Ergebnisse 4. Mannschaft


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9. Runde (02.05.2004):

"Verpatzte Kür" von Alexander Burst

4 Bezirksklasse KA  
2. 5. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF IV 1739
2:6
Kraichtal 1827
1 Wiesner, Frank 1932
0:1
Bauer, Roland 2009
2 Tepper, Dieter 1886
0:1
Gromer, Rudolf 1954
3 Margolis, Isaak 1826
0:1
Glaser, Karl-Heinz 1951
4 Shahisavandi, A. 1781
0,5:0,5
Wiedemann, B. 1803
5 Dr. Burst, Alexdr. 1760
0,5:0,5
Fessler, Uwe 1783
6 Pochmann, M. 1572
1:0
Suss, Heribert 1736
7 Juszczak, Anna ---
- : +
Richter, Alfred 1729
8 Hänsler, Nicole 1415
0:1
Gellweiler, Markus 1649

Nachdem wir ja bereits in der achten Runde den Aufstieg gesichert hatten, starteten wir in die letzte Runde unbeschwert - und leider auch ersatzgeschwächt. Es fehlten Hans Strebel, Roland Wolf, Aydar Akhtariev und Anna Jusczcak. Wie viel diese Schwächung gegen einen starken Gegner ausmachen sollte, bekamen wir im Verlauf des Kampfes gegen Kraichtal deutlich zu spüren. Interessanterweise war uns Kraichtal an nahezu jedem Brett, von der DWZ her gesehen, überlegen.

Anna, die eigentlich für einen Einsatz vorgesehen war, fand den verabredeten Treffpunkt nicht und verlor deswegen kampflos. Nachdem die gegnerische Mann-schaft zuerst meinte, dass dafür ihr achtes Brett ebenfalls unbesetzt bleiben sollte, trat es dann aber doch mit gehöriger Verspätung an. Nicole Hänsler, deren DWZ deutlich unter der ihres Gegners lag, musste dann auch als Erste, allerdings nach heftiger Gegenwehr, aufgeben. Also waren wir gleich mal mit 0:2 im Rückstand.

Aber auch an den weiteren Brettern sah es nicht gut aus. Dieter Tepper hatte zwei Bauern bereits in der Eröffnung geopfert, hatte aber keinerlei Kompensation dafür erhalten. Auch Isaak Margolis hatte bereits einen Bauern gegen seinen starken Gegner eingebüßt. Der Nächste jedoch, der von unserer Seite die Waffen strecken musste, war Frank Wiesner. Er hatte lange Zeit gegen seinen Gegner mit einer DWZ über 2000 toll gespielt, hatte sich auch einen deutlichen Vorteil erarbeitet, um dann jedoch in Zeitnot mit einem Fehler in klar gewonnener Stellung in Rückstand zu geraten. Sein Turm hatte gegen die gegnerischen zwei Läufer keine Chance und so musste Frank passen. Kurz darauf folgten die Aufgaben von Isaak und Dieter. Nun stand schon fest, dass sich Kraichtal keine Sorgen mehr um den Abstieg machen musste. Ich hatte jedoch umso mehr Bedenken, dass wir in diesem Kampf völlig untergehen könnten. 5:0 war schon ein wenig zu hoch ausgefallen.

Allerdings sah es an den verbleibenden Brettern auch wesentlich besser aus. Abdollah Shahisavandi hatte in einem Turmendspiel einen Bauern mehr und strebte nach dem sicheren Gewinn. Alexander Burst hatte ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett und wehrte die Gewinnversuche seines Gegners problem-los ab. Und auch Manfred Pochmann stand sehr erfreulich mit einem gesunden Mehrbauern. Nach einem kurzen Verlust der Konzentration konnte der Gegner von Abdollah die Partie unerwarteterweise zu einem Remis retten. Auch bei Alexander wurde ein friedliches Remis vereinbart. Manfred jedoch rettete ein wenig die Ehre der frischgebackenen Meistermannschaft und überspielte seinen Gegner mit seinem Mehrbauer, indem er ohne gegnerische Kompensation den Mehrbauer in eine Dame umwandeln konnte. Somit gelang uns zumindest noch die Ergebniskorrektur zum 2:6, leider auch kein schmeichelhaftes Ergebnis.

Wer also angenommen hatte, dass es nur ein uninteressantes kurzes Remis in der letzten Runde geben würde, hatte sich gründlich getäuscht. Jede einzelne Partie war hart umkämpft und wirklich sehenswert.

Insgesamt beendeten wir mit der einzigen Niederlage die tolle Saison, in der wir nur 4 Mannschaftspunkte abgeben mussten. Alle Spieler von KSF IV haben in dieser Saison eine beeindruckende Performance aufzuweisen. Allen voran Aydar Akhtariev (6/6), der nicht nur in den kritischen Momenten remisliche Stellungen so lange kneten konnte, bis der wichtige Punkt eingefahren war, sondern gleich alle seine Partien gewinnen konnte. Auch Anna Jusczcak (4/5) konnte bis auf einen Aussetzer (bei einem Nichterscheinen) alle ihr Partien gewinnen. An den ersten Brettern spielte Frank Wiesner (5/8) in großem Stil auf und musste nur die letzte Partie verloren geben. Hans Strebel (3,5/7), Dieter Tepper (4/9) und Isaak Margolis (3/9) mussten sich starker Konkurrenz an den vorderen Brettern erwehren. Abdollah Shahisavandi (6/9) spielte wie gewohnt das kämpferischste Schach und konnte einige unglaubliche Stellungen umbiegen. Alexander Burst (4,5/9) erspielte solide 50% und hätte ein besseres Ergebnis erreichen können, wäre er nicht durch die organisatorische Arbeit hin und wieder abgelenkt gewesen. Aber auch die Verstärkungen Roland Wolf (2,5/3), Manfred Pochmann (1/1), Klaus-Dieter Schulz (0,5/1), Harald Klingenberg (0,5/1), Ullrich Schuster (0,5/1), Tina Schulz (0/1) und Nicole Hänsler (0/1) spielten beeindruckend und holten wertvolle Punkte.

