Ergebnisse 1. Mannschaft


Zur aktuellen Tabelle geht es hier.

9. Runde:

"Keine Überraschung gegen den zukünftigen Bundesligisten" von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
22. 4. 2007  
Karlsruher SF 2307
2:6
SG Turm Trier 2370
1 FM Gerstner, W. 2398
0:1
GM Jaracz,Pawel 2471
2 IM Arnold, Lothar 2345
0:1
IM Flumbort, A. 2469
3 FM Kühn, Peter 2404
½:½
IM Seger,Rüdiger 2336
4 FM Karst, Elmar 2276
0:1
IM Galyas,Miklos 2414
5 FM Bach, Edwin 2242
0:1
IM Kolbus, Dietm. 2352
6 Duschek, Volker 2229
½:½
IM Cioara, A. N. 2401
7 Schlager, Th. 2232
0:1
IM Ionescu, D. A. 2371
8 FM Pfrommer, C. 2333
1:0
Jeitz, Christian 2148

In Runde 9 war der zukünftige Bundesligist Trier bei uns in der Walter-Eucken-Schule zu Gast. Beide Mannschaften hatten aber schon vor dem Kampf ihr Saisonziel erreicht: Trier stand bereits uneinholbar an der Tabellenspitze mit 16:0 Punkten, während uns mit 9:7 Punkten ein Mittelplatz und der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen waren. Die klare 2:6-Niederlage kam dann weder völlig unerwartet noch war sie ein Beinbruch, denn Trier hatte zuvor auch schon alle anderen Mannschaften der Liga fast ebenso deutlich geschlagen.

Kurz zu unseren heutigen Partien: Der Karlsruher Mannschaftsführer konnte gegen den einzigen titellosen Spieler auf Seiten der Trierer gewinnen. Zudem remisierten Volker und Peter sicher. Ansonsten gewannen die Trierer dort, wo sie meist mehr als 100 DWZ-Punkte stärker waren, auch jeweils ihre Partien.

Wir können aber alles in allem auf eine sehr gelungene Saison zurückblicken: Schachlich waren wir durch die Neuzugänge Ketino Kachiani-Gersinska (3½/6) und Peter Kühn gerade an den wichtigeren vorderen Brettern sehr gestärkt. Peter hat ganz herausragend gespielt und mit 6½ Punkten aus 9 Partien (Performance 2517!) eine weitere IM-Norm seiner nun schon fünf Normen umfassenden Sammlung hinzugefügt. Aber auch Edwin (5/9), Volker (5/9) und Christoph (5½/8) dürften ELO-Punkte hinzugewonnen haben. Die Resultate von Jop, Wolfgang und Lothar (je -1) an den vorderen Brettern sind aber auch respektabel, zumal alle drei speziell in den wichtigen Kämpfen punkten konnten. Dasselbe tat Thomas (2/4) mit seinen Siegen gegen Bad Mergentheim und Bebenhausen. Und zudem hat Jop Delemarres gutes Training die Mannschaft oft am Samstag zuvor erfolgreich motiviert und eingestimmt.

Organisatorisch ist die Ausrichtung in der Walter-Eucken-Schule auch von unseren Gästen wieder sehr positiv aufgenommen worden. Uli Schuster und Ralf Ehrler waren hier ganz entscheidend mit Aufbau und Durchführung beteiligt. Dazu haben auch unsere Vorsitzenden Klaus-Dieter Schulz und Manfred Pochmann jedes Mal selber Hand angelegt.

8. Runde:

"Dritter Sieg in Folge" von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
1. 4. 2007  
SK Bebenhausen 2187
2½:5½
Karlsruher SF 2314
1 FM Weidemann,J. 2315
0:1
IM Delemarre, Jop 2479
2 Fricker, Thomas 2170
0:1
IM Arnold, Lothar 2345
3 Sinz, Bernhard 2247
0:1
FM Kühn, Peter 2404
4 Stoll, Ferdinand 2233
½:½
FM Bach, Edwin 2242
5 FM Dr.Mäurer, C. 2197
½:½
Duschek, Volker 2229
6 FM Bräuning, R. 2280
1:0
FM Werner, Cl. 2246
7 Riedel, Finn 2082
0:1
Schlager, Thomas 2232
8 Wettengel, Alex. 1969
½:½
FM Pfrommer, C. 2333

In Runde 8 galt es für uns, auch als favorisiertes Team gegen Bebenhausen nicht zu stolpern. Und diese Aufgabe hat die Mannschaft glänzend bewältigt.

