Oberliga 2012/13


Unsere erste Mannschaft spielt seit 2008 in der Oberliga Baden. Mannschaftsführer ist Christoph Pfrommer.


Spielberichte:

Knappe Niederlage gegen den Tabellenführer Buchen
KSF–BG Buchen   3½ : 4½ ⇗

Runde 9 · 14.4.2013 · KSF - Buchen · Von Christoph Pfrommer

Die Ausgangslage für diesen Spieltag war klar: Die BG Buchen kam als Tabellenführer zu uns und wollte einen Sieg, egal wie knapp, für den Aufstieg in die 2. Bundesliga erreichen.

Genau so kam es auch letztlich. Die Buchener nutzen ihre Chancen sehr effizient. Viele Partien endeten mit einem Remis, doch an Brett 1 musste nach knapp 3½ Stunden Spielzeit der Karlsruher Mannschaftskapitän nach einem kapitalen Bock dem Buchener GM Pinter die Hand zur Aufgabe reichen. Das blieb letztlich die einzige entschiedene Partie des Tages. Auch weil an Brett 8 unser Debütant Lukas Pfatteicher beim Stand von 3:4 in sehr bedenklicher Stellung das taktische Remisangebot seines Gegners kaum ablehnen konnte.

Dabei hatten wir zwischenzeitlich ebenso gute Möglichkeiten ausgelassen: IM Lothar Arnold (Brett 2) hatte gegen den Nilpferd-Aufbau von IM Amadeus Eisenbeiser eine sehr angenehme Stellung und etwas anders als die Buchener Homepage berichtet ("Sichere Punkteteilungen erzielten IM Amadeus Eisenbeiser…") sehe ich in der Analyse bei Lothar speziell ein bis zwei Züge vor dem Remisschluss recht klare Gewinnchancen. Auch Valerian (Brett 3) hatte gegen IM Henryk Dobosz ein sehr gutes Endspiel erreicht und wählte unter vielen aussichtsreichen Fortsetzungen eine, die seinem routinierten Gegner erlaubte, ins Remis zu entschlüpfen. Volker (Brett 4) opferte chancenreich einen Bauern und klagte nach der Partie, er habe mehrere große Chancen ausgelassen - später korrigierte er sich und war überrascht der Ansicht, er habe gemäß dem Computer gegen die sehr exakt vorgetragene Verteidigung von Waldemar Schlötzer eigentlich gar keine Siegchance bekommen. Na, sowas!

Auf jeden Fall ist die Saison nun vorbei, und wir haben für ein halbes Jahr Zeit, unsere Variantenberechnung zu verbessern! Buchen wird es in der kommenden Saison mit der vorhandenen Besetzung in der 2. Bundesliga Süd schwer haben, doch ich drücke dem Verein, der auf den eigenen Nachwuchs setzt, natürlich gern die Daumen.

Ansonsten endete der Abstiegskampf der Liga sehr überraschend: Nicht Dreisamtal (mit einem eigentlich nicht ausreichenden 4:4 gegen Baden-Baden) oder Kirchheim (3:5 der SG Rochade Kuppenheim unterlegen) müssen absteigen, sondern der SC Brombach, der unerwartet beim Schlusslicht Ladenburg mit 1½:6½ untergeht! Die Saison war also wahrlich nicht arm an überraschenden Wendungen.


Klassenerhalt wasserdicht gemacht
SK Ettlingen – KSF  4 : 4 ⇗

Runde 8 · 17.3.2013 · Ettlingen - KSF · Von Stefan Haas

Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain begann seine berufliche Laufbahn als Redakteur einer kleinen Provinzzeitung. Eines Morgens sagte er zu seiner Wirtin: "Wir werden in diesem Jahr eine schlechte Ernte haben." Sie widersprach: "Ich wohnte seit Jahren in der Gegend und kenne mich aus. Ich sage Ihnen: Die Ernte wird gut." Twain ging die Redaktion und schrieb einen Artikel, in dem er die Prognose stellte, es werde eine schlechte Ernte geben. Am nächsten Tag wollte Twain wieder in die Redaktion gehen. Seine Wirtin hielt ihn auf: "Sie hatten Recht, Mister Twain. Es wird eine schlechte Ernte geben. Heute steht es in der Zeitung."

Ähnlich mutet  es einen an, wenn man die Homepage des SK Ettlingen liest - dort ist die Ernte auch immer schlecht - für die anderen. Denn sie haben bekanntlich bisher immer gegen uns "gewonnen": In der bislang einzigen Begegnung hatten wir zwei Bretter kampflos abgeschenkt, an den verbleibenden Brettern "nur" mit 3,5:2,5 die Oberhand behalten. Und auch diesmal sollte es wieder knapp werden.