Auf jeden Fall allen Beteiligten vielen Dank für ihren Einsatz - und auf ein Wiedersehen in der Bereichsklasse in der nächsten Saison!

8. Runde (04.04.2004):

"Am Ziel" von Alexander Burst

4 Bezirksklasse KA  
4. 4. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Waldbronn 1830
3,5:4,5
Karlsruher SF IV 1936
1 Prof. Dr. Hagen 2137
0,5:0,5
Wiesner, Frank 1932
2 Neidhardt, Wolfr. 1871
1:0
Strebel, Hans 1941
3 Hagenbrock, W. 1803
0:1
Tepper, Dieter 1886
4 Csernalabics, S. 1874
0,5:0,5
Schulz, Klaus-D. 1945
5 Donkoff, Georg 1733
0,5:0,5
Margolis, Isaak 1864
6 Aßenmacher, U. 1685
0:1
Shahisavandi, A. 1836
7 Zimmer, Rolf ---
0:1
Akhtariev, Aydar 2324
8 Österle, Viktor 1707
1:0
Dr. Burst, Alexdr. 1760

Schon vor der Begegnung war beiden Parteien klar, dass es um die Entscheidung ging. Dies spiegelte auch die Aufstellung von Waldbronn wieder, die nominell nahezu in absoluter Bestbesetzung aufgestellt waren. Leider traf das auf uns nicht ganz zu, da Anna Juszczak verhindert war. Für Anna half unser erster Vorsitzender Klaus-Dieter Schulz aus, der von seiner Spielstärke ebenfalls eine Verstärkung darstellte, sonst waren aber alle Stammspieler an Bord.

Die Probleme in der Begegnung fingen für Hans Strebel bereits früh an. Sein Gegner setzte ihm bereits in der Eröffnung zu und trieb Hans in eine immer schlechtere Stellung. Hans musste bereits früh aufgeben. Nahezu zur gleichen Zeit konnte Frank Wiesner an Brett 1 ein unerwartetes Remis beisteuern. Unerwartet deswegen, weil sein Gegner eine DWZ über 2100 aufwies, jedoch zu keiner Zeit in der Partie gegen den klugen Aufbau von Frank Gewinnchancen bekam. Dies ergab das ungewohnte Bild, dass die ersten beiden Bretter bereits ihre Partien beendet hatten, während alle anderen Bretter noch kämpften. Und da wurde es richtig heiß.

Als nächstes fragte Klaus-Dieter bei mir, Alexander Burst, als Mannschaftsführer nach, ob er das ihm vorgeschlagene Remisangebot annehmen solle. Nach eingehender Inspektion der restlichen Bretter gab ich grünes Licht für Klaus-Dieter, der sich zudem in seiner Stellung nicht wohl fühlte. Zurecht, wie die nachträgliche Analyse zeigte.

In schneller Folge konnten wir dann die Punkte einfahren, die bei der Inspektion einkalkuliert waren. Abdollah Shahisavandi hatte bereits früh in der Partie einen Figurengewinn übersehen, dann jedoch ein überzeugendes Angriffsspiel aufgezogen und drei Bauern gewinnen können. Diese konnte er nach Rückgabe eines Bauern im Turmendspiel zur Umwandlung bringen. Den Rest wollte sich sein Gegner nicht mehr zeigen lassen. Auch Dieter Tepper konnte seine Partie für sich entscheiden, nachdem er zu keiner Phase in Schwierigkeiten geriet, den Gegner ohne Möglichkeit zu Gegenspiel eingeengt hatte und schließlich zum Finale in die gegnerische Stellung einzudringen. Der Gewinn des vollen Punktes ergab sich dann zwangsläufig. Auch Aydar Akhtariev hatte mit seinem Gegner einen harten Prüfstein, der lange Zeit sehr gut mithielt. Nach einer Ungenauigkeit im Schwerfigurenendspiel konnte Aydar Mattdrohungen gegen den gegnerischen König aufbauen. Sein Angriff schlug schließlich durch und brachte uns den nächsten vollen Punkt ein.

Somit stand es 4:2 für uns bei noch zwei ausstehenden Partien. Während Isaak Margolis auf verlorenem Posten kämpfte, stand Alexander auf Gewinn. Da wir nur noch ein Remis benötigten, bot ich die Punkteteilung an, die jedoch prompt abgelehnt wurde. Leider verschlechterte sich meine Stellung in Zeitnot erheblich. Mein Gegner schaffte es durch eine taktische Finesse und einer Fehlberechnung meinerseits in ein Springerendspiel abzuwickeln, bei dem es leider ich war, der um Ausgleich kämpfen musste. Ein Blick auf Isaaks Brett zeigte mir, dass er eine Ressource in der Stellung gefunden hatte und nun eine Figur gegen zwei Bauern gewonnen hatte. Damit stand also nun er auf Remis und wickelte seine Partie routiniert ab. Auch wenn der Gegner sich in schlechterer Stellung noch sperrte - was Isaak zu einem Brummeln verleitete - musste er sich doch schließlich in sein Schicksal ergeben und das Remis annehmen. Der Kampf war somit gewonnen, nur meine eigene Partie lief noch. In der Freude über den gewonnenen Kampf, fand ich nicht mehr zur nötigen Konzentration zurück, die notwendig gewesen wäre, um die Partie noch Remis zu halten. Durch Überschreitung der Zeit verlor ich unglücklich, aber der Gewinn der Meisterschaft tröstete mich darüber hinweg.

