Ergebnisse 2. Mannschaft 2008/09


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9. Runde:

2 Verbandsliga Nord 5. 4. 2009

Slavija Karlsr. 2105 5:3 Karlsruher SF 2 2074
1 Tschann, Stephan 2152 1:0 Kiefhaber, Ver. 2242
2 Marek, Mariusz 2136 1:0 Müller, Rudolf 2123
3 Springmann, Mart. 2180 0:1 Arlt, Reinhard 2088
4 Nadj, Christian 2154 ½:½ Haas, Stefan 2028
5 Andersen, H.-Chr. 2185 ½:½ Zimmermann, P. 2076
6 Roth, Markus 2105 1:0 Scheynin, Julia 2024
7 Villiani, Cristian 2000 1:0 Khalil,Alaa El-din 2011
8 Weiler, Wolfgang 1924 0:1 Spieker, Michael 2000

Vor dem Kampf hatten wir uns durchaus noch Hoffnungen gemacht; daher hatte Holger noch alle Hebel in Bewegung gesetzt, um uns etwas Verstärkung aus der Frauenmannschaft zu organisieren – leider ohne Erfolg. So musste Veronika trotz akuten Zeitmangels spielen, wenn auch mit „License to draw“. Wenigstens stieß am Samstag noch Michael zur Mannschaft – sein Einsatz beim Nato-Gipfel war Dank der geringen Demonstrantenschar früher zu Ende gegangen und er bedankte sich schon nach zwei Stunden mit einem vollen Zähler. Eine Stunde später folgte das Remis des Mannschaftsführers; nach mäßigem Kampf hob sich die Zeitnot des Gegners (6 Minuten für 15 Züge) gegen meine schlechtere Stellung auf. Kurz darauf wurde Rudi überrannt. In der vierten Stunde fielen die Vorentscheidungen: Julia erlag in Zeitnot einem zweifelhaften Opferangriff; Alaa brach unter dem Druck des gegnerischen Positionsspiels zusammen, doch Reinhard gelang mit sauberer Endspieltechnik nochmal der Anschlusstreffer. Veronika, deren frühes Remisangebot erfolglos geblieben war, konnte schließlich ihr schlecht stehendes Endspiel nicht mehr retten. Nachdem alles entschieden war, fügte sich auch Paul ins Remis, um die Aufstiegsfeier unserer Gegner nicht mehr länger aufzuhalten. Erst nach dem Ende des Kampf erfuhren wir, dass Hockenheim II bei U‘bach II auf nur geringen Widerstand gestoßen war; wir wollen hier keinen bösen Willen unterstellen; allerdings waren sie doch deutlich schlechter aufgestellt als zwei Wochen zuvor gegen uns – das nenne ich Wettbewerbsverzerrung !! Es hätte uns aber doch nicht gerettet; allerdings steigt jetzt neben uns Pfinztal in die Landesliga ab; glücklicherweise konnte sich dort unsere Dritte am letzten Spieltag aus eigener Kraft den Klassenerhalt sichern, dafür muss nun Wiesental dran glauben.

Partien der Begegnung Slavija – Karlsruher SF II

Reinhard Arlt – Martin Springmann (Brett 3)

1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 e5 4.Sf3 Sbd7 5.dxe5!? Wenn man erst nach 5.Lc4 Le7 auf e5 tauscht, bleibt die schwarze Stellung passiv. 5...dxe5 6.Lc4 Lb4 7.De2 Man konnte auch sofort 7.0–0 ziehen, da 7...Lxc3 8.bxc3 Sxe4 an 9.Lxf7+ scheitert. 7...0–0 8.0–0 c6!? Als Konsequenz seines 6. Zuges musste Schwarz hier 8...Lxc3 ziehen; nach 9.bxc3 De7 10.a4 b6 11.La3 Sc5 12.De3 Lb7 steht das Spiel gleich. 9.Lg5 Le7 Nun hat Schwarz ein Tempo verloren. 10.a4 Dc7 11.Sh4 Sc5 12.Sf5 Le6 13.Sxe7+ Dxe7 14.f4 Lxc4 15.Dxc4 Scd7 Schlecht wäre 15...exf4 16.Lxf6 gxf6 17.Txf4. 16.fxe5 Dxe5 Etwas genauer war 16...Sxe5 17.De2 (mit 17.Lxf6 Dxf6 18.Txf6 Sxc4 erreicht Weiß nichts.) 17...Seg4 18.Kh1 Dc7 mit Ausgleich. 17.Lf4 Dh5 18.Tae1 Tfe8 19.Ld6 Te6 20.Lg3 Dc5+ 21.Dxc5 Sxc5 22.e5 Sfd7!? Besser war 22...Sd5 23.Se4 Sxe4 24.Txe4 Tae8 und der weiße Läufer bleibt passiv. 23.b4 Sa6 24.Te4 Tae8 25.Td1 Sf8 26.Tc4 Sg6 27.b5 Sb8 28.Te4 f5? Mit 28...a6 konnte Schwarz im Spiel bleiben. 29.exf6! Txe4 30.Sxe4 Txe4 31.Td8+ Kf7 32.fxg7 Kxg7 33.Txb8 cxb5 Auf 33...Te7 erobert Weiß durch 34.bxc6 bxc6 35.Tc8 den zweiten Mehrbauern. 34.Txb7+ Kh6 35.axb5 Ta4 36.Kf2 Ta2 37.Tc7 Sf8 38.Tc6+ Kg7 39.Ke3 Kf7 40.Tc7+ Ke6 41.c4! Sd7 42.Kd4 Td2+ 43.Kc3 1–0 Der a-Bauer ist nicht zu halten, z.B. 43...Ta2 44.Kb3 Ta1 45.Lf2 etc.

