Ergebnisse KSF Frauen I
Die Ergebnisse gibt es auf den Schachbundesliga-Seiten.
10./11. Runde (19./20.03.2005):
Heimverein |
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Gastverein | |||
SK Holsterhausen | 2020 |
3,5:2,5
|
Karlsruher SF 1853 | 2147 | |
1 | WIM Dergatschova-D. | 2237 |
+ : -
|
WGM Milliet, Sophie | 2275 |
2 | Naiditsch, Irina | 2153 |
0,5:0,5
|
Onischuk, Anna | 2171 |
3 | Naiditsch, Jevgenija | 2062 |
0,5:0,5
|
WIM Kiefhaber, Veron. | 2201 |
4 | Heinicke, Wenke | 1965 |
1:0
|
WIM Lauterbach, Ingrid | 2093 |
5 | Döhmen, Katrin | 2019 |
0:1
|
WIM Vidonyak, Nellya | 2151 |
6 | Steil-Antoni, Fiona | 1681 |
0,5:0,5
|
Fey, Franziska | 1991 |
Heimverein |
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Gastverein | |||
Karlsruher SF 1853 | 2147 |
4:2
|
SK Chaos Mannheim | 1801 | |
1 | WGM Milliet, Sophie | 2275 |
- : +
|
Heinrich, Stefanie | 1968 |
2 | Onischuk, Anna | 2171 |
1:0
|
Roos, Louise | --- |
3 | WIM Kiefhaber, Veron. | 2201 |
0,5:0,5
|
Dr. Klein, Sabine | 1873 |
4 | WIM Lauterbach, Ingrid | 2093 |
+ : -
|
Gras, Delphine | --- |
5 | WIM Vidonyak, Nellya | 2151 |
0,5:0,5
|
Müller, Kathrin | 1748 |
6 | Fey, Franziska | 1991 |
1:0
|
Busch Annette | 1614 |
8./9. Runde (19./20.03.2005):
Am 19. und 20. März stand die einzige Doppelrunde der Frauen-Bundesliga in Karlsruhe an. Wir empfingen das starke Duo aus Rodewisch und Dresden, die vor der Runde auf den Plätzen zwei und vier der Tabelle rangierten.
Am Samstag setzte es zunächst eine verdiente Niederlage gegen die Schachmiezen:
Heimverein |
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Gastverein | |||
Karlsruher SF 1853 | 2144 |
2:4
|
Rodew. Schachmiezen | 2180 | |
1 | Milliet, Sophie | 2293 |
0,5:0,5
|
Janovskaja, Inna | 2442 |
2 | Onischuk, Anna | 2159 |
0:1
|
Vasilevich, Tatjana | 2396 |
3 | Kiefhaber, Veronika | 2201 |
0,5:0,5
|
Korenova, Martina | 2172 |
4 | Lauterbach, Ingrid | 2098 |
0:1
|
Steinbacher, Claudia | 2125 |
5 | Vidonyak, Nellya | 2151 |
0,5:0,5
|
Günther, Anetta | 2028 |
6 | Fey, Franziska | 1962 |
0,5:0,5
|
Kubikova, Alena | 1916 |
Die Crux hier waren sicherlich die drei Weißpartien, aus denen gerade mal ein halber Punkt geholt werden konnte. Dabei ließ es sich an den Schwarzbrettern gut an: Sophie hatte großen Zeitvorsprung und konnte dann sogar ein Bäuerchen einsammeln, allerdings um den Preis einer passiven Stellung. Auch Veronika stand zwischendurch klar besser, spielte dann aber zu vorsichtig, sodass ihre Gegnerin die Position ausgleichen konnte: remis. Dann verabschiedete sich am Spitzenbrett der Mehrbauer nach einer kleinen Kombination von Inna Janovskaja, und auch hier wurden die Punkte geteilt.
Alle anderen Partien gingen in die siebte Stunde - ein Zeichen für den großen Kampfgeist im Frauenschach! Leider zeichnete sich bereits ab, dass es ein harter Kampf für uns werden würde:
Ingrid war in einer verschachtelten Stellung an Händen und Füßen gelähmt und musste mit anschauen, wie ihre Gegnerin die Stellung immer weiter verstärkte, mal links und mal rechts etwas drohte und schließlich entscheidend durchbrach. Auch Nelly stand kritisch, verteidigte sich jedoch zäh und erreichte nach einer Ungenauigkeit ihrer Gegnerin eine Zugwiederholung im Endspiel. So blieben also noch Anna, die in leicht schlechterer Stellung ums Remis kämpfte, und Franziska, die aufgrund des Mannschaftskampfes ein Remisangebot abgelehnt hatte und in einem Endspiel mit symbolischem Vorteil um Fortschritte kämpfte. Doch es sollte nicht sein: Anna stellte sich etwas unglücklich auf, wonach ein Durchbruch der Schwarzen ein gewonnenes Springerendspiel ergab. Und Franziska musste schließlich einsehen, dass die Position keinerlei Gewinnchancen mehr bot, sodass nach ihrem Remis die 2:4-Niederlage perfekt war.
Nach den anderen Ergebnissen vom Samstag fanden wir uns plötzlich auf einem Abstiegsplatz wieder - gegen Dresden sollte am Sonntag also gepunktet werden!