Nach vielen Jahren Anlauf haben wir es also wieder geschafft. Die lang ersehnte Meisterschaft und der Aufstieg sind Realität, und das bereits vor der letzten Runde! Mehrere Gründe führten zum deutlich verbesserten Auftritt der Vierten in dieser Saison: Hans Strebel hat sich vor dieser Saison wieder als Stammspieler gemeldet, die Verstärkung durch die Nachmeldung von Aydar Akhtariev (6 Punkte aus 6 Partien) und Anna Juszczak ( bisher 4 Punkte aus 5 Partien) waren sicher auch ein entscheidender Faktor; nicht weniger wichtig war die perfekte Vorbereitung von verfügbaren Spielern und Logistik von Manfred Pochmann, der dadurch ebenfalls großen Anteil am Saisonerfolg hatte. Doch am wichtigsten war sicher die mannschaftliche Geschlossenheit der Vierten in diesem Jahr. Hans Strebel (7 Partien/8), Frank Wiesner (7), Dieter Tepper (8), Isaak Margolis (8), Abdollah Shahisavandi (8), Aydar Akhtariev (6), Alexander Burst (8) und Anna Juszczak (5) bildeten das Rumpfteam, das in nahezu jeder Begegnung zur Verfügung stand. Komplettiert durch Roland Wolf (3), Harald Klingenberg (1), Klaus-Dieter Schulz (1), Tina Schulz (1) und Ulrich Schuster (1) stellten wir das spielstärkste Team der Bezirksklasse Karlsruhe in diesem Jahr. Der Mannschaftsgeist und der gegenseitige Einsatz waren einfach toll - es hat viel Spaß gemacht, in dieser Saison für die Vierte zu spielen.

Die 9. Runde ist nur noch (wie beim Eiskunstlauf) das "Schaulaufen" der Sieger.

7. Runde (21.03.2004), von Alexander Burst:

4 Bezirksklasse KA  
21. 3. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF IV 1894
5:3
Slavija II 1827
1 Strebel, Hans 1941
0,5:0,5
Ivanisevic', Ranko 1890
2 Wiesner, Frank 1932
0,5:0,5
Cserba, Andras 1968
3 Tepper, Dieter 1886
0:1
Garcia, Arthur 1877
4 Margolis, Isaak 1864
0,5:0,5
Falk, Stephen 1835
5 Shahisavandi, A. 1836
1:0
Jovicic', Nikola 1808
6 Akhtariev, Aydar ---
1:0
Villani, Cristian ---
7 Dr. Burst, Alexdr. 1760
0,5:0,5
Voigt, Oliver 1729
8 Juszczak, Anna 2036
1:0
Gräther, Volker 1679

Vor dieser Begegnung war schon klar, daß sie voraussichtlich über den Aufstieg entscheiden würde. Sogar Gerüchte über Wetten auf den Ausgang dieses Kampfes soll es gegeben haben.

Die Anspannung merkte man dem Kampf auch an. In keiner Partie gab es ein frühes Remis, alle Partien wurden voll ausgekämpft. Die Erste, die sich einen Vorteil erarbeiten konnte, war Anna Jusczcak. Nach einer remisverdächtigen Eröffnung stand Anna mit einem isolierten Doppelbauern nicht vorteilhaft, erarbeitete sich aber erst einen Mehrbauern und kurz darauf einen weiteren. Auch die ungleichfarbigen Läufer konnten ihren Gegner nicht mehr retten und wir gingen mit dem ersten Punkt in Führung. Die Partie von Alexander Burst direkt am Nebenbrett verlief sehr ausgeglichen, und nachdem sich auch im Endspiel kein Vorteil abzeichnete, einigte man sich auf ein Remis.

Am ersten Brett war Hans Strebel mit Dame und Turm in die gegnerische Stellung eingedrungen und es sah auch bereits nach dem zweiten vollen Punkt für die Karlsruher aus. Doch nach Gewinn eines Bauern konnte Hans das entstandene Turmendspiel mit Mehrbauern nicht mehr zum Gewinn führen und so ergab sich das zweite Remis. Am Nachbarbrett versuchte Frank Wiesner, sein Turmendspiel - ebenfalls mit Mehrbauern - zum Sieg zu führen, doch auch er musste nach einigen Zügen einsehen, dass es auch bei ihm auf ein Unentschieden hinausläuft.

Somit verblieben also nur noch die mittleren vier Bretter und hier wurde verbissen gekämpft. Die erste richtige Aufregung entstand am Brett von Dieter Tepper, der in gegnerischer Zeitnot nicht mehr mitschrieb, woraufhin der Gegner (zurecht) protestierte und die Uhr (zu Unrecht) an sich nahm, um Dieter's Zeit zum Nachtragen zu nutzen (letzteres wieder zurecht). In der Aufregung vergaß Dieter, einen Zug zu notieren und reklamierte dann den Blättchenfall seines Gegners im 39. Zug. Nach Rekonstruktion der Partie zeigte sich jedoch, dass der 40. Zug bereits erreicht war und die Partie fortzusetzen war. Dieter hatte kurz vor der Zeitkontrolle zur Verkomplizierung die Stellung geöffnet, was aber dem Gegner innerhalb weniger Züge zum Sieg verhalf. Somit war alles wieder ausgeglichen.