Zwar hatten die Spieler früh aufstehen müssen, um morgens in die Universitätsstadt Tübingen anzureisen, wo der Schachklub Bebenhausen zuhause ist. Dort angekommen mussten aber drei von uns gleich hellwach sein, denn die Gastgeber testeten scharfe Gambits gegen uns:

Jop wurde mit „Albins Gegengambit“ (1.d4 d5 2.c4 e5) konfrontiert, fand aber eine gesunde und natürliche Aufstellung dagegen. Sein Gegner konnte sich zudem nicht genau entscheiden, ob er den Bauern zurückgewinnen oder scharf auf Angriff spielen sollte. So erreichte Jop bald ein Endspiel mit Mehrbauer, das er sicher gewann.

Bei Clemens kam ein Sizilianisches Flügelgambit aufs Brett, und zwar in der verzögerten Form 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.b4!? Clemens nahm den Bauern mit, überließ seinem Gegner aber bald darauf mit dem Vorstoß d6-d5 und dem Damenausflug Dd8xd5 einige Tempi Entwicklungsvorsprung. Diesen Vorteil nutzte der Bebenhausener Routinier Bräuning zu einem erfolgreichen Angriff.

Thomas kam zu einer guten Aufstellung gegen das Wolga-Gambit (1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 b5) seines Gegners: Den Druck auf a- und b-Linie parierte er, indem er einen Springer auf b5 etablierte; unterstützt von Bauern auf a4 und b3. In den folgenden Komplikationen gewann Thomas einen weiteren Bauern, so dass nur noch er im entstehenden Turmendspiel viel Vergnügen an der Partie hatte.

Weitere Siege von Lothar und Peter komplettierten das gute Auftreten des Karlsruher Teams. In beiden Partien behielten unsere Spieler in unübersichlichen Situationen den besseren Überblick und siegten verdient.

Aus dem Rahmen fiel lediglich eine chaotische Partie des Karlsruher Mannschaftsführers und des Bebenhausener Präsidenten an Brett 8. Hier wurde reihenweise und wechselseitig viel Material eingestellt; besonderes Kopfschütteln erntete ein Dameneinsteller des Bebenhauseners im 31. Zug, der folgenlos blieb, weil auch sein Gegenüber diesen Patzer nicht bemerkte. Beide Spieler waren also für ihre Schachblindheit mit einem halben Punkt letztlich reich beschenkt.

Mit diesem klaren Erfolg haben wir es in der laufenden Saison geschafft, gegen alle drei Absteiger (Mörlenbach, Stuttgart und Bebenhausen) zu gewinnen – das war uns in den vergangenen Jahren kaum einmal gelungen.

7. Runde:

"Ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt" von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
18. 3. 2007  
Karlsruher SF 2336
6:2
Stuttgarter SF 2264
1 IM Delemarre, J. 2479
½:½
IM Berezovsky, I. 2439
2 IM Kachiani-G.,K 2342
1:0
FM Reuss, Andr. 2277
3 FM Gerstner, W. 2398
1:0
Vujic, Branimir 2360
4 FM Kühn, Peter 2404
1:0
FM Vuckovic, A. 2297
5 FM Karst, Elmar 2290
½:½
FM Lorscheid, G. 2256
6 FM Bach, Edwin 2242
1:0
Fritsch, Rolf 2210
7 Duschek, Volker 2211
½:½
Strunski, Andreas 2103
8 FM Pfrommer, C. 2325
½:½
Migl, Dieter 2172

