gewonnen war. In der finalen Zeitnot gelangte dann allerdings der letzte Bauer des Gegners auf die zweite Reihe. Statt den Läufer für ihn zu opfern und (mit jeweils 1 min Restbedenkzeit) Turm gegen Läufer noch ein wenig zu üben, erlag Veronika einer Halluzination und meinte den Bauern zu fesseln. Da hinter dem Bauern aber nur der Läufer und nicht der König stand, zog das unverschämte Kerlchen einfach zur Dame ein, wonach auch diese Partie und damit der Mannschaftskampf verloren war. So dämlich haben Veronika und ich wahrscheinlich selten zweieinhalb Punkte eingestellt (zählt man die Ablehnung von Patricks Remisangebot dazu)!

Wie letzte Saison klappt gegen die Mannschaften vom Tabellenende einfach nix (Neckargemünd hatte bisher 0 Punkte). Eigentlich sollten sich das die Gegnerteams zu Herzen nehmen: Wer gegen uns etwas holt, läuft in Gefahr, mit dem Abstieg zu tun zu haben - aber das hat sich wohl leider noch nicht rumgesprochen...

2. Runde (09.11.2003), von Holger Kiefhaber:

Unsere Zweite hatte es dieses Mal mit Sandhausen zu tun, die letztes Jahr als Aufsteiger souverän die Klasse halten konnten und als Vierter nur einen Platz hinter uns landeten. Außerdem hatten sie dieses Jahr bereits Neckargemünd geschlagen, obwohl diese recht ordentlich angetreten waren - wir waren also gewarnt!

Trotz der Sandhausener Ausgeglichenheit waren wir nominell allerdings klarer Favorit; und ähnlich wie im letzten Jahr setzten uns die Gäste nicht viel Widerstand entgegen:

2 Verbandsliga Nord  
9. 11. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF II 2172
6:2
Sandhausen 2026
1 Kargoll, Boris 2288
0,5:0,5
Bischoff, Dieter 2060
2 Pfrommer, Chr. 2243
1:0
Röschlein, Stefan 2060
3 Kiefhaber, Veron. 2205
1:0
Müller, Waldemar 2023
4 Schlager, Th. 2172
0,5:0,5
Pritz, Thomas 2093
5 Fecht, Hans-P. 2187
1:0
Schulz, Gert 2024
6 Müller, Rudolf 2152
1:0
Dr. Mählmann, J. 1992
7 Kiefhaber, Holger 2149
0,5:0,5
Bähr, Klaus 2075
8 Schwab, Patrick 1981
0,5:0,5
Halli, Gerhard 1882

Den Auftakt machte Christoph, dessen Gegner in der Eröffnung auf einfache Art und Weise eine glatte Figur einstellte und anschließend einige Zeit damit verbrachte, auf das angerichtete Unglück zu starren und vor sich hinzumurmeln, dass man doch bitte seine Stellung nicht anschauen möge... Kurz darauf strich er die Segel.

Rudi konnte zu seinem Zeitvorsprung auch noch den einen oder anderen Bauern einstreichen - nachdem dann auch noch eine Figur beim Gegner dran glauben musste, hieß es 2-0 für uns. Wie letztes Jahr gab es trotz einer Führung für uns fleißig Remisangebote von den Sandhausenern: Boris nahm mit bereits am Ende der Eröffnung knapp gewordener Zeit ebenso an wie Patrick, der nur über den akademischen Vorteil eines besseren Läufers verfügte.

Die übrigen Partien gingen über die Zeitkontrolle. Thomas verschoss laut eigener Aussage mehrere Elfmeter und musste ins Remis einwilligen. Dafür spielte Hans-Peter eine starke Partie und markierte mit seinem Sieg den Punkt zum 4,5-1,5. Ich selbst hatte sowohl klaren Zeit- als auch leichten Stellungsvorteil, ließ meinen Gegner aber nach einer Ungenauigkeit in eine fast ausgeglichene Stellung entfliehen, die ich nach einigen Versuchen ebenfalls remis geben musste.

So blieb es ein weiteres Mal Veronika vorbehalten, die letzte Partie zu spielen - allerdings beim 'Kampf' um die letzte Partie des Großkampftages in der Walter-Eucken-Schule um wenige Sekunden von Aladin Khalil geschlagen! ;-)

Nach etwas ungenauem Spiel in der Eröffnung war sie zunächst in ein leicht schlechteres Endspiel geraten, konnte aber später ausgleichen. Der Gegner lehnte Veronikas Remisangebot ab und schaffte es tatsächlich, die Stellung so lange zu strapazieren, bis er es endlich überzogen hatte und Veronika schließlich ein Damenendspiel mit einem gegen null Bauern souverän zum Sieg führen konnte.