Wolfgang Weiler – Michael Spieker (Brett 8)

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e5 6.Sdb5 d6 7.Sd5 Sxd5 8.exd5 Sb8 Möglich war auch 8...Se7, das ist wohl nur eine Frage des Geschmacks. 9.Df3!? Weiß verfolgt auf höchst aggressive Weise den Plan, sich den Bauern d6 einzuverleiben. Üblicher sind 9.c4 a6 10.Sc3 Le7 11.Le2 0–0 12.0–0 f5 13.f4 Lf6 oder 9.a4 Le7 10.Le2 0–0 11.0–0 f5 12.a5 a6 13.Sc3 Sd7 mit etwa gleichen Chancen. 9...a6 10.Da3 Le7 11.Ld2 0–0 12.La5!? Dies scheint ungenau zu sein, da das erzwungene Aufziehen des b-Bauern eher Schwarz begünstigt. Logischer war sofort 12.Lb4, wonach Schwarz mit 12...axb5 13.Dxa8 Sa6 14.Ld2 Lg5 15.Lxg5 (auf 15.Td1 Lxd2+ 16.Txd2 Db6 ist die weiße Dame verloren.) 15...Dxg5 16.c3 Sc5 ausreichendes Gegenspiel für die geopferte Qualität hat. 12...b6 13.Lb4 Dd7 14.Sxd6? Es musste eigentlich klar sein, dass der weiße Plan gescheitert und der schwarze Bauer d6 tabu ist. Auch 14.Lxd6 axb5 15.Dxa8 Lxd6 ist günstiger für Schwarz; erzwungen war daher 14.Sc3 f5 15.Db3 Dc7 16.Le2 Sd7 17.0–0 Sc5 mit gleichen Chancen. 14...a5 15.Lb5? Die weiße Stellung war bereits schwierig; auf 15.0–0–0 folgt 15…La6 mit der Idee 16.Lxa6 axb4 17.Db3 Lxd6 etc. 15...axb4?! Zum sofortigen Gewinn führte 15...Dxb5 16.Sxb5 Lxb4+ etc. 16.Lxd7?? Mit 16.Dxa8 Dxd6 17.0–0–0 konnte Weiß noch kämpfen, allerdings behält Schwarz nach z.B. 17...Lf5 18.The1 Tc8 19.Ld3 e4 20.La6 Sxa6 21.Dxa6 Dc5 klaren Vorteil. 16...bxa3 17.Sxc8 Lb4+ 18.c3 axb2 19.Kd2 bxa1D 20.Txa1 Sxd7 0–1

8. Runde, Bericht von Stefan Haas:

2 Verbandsliga Nord 22. 3. 2009

Karlsruher SF 2 2013 2:6 Untergrombach 2 2068
1 WIM Kiefhaber,V 2242 ½:½ Florea, Dan 2291
2 Haas, Stefan 2028 ½:½ Doll, Stefan 2120
3 Zimmermann, P. 2076 0:1 Schork, Stefan 2129
4 Scheynin, Julia 2024 0:1 Kohl, Hartmut 1983
5 Khalil,Alaa El-din 2011 0:1 Zjajo, Almir 2019
6 Grofig, Patrick 2000 0:1 Jonitz, Jens 2067
7 Cofman,Veacesl. 1901 0:1 Graf, Andreas 1866
8 Wermuth, Rolf-D. 1820 + : - unbesetzt ---