Gegen die von einer Bestbesetzung deutlich entfernten Stuttgarter Gäste gestaltete sich nur der Beginn des Kampfes für uns noch etwas zäh. Elmar verlor bereits in der Eröffnung, einem abgelehnten Damengambit, mit einem simplen Trick einen Bauern. Wir verzichten hier auf ein Diagramm, weil sicherlich auch jedem Spieler aus - sagen wir - unserer fünften Mannschaft ein solcher Fehler peinlich wäre. Eigentlich konnten wir diese Partie zu diesem Zeitpunkt bereits abschreiben. Augenscheinlich tat das auch Elmars Gegner, der Stuttgarter Mannschaftsführer Gerd Lorscheid: Der wurde im Turniersaal kurz darauf mit der Worten: "Die Königsindische Verteidigung kann er besser" gehört; dabei anspielend auf die bisherigen Begegnungen zwischen den beiden Spielern, die sämtlich von Lorscheid gewonnen wurden. Aber in dieser Partie kam es anders: Elmar wachte auf und spielte in der Folge aufmerksam und aktiv, während sein Stuttgarter Gegner eher ängstlich und passiv fortsetzte; so konnte Elmar tatsächlich noch beinahe komfortabel remisieren.

Die kurzen frühen Unentschieden an den hinteren beiden Brettern bedürfen keiner weiteren Erläuterung; da waren die Weißspieler jeweils nach einer Ungenauigkeit in der Eröffnung ohne Chance auf Vorteil und mit einem schnellen Remisschluss einverstanden.

Dann waren da noch vier wirklich überzeugende Siege für uns: Beinahe symptomatisch war da etwa Wolfgangs Partie, der nach frühem Damentausch mit den schwarzen Steinen einen Spieler mit ELO 2380 locker binnen 30 Zügen überspielen konnte. Als Wolfgang nach 43 Zügen seinem Gegner (der zuvor in Zeitnot einige Züge nicht korrekt notiert hatte) das Formular zur Vervollständigung überreichte, unterzeichnete dieser zu Wolfgangs Verblüffung sogleich das Formular als Zeichen der Aufgabe! Ebenso schienen mir Keti, Peter und Edwin ihre Gegner deutlich zu beherrschen und nach vier Stunden war bereits der deutliche 6:2 Sieg abzusehen.

Einen ebenso ruhigen Sonntag verbrachte Ralf Ehrler an der Kuchentheke, wo er feststellen musste, das mit Gästen aus Schwaben anscheinend nur ein geringer Umsatz mit Kaffee und Kuchen zu machen war. So griffen denn eher die Karlsruher Spieler herzhaft zu - ein guter Teil von Elmars heutiger Energieleistung wurde mit gutem Käsekuchen gedeckt. Vielen Dank an allen Helfer, so auch Uli Schuster und Holger Kiefhaber beim Auf- und Abbau!

6. Runde:

"Es geht doch!" von Christoph Pfrommer:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
25. 2. 2007  
Bad Mergentheim 2235
2:6
Karlsruher SF 2332
1 GM Karpatchev,A. 2440
½:½
IM Delemarre,Jop 2479
2 IM Gasthofer, A. 2425
½:½
FM Gerstner, W. 2398
3 IM Gasthofer, V. 2295
½:½
IM Arnold, Lothar 2370
4 IM Bogdanovich 2299
0:1
FM Kühn, Peter 2404
5 Kluss, Kai 2167
½:½
FM Bach, Edwin 2242
6 Pfleger, Michael 2203
0:1
Duschek, Volker 2211
7 Raps, Johannes 2150
0:1
Schlager,Thomas 2223
8 Schmitt, Philipp 1897
0:1
FM Pfrommer,Ch. 2325

In Runde 6 galt es für uns, trotz zweier Absagen in Bad Mergentheim zu bestehen. Um so größer war unsere Überraschung, dass bei Bad Mergentheim echte Personalsorgen herrschten: Mannschaftsführer Pfleger erhielt dort vor dem Kampf drei Absagen von GM Ivanov, Schmitt-Schäffer und Hauke. So gingen wir überraschend als klarer Favorit in den Kampf.

