Oberliga, Runde 1, 18.10.2009 in Karlsruhe

 

Karlsruher SF

2256

BG Buchen

2337

5

3

1

Gerstner,Wolfgang

2380

Pinter,Jozsef

2580

1

0

2

Arnold,Lothar

2352

Hera,Imre

2557

½

½

3

Pfrommer,Christoph

2257

Eisenbeiser,Amadeus

2349

1

0

4

Werner,Clemens

2271

Reinhardt,Bernd

2324

0

1

5

Duschek,Volker

2253

Miltner,Arndt

2336

½

½

6

Kiefhaber,Holger

2192

Schlötzer,Waldemar

2227

0

1

7

Schlager,Thomas

2144

Meszaros,Gyula

2340

1

0

8

Nill,Jessica

2195

Eisenbeiser,Karlheinz

1980

1

0



In die Saison 2009/10 sind wir gut gestartet mit einem verdienten Sieg über die eigentlich höher einzuschätzenden Gäste aus Buchen. Schauen wir kurz zurück: Am 18. Januar diesen Jahres waren wir in Buchen knapp unterlegen und mussten damals mit 3½ Brettpunkten noch sehr zufrieden sein. Diesmal kamen wir aber zu einer gelungenen Revanche.

Die Begegnung begann mit einer ausführlichen Einweisung der Spieler durch den Schiedsrichter Daniel Fuchs, wie denn die neu eingeführte "kurze Fischerbedenkzeit" (90 Minuten / 40 Züge + 30 Minuten / Rest + 30 Sekunden ab dem ersten Zug) auf unseren etwas betagten Schachuhren  DGT 2000 mit dem eingeschalteten Zügezähler genau funktionieren sollte. Und es sei auch gleich erwähnt, das danach alles ganz problemlos lief. – Dennoch ist es natürlich eine kleine Umstellung, wie jetzt die Zeit angezeigt wird. Und die Gesamtbedenkzeit einer Partie beträgt eben auch nur noch rund fünf Stunden, gesetzt den Fall, die Partie geht über 60 Züge. Somit hat man in der 2. Bundesliga und Oberliga inzwischen weniger Bedenkzeit als in der Kreisliga. Ist das wirklich sinnvoll?

An den Brettern konnten unsere Zuschauer bei einigen Favoritenstürzen und erstaunlich vielen Schwarzsiegen (fünfmal gewann der Nachziehende, nur einmal der Anziehende) mitfiebern.

Brett 1: GM Pinter-Gerstner 0:1 (43 Züge) Wolfgang gestaltete die Eröffnung und auch weite Teile des Mittelspiels ziemlich ausgeglichen, doch sein starker Gegner wählte immer wieder recht verpflichtende Fortsetzungen, um die Partie möglichst nicht irgendwie zu symmetrisch und ausgeglichen zu gestalten. Mit seinem 30. Zug griff der Großmeister aber völlig daneben, wonach Wolfgang seinen Vorteil blitzsauber verwertete und schließlich einen Freibauern entscheidend zur Umwandlung zu bringen drohte. Bärenstark!
Brett 2: IM Arnold - GM Hera ½:½ (45) Aus der Eröffnung heraus entstand schnell ein Endspiel, bei dem beide Seiten Läuferpaar und eine symmetrische Bauernstellung aufwiesen. Der Großmeister versuchte vergeblich, sein Elo-Plus und eine etwas aktivere Figurenstellung zu verwerten. Das Remis war verdienter Lohn einer guten Verteidigung.
Brett 3: IM Eisenbeiser,A. - Pfrommer 0:1 (27) In einer Igel-Position stand der Nachziehende recht passiv und griff daher im 23. Zug zu einem scheinbar verzweifelten Figurenopfer. Was als letzter Rettungsanker gedacht war, führte binnen weniger Züge zum erfolgreichen Mattangriff. Auch noch in der Kurzanalyse nach der Partie hielten beide Spieler das lediglich für einen gelungen Bluff, doch ein Computer bewertet der schwarzen Gegenangriff als wirklich ziemlich unklar.
Brett 4: Werner - Reinhardt 0:1 (53) Der Nachziehende hatte mit 8...Lc5 ein anscheinend ganz giftiges Figurenopfer ausgekocht. Clemens lehnte geschickt ab und hatte bald großen Vorteil. Nach Ungenauigkeiten wurde es ein ausgeglichenes Endspiel; mit einem Einsteller im 40. Zug leider gar eine unverdiente Niederlage.

Brett 5: Miltner - Duschek ½:½ (27) Nach sehr symmetrischem Beginn ergab sich dennoch eine lebhafte Partie, ohne dass aber einer der Spieler entscheidende Vorteile erringen konnte.
Brett 6: Kiefhaber,H. - Schlötzer 0:1 (45) In einer scharfen Variante erwies sich die schwarze Vorbereitung als sehr solide und gab vollen Ausgleich und bald sogar mehr.
Brett 7: IM Meszaros - Schlager 0:1 (67) Diese Begegnung war eine direkte Revanche für eine erlittene Niederlage der Vorsaison (wie übrigens auch an den Brettern 2 und 3). Thomas und sein Gegner wiederholten gleich noch sehr prinzipientreu die 14 ersten Züge ihrer letzten Partie, dann wich Thomas zuerst ab und hatte keine Probleme. Im 25. Zug kassierte er einen Bauern ein, den er im Endspiel sicher verwertete. Stark!
Brett 8: Nill - Eisenbeiser, K.-H. 1:0 (73)
Nur Jessica wies einen Rating-Vorteil gegenüber dem Buchener Vorsitzenden auf. Aus der Eröffnung konnte sie noch nichts herausholen; im Gegenteil, da gab sie  einen Bauern für nicht so offensichtliche Kompensation. Aber weiterhin aktives Spiel, ein hübscher taktischer Trick im 32. Zug und anschließend gute Endspieltechnik bescherten ihr den Punkt und uns allen den Mannschaftssieg. Fein!