So gab es also einen deutlichen 6-2 Erfolg, der uns zusammen mit Ladenburg die geteilte Tabellenführung einbrachte.
Hoffentlich geht es so weiter! ;-)

1. Runde (19.10.2003), von Holger Kiefhaber:

Unsere Zweite hatte heute ihren Saisonstart gegen den Aufsteiger vom SC Lampertheim. Nominell waren wir klarer Favorit, und im Endeffekt schaukelten wir auch einen dieser Siege nach Hause, wie sie die stärkere Mannschaft oft nach einigermaßen hartem Kampf erringen kann:

2 Verbandsliga Nord  
19. 10. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
SC Lampertheim 2031
3:5
Karlsruher SF II 2155
1 Panzalovic', S. 2354
0,5:0,5
Preiß, Martin 2217
2 Golf, Ekkehard 2062
0:1
Schlager, Th. 2172
3 Eff, Werner 2074
0:1
Onischuk, Anna 2178
4 Derlich, Manfred 2017
0,5:0,5
Kiefhaber, Veron. 2205
5 Dr. Dieter, Jürg. 1948
0:1
Müller, Rudolf 2152
6 Hilsheimer, K. 1978
0,5:0,5
Fecht, Hans-P. 2187
7 Reha, Fauad 1978
0,5:0,5
Kiefhaber, Holger 2149
8 Lösch, Torsten 1834
1:0
Schwab, Patrick 1981

Die Partien liefen zunächst zäh (besonders bei Thomas, der seinem Gegner durch Zu-spät-Kommen mal wieder eine halbe Stunde Zeitvorsprung einräumte...) und teilweise seltsam; und es dauerte lange, bis die ersten Entscheidungen fielen. Als Erstes wurde meine Partie spannend: Mein Gegner spielte durchgehend flott und nahm mir eine glatte Stunde bei nur leicht schlechterer Stellung für ihn ab. In meiner Zeitnot übertrieb er es aber in doppelter Hinsicht: Erstens fing er an, direkt auf meine Züge zu antworten, ohne mitzuschreiben (so etwas sollte er mal bei Dr. Marcus Keller als Schiedsrichter probieren, wir könnten da Sachen vom Baden-Badener Open erzählen...); und nachdem ich dann einen Fehler begangen hatte und klar schlechter stand, stellte er beim Mitzocken seinen Mehr-Freibauern einfach ein. Als ich in der Phase nach meiner Zeitnot dann sein Remisangebot ohne weiteren Kommentar ablehnte, fühlte er sich wohl auf den Schlips getreten, ohne im anschließenden Disput Erkenntnis zu zeigen, dass a) sein Verhalten regelwidrig und unsportlich war und b) niemand verpflichtet ist, ihm zu erklären, ob er jetzt für die Mannschaft oder für sich oder wen auch immer weiterspielen möchte, wenn er ein Remisangebot nicht annimmt. Mir war es dann später ein Vergnügen, mit Turm und Bauer gegen Läufer und Bauern das Remis (das für die Mannschaft wichtig zu sein schien) dadurch zu erzwingen, dass ich ihn unter Turmopfer auf Randbauer und falschem Läufer sitzen ließ.

In der Zwischenzeit hatte nämlich Anna sehr schön gewonnen, die nach einer guten Partie im Endspiel den gegnerischen König auf offenem Brett auf Matt stellte! Auch Rudi konnte nach einer etwas undurchsichtigen Partie am Ende die Grundreihenschwäche seines Gegners siegbringend ausnutzen. Patrick unterschätzte in guter Stellung den Königsangriff seines Gegners etwas, verteidigte dann auch noch schlecht und musste sich den Drohungen gegen seine durchlöcherte Fianchettostellung beugen. Hans-Peter geriet im frühen Endspiel stark unter Druck und hatte einen Minusbauern ohne rechte Kompensation, verteidigte aber zäh und konnte im Turmendspiel den Ausgleich erzwingen. Veronika konnte einen Mehrbauern im Turmendspiel wegen ihrer passiven Stellung nicht umsetzen und musste im Bauernendspiel mit 1 gegen 0 Bauern das Remis anerkennen.

So lag es an unseren Spitzenbrettern, mit wenigstens einem Punkt aus beiden Partien den Mannschaftssieg sicherzustellen. Martin hatte mit IM Panzalovic einen interessanten Igel gespielt und stand lange gut. In Zeitnot ging es ein wenig hin und her, ohne dass auf Anhieb schlimme Fehler zu erkennen gewesen wären - aber eine Fritz-Bewertung dieser Phase wird sicher in interessanten Bereichen schwanken...

Nach der Zeitnot versuchte Martins Gegner noch einiges, um die ausgeglichene Stellung zu verschärfen, aber Martin behielt alles im Griff und entschied sich mannschaftsdienlich für das völlig sichere Turmendspiel mit Remis, anstatt eine vielleicht leicht bessere Stellung mit mehr Material auf dem Brett und bei knapper Zeit für den Gegner selbst auf Gewinn zu spielen.

Denn bei Thomas ging es inzwischen nur noch um die Frage, ob er sein Turmendspiel würde gewinnen können oder nicht. Trotz zweier Mehrbauern sah es hier lange so aus, als könnte er nicht vorwärtskommen, bis er dann (evtl. mit Mithilfe des Gegners, ich kann zumindest nicht beurteilen, ob es alles erzwungen war) in einem sofort gewonnenen Bauernendspiel landete.

Sein Sieg bedeutete den Punkt zum 5-3 Mannschaftserfolg, der zwar zwischendurch nicht ungefährdet war, letztendlich aber als verdient anerkannt werden muss.

Es holpert zwar noch ein bisschen (auch bei den Lampertheimern, die das mit der Verbandsliga noch nicht so im Griff haben: 'Wieso Partieformulare unterschreiben und einsammeln?', 'An wen muss ich denn jetzt das Ergebnis melden?'), aber zumindest rollt es schon ein kleines bisschen! ;-)


Ma-Führer:
Veronika Kiefhaber