Brett 1: Delemarre – Karpachev remis
Jop lehnte ein frühes Remisangebot ab und stellte bald ein etwas vorteilhaftes Endspiel mit einer mobilen zentralen Bauernmehrheit aufs Brett. Gesundheitlich etwas angeschlagen gab er die Partie später lieber doch remis.

Brett 2: Gasthofer,A – Gerstner remis
Vor drei Jahren spielten die beiden schon einmal mit dieser Farbverteilung gegeneinander (damals remis nach 12 Zügen). Heute folgte man einfach der kompletten Partie von 2004, spielte ein paar Züge weiter und schloss erneut Frieden. Na, sowas!

Brett 3: Arnold – Gasthofer,V. remis
Hier kam eine typische Isolani-Stellung aus der Tarrasch-Variante der französischen Partie aufs Brett: Lothar spielte gegen den isolierten Bauern, sein Gegner hatte das Läuferpaar als Kompensation und verteidigte sich sauber.

Brett 4: Bogdanovich – Kühn 0-1
Der Verlauf dieser Partie durfte uns frühzeitig optimistisch für den ganzen Kampf machen: Der Mergentheimer IM opferte nach 11 Zügen überscharf einen Bauern, Peter erhielt dafür Mehrbauer und Kompensation, sprich Königsangriff. Obzwar sich der Weiße noch in ein verlorenes Endspiel retten konnte, stand Peters Sieg nie in Frage.

Brett 5: Bach – Kluss remis
Die Partie war wohl immer im Gleichgewicht. Edwin besaß etwas Raumvorteil; der Präsident der Schachfreunde Anderssen Bad Mergentheim erfand Gegenspiel.

Brett 6: Pfleger – Duschek 0-1
Michael Pfleger behandelte die Eröffnung kreativ, aber nicht besonders aktiv: Wer Sizilianisch mit e4, Sf3, c3, Dc2 und Sa3 beginnt, der wird viel leiden müssen. Es wurde eine Partie mit deutlichem schwarzen Raumvorteil und gegenseitigen taktischen Nadelstichen, die aber erst nach etwa fünf Stunden entschieden war.

Brett 7: Schlager - Raps 1-0
Thomas kam gut aus der Eröffnung und setzte seinen Gegner konsequent unter Druck. In passiver Stellung stellt der Schwarze eine Qualität ein, und gab gleich danach auf. Das war unser erster Siegpunkt nach etwa drei Stunden.

Brett 8: Schmitt – Pfrommer 0-1
Der 13-jährige Philipp Schmitt (aktueller Badischer Vizemeister U14) kam hier zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz. Sein Hauptproblem war bald die Bedenkzeit. Nach 22 Zügen war er bereits in Zeitnot und konnte seine Stellung nicht mehr lange halten, so dass hier nach dreieinhalb Stunden unser zweiter Sieg feststand.

Unser Sieg war auch in dieser Höhe verdient. Die KSF (5:7 Mannschaftspunkte) können also mit einem Punkt Vorsprung in der Tabelle in die entscheidenden Spiele gegen Stuttgart (4:8 MP) und Bebenhausen (4:8 MP) gehen.

5. Runde:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
4. 2. 2007  
Karlsruher SF 2342
4:4
SG HD-Kirchheim 2320
1 IM Delemarre, J. 2478
0:1
IM Wippermann, Till 2364
2 IM Kachiani-G., Keti. 2345
1:0
IM Agopov, Mikh. 2364
3 FM Gerstner, W. 2398
0:1
IM Dr. Gschnitzer, O. 2384
4 IM Arnold, Lothar 2370
1:0
IM Tompa, Janos 2378
5 FM Kühn, Peter 2404
½:½
FM Dr. Adler, J. 2292
6 Karst, Elmar 2290
½:½
FM Zuse, K.-P. 2258
7 FM Bach, Edwin 2242
1:0
FM Vonthron, H. 2270
8 Duschek, Volker 2211
0:1
FM Biebinger, G. 2247

Ein 4:4 gegen Kirchheim stand schlussendlich zu Buche. Nach dem Partieverlauf muss man es ein glückliches Unentschieden nennen.

