Mannschaftspokal 2008/09


Badischer Pokal  Runde 4 und 5 (Halbfinale und Finale)  11./12.07.2009  Von Christoph Pfrommer

Endrunde im Badischen Mannschaftspokal - KSF letztlich nur das vierte Rad am Wagen

Für das Halbfinale und Finale des Badischen Mannschaftspokals wählte der Verband das schöne Format einer zentralen Endrunde der letzten vier Teams, für die dankenswerterweise Untergrombach als Gastgeber zur Verfügung stand. Wir wurden am Samstag im Halbfinale gegen den Neu-Erstligisten Heidelberg-Handschuhsheim gelost.


Karlsruher SF 1853

2178

1-3

Hd-Handschuhsh.

2301

1

Arnold,Lothar

2362

½-½

Chernov, Vadim

2406

2

Pfrommer, Christoph

2272

½-½

Schwalfenberg, Jörg

2293

3

Arlt, Reinhard

2094

0-1

Nippgen, Georg

2284

4

Grofig, Patrick

1982

0-1

Vatter, Hajo

2219

Clemens Werner als Kapitän der Pokal-Mannschaft war an diesem Wochenende verhindert, hatte aber eigentlich klare Ansagen gegeben. Überraschend und etwas kurios war dann aber der Beginn des Spiels für uns. Zu Beginn um 15 Uhr war der vorgesehene Thomas Schlager nicht anwesend (wie sich etwas später herausstellte wegen eines unverschuldeten Autounfalls), und so entschied ich mich als Pokal-Hilfs-Mannschaftskapitän spontan für den anwesenden Ersatzmann Reinhard: ein Verfahren, das in der kommenden Saison - mit Null-Toleranz fürs Zuspätkommen in der Oberliga - in vergleichbaren Situtionen jederzeit wieder angewandt würde.
Am Spitzenbrett hielt Lothar mit Schwarz dann gegen IM Chernov komfortabel remis. Doch an den hinteren beiden Brettern setzten sich die Handschuhsheimer langsam aber sicher durch. Der Berichterstatter sorgte mit Qualitätsopfer und Turmopfer lediglich verzweifelt für Unterhaltung und eine vorübergehende Gewinnchance; sein Gegenüber Schwalfenberg hielt mit Qualitätseinsteller und interessantem Figurenopfer aber passend dagegen. Im Endeffekt war der Handschuhsheimer Sieg auf jeden Fall verdient. - Im zweiten Halbfinale setzte sich Untergrombach gegen Dreisamtal mit 2½:1½ durch.

Am Sonntag ging es im Spiel um Platz 3 durchaus noch um etwas, denn der Badische Verband darf zwei Mannschaften für den Deutschen Pokalwettbewerb melden neben den Bundesligisten, zu denen ja nun auch Heidelberg-Handschuhsheim gehört. So gingen wir motiviert in das Spiel um Platz 3 am Sonntag.


SGM Dreisamtal

2162

2 - 2

Karlsruher SF

2143

1

Schwing, Hans-E.

2306

½-½

Pfrommer, Christoph

2272

2

Scherer, Max

2189

1-0

Schlager, Thomas

2149

3

Gierth, Hans-Jo.

2176

½-½

Arlt, Reinhard

2094

4

Bräunlin, Klaus

1978

0-1

Haas, Stefan

2057

(Berliner Wertung 6:4)


Es sah auch lange Zeit gut für uns aus. Stefan Haas war kurzfristig und etwas unausgeschlafen eingesprungen und machte dennoch seine Sache bestens. Er gewann seine Partie so glatt wie ein warmes Messer durch Butter geht: Nach 1¾ Stunden und 30 Zügen war alles vorbei. Danach brauchten wir ja eigentlich nur noch drei Remisen. Reinhard hatte trotz Mehrbauer noch ein paar kritischen Momente zu überstehen, hielt aber das Gleichgewicht. Christoph drückte auf der anderen Seite mit Mehrbauer bei ungleichfarbigen Läufern erfolglos. Und Thomas hatte mit den schwarzen Steinen zwischenzeitlich auch schon sauber gegen der ehemaligen Badischen Meister Max Scherer ausgeglichen, ehe ihm im Endspiel ein Bauer abhanden kam. Mit zwei gegen einen Bauern auf einem Flügel gewann Max dann das Turmendspiel schließlich noch. Damit war der Kampf aufgrund der besseren Berliner Wertung für die Dreisamtäler entschieden.
Es war dennoch eine engagierte Vorstellung der Karlsruher Truppe, für die jetzt der diesjährige Pokalwettbewerb zu Ende ist. Der Badische Pokal ging übrigens an Untergrombach (Schlindwein, Kountz, Schneider, Gamer), die im Finale überzeugend Heidelberg-Handschuhsheim (Chernov, Schwalfenberg, Vatter, Nippgen) mit 3:1 besiegten. Der Badische "Spielleiter Pokal" Michael Schneider konnte den Pokal also gleich an den Gastgeber überreichen.
Auch wenn wir letztlich nicht auf dem Treppchen standen: Vielen Dank an Clemens Werner und alle Mitspieler für die gelungene Pokalsaison!