Wir zogen mal wieder den Joker 'Gundula', was zumindest die Planungen der Dresdnerinnen an zwei und drei zerstörte: Dresden war nämlich nur zu fünft angereist, nachdem Szidonja Vajda krank geworden war. Am Samstag ließen sie Brett 2 frei, und am Sonntag rutschte Tina Mietzner von drei nach zwei, um statt gegen Veronika mit Schwarz lieber gegen Anna mit Weiß zu spielen. Das allerdings hatte sich durch unsere Auswechslung erledigt, sodass es Anna war, die nach einer Stunde den kampflosen Punkt einstrich:
Heimverein |
|
Gastverein | |||
Dresden | 2159 |
2:4
|
Karlsruher SF 1853 | 2147 | |
1 | Jackova, Jana | 2349 |
0:1
|
Milliet, Sophie | 2293 |
2 | Mietzner, Tina | 2207 |
0:1
|
Heinatz, Gundula | 2217 |
3 | Shmirina, Evgenija | 2131 |
-:+
|
Onischuk, Anna | 2159 |
4 | Meißner, Claudia | 2050 |
1:0
|
Lauterbach, Ingrid | 2098 |
5 | Schöne, Maria | 2125 |
0:1
|
Vidonyak, Nellya | 2151 |
6 | Rößler, Ulrike | 2089 |
1:0
|
Fey, Franziska | 1962 |
Der Kampf sah allerdings lange Zeit schlechter für uns aus, als es das Endergebnis vermuten lässt!
Nach knapp zwei Stunden musste Franziska bereits aufgeben, deren Skandinavisch nach einem Fehler furchtbar zerlegt wurde. In den verbleibenden Partien hofften wir diesmal auf die Weißbretter: Sophie hatte leichten, aber stetigen Druck, den sie geduldig zu verstärken suchte. Und Nelly war in einer Stellung gelandet, von der die Kiebitze zu Recht bemerkten: "Das ist ihre Stellung!". Ein Endspiel mit schwachen Bauern von Schwarz und aktivem Spiel von Weiß ließ auch hier Hoffnung auf einen vollen Punkt wachsen. Dagegen war Ingrid in ihrem Holländer unter positionellen Druck geraten, der schließlich zu Materialverlust führte, wonach die Partie nicht zu halten war.
Bei Gundula war aus einem klassischen Sizilianer ein wilder Stellungstyp Marke 'Drachenvariante' entstanden, bei dem der weiße Angriff schon relativ weit fortgeschritten war. Zur Besänftigung der weißen Mattgelüste opferte Gundula die Qualität, um selbst aktives Spiel anzustreben oder wahlweise das typische Drachen-Endspiel mit Qualle weniger, aber starkem Springer zu erreichen. Nach einigen Ungenauigkeiten von Tina Mietzner und einem wilden Hin und Her in Zeitnot gelang ihr trotz sehr knapper Zeit schließlich Letzteres, was die Sorgenfalten der Zuschauer etwas glättete. Denn inzwischen war Sophie mit Turm und Dame gegen den lang rochierten schwarzen König vorgedrungen und zwang Jana Jackova wegen Materialverlusts und undeckbarer Drohungen zur Aufgabe.
Auch Nelly spielte das Endspiel sehr stark und eroberte erst einen, dann noch einen Bauern, wonach ihre Gegnerin den Widerstand aufgab. Und Gundula, unser Edeljoker? Hier hatte sich die Situation inzwischen gedreht! Tina Mietzner musste ein Remisangebot ablehnen und die Stellung auf Gewinn spielen. Dies geriet jedoch zum Bumerang, denn der schwarze Springer erwies sich im Verbund mit einem Freibauern als so stark, dass Weiß schließlich die Qualität zurückgeben musste und in einem leicht schlechteren Turmendspiel landete. Hier fand Tina entnervt nicht die stärksten Verteidigungswege und musste Gundula letztendlich zum glücklichen Sieg gratulieren.
Ein wichtiger 4:2-Erfolg also, nach dem wir mit dem Abstiegskampf endgültig nichts mehr zu tun haben sollten!
6./7. Runde (19./20.02.2005):
Die dritte Doppelrunde der Frauen-Bundesliga führte uns wieder zu unserem Reisepartner nach Baden-Baden: Nach der Einzelrunde im Januar stand diesmal ein Doppelspieltag gegen die Teams von WBA Leipzig und dem USV Halle an.