Lothar kam zu seinem glatt herausgespielten Sieg gegen IM Tompa (1-0, 27 Züge). Andererseits manövrierte Volker direkt nach der Eröffnung seine Dame etwas ins Abseits, wo sie auf g4 eingesperrt wurde: Materialverlust war kurz darauf unvermeidlich. Unglücklicherweise hat dann noch Jop eine aussichtsreiche Position in der vierten Stunde verdorben.
So führten die Gäste nach der Zeitkontrolle bereits mit 4:2. Dann wollte Agopov es auf Kirchheimer Seite besonders gut machen und glaubte, im 42. Zug Keti ein Remis durch Zugwiederholung anbieten zu können. Genau mit diesem Zug lief er aber in ein forciertes Matt.

Kachiani Gersinska - Agopov nach dem 42. Zug von Weiß

In der Partie geschah 42...Ke7?? (mit einem Remisangebot) [Stattdessen sollte 42...Ke6 43.Txg6+ Ke7 44.Tg7+ Kxf8 45.Txd7 Txf2+ in etwa ausgeglichen sein.] Nun setzt Keti in wenigen Zügen matt: 43.Te8+ Kf7 44.Tgf8+ Kg7 45.Le5+ Kh6 46.Th8+ Th7 47.Txh7+ 1-0

Edwin komplettierte dann den Turnaround mit einem gut vorgetragenen Endspiel 2 Springer gegen Turm. 4:4 Endstand.

4. Runde:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
10. 12. 2006  
SC Untergrombach 2313
5½:2½
Karlsruher SF 2331
1 IM Schlindwein, Rolf 2403
1:0
IM Delemarre, Jop 2478
2 IM Duppel, Matthias 2402
½:½
IM Kachiani-Gers.,K. 2345
3 FM Schafranietz, S. 2287
1:0
IM Arnold, Lothar 2370
4 FM Dr. Balzer, A. 2323
½:½
FM Kühn, Peter 2388
5 FM Dr. Koch, W. M. 2306
1:0
Karst, Elmar 2290
6 FM Kountz, Jochen 2317
½:½
FM Bach, Edwin 2242
7 Gamer, Torsten 2207
0:1
Duschek, Volker 2211
8 IM Fuchs, Heinz 2261
1:0
FM Pfrommer, C. 2320

Das Spiellokal war sehr ansprechend: Die Untergrombacher Gastgeber luden uns ins Bruchsaler Schloss ein. Im dortigen "Kammermusiksaal" spielten wir in großzügigen räumlichen Verhältnissen - ein selten anzutreffendes und schönes Ambiente.

Weniger sehenswert blieb dagegen der schachliche Auftritt der KSF. Da sind in erster Linie die schwer erklärlichen Einsteller von Jop und Christoph zu nennen: Kurz nachdem Jop in der vierten Stunde einen angegriffenen Turm einfach stehen ließ, passierte auch dem Mannschaftsführer in Zeitnot ein ähnlich peinliches Missgeschick: Ein primitives Abzugsschach in einer bereits ziemlich übersichtlichen Stellung kostete den Karlsruher Mannschaftsführer Qualität und Partie. Hiermit schenkten wir unseren Gegnern praktisch 1,5 Punkte, denn Jop hatte zuvor bereits klare Vorteile gegen Rolf Schlindwein herausgeholt.

Lediglich Volker Duschek konnte Thorsten Gamer überspielen. Nachdem die Eröffnung noch ausgeglichen verlaufen war, eroberte Volker im Mittelspiel zwei Mehrbauern, die er in der Endspielphase der fünften Stunde dann sicher verwertete. Zwei andere unserer Weißpartien gingen dagegen nach sechsstündigem Kampf verloren: Lothar und Elmar waren beide schlecht aus der Eröffnung gekommen und konnten im weiteren Partieverlauf ihre Positionen schlussendlich nicht mehr verteidigen.

Bleiben noch drei Remisen mit den schwarzen Steinen: Edwin und Peter vereinbarten bereits in der dritten Stunde mit ihren Gegnern Remis; Keti musste lange kämpfen, ehe sie in der letzten Partiephase mit ungleichfarbigen Läufern ein Remis erreichte. Aber sie hat die nötige Zähigkeit, auch in schwieriger Lage einen halben Punkt zu verteidigen.

