KSF I – Leipzig Gohlis

und

SK Großlehna – KSF I

Trotz starker Aufstellung zwei Niederlagen

1.Bundesliga Frauen · 3.+ 4. Runde · 5./6.12.2009 · Baden-Baden · Von Holger Kiefhaber

 

In der zweiten Doppelrunde spielten wir zum ersten Mal in den renovierten Räumlichkeiten der Baden-Badenerinnen: Das „LA8“ (der ehemalige Internationale Club in der Baden-Badener Innenstadt) löste das Firmengebäude des Sponsors Grenke Leasing als Austragungsort ab.

Leider wurde von den vorhandenen repräsentativen Räumen nur ein relativ kleiner mit ungünstiger Lage als Spielsaal ausgewählt, sodass die Spielbedingungen nicht als bundesligawürdig bezeichnet werden konnten. Die Liveübertragung war wohl wichtiger als adäquate Bedingungen vor Ort…

Das soll aber keineswegs als Ausrede für unser schlechtes Abschneiden dienen – die Bedingungen waren ja für alle gleich. Wir hatten ein starkes Team aufgeboten und rechneten uns durchaus etwas aus.

Am Samstag ging es gegen das Team aus Gohlis, gegen das es grundsätzlich enge Kämpfe gibt, obwohl wir nominell meistens Favorit sind. So auch dieses Mal:

 

 

Karlsruher SF

2196

2

:

4

Leipzig Gohlis

2162

1

Berend, Elvira

2311

½

:

½

Ohme, Melanie

2264

2

Wagener, Anna

2223

½

:

½

Reizniece, Dana

2310

3

Lauterbach, Ingrid

2148

½

:

½

Fuchs, Judith

2175

4

Kiefhaber, Veronika

2202

0

:

1

Beltz, Franziska

2056

5

Nill, Jessica

2195

½

:

½

Ulms, Sandra

2065

6

Vidonyak, Nellya

2095

0

:

1

Bielicki, Birke

2102

 

Typischerweise geht es bei engen Matches darum, die eigenen Chancen gut zu nutzen, weil man nicht viele davon bekommt und sich ein Auslassen rächt. Vor diesem Hintergrund geht die Niederlage in Ordnung: Während wir an den letzten vier Brettern auf der Seite saßen, die die Chancen vergab, ließ Gohlis nur am zweiten Brett etwas aus. Lediglich die Partie am Spitzenbrett befand sich immer im Gleichgewicht und endete als einzige Partie vor dem 40.Zug: remis.

Als Anna dann am zweiten Brett ihre Stellung mit glatter Minusqualität halten konnte (bzw. die Gegnerin die immer noch gute Stellung bei knapp werdender Zeit remis gab), hofften wir angesichts der vorteilhaften Positionen von Ingrid und Jessica auf mindestens einen Punkt.

Nelly war zwar im Mittelspiel durch einen taktischen Trick ein wichtiger Bauer abhanden gekommen, und auch Veronikas Partie war gekippt, nachdem lange Zeit nur Weiß am Drücker war, aber hier konnte man noch auf einen halben Zähler im Turmendspiel hoffen.

Leider lief dann alles schief: Nelly musste aufgeben, Ingrid konnte ihren Mehrbauern nicht verwerten, Jessica hatte eine Art Déjà-vu und konnte schon wieder eine Gewinnstellung mit Läuferpaar gegen Läufer und Springer nicht durchbringen, und schließlich griff auch noch Veronika fehl und verlor ihr Endspiel, sodass eine 2:4-Niederlage auf dem Ergebniszettel stand.

 

Auch am Sonntag waren wir nominell favorisiert, wobei hier das Bild ein wenig verzerrt wird durch die schlechten Zahlen der letzten beiden Bretter des SK Großlehna.

 

 

SK Großlehna

2161

3,5

:

2,5

Karlsruher SF

2187

1

Paulet, Iozefina

2300

½

:

½

Berend, Elvira

2311

2

Kulovana, Eva

2278

1

:

0

Wagener, Anna

2223

3

Voicu, Carmen

2305

1

:

0

Mader, Manuela

2152

4

Pertlova, Sona

2220

1

:

0

Lauterbach, Ingrid

2148

5

Lehmann, Christina

1963

0

:

1

Nill, Jessica

2195

6

Nagel, Verena

1902

0

:

1

Vidonyak, Nellya

2095

 

Wir hatten gegenüber dem Samstag gewechselt und Manuela für Veronika aufgeboten.

Der Kampf begann allerdings mit einem Paukenschlag aus negativer Sicht für die KSF: Ingrid unterlief bereits im 5.Zug ein schrecklicher Fehler, wonach die Partie sofort verloren war.

Diesem Rückstand liefen wir den Rest des Kampfes hinterher, ohne mehr als nur vage Chancen auf einen Mannschaftspunkt zu sehen. Zwar konnten Jessica und Nelly Vorteil erreichen, dafür stand Anna sehr schlecht, und Manuela hatte sehr viel Zeit verbraucht. Und gerade, als Annas Gegnerin einen großen Teil ihres Vorteils verspielt hatte, ging es bei Elvira bergab.

Zwar gewann Jessica klar, aber dennoch war der Kampf praktisch entschieden, als Manuela in hoher Zeitnot einige Möglichkeiten nicht nutzen konnte und wenig später aufgeben musste. Am zweiten Brett konnte die Weiße die zwischenzeitlich fast ausgeglichene Partie ein zweites Mal gewinnen, sodass es nur noch um die Höhe des Sieges für Großlehna ging. Immerhin konnte Elvira ihre Gegnerin noch mit einem netten Patt-Trick im Turmendspiel ins Remis überlisten, und Nelly gewann ihr Endspiel schließlich nach einigen Mühen.

Insgesamt also eine knappe Niederlage, nach der die Saison wieder so ein kleines bisschen von vorne anfängt, da einige Mitabstiegskonkurrenten punkten konnten und wir nach wie vor den Blick nach unten richten müssen.