Unser Ziel war klar: Zwei Punkte aus diesen zwei Kämpfen,
um vor den nächsten schweren Runden ein bisschen Polster auf die Abstiegsplätze
zu haben. Dabei schien die Aufgabe am Samstag gegen Leipzig einfacher zu werden:
Monika Socko weilte noch in Capelle-la-Grande, und der Ausfall dieser Spitzenspielerin
(bisher 3,5/4 in der Bundesliga!) sollte Leipzig stärker treffen als uns
das Fehlen von Helene, die ebenfalls in Capelle spielte. Außerdem konnten
wir am Samstag zum ersten Mal in dieser Saison mit Gundula an Brett 2 antreten,
was zu einer richtig starken Aufstellung mit Ingrid und Nelly an den Brettern
5 und 6 führte! Letztendlich verdankten wir aber der tollen Leistung von
Sophie am Spitzenbrett, dass wir den Kampf auch tatsächlich gewannen:
Heimverein |
|
Gastverein | |||
Karlsruher SF 1853 | 2187 |
3,5:2,5
|
Weißblau Leipzig | 2040 | |
1 | Milliet, Sophie | 2293 |
1:0
|
Radziewicz, Iweta | 2407 |
2 | Heinatz, Gundula | 2217 |
0,5:0,5
|
Levushkina, Elena | 2209 |
3 | Onischuk, Anna | 2159 |
1:0
|
Just, Anita | 1827 |
4 | Kiefhaber, Veronika | 2201 |
1:0
|
Kalies, Grit | 1945 |
5 | Lauterbach, Ingrid | 2098 |
0:1
|
Gavrilova, Anastasia | 1967 |
6 | Vidonyak, Nellya | 2151 |
0:1
|
Rehn, Antje | 1886 |
Es ging ein bisschen hin und her bei diesem Match, wobei eigentlich
immer nur die Frage war, ob wir einen oder beide Punkte holen würden (oder
sogar etwas für unser schlechtes Brettpunktverhältnis tun können).
Zunächst waren wir etwas überrascht von der Leipziger Aufstellung
ab Brett 3 abwärts - fehlten doch außer Socko auch noch die Nummern
3, 5, 6, 7 und 8 der Rangliste! Dafür sollte sich hier eigentlich unsere
nominelle Überlegenheit auch in Punkten niederschlagen: Schließlich
hatte jede unserer Spielerinnen an den Brettern 3-6 in den vergangenen Jahren
auch schon am Spitzenbrett der Frauen-Bundesliga agiert!
An den Brettern war davon allerdings nicht unbedingt
viel zu sehen: Veronika ließ mit Weiß in einer ruhigen Eröffnung
erst einen aktiven Zwischenzug aus und wählte anschließend nicht
den Übergang in ein Schwerfigurenendspiel mit Mehrbauer, weil sie meinte,
auf andere Art deutlicheren Vorteil erlangen zu können. Nach der einfachen
Antwort der Gegnerin war die Stellung allerdings bereits völlig ausgeglichen.
Anna schien aus der Eröffnung gut herausgekommen zu sein, 'lockte' dann
aber die weißen Figuren zum Angriff auf ihren König, sodass nicht
klar war, wie die Position einzuschätzen war. Nelly spielte gegen den holländischen
Aufbau von Antje Rehn das normalerweise angesagte Spiel mit Aufbrechen des Zentrums,
ließ dann allerdings gegen den schwarzen Angriff mit Dame und zwei Springern
ein wenig die Sorgfalt mangeln. Nach einem Qualitätsopfer der Gegnerin
gab sie vorsichtshalber wenig später den Turm gegen einen Läufer zurück,
um ein remislich aussehendes Endspiel zwar mit Minusbauer, aber ungleichfarbigen
Läufern mit jeweils noch einem Springer zu verteidigen.
Nur Ingrid hatte gegen ihre Gegnerin fast von Anfang
an den erhofften Vorteil, und zwar sowohl auf dem Brett als auch auf der Uhr,
wo Anastasia Gavrilova stark unter Druck war.
An den Spitzenbrettern waren zwei völlig verschiedene Stellungen entstanden: Während bei Gundula aus einer Reti-Eröffnung eine ganz zahme Position entstanden war, die das Gleichgewicht nie verließ, brannte bei Sophie das Brett: Nach guter Vorbereitung hatte sie mit Schwarz eine schöne Stellung erreicht und öffnete Linien auf den lang rochierten weißen König. Iweta Radziewicz war allerdings auch nicht faul und revanchierte sich mit dem Opfer eines glatten Turms im Zentrum, um ihrerseits gegen den unrochierten schwarzen König vorgehen zu können! Zum Glück schien Sophie jederzeit die Nerven zu bewahren und hatte außerdem als zusätzlichen Faktor die bessere Zeit.
Noch vor der Zeitnot fielen dann zwei Entscheidungen, die den MaFü optimistisch stimmten: Veronikas Gegnerin stellte eine glatte Figur ein, was in dieser ruhigen Stellung natürlich die sofortige Entscheidung bedeutete. Und Anna spielte auf einmal stark auf: Mit einem temporären Bauernopfer verschaffte sie ihren Figuren Aktivität, öffnete sich Linien und Diagonalen gegen den weißen König und sperrte anschließend auch noch den gegnerischen Läufer von der Verteidigung aus. Einige wenige Züge später war das Matt bereits unvermeidlich, und wir führten mit 2:0. Gundula steuerte ein sicheres Remis bei, sodass wir sogar von einem deutlichen Sieg träumen konnten. Sophie hatte etwas Material zurückgegeben, um den Angriff abzuschlagen und das Endspiel zu erreichen, und spielte dort mit Turm und ungleichfarbigen Läufern bei zwei Mehrbauern auf Sieg. Ingrid stand nach wie vor gut, und Nelly trauten wir schon zu, das Endspiel zu halten. 4,5:1,5 oder gar 5:1?!
Kurz darauf zeigte sich allerdings, dass man nicht zu sehr träumen sollte: Ingrid übersah in immer noch leicht besserer Stellung eine einfache Wendung und musste sofort aufgeben. Und Nelly kam immer mehr unter Druck, als ihre Gegnerin im Endspiel stark aufspielte. Sollten wir etwa diesen Kampf noch aus der Hand geben?