Badischer Pokal  Runde 2  17.05.2009  Eppingen – KSF  Von Clemens Werner

Auch Eppinger Pokalhürde ist nicht zu hoch - 3:1-Sieg gegen Oberliga-Mannschaft

Lothars Absage brachte dem Mannschaftsführer Personalprobleme. Christoph hatte schon vorher wegen Familienfeier abgesagt. Patrick konnten wir nicht auch noch von Kristins Deutscher Schulschachmeisterschaft abziehen, nachdem schon Andi und Clemens für die Pokalmannschaft unverzichtbar waren.

Veronika und Holger hatten ein Einsehen und verzichteten auf den Familien­sonntag und halfen uns aus der Notlage. Nach längerer Abstinenz spielte Holger wieder mal im Pokal mit – und wie!


SC Eppingen

2095

1 - 3

Karlsruher SF

2195

1

Welz, Thomas

2183

½-½

Werner, Clemens

2301

2

Schulte, Torsten

2151

½-½

Schlager, Thomas

2149

3

Dekan, Hans

2075

0-1

Vinke, Andreas

2143

4

Reimold, Jonas

1970

0-1

Kiefhaber, Holger

2187

Der erste Wettkampf in ihrem neuen Spiellokal hätte für die Eppinger mit einer sehr schnellen Niederlage beginnen können: Andis Gegner Dekan ließ nach Partiebeginn sein Handy klingeln. Er hatte zwar im Gegensatz zu den anderen Weißspielern noch keinen Zug ausgeführt, aber da der Wettkampf schon begonnen hatte, hätten wir auf einem Sieg bestehen können. Wir zogen es aber vor, uns indirekt bei den lieben Eppies dafür zu bedanken, dass sie durch ihren Erfolg gegen Horben in der letzten Oberligarunde einen entscheidenden Beitrag zu unserem Klassenerhalt geleistet hatten. Also: Andi spielte!

Im Bemühen, dem (scheinbar) so theoriestarken Mannschaftsführer nicht in eine Hausvariante zu laufen, spielte Welz am ersten Brett die Eröffnung gegen Clemens sehr verhalten mit vielen Bauernzügen (a6, c6, d6,e6 und g6) und stand optisch bald etwas schlechter. Thomas an Brett zwei hatte es gegen das um- und vorsichtige Spiel von Schulte nicht leicht. So konnte seine Stellung zumindest dem oberflächlichen Betrachter nicht richtig gefallen. Er verteidigte sich aber dann sehr fantasiereich mit Gegenspiel gegen den weißen Minoritätsangriff.

Andi am Dritten musste sich nach dem Handyzwischenfall mit dem doch etwas eigenwilligen 3.Ld3 im Franzosen auseinandersetzen. Die Möglichkeit 3. … de4: 4. Le4: Sf6 mit sofortigem Ausgleich war ihm jedoch zu unfranzösisch, er bevorzugte 3. …b6 mit Übergang in eine für Weiß ganz angenehme Version der Vorstoßvariante, was sich Dekan nicht entgehen ließ. Bei Holger entwickelte sich aus dem Läuferspiel eine ungemein spannende und zweischneidige Partie mit entgegengesetzten Rochaden – für die Kiebitze schwierig einzuschätzen. Clemens schlug nach 18 Zügen das Remisangebot des Gegners aus, obwohl der große Raumvorteil bis dato nichts Zwingendes erbracht hatte. Da Thomas eher kritisch zu stehen schien und sein Friedensangebot ebenfalls abgelehnt wurde, blieb der Kampf auf Messers Schneide.

