Mannschaftspokal 2010/11


Erstrundenaus nach unglücklicher Auslosung

Mannschaftspokal · 8.5.2011 · Karlsruhe · Von Stefan Haas

Der Landesturnierleiter, der sich gegenüber unserem Verein zuletzt nicht eben wohlwollend verhalten hatte (zu nennen wäre da die wenig geschickte Terminplanung, welche uns ständig Überschneidungen zwischen der Damenbundesliga und den Verbandsspielen beschert), hatte uns nichtöffentlich (?) Baden-Baden zugelost (na sowas…). Zwar waren unsere Gegner für den Deutschen Pokal vorqualifiziert, nehmen aber seit dieser Saison auch den Pokal wieder recht ernst und erschienen mit zwei IM’s und zwei weiteren Spielern mit einer DWZ über 2200. Dagegen nahm sich unsere Aufstellung recht bescheiden aus (man beachte den durchschnittlichen DWZ-Nachteil von 240 Punkten, der unsere Gegner zu einem 3,21:0,79-Favoriten machte), da alle unsere Titelträger der ersten Mannschaft an diesem Tag verhindert waren.

An den vorderen Brettern entstand ein zäher und ausgeglichener Kampf; allein Alaa am letzten Brett stand mit seinem Philidor recht beengt, musste bald zuerst einen Doppelbauern hinnehmen und gab schließlich noch einen wichtigen Bauern her.

Veaceslav spielte recht gediegen, opferte schließlich geschickt einen Bauern in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und brachte sein Remis souverän nach Hause.

Die Entscheidungen an den vorderen Brettern fielen in der ersten Zeitnotphase. Thomas hatte zwar im frühen Mittelspiel einen Bauern verloren, verfügte dafür aber über einen Freibauern am Damenflügel. Nach einem Fehler seines Gegners konnte dieser dann durchlaufen, so dass hier ein Endspiel mit Dame gegen Turm entstand, dessen Ausgang nicht mehr zweifelhaft war. Andi übte seit der Eröffnung starken Positionsdruck aus; als sein Gegner sich mit einem verzweifelten Figurenopfer zu befreien versuchte, übersah er jedoch den sofortigen Gewinn und überschritt wenig später vor der Ausführung des 40. Zuges die Zeit. Auch Alaa war inzwischen völlig zusammengebrochen, so dass der Favorit doch noch zu seinem glücklichen Sieg kam.

Dabei darf ich unseren Gästen noch meine Anerkennung dafür aussprechen, dass sie die z. T. unangenehmen Spielbedingungen (zu der Tanzmusik und den manchmal zu lauten Auftreten der anderen Hausbenutzer im Flur und auf der Straße kamen auch noch die andauernden Geräuschbelästigungen durch das parallel stattfindende Relegationsspiel) klaglos ertrugen, auch als es vorübergehend weniger gut für sie lief.


Karlsruher SF

2087

1,5

:

2,5

OSG Baden-Baden

2327

1

Schlager, Thomas

2177

1

:

0

IM Mutschnik, Illya

2435

2

Andreas Vinke

2178

0

:

1

IM Strohhäker, Raoul

2423

3

Veaceslav Cofman

2003

½

:

½

Tiemann, Christoph

2241

4

Khalil, Alaa El-din

1991

0

:

1

Bellahcene, Bilel

2209

Damit ist die Mannschaftskampf-Saison für unseren Verein erledigt, aber vielleicht kommt ja noch eine interessante Sommerturnier-Saison auf uns zu!


Bezirksmannschaftspokal-Finale: Erfolgreiche Revanche für die Vorjahresniederlage

Bezirksmannschaftspokal · 27.3.2011 · Ettlingen · Von Stefan Haas

Die Ettlinger stellten uns dankenswerterweise ihr Spiellokal zur Verfügung. Dafür spielten sie in heimischer Atmosphäre mit der etwas günstigeren Farbverteilung. Da beide Finalisten bereits für den badischen Mannschaftspokal qualifiziert waren, ging es eigentlich um nichts. Beide Teams waren etwas schwächer besetzt als im Vorjahr, immerhin waren beide etwa gleich stark aufgestellt und der Kampf völlig offen.