Bei den noch verbleibenden drei Brettern hatte Isaak Margolis zu dem Zeitpunkt einen Bauern weniger, Abdollah Shahisavandi besaß im Turmendspiel einen gefährlichen Freibauer und Aydar Akhtariev hatte sich eine druckvolle Stellung erarbeitet. Isaak eroberte sich durch genaues Verteidigungsspiel einen Bauern zurück, verlor dann aber eine Figur gegen zwei Bauern. Die resultierende Stellung war aber bereits so vereinfacht, dass sich sein Gegner schnell ins Remis fügte. Abdollah tat sich bei der Verwertung seines Freibauern etwas schwer, konnte dann aber doch den Bauern zur Dame führen - und seinen Gegner zur Aufgabe bewegen.

Die letzte verbleibende Partie war die von Aydar und Slavia musste schon auf einen Gewinn in der Partie bauen, um noch ein Mannschafts-Unentschieden zu erreichen. Davon war der Gegner von Aydar weit entfernt, da unser Mann bereits einen Bauern im Springer-gegen-Läufer-Endspiel erobert hatte. Als Aydar einen zweiten Bauern gewann, sah sein Gegner die hoffnungslose Lage ein und gab auf. Damit hatten die KSF das 'erste' Endspiel gewonnen.

Nun folgt gleich das zweite Endspiel, bei dem wir gegen die erstaunlich stark aufspielenden Waldbronner antreten müssen. Im letzten Jahr konnten wir den direkten Vergleich noch mit 5,5:2,5 für uns entscheiden, doch damals stand Waldbronn auch im Mittelfeld. Eine spannende nächste Runde ist gewährleistet. Gewinnen wir den Kampf, können wir den Sekt schon kühl stellen, da wir in diesem Fall bereits vorzeitig die Meisterschaft gewonnen hätten.

6. Runde (29.02.2004), von Alexander Burst:

Das Wunder von Ettlingen

4 Bezirksklasse KA  
29. 2. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Ettlingen II 1820
4:4
Karlsruher SF IV 1894
1 Schlippe, Axel 1844
0,5:0,5
Wiesner, Frank 1932
2 Batton, Thomas 1940
0:1
Strebel, Hans 1941
3 Fucik, Timo 1741
1:0
Tepper, Dieter 1886
4 Orsolic´, Marijan 1922
1:0
Margolis, Isaak 1864
5 Wipfler, Volker 1808
0,5:0,5
Shahisavandi, A. 1836
6 Rosner, Jonas 1795
0:1
Akhtariev, Aydar ---
7 Bremenkamp, H. 1742
0:1
Dr.Burst, Alexand. 1760
8 Anderer, Wolfgg. 1765
1:0
Juszczak,Anna 2036

Die Favoritenrolle auszufüllen ist hin und wieder eine lästige Angelegenheit. Gewinnt man, war das ja bereits im Vorfeld abzusehen, aber zeigt man eine Schwäche, so wird man schnell nach dem Warum gefragt. Manchmal gibt es darauf leider keine wirklich befriedigende Antwort.

Aber der Reihe nach. Wir konnten in Bestbesetzung antreten und trafen uns zum verabredeten Zeitpunkt am Bürgerzentrum, um gemeinsam zum Eichendorf-Gymnasium nach Ettlingen zufahren. Nachdem wir unsere Aufstellungen mit Ettlingen ausgetauscht hatten, wurde schnell klar, dass wir an den meisten Brettern DWZ-mäßig im Vorteil waren.

Schon nach kurzer Zeit jedoch stand unser achtes Brett - wieder von Anna Jusczcak (über)besetzt - unter ungewöhnlichem Druck. Da Anna üblicherweise ihre Positionen schön aufbaut, um dann taktisch zuzuschlagen, eine eher ungewohnte Situation. Ihr Gegner erhielt nach einem Turmopfer eine eindrucksvolle Stellung und hätte bereits schnell den Gewinn einfahren können, stattdessen machte er die Partie noch etwas spannend, beendete die Partie dann aber mit einem tollen Damenopfer. Betrachtet man den DWZ-Unterschied von mehr als 200 Punkten schon eine Überraschung.

Die restlichen Partien dauerten wesentlich länger und waren hart umkämpft. Alexander Burst hatte sich ebenso wie Hans Strebel einen Vorteil erarbeiten können. Hans verwertete den Vorteil schnell mit einem schönen Mattangriff. Dieter Tepper hatte in der Zwischenzeit den gegnerischen König angegriffen und hatte Vorteil, während Isaak Margolis einen Bauern eingebüßt hatte. Die Partie von Isaak war dann auch nach einem weiteren Bauernverlust schnell verloren. Und dann kam der zweite Schock: Dieter griff im sicheren Gefühl des Sieges fehl und wurde selbst Matt gesetzt. Dieter konnte es gar nicht glauben, aber die Partie war verloren. Frank Wiesner hatte sich nach einer positionellen Partie mit seinem Gegner auf Remis geeinigt.

Zieht man eine kleine Zwischenbilanz, lagen wir mit 1,5 zu 3,5 hinten. Zum guten Glück konnte Alexander seine Stellung zum Gewinn im Bauernendspiel verwerten. Somit liefen noch die zwei Partien von Abdollah Shahisavandi und Aydar Akhtariev. Während Abdollah mit einer Figur weniger auf klarem Verlust stand, hatte Aydar einen Bauern im remislichen Läufer gegen Springer Endspiel mehr. Regulär sollten wir also mit 5 zu 3 verlieren.