Nun steht es also endgültig fest: Wir sind der 1.FC Nürnberg der Verbandsliga: In einem Jahr Meister, im nächsten Jahr abgestiegen. Leider muss man feststellen, dass die Mehrzahl unserer Verlustpartien von einfachen taktischen Patzer her rührten und nicht etwa, weil wir überspielt wurden. Wie nicht anders zu erwarten boten unsere Untergrombacher Gäste eine sehr starke Mannschaft auf; jedoch erschien deren nominelles 3. Brett, Valerian Hirschberg, mit mehr als einer halben Stunde Verspätung und seine Mannschaft hatte sich inzwischen entschieden, ohne ihn anzutreten. So erhielt Rolf einen kampflosen Punkt; komischerweise konnten aber alle Gästespieler, die durch das Aufrücken mit einer anderen Farbe als vorgesehen spielen mussten, den Sieg erkämpfen. Nach gut anderthalb Stunden endete die Partie des Mannschaftsführers remis; doch bald begann die Pannenserie: In der zweiten Spielstunde wurden Veaceslav und Paul, der sich danach immerhin noch fast vier Stunden wehren konnte, überspielt, Patrick stellte in schwieriger Stellung eine Figur ein und auch bei Julia kam plötzlich Material abhanden, während Alaa lange Zeit eine glatte Gewinnstellung hatte, jedoch mit der Zeiteinteilung nicht zurechtkam und im 40. Zug mit den letzten 4 Sekunden ein völlig unsinniges Turmopfer brachte, das dann auch schnell verlor. Wenigstens erhielt Veronika, der mit einem Minusbauern eine schwierige Verteidigung bevorstand, ein Remisangebot, das man nicht ablehnen konnte. Nun könnte nur noch ein Sieg am letzten Spieltag gegen Slavija, die zur Zeit recht souverän die Tabelle anführen, den fast sicheren Abstieg abwenden, aber auch das ist nicht wirklich sicher. Doch wer will denn überhaupt nach allem, was bisher geschehen ist, noch daran glauben? Vorwärts, Sandkorn, verjage die Flut!!

7. Runde, Bericht von Stefan Haas:

2 Verbandsliga Nord 8. 3. 2009

SV Walldorf 2030 5½:2½ Karlsruher SF 2 2018
1 Dr. Haas, Fr.-M. 2174 ½:½ Müller, Rudolf 2115
2 Haas, Michael 2129 ½:½ Arlt, Reinhard 2088
3 Hauser, Carlos 2149 ½:½ Haas, Stefan 2028
4 Schell, Peter 2027 1:0 Zimmermann, P. 2076
5 Kappe, Benedikt 1965 1:0 Khalil,Alaa El-din 2011
6 Müller,Waldemar 2002 1:0 Grofig, Patrick 2000
7 Dr.Meier, Rudolf 1897 0:1 Spieker, Michael 2000
8 Höhler,Waldemar 1898 1:0 Schulz, Tina 1829

Ein weiteres frustrierendes Erlebnis war unser „Ausflug“ nach Walldorf. Auf dem Papier standen sich zwei fast gleichwertige Mannschaften gegenüber, wobei die Gastgeber an den vorderen drei sowie am letzten Brett leichte DWZ-Vorteile besaßen, während auf unserer Seite nur Michael einen „leichteren Gegner“ hatte.

So konnten wir auch zunächst zufrieden sein, dass sich an den vorderen Brettern frühzeitig Remisen ergaben. Dabei erhielt Rudi, wie die Analyse ergab, eingangs eines offenbar verlorenen Bauernendspiels das Remis geschenkt, während der Mannschaftsführer wohl klar besser stand. Bei Reinhard war der mutmaßliche Vorteil doch geringer als wir zunächst dachten, so dass sich die „Geschenke“ wohl insgesamt die Waage hielten. Nach ca. drei Stunden kippte der Kampf zu unseren Ungunsten. Paul brach grundlos ein, als ihm offenbar unbedrängt ein Doppelfehler unterlief. Auch bei Alaa fand der Zusammenbruch ohne besondere gegnerische Einwirkung statt. Nachdem Verbandsligadebütand Michael mit einem netten Trick für den Anschlusstreffer gesorgt hatte, ereilte Patrick ein überraschendes Ende: er hatte nach misslungener Eröffnung zwar im Mittelspiel die Oberhand gewonnen, ließ dann aber jede Menge Großchancen aus und wurde schließlich im Endspiel überlaufen. Tina hatte in einer langwierigen Partie stets gut mitgehalten und vorübergehend sogar einen Bauern mehr gehabt; besonders schwierig gestaltete sich dann das Endspiel mit Springer gegen zwei Bauern, das sie jedoch äußerst zäh verteidigte, bis sich ihr König nach knapp sechs Stunden – wobei sie das Remis eigentlich schon sicher hatte – auf das falsche Feld verlief, was das Drama perfekt machte. Nun müssen langsam ein paar Wunder her, wenn wir den Klassenerhalt noch schaffen wollen…