Zum Glück sorgte die an diesem Tag glänzend aufgelegte Sophie dann für Entwarnung: Sehr souverän führte sie das Endspiel nach dem Tausch der Läufer zum Sieg gegen die Nummer 22 der Welt! So hatten wir die nötigen 3,5 Punkte zusammengezittert und konnten verschmerzen, dass Nelly ihre Stellung tatsächlich nicht halten konnte und aufgeben musste.
Am Sonntag ging es dann gegen Halle, die mit einem starken Team nach Baden-Baden
gekommen waren und zum ersten Mal in dieser Saison Anke Koglin einsetzten. Wir
mussten im Vergleich zum Samstag auf Gundula verzichten, deren enger Terminkalender
nur einen Einsatz zugelassen hatte, dafür sprang Julia am sechsten Brett
ein.
Leider hatten wir einen dieser Tage erwischt, an denen gar nichts klappt:
Heimverein |
|
Gastverein | |||
USV Halle | 2177 |
5:1
|
Karlsruher SF 1853 | 2152 | |
1 | Kononenko, Tatiana | 2319 |
1:0
|
Milliet, Sophie | 2293 |
2 | Madl, Ildiko | 2355 |
0,5:0,5
|
Onischuk, Anna | 2159 |
3 | Koglin, Anke | 2144 |
1:0
|
Kiefhaber, Veronika | 2201 |
4 | Jahn, Constanze | 2154 |
1:0
|
Lauterbach, Ingrid | 2098 |
5 | Eckhardt, Claudia | 2141 |
0,5:0,5
|
Vidonyak, Nellya | 2151 |
6 | Krege, Sandra | 1951 |
1:0
|
Scheynin, Julia | 2007 |
Schon ziemlich früh war klar,
dass es schwer werden würde: Ingrids Eröffnungsexperiment war gründlich
schief gegangen, und nach weniger als 20 Zügen war es höchste Zeit
zur Aufgabe. Veronika fand nicht den richtigen Plan und sah sich trotz der weißen
Steine schon bald in die Defensive gedrängt. Julia spielte in ihrer scharfen
Stellung mit heterogenen Rochaden zu passiv und sah sich plötzlich mit
aufgerissenem Königsflügel allen möglichen Drohungen ausgesetzt.
Sophie und Nelly kämpfen darum, wenigstens symbolischen Weißvorteil
reklamieren zu dürfen, was sich bei Sophie aber früh als illusorisch
erwies. Tatsächlich konnte Tatiana Kononenko im Mittelspiel mit einem schönen
Damen-Scheinopfer die Entscheidung herbeiführen, bei der die beiden letzten
verbliebenen schwarzen Leichtfiguren den weißen König auf h1 mattgesetzt
hätten! Auch Julia musste noch vor der Zeitkontrolle die Waffen strecken.
Nelly konnte wenigstens ein Remis beisteuern, bevor auch Veronika aufgeben musste.
Am längsten kämpfte Anna, die nach 28 Zügen eine völlig ausgeglichene Stellung mit Dame gegen zwei Türme erreicht hatte. Ihre großmeisterliche Gegnerin knetete aber noch volle 50 Züge weiter, bevor sie sich in das unvermeidliche Remis fügte. Ein schöner Erfolg von Anna gegen die zweimalige Goldmedaillengewinnerin auf der Schacholympiade mit dem ungarischen Frauenteam!
Auch wenn das Team an diesem Wochenende nicht unbedingt
geglänzt hat, sollten die zwei Punkte uns den nötigen Abstand von
den Abstiegsplätzen verschafft haben, wenn man bedenkt, dass wir in der
letzten Runde noch die lösbare Aufgabe gegen Chaos Mannheim vor uns haben...
5. Runde (09.01.2005):
Wir spielten am Sonntag die Einzelrunde in Baden-Baden, und wie immer trat der kürzlich umbenannte OSC Baden-Baden gegen uns mit einem Team an, bei dem das letzte Brett elostärker war als unser Spitzenbrett (Baden-Baden war sich übrigens auch nicht zu schade, am Samstag Nana Dzagnidze, Nino Khurtsidze und Yekaterina Borulya im extra vorverlegten Kampf ihrer dritten[!] Mannschaft einzusetzen, damit z.B. IM Reefschläger in die vierte Mannschaft rutschen konnte...)!
War es im letzten Kampf noch die amtierende Europameisterin
Alexandra Kosteniuk am dritten Brett, durfte man sich diesmal über die
nach Kosteniuk elobeste Spielerin der Liga an Brett 3 amüsieren: Nana Dzagnidze
gab ihr Debüt für das Team von der Oos.