In der vierten Stunde aber ging dann alles sehr schnell: Der Berichterstatter wurde zwar nur aufgrund des heftigen Digitaluhrenklapperns Ohrenzeuge einer Serie schnell ausgeführter Züge, aber dann hatte Holger gewonnen, und wie!! Holgers siegbringendes Turmopfer gehört wirklich in die Rubrik „schwierige Kombinationen“.

Andis Dankbarkeit für den Klassenerhalt war inzwischen auch erschöpft. Mit der im Franzosen so wichtigen Konsequenz, mit präziser Vorausberechnung und einigen kleinen Ungenauigkeiten von Dekan gewann er souverän und bewies, dass seine subjektive Entscheidung im 3. Zug richtig war.

Da Clemens ein vorteilhaftes und unverlierbares Endspiel auf dem Brett hatte, war die Entscheidung nun eigentlich schon gefallen. Aber auch der zähe Thomas konnte allen Gewinnversuchen Schultes trotzen und ein theoretisch unverlierbares Turmendspiel mit Minusbauer herbeiführen (h+g-Bauer gegen g-Bauer). Clemens versuchte noch einige Zeit, seinen Vorteil – guter gegen schlechten Läufer und Raumvorteil – zum vollen Punkt zu nutzen, aber Welz verteidigte sich umsichtig und hielt das Remis zum 1:3-Endstand.

Wir konnten im Eppinger Restaurant „Waldeck“ gleich anschließend bei einem kleinen Imbiss unsere Partien analysieren und so den vielen für Thomas „nur teilweise versauten“ Pokal­sonntagen einen weiteren hinzufügen.


Badischer Pokal  25.04.2009  KSF – Durmersheim  Von Stefan Haas

1

Badischer Pokal



26.04.2009



Heimverein



Gastverein



Karlsruher SF 1853

2161

3,5-0,5

Durmersheim

1906

1

Arnold,Lothar

2362

1-0

Alberts, Gerhard

1989

2

Schlager,Thomas

2149

1-0

Wessbecher, Hubert

1970

3

Vinke, Andreas

2143

1-0

Henn, Wolfgang

1890

4

Grofig, Patrick

1991

0,5-0,5

Zymberi, Jeton

1775

Wie üblich bieten wir auch gegen scheinbar harmlose Gegner gerne übermächtige Truppen auf, denn wir können ja ein wenig rechnen. Wenn die Gewinnchance in jedem Wettkampf nur bei 80% liegt (was einem Vorteil von 240 DWZ-Punkten entspricht), dann erreicht man mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% das Endspiel nicht. Aber wir haben ja mit Christoph Pfrommer und Clemens Werner, die heute leider verhindert waren, noch zwei starke „Ersatzspieler“ in der Hinterhand…

Der Kampf begann recht günstig: Thomas hatte schon nach wenigen Zügen einen Bauern mehr, während Andreas seinem Gegner einen rückständigen Bauern auf c6 verpasst hatte. Lothar erhielt, da sein Gegner einige indifferente Züge machte, trotz Stonewall eine aktive Stellung. Bei Patrick war die Stellung ausgeglichen – kein Wunder, denn mit Caro-Kann lässt sich auch ein schwächerer Gegner nicht schnell umhauen. Zwar erreichte er eine günstige Endspielkonstellation (Springer gegen Läufer; die gegnerischen Bauern stehen alle auf der Läuferfarbe), doch dann ließ er sich beim Turmtausch eine Bauernschwäche zufügen und trotz aller Mühe und eines zwischenzeitlichen Mehrbauern sprang am Ende nur ein Remis heraus.

Inzwischen konnte Andreas seinen Freibauern auf der a-Linie durchmarschieren lassen und brachte uns so in Führung. Lothar gab nach einigen Ungenauigkeiten zwar nochmal seinen Vorteil her, doch der Gegner verpasste – indem er sich eine Figur abjagen ließ – nicht nur die Gunst der Stunde, sondern auch den richtigen Zeitpunkt zur Partieaufgabe. Aber diese, sogenannte b.n.a.-Phase geniest unser Spitzenbrett ja am meisten… Den Schlusspunkt setzte dann Thomas. Sein Gegner begann unter dem Druck seiner immer schlechter werdenden Stellung einen Amoklauf, indem er zwei Figuren und einen Turm opferte; Thomas bleib aber stets Herr der Lage, gab großzügig einen Teil des Materials zurück und hatte nach dem 40. Zug noch eine ganze Minute auf der Uhr. Kurz darauf lief der Gegner ins Matt. Das war ein angenehmer Tag, so dürfte es gerne weiter gehen!