6. Runde, Bericht von Stefan Haas:

2 Verbandsliga Nord 8. 2. 2009

Karlsruher SF 2 2047 3:5 SK Ladenburg 2074
1 Müller, Rudolf 2115 0:1 Hierholz, Bernd 2114
2 Arlt, Reinhard 2088 0:1 Dr. Heß, Markus 2106
3 Haas, Stefan 2028 ½:½ Benend, Andreas 2098
4 Zimmermann, P. 2076 ½:½ Blössl, Walter 2096
5 Dr. Litvinov, D. 2036 0:1 Häfner, Klaus 2034
6 Scheynin, Julia 2024 ½:½ Müller, Erich 2057
7 Khalil,Alaa El-din 2011 ½:½ Villing, Dieter 2080
8 Grofig, Patrick 2000 1:0 Landenberger, M. 2009

Die Ladenburger waren – trotz Ausfall ihres Spitzenspielers – auf dem Papier leichter Favorit, da wir nun wohl endgültig keine Unterstützung mehr aus dem Kader unserer ersten Mannschaft erhalten können. Die Drohung des gegnerischen Kapitäns, man wolle uns „Schneider spielen“ (d.h. mindestens mit 6-2 schlagen), war jedoch mehr als übermütig, da wir den Kampf über lange Zeit offen halten konnten. Zudem verweigerte er und auch sein Kamerad am Spitzenbrett uns ihre üblichen Königsgambits und zeigten sich frühzeitig friedfertig. So endete auch das Duell der Kapitäne – wie nicht zu anders zu erwarten – bald remis. Den ersten (und auch leider einzigen) vollen Zähler verbuchte Patrick: Er hatte bereits einen Bauern mehr, als sich in die Chance zu einem Figurenopfer bot. Die gegnerische Zeitnot führte dann schnell die Entscheidung herbei. Doch die Wende deutete sich bereits an: Dimitri hatte zuerst einen Bauern vertändelt und ließ sich dann auch noch einen Turm einsperren; Reinhard hatte die Eröffnung zu optimistisch behandelt, durch einen groben Patzer die Qualität eingebüßt und konnte schließlich das Blatt nicht mehr wenden. Rudi hatte zu seinem Schaden ein Remisangebot abgelehnt und ging in der Zeitnotphase in einem Mattangriff unter. Nun waren unsere Chancen zwar minimal, doch immer noch vorhanden. Paul rettete sich in einem schwierigen Endspiel ins Remis, wonach sich unsere Hoffnungen auf ein 4 4 konkretisierten. Alaa verfügte über einen gesunden Mehrbauern, während Julia durch einen netten Trick eine Figur gegen zwei Bauern erobert hatte. Ihre Gegner wehrten sich jedoch äußerst zäh, so dass hier nur zwei weitere Remisen heraus sprangen. Nun wird der Kittel langsam eng, und wir sollten in den nächsten beiden Kämpfen gegen Walldorf und Untergrombach II mal wieder punkten!

5. Runde, Bericht von Stefan Haas:

2 Verbandsliga Nord 11. 1. 2009

SK Ladenburg 2 1375 0:8 Karlsruher SF 2 2080
1 Barembruch, R. 1479 0:1 Vinke, Andreas 2189
2 Farmani An., M. 1380 0:1 WIM Kiefhaber,V. 2242
3 Reitberger, Man. 1510 0:1 Müller, Rudolf 2115
4 Heymann, B. 1132 0:1 Arlt, Reinhard 2088
5 unbesetzt --- - : + Zimmermann, P. 2077
6 unbesetzt --- - : + Scheynin, Julia 2024
7 unbesetzt --- - : + Khalil,Alaa El-din 2008
8 unbesetzt --- - : + Cofman, Veaces. 1896

Ein detaillierter Bericht erübrigt sich. Die Ladenburger Reserve stellte diesmal nur vier Freiwillige, die sich mal gerne auf den 64 Feldern verprügeln lassen wollten, um ihrem Verein ein Bußgeld zu ersparen. Die Farce dauerte etwa zwei Stunden. Der Rest vergnügte sich derweil mit Blitzen, da die beiden Fahrer spielen mussten.