Der Berichterstatter war eigentlich nur als Fahrer mitgekommen, wollte während des Kampfes etwas an diesem Heft arbeiten und musste dann (wir waren schließlich die Heimmannschaft) als Schiedsrichter fungieren, wobei er aber glücklicherweise nicht aktiv werden musste. Bei seinem ersten Rundgang nach einer Stunde sah es noch nicht besonders rosig aus. Nur bei Thomas stand das Spiel recht angenehm, während Christoph (diesmal ungewohnterweise mit Schwarz in der Caro-Kann-Verteidigung) einen schwachen Bauern auf e6 hatte und die anderen beiden etwas gedrückt standen. Christoph behielt jedoch alles unter Kontrolle und so endete seine Partie nach etwa 2½ Stunden remis, doch fast gleichzeitig büßte Thomas durch einen groben Fehler eine Qualität ein. Dafür sah es bei Alaa inzwischen sehr gut aus, denn sein Gegner hatte den Damenflügel (auf dem er eigentlich angreifen wollte) verriegelt und ließ am Königsflügel einen Angriff über sich ergehen, den Alaa bald mit einem schönen Springeropfer abschloss. Nach der ersten Zeitkontrolle musste dann Thomas, der im Pokal bisher gut gespielt und im Viertel- und Halbfinale entscheidende Punkte geholt hatte, die Waffen strecken. Nun hing alles an Veaceslav – er musste um jeden Preis gewinnen, und das obwohl er etwas schlechter stand. Sein Gegner wollte offenbar aber auch unbedingt gewinnen; er hatte schon zuvor ein Remisangebot abgelehnt und vermied auch im Endspiel eine Zugwiederholung. Veaceslav war jedoch heute – trotz einer nicht ganz gelungenen Eröffnung – blendend aufgelegt, brachte seinen beweglichen Springer gegen den in der offenen Stellung nur scheinbar starken Läufer gut zur Geltung, eroberte schließlich einen Bauern am Damenflügel und realisierte souverän seinen Materialvorteil. Angesichts dieses Spielverlaufs und der Tatsache, dass sein Gegner (zumindest DWZ-mäßig) deutlich stärker war, dürfte der Pokalsieg vor allem Veaceslav zu verdanken sein.


Karlsruher SF

2121

2,5

:

1,5

SK Ettlingen

2103

1

Christoph Pfrommer

2302

½

:

½

Rosner, Jonas

2219

2

Schlager, Thomas

2189

0

:

1

Jeitz, Christian

2130

3

Cofman, Veaceslav

2003

1

:

0

Pyvovar, Igor

2100

4

Khalil, Alaa El-din

1991

1

:

0

Batton, Thomas

1962

Dieser Sieg war – besonders, weil er lange Zeit auf des Messers Schneide stand – besonders süß und wurde daher anschließend beim SVK auch gebührend gefeiert.

Sieger Bezirksmannschaftspokal-Finale

Die Pokalfinalgewinner 2011 (v.l.n.r.): Thomas Schlager, Veaceslav Cofman, Alaa Khalil, Christoph Pfrommer. (Foto: Stefan Haas)


Qualifikation für den badischen Pokal durch Sieg in Neureut geschafft

Bezirksmannschaftspokal · 30.1.2011 · Halbfinale Neureut-KSF · Von Stefan Haas

Schon zwei Wochen nach dem Viertelfinale stand für uns das Halbfinale auf dem Programm; dankenswerterweise kamen uns die Neureuter hier terminlich entgegen, da der vorgesehene Endtermin – fast möchte man sagen: wie üblich! – mit einem Oberligaspieltag kollidierte, was man schon gar nicht mehr kommentieren möchte.

Auf dem Papier waren wir klarer Favorit, da wir an den beiden Weißbrettern DWZ-mäßig vorne leichte und hinten deutliche Vorteile aufwiesen, während es an den Schwarzbrettern in der Mitte etwa ausgeglichen war.