 

Spannendes Pokalfinale (01.03.09)

Große Überlegenheit auf dem Papier, standesgemäßer Sieg, aber…

Von Stefan Haas

Ein kampfloser Sieg über Pfinztal, die sich ohne ihre Bestbesetzung nicht gegen uns anzutreten getrauten (nur kein Mitleid – schließlich waren sie selbst durch zwei kampflose Siege ins Halbfinale gelangt), hatte uns ins Endspiel gebracht und somit war die erstrebte Qualifikation für den Badischen Mannschaftspokal bereits gesichert. Also ging es im Finale nur noch darum, den Titel und die Blechbeule mit nach Hause zu bringen.

Wer jedoch geglaubt hatte, dass uns beim Bereichsligisten Waldbronn ein leichter Spaziergang erwartete, lag völlig daneben. So schickte Clemens, der diesmal leider verhindert war, zu Recht eine starke Mannschaft. Von drei Klassen Unterschied war bis zu ersten Zeitkontrolle aber nichts zu erkennen. Lothar konnte mit dem Stonewall keine Aktivität entwickeln und musste sich nach 3 Stunden mit einem Remis begnügen.

Andreas hatte zwar 1.c4 gezogen, spielte aber – da die Partie alsbald in die Tarrasch-Verteidigung überging und er nicht zum Flankenangriff b4-b5 kam – wie ein zahnloser Löwe; wusste auch mit dem Läuferpaar gegen das „gemischte Doppel“ sowie den Isolani auf d5 nichts anzufangen, ließ die Ampel hochlaufen und winselte die Partie schließlich zum Remis ab.

Christoph spielte zum ersten Mal als Weißer gegen Königsindisch und erreichte nach kompliziertem Spielverlauf eine Stellung mit Doppelturm und Läufer gegen Springer, in der er zwei schwache Bauern belagern konnte, weshalb er in der vierten Spielstunde auch ein Remisangebot ablehnte.

Thomas war von seinem Gegner in scheinbar unbetretenes Theorieterrain gelockt worden, musste schließlich ein Qualitätsopfer über sich ergehen lassen und hatte, da er sich nicht gleich zum Rückopfer entschließen konnte, einige unangenehme Momente zu überstehen. In der Zeitnotphase wendete sich das Blatt zu seinen Gunsten, wobei er den 40. Zug erst in der letzten Sekunde schaffte. Bei seinem Gegner soll dagegen im 39. Zug die Zeit abgelaufen sein; ich stand zwar zum Mitschreiben daneben, war aber vom Wettkampfleiter (zufälligerweise war es sein Gegner) nicht offiziell zu Hilfsdiensten eingeteilt und habe es selbst leider nicht gesehen. Schade, doch immerhin erlaubte ihm dies, für weitere eindreiviertel Stunden ein Damenendspiel mit zwei Mehrbauern zu genießen.

Danach war bei Christoph eigentlich sofort ein Remisangebot fällig, doch er war nicht zu bremsen. So mussten wir ein weiteres dramatisches Zeitnotfinale miterleben, in dem sein Bedenkzeitvorteil gefährlich zusammenschmolz, während zahlreiche Springergabeln drohten. Er umschiffte jedoch alle Klippen und fand mit nur noch einer Minute auf der Uhr den Weg ins gewonnene Bauernendspiel: Endstand 3 1, großes Aufatmen! Glückwunsch der erfolgreichen Mannschaft, aber auch Respekt dem Gegner, der uns diesmal alles abverlangt hat. Unser Vorstand spendierte dem Team dankenswerterweise eine Runde; sicher war er nach dem Drama ebenso erleichtert wie die Aktiven selbst!