4. Runde, Bericht von Stefan Haas:

2 Verbandsliga Nord 30. 11. 2008

Karlsruher SF 2 2047 3½:4½ SK Ettlingen 2068
1 Müller, Rudolf 2115 0:1 Wehner, Roland 2180
2 Arlt, Reinhard 2088 ½:½ Rosner, Jonas 2135
3 Haas, Stefan 2028 ½:½ Sadewasser,Axel 2163
4 Zimmermann, P. 2077 0:1 Friedel, Marcus 2081
5 Dr. Litvinov, Dim. 2036 1:0 Mader, Michael 1973
6 Scheynin, Julia 2024 ½:½ Pyvovar, Igor 2089
7 Khalil,Alaa El-din 2008 0:1 Orsolic, Marijan 1991
8 Grofig, Patrick 2000 1:0 Schlippe, Axel 1934

Die Kämpfe gegen unseren Lokalrivalen aus Ettlingen waren in den letzten beiden Jahren recht eng ausgefallen; zuletzt gewannen wir im Januar 2008 mit 4,5 3,5. Unser damaliges 8. Brett musste diesmal am 1. Brett spielen; das lässt erahnen, um wie viel geringer unsere Chancen heute sein sollten. Mein obligatorisches Remis (diesmal mit Schwarz in einer recht ereignisarmen Stellung gegen einen nominell stärkeren Gegner) ging wohl in Ordnung, zumal da Rudi gerade eine Figur mehr zu haben schien. Die nächsten halben Zähler steuerten Julia (nach zähem Spiel in etwas schlechterer Stellung) und Reinhard (Dauerschach nach Qualitätsverlust) bei. Den ersten vollen Punkt meldete schließlich Patrick, der seinen Gegner nach dubiosem Eröffnungsverlauf aus einer gleichen Stellung heraus überspielt hatte. Und obwohl Paul eine schöne Angriffsstellung aufgebaut hatte, zeichneten sich zu diesem Zeitpunkt bereits die Katastrophen ab. Alaa war in einer Isolani-Stellung unter Druck geraten und entschied sich für ein Endspiel mit Turm gegen zwei Läufer, was sich als ebenso langwierig wie aussichtslos herausstellen sollte. Rudi stand inzwischen völlig auf Verlust (siehe unten) und musste bald aufgeben. Bei Dimitri war die ganze Partie ein einziges Drama: Schon in der Eröffnung spielte er mit dem Libero (=Dame) vor der Viererkette (=Bauern), stand dann bald mit dem Rücken zur Wand und völlig breit, bevor einige Fehlzüge des Gegners die Partie drehten. Es gelang ihm aber zunächst nicht, den Vorteil zu nutzen. In der Zeitnot kam es dann zu einer kuriosen Situation: Er schnappte sich einen gegnerischen Bauern, setzte dann aber den falschen Turm auf dessen Feld: Regelwidriger Zug! Blitzartig setzte der Ettlinger Dimitris Uhr wieder in Gang – ebenfalls ein Regel-verstoß! Kaum hatte ich die Uhr angehalten, da hatten die beiden das Missgeschick schon korrigiert und blitzen hektisch weiter, da (außer mir) keiner wusste, dass der 41. Zug schon längst erreicht war. Auf allen Seiten erhob sich sachunkundiges Geschrei; Ettlingens Mannschaftsführer presste mühsam ein „Ich lege Protest ein“ hervor (völlig unsinnig, denn der Mannschaftsführer ist nicht der Anwalt seiner Spieler!) und nach einigen weiteren Zügen gewann Dimitri eine Figur, wonach sein Gegner auf eine Fortsetzung verzichtete. Eine spätere Überprüfung der Regeln ergab, dass ich tatsächlich dem Ettlinger zwei Minuten hätte gutschreiben müssen, allerdings hätte auch dieser für seinen Regelverstoß bestraft werden müssen – also ausgleichende Gerechtigkeit. Der Vorwurf, ich hätte als Schiedsrichter im Sinne von „Berührt – geführt“ sofort einen Zug des anderen Turms verlangen müssen, war ebenso falsch: 1) müsste der Spieler selbst die Forderung erheben und 2) hatte Dimitri zuerst den gegnerischen Bauern angefasst, so dass er diesen immer nehmen musste / durfte. So zeigte dieser Vorfall wieder, wie wichtig es ist, als Spieler die Regeln zu kennen und auch das richtige Verhalten im Protestfall zu beherrschen! Nun hing beim Stand von 3,5:3,5 alles von Paul ab; er musste im Turmendspiel zwar einen Bauern geben, verpasste dann aber die richtige, zumindest das Remis sicherende Fortsetzung (ein Turm gehört eben hinter den Freibauern) und verlor schließlich. Nun müssen wir und langsam Sorgen um den Klassenerhalt machen…