Doch da kam uns das Glück zu Hilfe. Der Gegner von Abdollah verpasste in Zeitnot serienweise die besten Züge und musste sich zu unserem Erstaunen ins Remis ergeben. Aydar knetete und knetete seinen jungen U14-Gegner, verleitete ihn in einen Fehler und wandelte seine Dame als Erster um. Ein nicht mehr für möglich gehaltener Gewinn, der uns das 4 zu 4 Unentschieden bescherte.

Mit diesem Ergebnis liegen wir nun noch einen Punkt vor den doppelt punktenden Mannschaften von Waldbronn und Slavia. Die beiden nächsten Kämpfe werden die Entscheidung bringen. Zuerst geht es gegen Slavia, kurz darauf gegen Waldbronn. Man darf gespannt sein, ob wir den knappen Vorsprung halten können.

5. Runde (01.02.2004), von Alexander Burst:

4 Bezirksklasse KA  
1. 2. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF IV 1850
5,5:2,5
Zeutern 1773
1 Strebel, Hans 1941
1:0
Michenfelder M. 1934
2 Tepper, Dieter 1886
1:0
Kindler, Kristian 1827
3 Margolis, Isaak 1864
0:1
Linn, Thorsten 1852
4 Shahisavandi, A. 1836
0,5:0,5
Dreher, Ralf 1729
5 Wolf, Roland 1812
1:0
Simonis, Rüdiger 1668
6 Akhtariev, Aydar ---
1:0
Munz, Friedbert 1852
7 Dr. Burst, Alexdr. 1760
0:1
Obermann, Heiko 1690
8 Juszczak, Anna ---
1:0
Bechtler, Ralf 1635

In den Kampf gegen den letztjährigen Aufsteiger aus Zeutern gingen wir als klare Favoriten. Doch schon so mancher Titelfavorit ist bereits über Gegner aus dem Mittelfeld gestolpert und so gingen wir mit viel Vorsicht ans Werk. Dieses Mal konnten wir auf die Bestbesetzung zurückgreifen, weil Aydar Akhtariv wieder nach Deutschland zurückgekehrt war.

Der Kampf begann allerdings gleich mit einem Paukenschlag, nachdem Alexander Burst - noch abgelenkt durch organisatorische Arbeit - eine komplette Figur gleich nach den ersten Zügen einstellte. Als dann auch noch Isaak Margolis durch ein Läuferopfer seines Gegners, der die Königsstellung von Isaak komplett aufriss, nach wenigen Zügen kurz vor dem Matt aufgeben musste, konnte man auf der Stirn des Mannschaftsführers Sorgenfalten erkennen. Diese glättete gleich darauf Hans Strebel ein wenig, der in unglaublichen 15 Zügen mit Schwarz gewann.

Aydar hatte in der Zwischenzeit seinen Gegner überspielt und drohte in allen möglichen Varianten mit Gewinn. Sein Gegner wählte die denkbar kürzeste Variante und gab auf. Auch Roland Wolf hatte sich eine vielversprechende Stellung erarbeitet, gewann erst die Qualität, dann die Partie. Alexander hatte zwar noch mittels Bauernopfer versucht, einen Gegenangriff zu starten, doch mit einer Minusfigur und gegen einen konsequent spielenden Gegner gelang das nicht. Er gab nach einigen Vereinfachungen folgerichtig auf.

Anna Juszczak hingegen hatte eine unglaubliche Opfervariante gefunden, jagte den gegnerischen König über das gesamte Brett und gewann durch Matt. Ihr Gegner meinte dazu wörtlich: "Dieses Mädchen spielt ja unglaublich gut.". In der Tat.

Nun fehlte also beim Zwischenstand von 4:2 nur noch ein Remis zum Mannschaftssieg - die Sorgenfalten des Mannschaftsführers hatten sich bis dahin wieder geglättet. Und das hatte Abdollah Shahisavandi sicher, da sein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und verkeilter Bauernstellung nicht mehr zu verlieren war. Abdollah mühte sich zwar noch ein wenig, um selbst zu gewinnen, sah jedoch dann ein, dass ein Remis unausweichlich war. Dieter Tepper an Brett 2 spielend hatte seinem Gegner gut zugesetzt, einen Bauern erobert und drohte mit seinen Türmen in die gegnerische Stellung einzudringen. Auch ein verzweifeltes Bauernopfer seines Gegners brachte Dieter nicht mehr aus dem Konzept und er gewann seine Partie klar. Somit endete der Mannschaftskampf verdientermaßen mit einem 5,5:2,5 Sieg.

Damit verteidigen wir erst einmal die Tabellenführung - durch das Remis von Verfolger Waldbronn mit zwei Punkt. Nächstes Mal werden wir gegen die starken Ettlinger antreten, die sich im vorderen Mittelfeld aufhalten und einen weiteren gefährlichen Stolperstein auf dem Weg zum Aufstieg darstellen.

4. Runde (11.01.2004), von Alexander Burst:

4 Bezirksklasse KA  
11. 1. 2004  
  Heimverein  
Gastverein  
Untergrombach III 1753
3:5
Karlsruher SF IV 1858
1 Heer, Bernhard 1842
0:1
Wiesner, Frank 1932
2 Krug, Marcus 1806
0,5:0,5
Schuster, Ullrich 1914
3 Causevic´, Ismet 1763
1:0
Tepper, Dieter 1886
4 Schellhase, S. 1738
0:1
Margolis, Isaak 1864
5 Kling, Bernhard 1713
0,5:0,5
Shahisavandi, A. 1836
6 van Dorsselaer, A. 1724
0:1
Wolf, Roland 1812
7 Wachter, Alexdr. 1712
0:1
Juszczak, Anna ---
8 Dr. Heise, Stefan 1729
1:0
Dr. Burst, Alexdr. 1760

Der Kampf von KSF IV gegen Untergrombach III versprach spannend zu werden, da beide Mannschaften die hinteren Bretter sehr gut besetzte Spieler aufwiesen. Am Sonntag machten sich also acht KSF Spieler auf den Weg, um ihre Tabellenführung zu verteidigen.