5

Bezirkspokal Karlsruhe



01.03.2009



Heimverein



Gastverein



Waldbronn

2045

1-3

Karlsruher SF 1853

2253

1

Kapfer, Thomas

2157

0-1

FM Pfrommer, Christoph

2268

2

Franz, Torsten

2130

0,5-0,5

IM Arnold, Lothar

2371

3

Zimmer, Rolf

2085

0-1

Schlager, Thomas

2187

4

Hagenbrock, Werner

1808

0,5-0,5

Vinke, Andreas

2186

Rolf Zimmer – Thomas Schlager (Brett 3)

1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.Sc3 Sxc3 4.bxc3 Häufiger sieht man 4.dxc3. 4...d6 5.Sf3 Sc6 6.Lb5 Ld7 7.De2 a6 8.Lc4 e6 9.d4 dxe5 10.dxe5 Lc5 11.Lg5 Se7 Einen spannenden Verlauf hätte die Partie auch nach 11...f6 12.exf6 gxf6 13.Le3 Lxe3 14.Dxe3 De7 15.0–0 0–0–0 genommen. 12.0–0 h6 13.Lh4 0–0 14.Tad1 De8 15.Sd4 Sf5 In Frage kam 15...Lxd4 und dann entweder 16.Txd4 Sf5 17.Tg4 Lb5 18.Ld3 Lxd3 19.cxd3 Dc6 oder 16.cxd4 Sf5 17.Lg3 Lb5 18.Ld3 Td8 19.c3 Dc6, jeweils mit gutem Gegenspiel für Schwarz. 16.Sxf5 exf5 17.Txd7 Dxd7 18.e6 Dc6 19.exf7+ Kh8!? Besser war 19...Txf7 20.Lxf7+ Kxf7, obwohl Weiß nach 21.Dh5+ Dg6 22.Dd1 keinerlei Probleme hat. 20.Te1 b5 21.Le6 Ld6 22.Dd2? Hier ging 22.Lxf5 Txf7 23.Le4 De8 24.Lxa8 Dxa8 25.De6 mit geringem Vorteil für Weiß; Spielbar war auch 22.Dh5 Dxc3 23.Kf1 (nicht aber23.Tf1? De5) 23...Lb4 24.Td1 Dxc2 25.Lf6; am besten gefällt jedoch 22.Dd3 Dc5 23.Dh3 Le7 24.Lxe7 Dxe7 25.Dxf5 Tad8 26.h3 und der Bauer f7 ist schlimmer als ein rostiger Nagel im Knie (frei nach Bogoljubow). 22...Dc5 23.Lf6 f4 24.Ld4 Dh5? Richtig war 24...Dg5, um erst nach 25.f3 Tad8 26.De2 Dh5 27.De4 zum Rückopfer auf f7 zu schreiten. 25.f3? Hier konnte Weiß mit 25.Lxg7+ Kxg7 26.Dd4+ Kh7 27.Ld5 in Vorteil kommen. Schwarz muss 27...Tae8 ziehen, und nach 28.fxe8D Txe8 29.Le4+ Kg8 30.g3 hat er nur noch wenig Freude an der Partie. Gleichfalls möglich war 25.Ld5 c5 26.Lxg7+ Kxg7 27.Lxa8 Td8 28.h3 Dxf7 29.Ld5 Df8 30.c4 und Schwarz ist um seine Lage nicht zu beneiden. 25...Txf7 26.Lxf7 Dxf7 27.De2 c5 28.Le5 Lxe5 29.Dxe5 Dxa2 30.Te2 Td8 31.g4? Nichts sprach gegen 31.Dxc5. 31...Dc4 32.Kf2 b4 33.cxb4 cxb4 34.Kg2 a5 35.h4 a4 36.g5 hxg5 37.hxg5 Df7? Hier musste 37...Kh7 geschehen. 38.De4 Td5 39.Kf1? Nach 39.g6 Tg5+ 40.Kf1 Txg6 41.Da8+ Kh7 42.De4 kann Schwarz der Zugwiederholung nicht ausweichen. 39...Txg5 40.Th2+ Th5! Umschifft die letzte Klippe. 40...Kg8? 41.Da8+ Df8 42.Th8+ hätte für Weiß entschieden. Nun aber ist das Endspiel klar für Schwarz gewonnen. 41.Da8+ Kh7 42.De4+ Kh6 43.Dc6+ Nach 43.Txh5+ Kxh5 44.Dxb4 Df5 45.Dxa4 Dh3+ 46.Ke2 Dg2+ 47.Ke1 Dg1+ 48.Ke2 De3+ fällt der Bauer f3 mit Schach, z.B. 49.Kd1 Dxf3+ 50.Ke1 De3+ 51.Kf1 g5 52.c4 Dc1+ 53.Kf2 Dd2+ 54.Kf1 Kg4 etc. 43…g6 44.Txh5+ Kxh5 45.Dxa4 Dc4+ 46.Kf2 Kh4 47.Ke1 Kg3 48.Dd7 Dc3+ 49.Kd1 Dxf3+ 50.Kc1 De3+ 51.Kb1 g5 52.Dd1 f3 53.Dd6+ Df4 54.Dd3 Kg2 55.Dd5 g4 56.Db7 Kg1 57.Db6+ f2 58.Dc5 Kg2 59.Dd5+ Df3 60.Dd2 Dc3 0–1