Roland Wehner – Rudi Müller (Brett 1)

1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.d4 exd4 4.Sxd4 g6!? 5.Lc4 Die Larsen-Variante ist recht zweischneidig; Weiß konnte vielleicht am besten mit 5.Sc3 Lg7 6.Le3 Sf6 7.Dd2 0–0 8.0–0–0 nebst 9.f3 den Jugoslawischen Angriff einleiten. 5...Sd7? Was will der da? Ein solcher Zug ist nur sinnvoll, um einen Bauern auf e5 zu stützen. Schwarz sollte die exponierte Stellung des weißen Läufers mittels 5...Lg7 6.Sc3 Sc6 7.Le3 Sf6 8.f3 0–0 9.Dd2 a6 10.0–0–0 Se5 auszunutzen versuchen. So haben sich die beiden Kombattanden schon nach 5 Zügen gegenseitig aus der Theorie gebracht! 6.a4 Lg7 7.Sc3 c6 8.0–0 Db6 9.Le3 Das ist spielbar, doch die verfehlte Partieanlage des Schwarzen ließ sich auch gut mit 9.Sf3 Se5 10.a5 Dc5 11.Lb3 bekämpfen. 9...Dxb2? 10.Scb5! Das Opfer scheint korrekt zu sein. In Frage kam auch 10.Sde2 Lxc3 11.Tb1 Da3 12.Tb3 Da1 13.Dd3 Se5 14.Lxf7+ Kd7 15.Txa1 Sxd3 16.Txc3 und Weiß steht etwas besser. 10...cxb5 11.Tb1 Dc3? Damit begibt sich Schwarz endgültig auf die Verliererstraße. Zu versuchen war 11...Dxb1 12.Dxb1 bxc4, doch nach 13.Sb5 Kf8 14.Sc7 Tb8 15.Lxa7 Se7 16.Lxb8 Sxb8 sind die schwarzen Leichtfiguren vermutlich nicht ausreichend koordiniert, um der weißen Dame Paroli bieten zu können. 12.Sxb5 Da5 13.Dd5?! Einfacher war 13.Dxd6 nebst 14.Sc7+. 13...Kd8 14.Dxf7 Lf6!? Auch nach dem zäheren 14...Le5 15.Lg5+ (nicht jedoch 15.f4 Sh6 16.Dd5 Sg4) 15...Sgf6 16.f4 Tf8 17.Dg7 Lc3 18.Le6 ist die schwarze Stellung verloren. 15.Tfd1 Le7 16.Dg7 a6 17.Sxd6 Dxa4 18.Dxh8!? Ein schönes Matt in 5 Zügen ergab sich durch 18.Lb6+ Sxb6 19.Sf7+ Kc7 (19...Ke8 20.Td8+ Lxd8 21.Sd6#) 20.De5+ Kc6 21.Sd8+ Lxd8 22.Dd6#. 18...Lxd6 19.Dxg8+ Kc7 20.Txd6! Kxd6 21.Lf4+ Ke7 22.De6+ Kd8 23.Ld6 1–0 Quel desastre !! Diese Partie wird in Roland Wehners Memoiren eingehen.

3. Runde:

Unerwartete Niederlage beim Aufsteiger, Zweite verliert trotz Frauenpower – zwei Siege für das Läuferspiel., von Stefan Haas

2 Verbandsliga Nord 2. 11. 2008

Pfinztal 2003 5:3 Karlsruher SF 2 2020
1 Zeier, Klaus 2060 0:1 WIM Kiefhaber,V. 2242
2 Ewald, Peter 2018 ½:½ Haas, Stefan 2028
3 Zeier, Robert 2076 0:1 Dr. Litvinov, Dim. 2036
4 Giacomelli,Bernd 2036 1:0 Scheynin, Julia 2024
5 Köster, Peter 1998 ½:½ Khalil,Alaa El-din 2008
6 Gassner, Micha. 2028 1:0 Grofig, Patrick 2000
7 Ripp, Dirk 1944 1:0 Juszczak, Anna 1929
8 Fischbach, G. 1861 1:0 Cofman, Veacesl. 1896