Der Kampf begann gleich mit einem Schock für die Ubacher, die bereits nach 57 gespielten Minuten die erste Niederlage hinnehmen mussten. Anna Juszczak hatte ihren Gegner so unter Druck gesetzt, dass dieser mittels einer kleinen Kombination einfach eine Figur verlor.

Eine gute Stunde später gewann Isaak Margolis mit einer schönen Kombination einen Bauern, hatte aber seinem Gegner einen irreparablen positionellen Schaden zugefügt, so dass dieser nach wenigen Zügen entnervt aufgab. Unser Gastspieler Ullrich Schuster hatte eine schöne Druckstellung im Turmendspiel erreicht und wer Uli kennt, der weiß wie gerne er solche Stellungen knetet.

Den dritten Punkt in Folge sollte allerdings Roland Wolf einfahren, der bereits einige Bauern seines Gegners van Dosselaer (auch ein guter Bekannter in KSF-Kreisen) erobert hatte. Als Frank Wiesner nach einer gegnerischen Unachtsamkeit einen Bauern gewann, und diesen Bauern im Endspiel so weit vortreiben konnte, dass sein Gegner eine Figur verlieren, stand es auf einmal 4:0 für uns.

Auch Alexander Burst hatte in der Zwischenzeit einen Turm des Gegners erobern können. In einer Verzweiflungsaktion versuchte sein Gegner, seine beiden verbundenen Freibauern durchmarschieren zu lassen und - hatte dabei auch noch Erfolg. Alexander konnte es gar nicht recht fassen, dass er diese Partie noch verloren hatte. Als Dieter Tepper seinen König nicht mehr aus einem Mattnetz befreien kann, wittern die Ubacher Morgenluft.

Und das nicht zu unrecht. Auf den verbliebenen Brettern war keine klare Sicht vorhanden. Uli hatte mittlerweile einen Bauern verloren und es sah zwischenzeitlich nicht gut aus. Bei Abdollah Shahisavandi gab es in der Zeitnotphase Trubel, weil Abdollah in Zeitnot Striche auf sein Papier schreiben sollte (was nach den FIDE-Regeln [Artikel 8.4] allerdings nicht notwendig ist). Der Gegner spielte unter Protest weiter, zu allem Überfluss fiel dann auch noch sein Blättchen und Abdollah reklamierte den Gewinn. Nach Feststellung der Tatsachen befand man sich im 41. Zug und so wurde die Partie rekonstruiert und weitergespielt. Nachdem aber bereits Uli seinem Gegner ein Remis abgerungen hatte und damit den Mannschaftskampf entschieden hatte, stand einer friedliche Einigung bei Abdollah nicht mehr im Wege und man trennte sich insgesamt mit 5:3 für die KSF.

Damit haben wir unsere Tabellenführung verteidigt und unsere Aufstiegshoffnungen sind nach wie vor intakt. Unser hartnäckigster Verfolger Kraichtal verlor in dieser Runde gegen Waldbronn, die somit auch die Verfolgerrolle von Kraichtal übernahmen.

3. Runde (07.12.2003), von Alexander Burst:

4 Bezirksklasse KA  
7. 12. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
Neureut II 1659
2,5:5,5
Karlsruher SF IV 1870
1 Rajc, Eduard 1772
0,5:0,5
Wiesner, Frank 1932
2 Orgis, Wolfgang 1778
0,5:0,5
Strebel, Hans 1941
3 Hardi, Siegfried 1657
0:1
Tepper,Dieter 1886
4 Bantle, Armin 1690
0,5:0,5
Margolis, Isaak 1864
5 Heiermann, K. 1657
1:0
Shahisavandi, A. 1836
6 Tönnies, Paul 1552
0:1
Akhtariev, Aydar ---
7 Kreuter, Seb. 1614
0:1
Dr. Burst, Alexdr. 1760
8 Papendieck, R. 1553
0:1
Juszczak, Anna ---

Der erste kalte Tag im Winter sah den Kampf unserer vierten Mannschaft gegen Neureut II, die sich als zäher Brocken entpuppten. Statt der ungemütlichen Kellerräume erwartete uns dieses Mal ein beheizter Raum im Erdgeschoss, den uns die Neureuter Senioren freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatten. Der Hintergrund des Umzugs waren die Geräusche der Kegelbahn, über die sich bereits eine Mannschaft beschwert hatte.

Nach einer Stunde war noch nichts Entscheidendes passiert, sah man einmal vom gefährlichen Angriff unseres "Neulings" Anna Juszczak ab, die bereits den gegnerischen König in arge Bedrängnis gebrachte hatte und Mattdrohungen erzeugte. Und prompt verfing sich der Gegner in einem solchen Mattnetz, das zu unserer frühen Führung beitrug. Ein toller Einstand für Anna in der vierten Mannschaft, die dabei die Rekordzeit zum Sieg von Aydar vom letzten Kampf einstellte.

Nach zweieinhalb Stunden hatte Frank Wiesner bei leicht vorteilhafter Stellung einen falschen Plan gewählt und folgerichtig das Remisangebot seines Gegners angenommen. Bei Isaak Margolis war ein Bauernendspiel mit gleichfarbigen Läufern entstanden, das so verwobene Bauernketten aufwies, das auch hier Remis vereinbart wurde.