Veaceslav, der sich schachlich gerade in seiner Sturm-und Drang-Zeit (man könnte auch sagen: Rowdy-Phase) befindet, eröffnete mit einem wilden Nordischen Gambit. Sein Gegner ließ sich frühzeitig die Rochade verderben, aber auch der weiße König blieb in der Mitte gestrandet und so stand das Spiel bald auf des Messers Schneide; doch der bessere Taktiker setzte sich hier verdient durch.

Alaa hatte sich auf ein recht passives Verteidigungssystem eingelassen, welches mit frühem Damentausch unter Rochadeverlust verbunden war. Im Endspiel konnte er aber alle gegnerischen Angriffsversuche abwehren und kam zu einem folgerichtigen Remis. Dies war – um nicht noch in einen Blitz-Stichkampf gezwungen zu werden – insofern wichtig, da Andi nach einem schweren Fehler im Mittelspiel einen Bauern eingebüßt hatte. Zwar gelang es ihm, bei beginnender Zeitnot in ein verlustträchtiges Endspiel abzuwickeln; doch diese Partie hatten wir hier schon abgeschrieben.

Nun kam es auf Thomas an. Er war gut aus der Eröffnung gekommen und erreichte eine günstige Stellung des Minoritätsangriffs, in der er bald an beiden Flügeln ein starkes Druckspiel entwickelte, dem der Gegner schließlich unterliegen musste.

Damit lagen wir uneinholbar mit 2½:½ in Führung und die Qualifikation für den Badischen Pokal war geschafft. In der letzten Partie sollte dann doch noch ein kleines Wunder geschehen. Andi warf nun alles nach vorne und sein Gegner ließ sich nach einigen indifferenten Zügen den Mehrbauern wieder abluchsen. So entstand plötzlich ein starker Freibauer, der bald unaufhaltsam nach vorne strebte und uns einen überaus schmeichelhaften und nicht mehr erwarteten 3½:½-Endstand bescherte.


SF Neureut

1943

0,5

:

3,5

Karlsruher SF

2090

1

Feger, Andreas

2077

0

:

1

Schlager, Thomas

2189

2

Prill, Daniel

2140

0

:

1

Vinke, Andreas

2175

3

Barbaric, Zdenko

1947

½

:

½

Khalil, Alaa El-din

1991

4

Heiermann, Klaus

1606

0

:

1

Cofman, Veaceslav

2003

Das zweite Halbfinale zwischen Ettlingen und Forst steigt vermutlich erst am 27.2.; es ist damit zu rechnen, dass es im Finale zu einer Neuauflage der Vorjahresendspiels kommen wird – dann hoffentlich mit günstigerem Ausgang als damals!


Auftaktsieg in Sulzfeld

Bezirksmannschaftspokal · 26.9.2010 · Sulzfeld 2 : KSF · Von Paul Zimmermann

   Sulzfeld 2            1 : 3  KSF
   ---------------       -----  --------------------
1  Eckl, Franz     1270  0 : 1  Cofman, Veaceslav    2006
2  Heinl, Achim    2135  0 : 1  Khalil, Alaa El-din  1991
3  Grundmann, Alex 1848  0 : 1  Zimmermann, Paul     1976
4  Stadt, Hans     1815  1 : 0  Pfatteicher, Lukas   1784

Der taktischen Aufstellung unseres Gastgebers setzten wir eine schlicht nach DWZ geordnete Spielerliste entgegen. Erwartungsgemäß fiel die erste Entscheidung am Spitzenbrett, wo Veaceslav den Gegner früh überrumpelte. Als nächstes führte mein Gegner durch zwei fragwürdige Züge ein für mich gewonnenes Endspiel herbei und gab auf.

Damit hatten wir den Kampf bereits gewonnen (Berliner Wertung). Alaa konnte das nicht beirren, hatte er doch bereits ein Remisangebot seines DWZ-starken Gegners abgelehnt. Seine Ausdauer wurde belohnt, durch Materialgewinn entschied er die Partie für sich. Einzig Lukas geriet nach eigenem Angriff in eine massive Gegenoffensive. Nach vier Stunden, sein König war längst ohne Bauernschutz, stellte er eine Figur ein und gab auf.

Mit einem 3:1 Sieg konnten wir die Heimreise antreten.