Hätte man mich vor der Saison gefragt, gegen welchen Gegner wir am leichtesten gewinnen, so hätte ich sicher Pfinztal genannt. Nach dem Kampf habe ich wenig Grund dieses Urteil zu ändern, obwohl wir verloren haben. Dabei dachte ich vor dem Spiel sogar, dass wir mit drei Frauen im Team schon allein psychologisch im Vorteil wären. Ich will auch gar nicht unsere Personalprobleme als Entschuldigung anführen; wir waren einfach selbst daran schuld. Es begann mal wieder beim Mannschaftsführer, der nach einer guten Stunde – von einem Zug seines Gegners überrascht – in einem Anfall von Angst Remis anbot, obwohl er noch immer etwas günstiger stand und Patrick gerade eine Figur eingestellt hatte. Doch zunächst sah es an den übrigen Brettern nicht schlecht aus; sogar Patrick konnte seinen Gegner schwer unter Druck setzen, versuchte es dann jedoch leider mit Gewalt, was zum Scheitern verurteilt war. In der vierten Spielstunde häuften sich dann die Unfälle bei unseren Debütanden: Anna und Veaceslav konnten trotz bis dato guten Spiels plötzlich dem Druck der Gegner nicht mehr Stand halten; und zur Krönung des tragischen Geschehens stellte Julia, die „Wundergreis“ Giacomelli (jetzt 3/3, alles Glückstreffer) sauber überspielt hatte, die Dame ein. Damit war der Tag gelaufen, der Rest nur Ergebniskosmetik: Veronika, bei der die Figuren scheinbar stets wie durch göttliche Fügung zusammenlaufen, überspielte ihren Gegner, ohne dass man einen klaren Fehler erkennen konnte. Alaa versuchte zwar alles, konnte aber den Verteidigungswall nicht durchbrechen und erhielt zum Dank vom Gegner Schelte für seinen Kampfgeist. Dimitri, der schon im 4. Zug 150 Jahre Eröffnungstheorie über den Haufen werfen wollte, hatte sich mit Gegners Hilfe konsolidiert und trug schließlich einen schönen Angriff vor, der nach einigen spannenden Momenten zum Sieg führte. Fazit: Es sieht zwar nicht gut aus, aber noch ist nichts verloren.

2. Runde:

"Erste Niederlage seit 1½ Jahren, Heidelberg ist auch für unsere Zweite ein unangenehmer Gegner.", von Stefan Haas

2 Verbandsliga Nord 12. 10. 2008

Karlsruher SF 2 2086 2½:5½ HD-Handschh 2 2091
1 Schlager,Thomas 2187 0:1 Nippgen, Georg 2300
2 WIM Kiefhaber,V. 2242 ½:½ Pielmeier,Thomas 2170
3 Müller, Rudolf 2107 0:1 Kindsvogel, Rob. 2153
4 Haas, Stefan 2028 1:0 Kurz, Ralf 2087
5 Zimmermann, P. 2077 ½:½ Ullrich, Kai 2074
6 Dr. Litvinov, Dim. 2036 0:1 Schott, Reimund 2017
7 Khalil,Alaa El-din 2008 0:1 Vogt, Thomas 2004
8 Grofig, Patrick 2000 ½:½ Steinbrügge,René 1924