Die Partien liegen auch im pgn-Format vor.


Viertelfinale (07.12.08):

Pokalmannschaft erreicht Halbfinale

Erdrückendes Übergewicht erzwingt 4:0-Sieg

Bezirkspokal  07.12.2008  KSF – Untergrombach  Von Stefan Haas

Das Viertelfinale des Bezirkspokals führte uns Untergrombach, den zur Zeit liga-höchsten Verein des Bezirks, als Gegner zu. Zwar hatten diese in der Runde zuvor eine eher bescheidene Mannschaft aufgestellt, dennoch rechneten wir mit einem vorweggenommenen Endspiel und stellten unsere besten verfügbaren Kräfte auf. Es sollte eigentlich ein Heimspiel ein; jedoch stellten uns die „Gäste“ dankens-werterweise ihr Vereinslokal zur Verfügung. Deren Cracks zogen aber dennoch den verlängerten Sonntagsschlummer vor und so hatten wir im Untergrombacher Jugendleiter Stefan Schork nebst drei talentierten Jugendlichen zwar durchaus ernst zu nehmende Gegner, letztendlich aber doch eine leichtere Aufgabe vor uns.

Meine scherzhafte Vorgabe, zwei Stunden müssten reichen, wurde aber nur von Thomas erfüllt. Er erlegte im BDG einen Dreizehnender – der Altmeister wird sich im Grabe rumdrehen. Lothar geriet bald durch die forsche Eröffnung seines Gegners unter Druck; nach einem Bauernopfer musste er einen Tripelbauern auf der e-Linie hinnehmen. Dies schien jedoch alles noch zur häuslichen Vorbereitung zu gehören. Nach einem zweiten Bauernopfer nebst Springerblockade auf e6 hielt der ahnungslose Zuschauer die Lage schon für kritisch, doch Lothar hatte auch in der Zeitnot alles unter Kontrolle (merke: ein Klavierspieler kann nichts vergeigen!) und gewann nach 3¼ Stunden durch die zentrale Bauernmasse. Etwa 20 Minuten später endeten auch die beiden übrigen Partien. Clemens konnte den gegnerischen König nach einigen Eröffnungsungenauigkeiten in der Mitte festhalten, lockte ihn durch ein Qualitätsopfer ins Freie und gewann mühelos im Angriff. Am längsten musste Christoph kämpfen; sein Gegner verschanzte sich hinter der Berliner Mauer, doch auch hier setzte sich am Ende die bessere Technik durch.

Damit haben wir das Halbfinale erreicht, wo wir entweder auf Pfinztal, Waldbronn oder Karlsbad treffen werden. Ein Sieg im Halbfinale reicht dann auch schon für die Qualifikation zum Badischen Mannschaftspokal; unsere Ambitionen sind jetzt natürlich größer.

3

Bezirkspokal Karlsruhe



07.12.2008



Heimverein



Gastverein



Karlsruher SF 1853

2282

4-0

Untergrombach 46

1872

1

Arnold,Lothar

2371

1-0

Schork,Stefan

2129

2

Pfrommer,Christoph

2269

1-0

Krieger,Markus

1853

3

Werner,Clemens

2300

1-0

Graf,Andreas

1889

4

Schlager,Thomas

2187

1-0

Holler,Sven

1618

von links nach rechs: C. Werner, C. Pfrommer, T. Schlager, L. Arnold

Stefan Schork – IM Lothar Arnold (Brett 1)