Alexander Burst's Gegner hatte in einem Sizilianer nicht ungefährlich drei Bauern für eine Figur bekommen. Doch Alexander vereinfachte zuerst das Spiel und schlug dann mit einem Turmopfer mit anschließendem Mattangriff durch. Einen Zug vor dem Matt gab sich der Gegner geschlagen.

Somit stand es 3:1 für die KSFler. Ein ähnliches Ergebnis hatten wir übrigens auch im letzten Jahr erreicht, als es 3,5 zu 1,5 für uns stand und wir dann noch mit 3,5:4,5 verloren. Und schon verlor Abdollah Shahisavandi, der in einem für ihn schlechter stehenden Endspiel Turm und Bauer gegen Läufer und Springer das Remisangebot seines Gegners abgelehnt hatte, nur um ein paar Züge später zuerst den Bauern und dann die Partie zu verlieren.

Dieter hingegen stand nach einem verwickelten Mittelspiel mit einer Figur mehr auf dem Brett im Endspiel und gewann dies auch klar. Somit hatten wir zumindest einmal das Mannschafts-Remis sicher. Unser zweiter starker Zugang Aydar Akhtariev gewann dieses Mal zwar nicht so schnell wie beim letzten Mal, dafür punktete er aber sehr sicher. Sein Gegner leistete für seine DWZ Zahl erstaunlichen Widerstand und obwohl seine Stellung zu jedem Zeitpunkt auf einen schnellen Blick verloren aussah, fand Aydar's Gegner doch immer wieder Verteidigungsressourcen. Bis zum 40. Zug hatte Aydar dann aber einen Bauern, bald darauf die Qualität und schließlich die Partie gewonnen.

Als Seeschlange entpuppte sich die Partie von Hans Strebel gegen seinen zähen Gegner, der ihm eine Figur abgenommen hatte, diese jedoch wegen eines Freibauern, der mit Umwandlung drohte wieder hergeben musste. Im entstandenen Damenendspiel hatte der Gegner von Hans einen Riesenfreibauern auf der 6. Reihe, doch durch umsichtiges Spiel und ein wenig Glück gelang es Hans, diesen Bauern zu eliminieren. Hin und her wogten die Remisangebote, für kurze Zeit sah es sogar so aus, als ob Hans das Bauernendspiel noch gewinnen könnte, doch letztlich einigten sich die beiden Kontrahenten auf ein verdientes Remis.

Somit haben wir also den zweiten Sieg in Folge geholt und sind nun Tabellenführer der Bezirksklasse. Mit unseren tollen Verstärkungen Anna und Aydar haben wir dieses Jahr beste Chancen auf den Aufstieg. Aber nun wartet mit Untergrombach ein starker Gegner, den wir erst einmal bezwingen müssen.

2. Runde (09.11.2003), von Alexander Burst:

4 Bezirksklasse KA  
9. 11. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
Karlsruher SF IV 1866
5,5:2,5
Rheinstetten 1736
1 Strebel, Hans 1941
0,5:0,5
Klein, Michael 1689
2 Wiesner, Frank 1932
1:0
Weiß, Helmut 1666
3 Tepper, Dieter 1886
0:1
Oberle, Franz 1813
4 Margolis, Isaak 1864
0,5:0,5
Deck, Michael 1778
5 Klingenberg, H. 1840
0,5:0,5
Schindele, Andr. 1871
6 Shahisavandi, A. 1836
1:0
Mayer, Bodo 1736
7 Akhtariev, Aydar ---
1:0
Deck, Wolfgang 1634
8 Dr.Burst, Alexdr. 1760
1:0
Marcy, Harald 1704

Nach der Punkteteilung gegen Post zum Auftakt, hatte sich die Vierte für diesen Spieltag einen Sieg vorgenommen. Die Mannschaft Rheinstetten I kam uns sehr gelegen, war sie nominell doch klar unterlegen. Doch eine Erinnerung an den Kampf im letzten Jahr ließ Vorsicht aufkommen, schließlich teilte man dort nach einer zwischenzeitlichen 3,5:0,5 Führung für die KSF noch die Punkte.

Unerwartete Verstärkung erhielt unsere Mannschaft dieses Mal von einem jungen Russen - Aydar Akhtariev - der noch nachgemeldet wurde und somit nur in der Bezirksklasse abwärts an Brett 7 oder 8 spielen konnte. Mit einer erwarteten DWZ von weit über 2000 klang sein Name also nicht nur spielstark. Und tatsächlich: nach nur etwas mehr als einer Stunde hatte Aydar bereits Material gewonnen, dieses für ein klar gewonnenes Endspiel mit Freibauern wieder zurückgeopfert und somit unseren ersten Punkt eingefahren. Wir freuen uns schon auf die weiteren Einsätze von Aydar.

Frank Wiesner folgte kurz danach. Nach zwei kurz aufeinander folgenden gravierenden Fehlern musste sein Rheinstettener Gegner bereits nach 18 Zügen aufgeben. Somit hatten wir also gleich ein früher und beruhigender 2:0 Vorsprung erzielt, während die restlichen Partien noch ausgeglichen standen.

Als weitere Verstärkung hatten wir für diese Runde noch Harald Klingenberg gewinnen können, der sich mit dem Kommentar "Beton" mit seinem Gegner auf ein Unentschieden einigte. Kurz darauf dann Aufregung an Brett 4, bei dem Isaak Margolis gerade ein Remisangebot seines Gegners entgegengenommen hatte. Die Beratung mit dem Mannschaftsführer schien Isaaks Gegner zu stören, deswegen die Aufregung. Isaak lehnte das Angebot ab, fand sich aber gleich darauf in einem für ihn ungünstigen Endspiel mit Minusbauern wieder.