Für die erste Mannschaft heißt es nun, mit 2:6 Mannschaftspunkten auf einem Abstiegsplatz zu überwintern. Ab Februar ist dann in den verbleibenden fünf Runden eine große Kraftanstrengung vonnöten, will man noch das Mittelfeld erreichen.

3. Runde:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
19. 11. 2006  
Karlsruher SF 2309
4½:3½
Freibauer Mörlenbach 2193
1 IM Delemarre, Jop 2478
½:½
GM Galdunts, S. 2496
2 IM Kachiani-Gers., K. 2345
½:½
FM Peter, Sebast. 2199
3 FM Kühn, Peter 2388
1:0
Schneider, Heiko 2148
4 Karst, Elmar 2290
0:1
Schäfer, Michael 2122
5 FM Bach, Edwin 2242
½:½
FM Treffert, Peter ---
6 Duschek, Volker 2211
1:0
Dr.Wohlfart, Paul. 2127
7 FM Werner, Cl. 2198
0:1
Böhmer, Christian 2138
8 FM Pfrommer, C. 2320
1:0
Klings, Peter 2124

Nachdem sich der Mannschaftsführer verschiedentlich mit eindeutigen Forderungen festgelegt hatte ("Gegen Mörlenbach muss endlich gepunktet werden."), ließ sich auch seine Mannschaft nicht lumpen, und landete tatsächlich ihren ersten Saisonsieg. Einige bange Momente hatten wir allerdings zu überstehen.

In den ersten vier Stunden gab es fünf entschiedene Partien, und hier wurden die Weichen zum Karlsruher Sieg gestellt. Peter überzeugte mit einem schnörkellos herausgespielten Schwarzsieg. Sein Gegner überzog etwas mit einem Zentrumsvorstoß, wonach unser Neuzugang die Initiative erhielt und bald darauf mit einem Einschlag auf g3 entscheidenden Vorteil erhielt - eine starke Partie.

Bei Volker wählten die Kontrahenten ein scharfe Variante der Spanischen Partie; unser Mann kam trotz oder vielleicht gerade wegen eines Qualitätsverlusts zu interessanter Initiative und gewann durch eine hübsche Kombination mit einem Damenopfer. In der Diagrammstellung folgte:


33.f6+ e4 34.Dxd7! Dxd7 35.Lxe4+ Tf5 Ansonsten entscheint die Grundlinie. 36.g4 1-0 [36.g4 Dxd5 37.Lxd5 Txd5 38.Ta3 Tb5 39.Ta4 gibt Weiß entscheidenden Vorteil, denn auch der schwarze Bauer b3 wird erobert.]

Einen dritten Sieg steuerte Christoph bei - hier musste allerdings Caissa (oder wie die Glückgöttin heißt) erst mehrfach ihr Füllhorn über der Partie leeren: Der Karlsruher Teamkapitän kam aus einer klaren Verluststellung heraus noch zu einem Sieg mit Damengewinn und Zeitüberschreitung des Gegners. Andererseits unterlagen Elmar und Clemens. In letzterer Partie sah es nach meiner unmaßgeblichen Meinung zwischenzeitlich nicht schlecht aus, als Clemens den weißen Läufer seines Gegners auf a1 einmauern konnte. Doch letztlich siegte der Mörlenbacher durch einen überraschend starken Königsangriff.

Nach vier Stunden hatten wir beim Stand von 3:2 noch drei angenehme Stellungen. Alle Partien wurden heute komplett ausgekämpft. Jop remisierten sein Turmendspiel; Keti mußte im Bauernendspiel ins Remis einwilligen. Und Edwins Partie endete zuletzt auch friedlich, obwohl ich auf seinen Sieg in einem Turmendspiel mit zwei Mehrbauern gesetzt hätte. 4½:3½ nach rund fünfeinhalb Stunden.