1.e4 c5 2.Sf3 Sf6 3.Sc3 d5 4.e5 Se4 5.Lb5+ Ld7 6.e6!? Solider ist 6.De2 Sxc3 7.dxc3 e6 8.Lg5 mit gleichen Chancen. 6...fxe6 7.Lxd7+ Sxd7 Auf den ersten Blick sieht 7...Dxd7 schwächer aus wegen 8.Se5 Dd6 9.Dh5+ g6 10.Sxg6, doch 10...Sf6 11.Dh4 Tg8 hält das Gleichgewicht aufrecht. 8.Sxe4 dxe4 9.Sg5 Sf6 10.De2!? Hier kam 10.d3 Dd5 11.0–0 Td8 12.Le3 g6 in Frage. 10...Dd5 11.Db5+ Sd7 12.d3 exd3 13.0–0 c4?! Noch besser war zuvor 13...h6. 14.Dxd5 exd5 15.cxd3 cxd3 16.Se6 Kf7 17.Te1 h6 18.Ld2 Sf6 19.f3 Tc8 20.Lb4!? Die letzte Chance bestand in 20.Tad1 Tc2 21.Lc3 Te2 22.Sd8+ Kg6 23.Se6 und Weiß kann noch kämpfen. 20...Tc2 21.Tad1 Auch nach 21.Sxf8 Txf8 22.Txe7+ Kg6 23.Td1 Txb2 24.Lc3 Txa2 25.Txb7 Tc8 bleibt Schwarz im Vorteil. 21...Txb2 22.La3 Te2 23.Sd8+ Kg6 24.Sxb7 e5 25.Lxf8 Txe1+! 26.Txe1 Txf8 27.Sa5 e4 28.Kf2? Sg4+ 29.Kg3 Auf 29.Kg1 folgt 29...d2 30.Tb1 e3. 29...d2 30.Td1 Se3 0–1

FM Clemens Werner - Markus Krieger (Brett 3)

1.e4 c5 2.c3 d5 3.exd5 Dxd5 4.d4 e5 5.dxe5 Dxe5+ 6.Le3 Sf6 7.Sf3 Dc7 8.Lc4 Lg4!? Besser war 8...Le7 9.0–0 0–0 und Schwarz hat keine Probleme. 9.Sa3 a6 10.h3 Lh5!? 11.Da4+ Sbd7? Notwendig war 11...Sc6. 12.Lf4!! Dc8 Auf 12...Ld6 folgt 13.Sb5. 13.0–0–0!! Lxf3 14.gxf3 b5 Schwarz konnte sich eigentlich denken, dass er keine Figur geschenkt bekommt. Aber auch auf 14...Le7 15.The1 Kf8 geht 16.Txe7. 15.The1+ Le7 16.Txe7+ Kxe7 17.Ld6+ Ke8 18.Te1+ Se5 19.Dd1?! Clemens dachte hier nochmal länger nach, da man in solchen Stellungen 9 von 10 Partien schön gewinnt, die zehnte jedoch verliert. Am stärksten war 19.Txe5+ Kd7 20.Dd1 bxc4 21.Lxc5+ etc. 19...Sfd7 20.Ld5 Ta7 21.f4 c4 22.Dd4 1–0

Sven Holler – Thomas Schlager (Brett 4)

1.d4 d5 2.e4 dxe4 3.Sc3 Sf6 4.f3 Lf5 5.g4 Die Alternative bestand in 5.fxe4 Lxe4 (oder 5...Sxe4 6.Df3 Sd6 7.Lf4 e6 8.0–0–0) 6.Sxe4 Sxe4 7.Ld3 e6 8.Sf3 Sf6 9.0–0 jeweils mit guten Möglichkeiten für Weiß. 5...Lg6 6.h4 Diemer experimentierte auch mit 6.g5 Sd5 7.Sxe4 und nun: a) 7...e6 8.c4 Lb4+ 9.Kf2 Sb6 10.c5 Lxe4 11.fxe4 Lxc5 12.Le3 (Diemer-Kopp, Südbadische Meisterschaft, Endingen 1947); b) 7…Sc6 8.c4 (besser ist 8.Lb5 e6 9.Se2 Dd7 10.c3 a6 11.Da4 Sb6 12.Lxc6 bxc6 13.Dc2 (Doll-Schlager, VLN2002/03) oder 8.c3 e6 9.Lb5 Le7 10.h4.) 8...Sdb4 9.a3 Dxd4 10.axb4 Lxe4 mit Vorteil für Schwarz (Diemer-Guglielmoni, Rastatt 1954). 6...h6 Auf 6...h5 7.g5 Sd5 8.Sxe4 e6 9.Se2 c6 10.c4 Lb4+ 11.Kf2 Se7 12.Db3 erhält Weiß die Initiative (Kohl-Lorenz, Badische Meisterschaft, Ottenau 2005) 7.Lf4 Schwächer ist 7.Sh3 e6 8.g5 hxg5 9.hxg5 Sd5 10.Sxe4 Sc6 11.Lb5 Dd7 12.De2 a6 13.Lxc6 Dxc6 14.c4 Sb6 mit deutlich besserem Spiel für Schwarz (Maier-Sutterer, Badische Meisterschaft, Kirchheim 1982). 7...e6 8.De2 Sc6 9.0–0–0 Sd5 10.Sxd5 Dxd5 11.Db5 0–0–0 12.Da4 e5!? Einfacher war 12...exf3. 13.Lc4? Kostet eine Figur. Notwendig war 13.c4 Dd7, doch nach 14.dxe5 Dxd1+ 15.Dxd1 Txd1+ 16.Kxd1 Lc5 hat Schwarz ein gewonnenes Endspiel. 13...Da5 0–1