Rein zahlenmäßig waren wir klarer Favorit, aber entscheidend ist auf dem Brett. Zwar hatten wir einen sehr guten Start, denn Veaceslav zerschmetterte seinen Gegner förmlich in nur zwei Stunden. Kurz darauf kam Andi, der aus der Eröffnung nichts herausholen konnte, zu einem Remis. Und auch bei Thomas war der Gegner friedlich gestimmt, nachdem die Partie nach recht flachem Spielverlauf die Remisbreite nie verlassen hatte. So traf uns der Ausgleich recht unvorbereitet. Holger hatte auf dem Damenflügel einen Mehrbauern herausgespielt, stellte aber bei den ersten zaghaften Gegenspielbemühungen seines Gegners eine Figur ein. Auch Lothar hatte leider einen schlechten Tag erwischt. Zunächst schien es, als ob sein Gegner sich mit einem Bauernopfer verspekuliert hatte. Doch Lothar fand etliche wichtige Züge nicht und so wurde seine Stellung immer schlechter, bis sie irgendwann völlig unhaltbar war. Einen Pfeil (nämlich Clemens) hatten wir noch im Köcher; aber verlieren durfte nun keiner mehr. Christoph hatte schon aus der Eröffnung nicht so richtig in sein Spiel gefunden und verlor dann auch noch durch eine "petite combinaison" einen Bauern; das resultierende Doppelturmendspiel konnte er jedoch mühelos zu einem Buchremis abwickeln, ohne dass sein Gegner sich ernsthaft widersetzte. Valerian, der den in der Eröffnung eroberten Mehrbauern früh zurückgegeben hatte, musste genau spielen, um im Turmendspiel Nachteil zu vermeiden, wurde aber der Physik der Stellung gerecht und erzielte das logische Resultat - auch wenn die rosa Brille der Ettlinger etwas anderes gesehen haben wollte; aber da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Nun musste also Clemens den Ausgleich markieren. Sein Gegner hatte in der Eröffnung fahrlässig das Läuferpaar abgegeben und seinen verbleibenden Läufer in einen Großbauern verwandelt. Nun begann das Spiel auf ein Tor. Das Zelebrieren lehrbuchreifer Gewinnführungen ist halt eben Clemens' Steckenpferd; er liebt diese einseitigen Vergnügen - wir aber auch.

Das leistungsgerechte 4:4 beraubte Ettlingen seiner letzten Aufstiegschance und uns unserer letzten Abstiegschance.


Igor Pyvovar - Veaceslav Cofman

Igor Pyvovar - Veaceslav Cofman: Stellung nach dem 17. Zug von Weiß

Weiter folgte 17...f6 18.g4 Sh6 19.exf6 gxf6 20.h3 Tg8 21.Kf1 Sf7 22.a3 Dc7 23.b4 Das weiße Spiel wirkt blauäugig. 23...e5 24.Sb3 e4 25.Se1 f5 26.gxf5 Lxf5 Hier ging auch 26...Lh4 mit dem Plan, auf f2 zu opfern. 27.Sg2 Sg5 28.Lh5+ Kd8 29.Lg4 Lxg4 30.hxg4 Tf8 31.Se3 Logischer, wenngleich ebenso hoffnungslos war es, mit 31.De1 Dg3 32.De3 Dxg4 33.Sd2 weitere Verteidigungskräfte heranzuziehen 31.Dg3 32.De1 Sh3 33.Ke2 Txf2+ 34.Kd1 Df3+ 35.Kc1 Lg5 36.Kb1 Partieaufgabe war angezeigt. 36...Lxe3 37.Dc3 Dxh1+ 0-1


Clemens Werner - Axel Sadewasser

Clemens Werner - Axel Sadewasser: Stellung nach dem 40. Zug von Schwarz

Es geschah 41.Th1 Sa2 42.Teh2 Sc3 43.g5 hxg5 Mit 43...c4 konnte Schwarz sich etwas zäher verteidigen, aber nach 44.Lxb6 axb6 45.bxc4 hxg5 46.hxg5 Txh2 47.Txh2 Kc5 48.gxf6 gxf6 49.Ke3 sollte Weiß gewinnen. 44.hxg5 Txh2 45.Txh2 fxg5 46.Lxg5 Td7 47.Kg4? Richtig war 47.Th8. 47...Sb5? Deutlich größeren Widerstand konnte Schwarz mit 47...c4 48.bxc4 Sxe4 49.dxe4 a5 etc. leisten. 48.Kh5 Sd4 49.Kg6 Lc7 50.Th7 Sxc2 51.Txg7 Txg7+ 52.Kxg7 Sd4 53.Kg8 Kd7 54.f6 Ld6 55.Ld5 Sb5 56.f7 Sc3 57.Lc4 e4 58.Lf6 1-0


Dritter Sieg in Folge!
SK Ladenburg – KSF  2 : 6 ⇗

Runde 7 · 24.2.2013 · Ladenburg · Von Christoph Pfrommer

Nach den Siegen über Baden-Baden und Kirchheim hatten wir jetzt beim Tabellenletzten Ladenburg anzutreten. Besorgte Stimmen malten sich vor dem Spiel das Schlimmste aus und sprachen warnend von einem "Schicksalsspiel". Auf der anderen Seite waren wir hier Favorit, und ein Sieg sollte uns auf sichere 8:6 Punkte und einen komfortablen Mittelplatz in der Tabelle bringen. Wie könnte es also laufen?