OSC Baden-Baden (2386) - Karlsruher SF 1853 (2170) 4,5 : 1,5
Kachiani-Gersinska, Ketino (2441) - Onischuk, Anna (2237) 1 : 0
Skripchenko-Lautier, Almira (2453) - Kiefhaber, Veronika (2251) 1 : 0
Dzagnidze, Nana (2476) - Lauterbach, Ingrid (2166) 0,5 : 0,5
Khurtsidze, Nino (2391) - Mira, Helene (2144) 1 : 0
Borulya, Yekaterina (2308) - Muller, Anne (2175) 0 : 1
Nill, Jessica (2247) - Scheynin, Julia (2044) 1 : 0
Auch wenn das Endergebnis klar klingt, hatten wir doch bis kurz vor der Zeitkontrolle gute Chancen auf einen Punkt. Zunächst passierten allerdings zwei Unglücke, die uns mit 0-2 in Rückstand brachten:
Skripchenko,A - Kiefhaber,V
FBL0405 Baden-Baden - Karlsruhe, 09.01.2005
Stellung nach dem 8.Zug von Schwarz:
9.Sxd5! Sxd5 10.Sxd4 cxd4 11.Dh5+- (z.B. 11...Le6 12.Te1 Le7
13.Txe6 mit Gewinnstellung)
und 1-0 nach 16 Zügen.
Khurtsidze,N - Mira,H
FBL0405 Baden-Baden - Karlsruhe, 09.01.2005
Stellung nach dem 10.Zug von Weiß:
10...Dxb2? 11.Lxe7 Te8 12.Tfb1+-
und später 1-0
Trotzdem hatten wir unsere Chancen: Anne Muller zerlegte Yekaterina Borulya
auf eindrucksvolle Art und Weise, und Ingrid Lauterbach hatte nach einer guten
Partie starken Druck gegen Nana Dzagnidze, den diese mit Mühe in einem
Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Minusbauern neutralisieren konnte.
Durch die Wahl einer Abwicklung in ein Endspiel mit starkem Springer gegen Läufer
hätte Ingrid sogar noch bessere Gewinnchancen behalten können!
So hing es also an den Brettern 1 und 6. Am letzten Brett ließ Julia leider
eine gute Remischance aus:
Nill,J - Scheynin,J
FBL0405 Baden-Baden - Karlsruhe, 09.01.2005
Stellung nach dem 33.Zug von Weiß:
33...Ke8? [ 33...Ke7 34.Se4 Sa6 35.Txc7+ Sxc7 36.Sd6 Sd5 37.Sc4
a4 38.bxa4 Sc3+ 39.Kd3 Sxa4=] 34.Se4 Sa6 35.Txc7 Sxc7 36.Sd6+ und Weiß
verdichtete den Vorteil schließlich zum vollen Punkt
Und am Spitzenbrett hätte Anna Onischuk auf sehenswerte Weise gegen Ketino
Kachiani-Gersinska gewinnen können:
Onischuk,A - Kachiani Gersinska,K
FBL0405 Baden-Baden - Karlsruhe, 09.01.2005
Stellung nach dem 24.Zug von Schwarz:
Hier wäre folgende Fortsetzung möglich gewesen:
25.h7+! Kh8 [ 25...Kg7 26.Sf5+ exf5 ( 26...gxf5 27.Txd5 exd5 28.Dxf5 d4 29.h8D+
Txh8 30.Dxg5+ Kf8 31.Txh8+ Sg8 32.Txg8#) 27.Txd5 Dxe5 28.Lxe5 Le7 29.Td7+-;
] 26.Sc6 Txe5 27.Sxe7 Sg4 [ 27...Lxe7 28.Lxe5 Kg7 29.Td7+-] 28.f3 Lxe7 29.fxg4
Lf6 30.Td7+-
Die besondere Pointe wäre aber die Folge nach dem Schlagen des frechen
Bauern gewesen:
25...Sxh7 2.Dg7+!!
Analysediagramm:
2...Kxg7 3.Sf5+ Kg8 4.Sh6#
Anna wählte leider das direkte 25.Sc6, wonach Schwarz mittels 25... bxc6
26.Dxf6 Dxf6 27.Lxf6 Kh7 den gefährlichen h-Bauern neutralisieren konnte
und schließlich im Endspiel gewann. Schade!
3./4. Runde (4./5.12.2004):
"Samstag pfui, Sonntag hui" von Holger Kiefhaber
Zur zweiten Doppelrunde in der Frauen-Bundesliga empfingen wir in der Walter-Eucken-Schule die Teams vom Hamburger SK und Rotation Pankow (ehemals Rotation Berlin) und konnten dazu bei unserem Reisepartner aus Baden-Oos erstmals die amtierende Europameisterin Alexandra Kosteniuk bewundern, die doch immerhin am dritten Brett spielen durfte!
Wir dagegen kassierten am Donnerstagabend noch eine Absage wegen ungeplanter Wochenendarbeit und am Freitag dann die Absage der eigentlichen Ersatzspielerin wegen inzwischen bereits verplantem Wochenende. So erwischte es erneut Veronika, die sich eigentlich endlich mal einen Schachkampf in Ruhe mit ihrer Tochter anschauen wollte, anstatt zwischendurch zum Stillen ins Hinterzimmer eilen zu müssen...
Vorweg: Es klappte ganz gut, und im Endeffekt waren es mit Veronika und Nelly genau unsere jungen Mütter, die hauptsächlich die Kastanien aus dem Feuer holten!
Am Samstag ging es mal wieder gegen Hamburg. Wie Manfred Pochmann beim Aufhängen der Schilder bemerkte, dürfte es gar nicht einfach sein, in der Bundesliga ein Duell mit mehr Jahren des Vereinsbestehens zu finden - waren wir doch mit unseren 151 Jahren klar im Nachteil gegen Hamburgs 174!