Dass unsere erste Mannschaft und unsere Senioren es mit den Heidelbergern meist nicht leicht hatten, ist längst bekannt. Nun wurde auch unsere siegverwöhnte zweite von diesem Fluch erfasst. Zunächst hatte es ganz gut ausgesehen, denn wie so oft endete die Partie des Mannschaftsführers als erste – nach einem angeblich zweifelhaften Bauernopfer (in Fachkreisen als „Königsgambit“ bekannt) gewann er schon nach knapp 1¾ Stunden. Leider folgten darauf in schneller Folge zwei Unfälle: Thomas hatte nach bizarrem Eröffnungsverlauf eine annehmbare Stellung erreicht, als ihn ein unvorhergesehenes Läuferopfer auf f7 niederstreckte. Bei Rudi geriet schon in der Eröffnung eine Figur aufs Abstellgleis, und die Vollstreckung war nur noch Formsache. Dennoch war ich in der vierten Spielstunde noch recht zuversichtlich, denn Veronika hatte eine gute Angriffsstellung aufgebaut, während Alaa in komplizierter Position über zwei Mehrbauern verfügte. Dafür machte uns Paul, der nur wenig Kompensation für die verlorene Qualität hatte, etwas Sorgen. Dennoch erschien ein 4-4 noch möglich. Aber es sollte ganz anders kommen: Dimitri, der schon etwas gedrückt stand, öffnete die Stellung und beging Harakiri, während Alaa, der nach beiderseitigen Fehlern eine Gewinn verheißende Stellung erreicht hatte, die Bedenkzeit überschritt. Paul hatte inzwischen zwar glücklich seine Qualität zurückerhalten, stand aber immer noch so kritisch, dass er das Remisangebot seines Gegners annehmen musste. Nun konnte auch Patrick in die Punkteteilung einwilligen, denn seine Stellung war schon lange totremis. Zuletzt bemühte sich noch Veronika um einen zweiten Ehrentreffer, verpasste jedoch den Ausbeiner und lief, nachdem sie sich im 40. Zug von einem Figurengewinn hatte blenden lassen, ins Dauerschach. So mussten wir uns heute deutlich unter Wert geschlagen geben und hoffen nun auf bessere Zeiten in Pfinztal am 2. November.

1. Runde:

"Knapper Sieg zum Saisonstart, Vorjahresmeister behält glücklich die Oberhand beim Aufsteiger", von Stefan Haas

Der erste Spieltag führte uns mal wieder nach Hockenheim, wo wir es erstmals mit deren Reserve zu tun hatten. Auf dem Papier waren wir klar Favorit, doch auf den Brettern war es mal wieder mal nicht so einfach – die meisten Spieler waren offenbar durch die Sommerpause etwas aus der Übung und die Partien daher reichlich mit Fehlern gewürzt. Nicht ganz überraschend endete meine Partie nach einer Stunde als erste – natürlich remis! Doch schon kurz darauf schoss uns Alaa in Front; er hatte seinen Gegner im orientalischen Stil (langwieriges, geduldiges Manövrieren) schläfrig gemacht, eroberte die Qualität und gewann problemlos. Rudi hatte in der Eröffnung einen Mehrbauern gewonnen, geriet dann aber zunehmend unter Druck und musste sich schließlich mit dem Remis begnügen. Dennoch sah es insgesamt recht gut aus, aber kurz vor der Zeitkontrolle wendete sich das Blatt: Paul hatte seinen Damenflügel ruiniert und vertändelte schließlich eine Figur; Thomas hatte sich zwar zunächst nach gutem Spiel einen gesunden Mehrbauern gesichert, stellte jedoch in Zeitnot eine Figur ein. Wenigstens kam Andreas kurz darauf zur Punkteteilung; hier war die Remisbreite nie überschritten worden. Trotzdem war der Sieg in Sichtweite, und so kam es dann auch: Patrick, der als Nachziehender schon früh die Initiative an sich gerissen hatte, brachte in einer ziemlich verwickelten Partie seinen Freibauer zur Umwandlung und durfte einen gelungenen Einstand feiern. So hing mal wieder alles an Holger – aber das ist er ja gewöhnt. Wie so oft stand seine Partie auf Messers Schneide: Zwar konnte er drei Bauern abholen, überlebte den 40. Zug nach einem faustdicken Bluff des Gegners mit nur zwei Sekunden auf der Uhr, brachte den verbliebenen Vorteil jedoch routiniert nach Hause: 4,5-3,5! Das war zwar nicht der erhoffte glorreiche Mannschaftssieg, aber diese drei Punkte nimmt uns jedenfalls keiner mehr ab!

2 Verbandsliga Nord 28. 9. 2008

Hockenheim 2 1997 3½:4½ Karlsruher SF 2 2096
1 Kuci, Blerim 2130 1:0 Schlager,Thomas 2187
2 Löchel, Thomas 2048 0:1 Kiefhaber, Holger 2174
3 Dushatskij,Fedor 2075 ½:½ Vinke, Andreas 2190
4 Thier, Jürgen 2025 ½:½ Müller, 'Rudolf 2107
5 Auer, Dieter 2006 ½:½ Haas, Stefan 2028
6 Werk, Manfred 2004 1:0 Zimmermann, P. 2077
7 Straub, Bernd 1949 0:1 Khalil,Alaa El-din 2008
8 Sturm, Kevin 1735 0:1 Grofig, Patrick 2000


Ma-Führer: Stefan Haas