In der nächsten Runde am 10. Dezember müssen wir beim Aufsteiger SC Untergrombach antreten, der in dieser Saison noch ungeschlagen ist. Auch dank seiner beiden Neuzugänge Dr. Andreas Balzar und Dr. Wolfgang Koch ist der Lokalrivale inzwischen ein starkes Zweitligateam. Mit einer kleinen Leistungssteigerung unsererseits ist dort aber durchaus ein Punktgewinn drin.

2. Runde:

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 29. 10. 2006  
OSC Baden-Baden 2 2352
5½:2½
Karlsruher SF 2287
1 IM Schenk, Andr. 2481
1:0
IM Kachiani-Gers., K. 2345
2 IM Cmilyte, Vikt. 2457
1:0
IM Arnold, Lothar 2370
3 IM Mutschnik, I. 2438
½:½
FM Kühn, Peter 2388
4 IM Schwarz, Mi. 2364
½:½
Karst, Elmar 2290
5 FM Netzer, Jean 2318
½:½
FM Bach, Edwin 2242
6 IM Dr.Reefschläger 2263
½:½
Duschek, Volker 2211
7 Heinz, Timothee 2242
1:0
Schlager, Thomas 2223
8 WGM Nill, Jess. 2249
½:½
FM Pfrommer, C. 2224

Ohne Sieg kehrt die erste Mannschaft vom Ausflug nach Baden-Baden und dem Duell mit der Reserve des Deutschen Meisters OSC Baden-Baden zurück. Die Gastgeber, die sich gegenüber der ersten Runde durch den Einsatz von Frauen-Großmeisterin Victorija Smilyte verstärkt haben, sind uns aber auch nominell an allen Brettern überlegen. Wie in der ersten Runde treffen wir auf eine Mannschaft, die im Schnitt etwa 70 ELO-Punkte stärker als wir antritt.

Viele bekannte Schachfreunde sind zum Zuschauen gekommen, aber wir machen uns natürlich keine Illusionen, dass die Zuschauer in erster Linie wegen der „richtigen Bundesliga“ gekommen sind. Denn zeitgleich spielt auch der Deutsche Meister mit acht bärenstarken Großmeistern wie etwa den Weltklassespielern Anand, Swidler und Shirov sein Erstliga-Match gegen Wattenscheid.

In den ersten drei Stunden kommt es bei uns zu vier Remisschlüssen, die aber weitgehend ausgespielt und allesamt schachlich gerechtfertigt erscheinen. Der Altinternationale Helmut Reefschläger bietet Volker das Remis an, nachdem unser Spieler mit den schwarzen Steinen vollen Ausgleich erlangt hat und die Stellung etwas vereinfacht ist. Auch bei Peter, Edwin und Christoph werden viele Figuren bei recht symmetrischer Bauernstellung getauscht, so dass keine Partei mehr Gewinnchancen sieht.

In den verbleibenden vier Partien scheint jeweils der Weißspieler bzw. die Spielerin mit den weißen Steinen in Schwierigkeiten zu geraten. Am Spitzenbrett versucht Keti, den soliden Aufbau von IM Andreas Schenk zu erschüttern. Doch von ihr angezettelte taktische Scharmützel führen zu einem Endspiel mit Minusbauern, was der 24-jährige Spitzenmann der Ooser Reserve anscheinend sicher zu einem vollen Punktgewinn führt.

Brett 2 dagegen macht uns richtig Mut: Lothar hat gegen die zweimalige litauische Meisterin Victorija Cmilyte (wohlgemerkt, sie siegte bei den Landesmeisterschaften der Herren!) zeitweilig eine sehr aussichtsreiche Stellung. In einem recht taktischen Endspiel mit Turm und Springer (bei Lothar) gegen Turm und Läufer (bei seiner Gegnerin) hat Lothar Initiative und auch schon einen Mehrbauern. Doch dann trifft er um den 40. Zug herum ein oder zwei unglückliche Entscheidungen, über die er sich später sehr ärgert. Die Ehefrau von Alexei Shirov bekommt einen gefährlichen Freibauern und nutzt ihre Chancen konsequent zum Sieg.