 

Achtelfinale (09.11.08):

Lokalderby als Pokalauftakt, Bescheidener Sieg trotz Aufstellungsoverkill

Bezirkspokal  09.11.2008  Durlach – KSF  Von Stefan Haas

2

Bezirkspokal Karlsruhe



09.11.2008



Heimverein



Gastverein



Durlach

2077

1-3

Karlsruher SF 1853

2163

1

Wagner, Bernd

2147

0,5-0,5

FM Werner, Clemens

2300

2

Ospina Ocampo, José J.

-----

0-1

Schlager, Thomas

2187

3

Ospina Ocampo, Camilo

-----

0-1

Vinke, Andreas

2189

4

Bergmann, Nils

2007

0,5-0,5

Petermann, Michail

1977

Als weitere Nebenwirkung des Abstiegs unserer ersten Mannschaft „dürfen“ wir nun auch im Bezirkspokal mitspielen, da nur die Bundesligamannschaften direkt für den Badischen Mannschaftspokal qualifiziert sind. Nachdem wir in der ersten Runde durch ein Freilos begünstigt waren, hatten wir in der zweiten, die schon das Achtelfinale war, mit dem Durlacher Schachklub einen recht starken Gegner vor uns, welcher uns im Extremfall vier Spieler mit einer DWZ von mehr oder weniger über 2000 entgegenstellen konnte. Wir mussten uns also dementsprechend stark aufstellen, denn 1) kam ein frühzeitiges Ausscheiden nicht in Frage und 2) sollten diejenigen Spieler, die dann später auf badischer Ebene aktiv werden wollen, auch auf lokaler Ebene einen Teil der Arbeit übernehmen.

Die Durlacher erwiesen sich als äußerst sympathische Gastgeber: Sie gestatten uns nicht nur die gleichzeitige Austragung eines Regionalligaspiels unserer zweiten Frauenmannschaft in ihrem Spiellokal (Details zum Verlauf desselben wollen wir hier lieber schamhaft verschweigen), sondern setzten auch zwei relativ unerfahrene Spieler an ihren Weißbrettern ein. Diese schlugen sich zwar anfangs recht tapfer, hatten dem routinierten, überlegenen Spiel von Thomas und Andreas letztendlich aber nichts entgegenzusetzen und mussten erwartungsgemäß die Punkte abliefern. Interessantere und spannendere Partien entwickelten sich an den anderen beiden Brettern: Unser Vereinsmeister Michail bereitete seinem Gegner mit dem Evans-Gambit eine eher angenehme Überraschung; es gelang ihm jedoch, den Bauern bald zurückzugewinnen und das Endspiel remis zu halten. Clemens kam gegen die Französische Verteidigung des Durlacher Spitzenspielers (wie bei ihrer letzten Begegnung vor 15 Jahren) ohne Vorteil aus der Eröffnung und sah sich nach drei Stunden schon genötigt, mit einer siebenzügigen Kombination unter Bauernopfer in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abzuwinseln. Das war nicht gerade heldenhaft – aber was soll’s, wenn es zum gewünschten Mannschaftssieg führt? Euch den Ruhm und uns den Sieg; mehr haben wir ja gar nicht gewollt.