Ganz früher waren wir ja mal so etwas wie der Angstgegner des HSK, aber mit der dritten Niederlage aus den letzten vier Kämpfen könnte sich das so langsam erledigt haben:
Heimverein |
|
Gastverein | |||
Karlsruher SF 1853 | 2218 |
1:5
|
Hamburger SK | 2269 | |
1 | Milliet, Sophie | 2280 |
0:1
|
Zielinska, Marta | 2402 |
2 | Onischuk, Anna | 2237 |
0:1
|
Voiska, Margarita | 2387 |
3 | Kiefhaber, Veronika | 2251 |
0,5:0,5
|
Helm, Leonie | 2170 |
4 | Lauterbach, Ingrid | 2166 |
0:1
|
Jürgens, Vera | 2289 |
5 | Vidonyak, Nellya | 2232 |
0,5:0,5
|
Kas-Fromm, Rita | 2227 |
6 | Mira, Helene | 2144 |
0:1
|
Zickelbein, Eva Maria | 2138 |
Dabei sah das Match lange offen aus, bevor es innerhalb kürzester Zeit völlig kippte, wobei einige Unglücke zusammenkamen.
Zunächst hatte Nelly ihre Partie remisiert, als der Kampf eigentlich noch ganz gut aussah. Fast gleichzeitig dazu ruinierte allerdings Helene ihre Stellung gründlichst: In einem Schwerfigurenendspiel mit sieben gegen sechs Bauern ließ sie Turm und Dame von Evi Zickelbein so aktiv werden, dass das Remis nicht zu vermeiden war. Völlig zu unrecht wich sie jedoch der zwingenden Zugwiederholung aus und fand sich gleich danach in einer verlorenen Stellung mit nur noch vier gegen immer noch sechs schwarze Bauern wieder. Veronikas Stellung wurde von den Zuschauern eher als leicht schlechter für sie eingeschätzt, sodass sie die Erlaubnis bekam, Remis anbieten zu dürfen. Daraufhin nahm sie nach dem nächsten weißen Zug (Lxg7?) reflexhaft den gegnerischen Läufer auf g7 zurück und bot in der entstandenen ausgeglichenen Stellung remis, was angenommen wurde. Statt des Zurücknehmens hätte ein Zwischenzug allerdings eine glatte Figur und damit die Partie gewonnen!
Bei Anna hatte sich eine scharfe Partie entwickelt, nachdem sie ihre Gegnerin mit dem nur noch selten anzutreffenden Figurenopfer Lxb5 gegen Sveshnikov-Sizilianisch überrascht hatte. Margarita Voiska verteidigte sich zunächst sehr präzise, bevor sie Anna im 24.Zug die Möglichkeit gab, einen der beiden Läufer des schwarzen Läuferpaars vom Spiel abzuklemmen. Nachdem Anna diese Chance verstreichen ließ, kam Schwarz binnen weniger Züge zu starkem Spiel und krönte die Partie mit einem schönen Figurenopfer, das zum sofortigen Matt führte.
Sophie hatte es am Spitzenbrett mit Marta Zielinska zu tun, die sich wie immer für uns als giftige Gegnerin (rein schachlich!) erwies: Schnell und druckvoll 'nach vorne' spielend, setzte sie Schwarz stark unter Druck. Sophie fand sehr lange die stärksten Erwiderungen und konnte die Stellung im Gleichgewicht halten, ehe ihr in Zeitnot doch ein Fehler unterlief und sie wenig später die Segel streichen musste.
Ingrid schließlich ging es so wie wahrscheinlich der
Mehrzahl der Kibitze: Nach einer Abtauschkombination sah ihre Stellung mit Läuferpaar
gegen Turm und zwei Bauern eigentlich recht viel versprechend aus. Anscheinend
war diese Beurteilung aber zu optimistisch, denn nachdem es Ingrid nicht gelang,
ihre Figuren aktiv ins Spiel zu bringen, erdrückte die von den Schwerfiguren
unterstützte schwarze Bauernlawine die weiße Stellung innerhalb einiger
Züge völlig.
So ging dieser Kampf im Endeffekt mit 1:5 verloren, und wir fanden uns plötzlich
nur noch zwei Punkte vor dem Tabellenletzten aus Berlin-Pankow wieder, gegen
den wir am nächsten Tag anzutreten hatten!