Dieter Tepper hatte seine Partie eigentlich fest im Griff, bis ihm ein verhängnisvoller Fehler unterlief und er sich in einem Turmendspiel mit Minusbauern wiederfand. Kurze Zeit später stand fest, dass das Endspiel nicht zu halten war und Dieter musste aufgeben. Auch Hans Strebel hatte zwischenzeitlich einen Bauern eingebüßt, kämpfte sich aber zurück in die Partie und erreichte noch ein Unentschieden. Auch Isaak hatte sich umsichtig verteidigt und sich noch ein Remis sichern können.

Somit liefen beim Stand von 3,5:1,5 noch zwei Partien. Schnell kamen die Erinnerungen an das letzte Jahr hoch, bei dem wir bei ähnlichem Stand ja noch die Punkte teilen mussten. Ich selbst hatte bereits klaren Vorteil im Mittelspiel erreichen können, verlor aber aus Unachtsamkeit einen Bauern und stand kurz vor der ersten Zeitkontrolle nur noch mit leichtem Vorteil (und einem gehörigen Ärger darüber) da. Doch in der Zeitnot meines Gegners konnte ich den leichten Vorteil rasch ausbauen und in ein gewonnenes Endspiel mit drei Mehrbauern abwickeln. Der Rest war dann Sache von der Technik. Abdollah Shahisavandi befand sich in einem völlig ausgeglichenen Endspiel, das durch Unachtsamkeiten beiderseits Chancen eröffnete. Letztendlich setzte sich jedoch Abdollah verdient durch und ermöglichte uns damit einen 5,5:2,5 Sieg gegen Rheinstetten.

1. Runde (19.10.2003), von Alexander Burst:

4 Bezirksklasse KA  
19. 10. 2003  
  Heimverein  
Gastverein  
Post-SV KA 1837
4:4
Karlsruher SF IV 1863
1 Rüssel, Bernh. 1947
0:1
Wiesner, Frank 1932
2 Scherer, Matth. 1861
1:0
Strebel, Hans 1941
3 Gutzmann, Tob. 1941
0:1
Tepper, Dieter 1886
4 Honné, Joh. 1858
1:0
Margolis, Isaak 1864
5 Dr. Dorn, Rainer 1868
1:0
Schulz, Tina 1870
6 Linke, Klaus 1791
0:1
Shahisavandi, A. 1836
7 Deter, Frank 1836
0,5:0,5
Wolf, Roland 1812
8 Brüstle, Wilfried 1590
0,5:0,5
Dr. Burst, Alexdr. 1760

An das frühe Aufstehen am Sonntag morgen muß man sich in jeder neuen Saison gewöhnen. So fiel es sowohl den Postlern als auch den Karlsruhern schwer, rechtzeitig zum Kampf zu erscheinen. Aber nach einer Viertelstunde waren dann alle versammelt und die Uhren tickten vor sich hin.

Die beiden Mannschaften besaßen sehr ausgeglichene DWZ-Zahlen und der Kampf versprach somit spannend zu werden. Wie nicht anders zu erwarten, waren nach einer Stunde noch alle Partien sehr ausgeglichen. Kurz darauf jedoch opferte Isaak Margolis eine Figur für zwei Bauern und bei Abdollah Shahisavandi entwickelte sich eine komplizierte Stellung mit Drohungen gegen beide Damen.

Nach 2 Stunden Spielzeit einigten sich Roland Wolf und Alexander Burst nach unspektakulären Partien mit ihren Gegnern auf Remis. Abdollah machte nun richtig Druck und positionierte einen Bauern auf der zweiten Reihe seines Gegners. Während sich Isaak nicht zufrieden mit seiner Stellung zeigte, konnte Frank Wiesner am ersten Brett die Qualität gewinnen. Es sah also vielversprechend aus.

Nach drei Stunden hatte Isaak ebenfalls einen Bauern auf die zweite Reihe seines Gegners gebracht, doch der war schnell umzingelt undverloren. Frank hatte seinen Vorteil weiter ausbauen können. Hans Strebel hatte einen Bauern seines Gegners gewinnen können.

Nach vier Sunden wurde es dann dramatisch. Abdollah konnte seinen Bauern durchbringen und gewann sicher. Frank hatte seinen Gegner förmlich überrollt und gewann ebenfalls. Isaak wird in Zeitnot überspielt, verliert seine Dame und gibt auf. Somit stand es also 3:2 für uns. Während Tina Schulz sich auf eine langwierige Positionspartie einstellte, ging es bei Hans und Dieter Tepper in Zeitnot hoch her. Hans achtet nicht auf die Zeit und verliert unglücklich in vorteilhafter Position. Dieter, der zu diesem Zeitpunkt eine Figur weniger besitzt, kreiert phantasievolle Drohungen gegen den gegnerischen König, die den Gegner erst zur Rückgabe der Figur und dann nach einem Königsmarsch zur Aufgabe treibt. Dazu Originalzitat von Hans: "Schach ist eben doch Glückssache".

Es stand also 4:3 für uns und Tina mußte "nur" noch ein Remis holen. In der Partie von Tina hatte sich ihr Gegner leichte Vorteile erarbeitet, aber die umstehenden KSFler waren davon überzeugt, daß hier ein Remis möglich sei. Leider verlor Tina mit einem Damenmanöver einige Tempos und verliert zum Endstand von 4:4.

Gegen einen der Mitfavoriten in der Klasse war das kein schlechter Beginn für KSF IV, doch müssen die nun folgenden Kämpfe zeigen, ob man sich hier zu Recht mit Aufstiegshoffnungen trägt.


Ma-Führer:
Manfred Pochmann