Während Thomas dem 17-jährigen französischen Talent Timothee Heinz unterliegt, bringt Elmar in einer starken Partie den langjährigen Bundesligaspieler Michael Schwarz an den Rand einer Niederlage. In der sechsten Stunde fehlt unserem Mann aber die nötige Bedenkzeit (mit eigenen fünf Minuten gegen 30 Minuten seines Gegners), um den Vorteil von zwei verbundenen Bauern bei beiderseits immer noch je drei Figuren zu verwerten.

Die letztlich doch recht deutliche 2½:5½-Niederlage wirft uns in der Tabelle auf einen mit dem SC Mörlenbach geteilten letzten Platz zurück. Und das ist ausgerechnet unser nächster Gegner beim Heimspiel am 19. November. Hier ist also ein Sieg Pflicht, um wieder Anschluss an das Mittelfeld zu gewinnen.

1. Runde:

"Bayern zum Saisonauftakt knapp besser!" von Christoph Pfrommer

1 2. Bundesliga, Gr. Süd  
Datum: 15. 10. 2006  
Karlsruher SF 2309
3½:4½
Bayern München 2361
1 IM Kachiani-Gers., K. 2345
½:½
GM Marcelin, C. 2426
2 FM Gerstner, W. 2398
½:½
IM Renner, Chr. 2363
3 IM Arnold, Lothar 2370
½:½
FM Meissner, B. 2395
4 FM Kühn, Peter 2388
½:½
IM Reich, Thomas 2350
5 Karst, Elmar 2290
0:1
IM Belezky, Alex. 2360
6 FM Bach, Edwin 2242
½:½
IM Heinzel, Olaf 2376
7 Duschek, Volker 2211
0:1
Dr. Rodewis, Th. 2398
8 FM Pfrommer, C. 2224
1:0
FM Lentrodt, Th. 2221

Keine Frage - zum Saisonauftakt treffen wir auf eine ausgeglichen stark besetzte und daher auch favorisierte Mannschaft des FC Bayern München, die den Kampf in Karlsruhe sehr ernst nimmt und bereits am Vortag angereist ist. Während auf unserer Seite Jop Delemarre nicht am Start sein kann, fehlt in der Aufstellung der Gäste IM Dr. Klebel.

Unsere Zuschauer sehen an allen Brettern ausgekämpfte Entscheidungen und einen lange Zeit durchaus offenen Kampf. Eine Vorentscheidung bedeutet allerdings der recht zügige Sieg der Gäste an Brett sieben. Hier übersieht Volker eine zweizügige Gabel-Kombination der weißen Dame, wonach er mit Minusfigur auf die Verluststraße gerät.

Die Partien an den ersten vier Brettern enden mit Remis und zwar nach sehr interessanten Kämpfen. Keti an Brett eins überzeugt gegen GM Marcelin. Sieht die Eröffnung mir zunächst noch etwas riskant aus, so ist es bald unsere Dame, die in der Partie den Ton angibt und etwas Vorteil besitzt. Dieser reicht allerdings gegen genaues Spiel des Großmeisters doch nicht zu einem Sieg aus. An Brett zwei haben beide Spieler ihre Chancen, doch mit buchstäblich seiner letzten Minute Bedenkzeit erzwingt Wolfgang das Remis. Ansonsten muss der Berichterstatter weitgehend mit einem Urteil passen; hat er doch selber von elf bis fünf vor fünf gespielt.

Während Elmar ein Springerendspiel mit Minusbauern nicht halten kann, gewinnt Christoph am Brett der Reservisten sein Turmendspiel mit Mehrbauern. In beiden Fällen sieht das sehr nach technischer Arbeit aus, die die Zuschauer vielleicht nicht so in den Bann ziehen kann. Aber so kommen halt Punkte zustande.

Wir haben uns gegen starke Bayern gut gewehrt und können mit Zuversicht in zwei Wochen nach Baden-Baden fahren. Dort spielen wir dann in der Fa. Grenke-Leasing (Neuer Markt 2, Gewerbegebiet West) parallel zum Erstbundesligawochenende des Deutschen Meisters.

Ma-Führer: Christoph Pfrommer