Allerdings war Berlin nur zu fünft angereist, da Brigitte Burchardt mit Keuchhusten zuhause bleiben musste. Gegen Baden-Oos gab es am Samstag die Höchststrafe (0:6), und auch gegen uns hatten die Berlinerinnen kein Glück und kassierten die vierte Niederlage gegen die KSF hintereinander seit ihrem Wiederaufstieg 2001:
Heimverein |
|
Gastverein | |||
Rotation Pankow | 2150 |
2:4
|
Karlsruher SF 1853 | 2218 | |
1 | Burchardt, Brigitte | 2267 |
-:+
|
Milliet, Sophie | 2280 |
2 | Mai, Iris | 2156 |
0,5:0,5
|
Onischuk, Anna | 2237 |
3 | Wagner-Michel, Annett | 2142 |
0:1
|
Kiefhaber, Veronika | 2251 |
4 | Göhler, Antje | 2158 |
1:0
|
Lauterbach, Ingrid | 2166 |
5 | Heyme, Sibylle | 2099 |
0:1
|
Vidonyak, Nellya | 2232 |
6 | Seils, Gudula | 2075 |
0,5:0,5
|
Mira, Helene | 2144 |
Nach Sophies kampflosem Sieg passierte zunächst eine ganze Weile nichts. Veronikas Gegnerin hatte allerdings einen Standardtrick in einer Isolani-Stellung zugelassen und stand materiell und positionell klar schlechter. Dafür musste man sich um Helene Sorgen machen, der zwei Bauern kompensationslos abhanden gekommen waren. Auch bei Ingrid ging es aus einem etwas perspektivlosen Altinder nach energischem Spiel ihrer Gegnerin rasch bergab: Die schwarzen Figuren auf a8, b8, c8, e8 und f8 konnten ihrem König auf h8 nicht richtig beistehen, sodass Antje Göhler nach 30 Zügen den Sieg verbuchen konnte. Wenig später allerdings bei Helene eine Überraschung: Gudula Seils fand in ihrem Endspiel mit Dame und gleichfarbigen Läufern bei zwei verbundenen Mehr-Freibauern (+3,2 laut Fritz) keinen Weg, die schwarze Blockade zu durchbrechen und willigte schließlich in immer noch klar besserer bis gewonnener Stellung in ein Remis durch Dauerschach ein!
Nelly hatte zunächst ihre Gegnerin sauber überspielt, dann aber ein bisschen ungenau fortgesetzt. Doch Sibylle Heyme nutzte die Chance auf eine fast ausgeglichene Stellung nicht aus und lief stattdessen in ein Mattnetz aus Dame und Springer: 2,5:1,5 für die KSF. Bei der Partie von Iris Mai gegen Anna zeigte sich mal wieder, warum die Ablehnung des Wolga-Gambits mit b6 durchaus ihre Berechtigung hat: Schwarz fehlt einfach die a-Linie als Operationsbasis. Nachdem die Weiße allerdings in Zeitnot den Damentausch zugelassen hatte und anschließend auch noch ihren Läufer gegen den schwarzen Springer tauschte, konnte Anna das Turmendspiel ausgleichen und mit ihrem Remis den dritten Brettpunkt sichern.
Veronika war in der Zwischenzeit in einem Endspiel gelandet, das zwischendurch nicht mehr ganz so klar nach 'gewinnt sich von alleine' aussah. Aber nach einer letzten Feinheit im 40.Zug und sauberer Berechnung im Bauernendspiel mit Mehrbauer ließ sie nichts mehr anbrennen und setzte mit ihrem Sieg schließlich den Schlusspunkt zum wichtigen 4:2-Erfolg.
Im Parallelkampf kam Baden-Oos zu einem knappen 3,5:2,5 gegen Hamburg (fünf Remisen und ein Sieg von Alexandra Kosteniuk) und verteidigte damit die Tabellenführung.
1./2. Runde (6./7.11.2004):
"Die Frauen-Bundesliga hat wieder angefangen!" von Holger Kiefhaber
Wir spielten zum Auftakt in Leipzig gegen das gastgebende Team von Leipzig-Gohlis und deren Reisepartner aus Großlehna. Beide Vereine hatten sich zur neuen Saison mit einem ukrainischen Spitzenbrett verstärkt und mussten keine Abgänge verzeichnen.
Bei uns gab es gleich drei Premieren:
1.) Den ersten Bundesligakampf der Frauen ohne Veronika - nach acht Jahren erste
Liga, ohne eine Partie zu versäumen! Diesmal allerdings blieb die Mama
bei der 11 Wochen alten Marlene, während der Papa sich als MaFü gen
Osten aufmachte.
2.) Die ersten Partien unseres neuen Spitzenbretts Sophie Milliet.
3.) Die ersten Partien unseres neuen sechsten Bretts Franziska Fey.
Die Aufstellungen ließen zwei enge Kämpfe erwarten,
und genauso kam es auch!
Am Samstag trafen wir auf Gohlis, die durch die Teilnahme von Franziska Beltz
und Melanie Ohme bei der Jugend-WM geschwächt waren und die in den vergangenen
Jahren eigentlich immer ein 'guter Kunde' von uns waren (sieht man von der durch
den Turnierleiter verursachten 0-6 Niederlage am grünen Tisch vor einigen
Jahren ab, die an den Brettern allerdings ein 6-0 gewesen war!). Diesmal verpassten
wir den Sieg allerdings:
Heimverein |
|
Gastverein | |||
SC Leipzig-Gohlis | 2164 |
3:3
|
Karlsruher SF 1853 | 2183 | |
1 | Melamed, Tatjana | 2318 |
1:0
|
Milliet, Sophie | 2280 |
2 | Ulms, Sandra | 2157 |
0:1
|
Onischuk, Anna | 2237 |
3 | Elschner, Annegret | 2101 |
1:0
|
Lauterbach, Ingrid | 2166 |
4 | Hausmann, Ilka | 2149 |
0:1
|
Vidonyak, Nellya | 2232 |
5 | Beltz, Martina | 2121 |
0:1
|
Mira, Helene | 2144 |
6 | Bielicki, Birke | 2135 |
1:0
|
Fey, Franziska | 2038 |
Es entwickelte sich von Beginn an ein spannender Kampf mit leichten Vorteilen für uns: Anna spielte ein lehrbuchmäßiges Wolga-Gambit mit riesigem Druck auf den weißen Damenflügel. Nellys Gegnerin bestand darauf, in der Eröffnung unbedingt den Bauern c3 opfern zu wollen, sodass sich Nelly schließlich erbarmte und mit einem Mehrbauern bei völlig solider Stellung ins Mittelspiel startete. Helene setzte mit flottem Positionsspiel den gegnerischen Stonewall unter Druck, während Franziska einen Bauern nach dem anderen für die geopferte Qualität kassierte und schließlich mit drei Bauern und einem gegnerischen eingeklemmten Turm mehr als genügend Kompensation hatte.
Nur unsere vorderen Weißbretter boten Anlass zur Sorge: Sophie hatte gegen die Aljechin-Verteidigung von Tatjana Melamed eine positionell nachteilige Stellung erhalten, und Ingrid sah in der Eröffnung ein Gespenst und opferte zu Unrecht einen Bauern, dem sie von da an nachlaufen musste.
Nach einigem Hin und Her gingen schließlich die ersten fünf Bretter so aus, wie die erste Einschätzung erwarten ließ. Nur Franziska entglitt die Partie Schritt für Schritt: In Zeitnot musste sie zuerst 'zweimal aussetzen' (einen schlechten Zug mit dem nächsten wieder korrigieren). Im entstehenden Endspiel mit Springer und fünf Bauern gegen Turm und drei Bauern, das zunächst noch keinesfalls schlechter für Franziska war, leistete sie sich einige Ungenauigkeiten und fand sich schließlich in einer hoffnungslosen Lage wieder. Schade, denn ein Remis oder gar ein Sieg hier hätte nicht nur den Mannschaftssieg bedeutet, sondern auch ein noch besseres Schwarzresultat als die 2/3 durch Annas und Nellys Siege, sodass der MaFü schon am Überlegen war, wie die Schlagzeilen 'Black is not okay' aus der letzten Saison abgeändert werden könnten...
Am Sonntag ging es dann gegen Großlehna, die durch ihre Verstärkung
an Brett 1 nominell sogar leichter Favorit waren. Diesmal ergab sich ein insgesamt
wohl verdientes Unentschieden:
Heimverein |
|
Gastverein | |||
Karlsruher SF 1853 | 2183 |
3:3
|
SK Großlehna | 2206 | |
1 | Milliet, Sophie | 2229 |
0:1
|
Alexandrova, Olga | 2423 |
2 | Onischuk Anna | 2224 |
0:1
|
Czäczine, Anne | 2185 |
3 | Lauterbach, Ingrid | 2148 |
0,5:0,5
|
Karlovich, Anastazia | 2221 |
4 | Vidonyak, Nellya | 2198 |
1:0
|
von Wantoch-Rekowski , D. | 2164 |
5 | Mira, Helene | 2126 |
1:0
|
Nagel, Verena | 2146 |
6 | Fey, Franziska | 2074 |
0,5:0,5
|
Skogvall, Martina | 2023 |
Nach Ingrids Remis brachte uns zunächst Nelly mit einem feinen Sieg in Führung. Leider sah Sophie keine Sonne gegen die starke WGM Alexandrova, nachdem sie schon in der Eröffnung überrascht wurde und mit schlechter Zeit und Stellung starten musste. Dann drang Helene nach einigem Lavieren schließlich durch die gegnerische Verteidigung und konnte entscheidend Material gewinnen. Franziska hatte diesmal früh die Qualität gewonnen, musste aber der Gegnerin etwas Aktivität einräumen. Hier fand sie nicht immer die beste Erwiderung und landete so plötzlich sogar in einem Turmendspiel mit Minusbauer. Zum Glück war es diesmal an ihrer Gegnerin, die stärksten Fortsetzungen auszulassen, sodass unser 'Nesthäkchen' (endlich mal wieder eine Spielerin unter 20 bei den KSF!) uns mit einem Remis wenigstens einen Mannschaftspunkt sichern konnte. Denn leider hatte Anna in ihrem Turmendspiel mit ein bis zwei Minusbauern, in das sie nach etwas missratener Eröffnung geschlittert war, keine echte Chance auf den halben Punkt und musste schließlich zum 3:3 Endstand aufgeben.
Die 2-2 Punkte bedeuten für uns zunächst einen Mittelfeldplatz (klar, bei zwei Unentschieden nach zwei Spielen), aber eine Tendenz lässt sich schon feststellen: Viele Klubs setzen ihre durch die komplette Aufhebung der Ausländerregelung möglich gewordenen Verstärkungen tatsächlich ein (Weißblau Leipzig, Halle und Rodewisch mit jeweils 4 Nicht-EU-Ausländerinnen). Wenn sich dieser Trend fortsetzt und Holsterhausen es tatsächlich schafft, vollständig (und stark) anzutreten, wird es schon wieder eine schwierige Saison für uns...
Aber jetzt freuen wir uns erstmal über die zwei Punkte
nach unserer weitesten Auswärtsfahrt für diese Saison und lassen die
nächsten Kämpfe auf uns zukommen!
Ma-Führer: Holger Kiefhaber