Holger leitete den guten Ausgang dieser Frage mit einem schnellen Sieg ein. Sein Gegner griff im Varianten-Dschungel des Zweispringerspiels fehl und stellte in verdächtiger Stellung im 21. Zug eine Figur ein. Diese schnelle Führung sollte beruhigen. — In der Folge schlossen Clemens Werner und Dieter Villing Frieden und auch die Bretter 1 und 2 steuerten nach umfangreichen Abtauschaktionen auf einen Remisschluss zu.

In der vierten Stunde fielen dann weitere Vorentscheidungen: Volker hatte als Nachziehender mit einem Figurenopfer auf g3 die weiße Königsstellung öffnen können, was zunächst einmal nur eine Zugwiederholung forcieren sollte. Doch sein Gegner unterschätzte Volkers Möglichkeiten und wich aus. Unser Angriffsspezialist setzte nun seine Schwerfiguren mit der Umgruppierung Te8-e5, dann Dg5-h6 und schließlich Te5-h5 sehr effektiv ein und gewann Material. Auch Valerian kam zum Erfolg, als seine Gegner Martin Schrepp ein Abwicklung ins Turmendspiel falsch beurteilte. Nun sind ja sprichwörtlich alle Turmendspiele remis, in der Praxis auch viele, aber in dem heutigen konnte Valerian mit zwei gefährlichen Freibauern bald den gegnerischen Turm gewinnen. Der Rest war Technik.

In der sechsten Stunde stand unser Sieg bereits fest. Aber Brett 8 stand nach wechselvollem Verlauf jetzt richtig in Flammen. Gerade als IM Chernov im Analysezimmer nebenan verkündete "Jetzt gewinnt Walter Blössl!", stolperte der Ladenburger im Spielsaal über den letzten taktischen Trick von Andi Vinke. So wurde es ein hoher 6:2 Erfolg für uns. Prima!

Da sich in der zweiten Bundesliga mit Bad Mergentheim ein badischer Absteiger abzeichnet, wird es in der Oberliga voraussichtlich nur zwei Absteiger geben. Und dank unseres starken Zwischenspurts haben wir nun zwei Runden vor Schluss mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun. Wer hätte das gedacht, als wir zum Jahreswechsel selber noch Tabellenletzter waren?


Unsere erste Mannschaft ist wieder im Mittelfeld angekommen
KSF – Kirchheim  4½ : 3½ ⇗

Runde 6 · 3.2.2013 · Karlsruhe · Von Christoph Pfrommer

Mit einem knappen aber verdienten Sieg über Kirchheim hat unsere erste Mannschaft wieder den Weg in das Mittelfeld der Liga gefunden. In der Tabelle brachte uns der Tag von Platz 9 auf Platz 5 nach vorn, was aber nur erneut bestätigt, wie ausgeglichen die Liga ist. Wir haben nun 6:6 Mannschaftpunkte.

Matchwinner für die KSF waren vor allem Clemens und Volker mit ihren Siegen. Clemens nutzte einen ganz frühen Eröffnungspatzer seines Gegners nach bereits sieben Zügen zu einem Bauerngewinn, ließ einen schwungvollen Angriff folgen und schloss mit einer Kurzpartie (18 Züge) ab. Bei Volker hingegen konnte man nach elf schnell ausgeführten Zügen seines Gegners befürchten, dass unser Mann vielleicht das Opfer einer ausgefeilten Eröffnungs­vorbereitung werden könnte. Doch nach Volkers stellungsgemäßer, energischer Antwort 12.Sd5!? waren beide Spieler auf ihre eigenen Improvisationskünste angewiesen. Es folgte ein kurzes Hauen und Stechen. Dann konnte Volker die schwarze Rochade im 16. Zug sogleich als entscheidenden Fehler seines Gegners durch einen Königsangriff ausnutzen.

In den anderen Partien standen die Karlsruher Spieler eigentlich nicht vor größeren Problemen. Lediglich Valerian schaufelte sich mit überoptimistischen Zügen sein eigenes Grab; er gab seinem Gegner Joel Adler Chancen auf einen Königsangriff, die der nach einer sehr ruhigen Spielbehandlung kaum mehr erhoffen durfte. Holgers Partie ging in eine beiderseitige Zeitnotphase, bei der etwa ab dem 30. Zug jeder der beiden Spieler kaum noch mehr als die 30 Sekunden Inkrement der Fischer-Bedenkzeit für jeden Zug hatte. Zuschauer mit einem Faible für die hektischen Momente kamen da sicherlich auf ihre Kosten. Zudem konnten Schiedsrichter und andere Freunde der Schachregeln studieren, ob die beiden Spieler wohl ihre Notation bei der knappen Zeit sauber und regelgerecht aufs Formular bringen würden. Mit geringen Abstrichen schien das zu klappen. Zum schachlichen Gehalt kann ich nur vorsichtig anmerken, dass beide Kontrahenten ihre Sache wirklich noch recht gut machten und keine größeren Fehler unterliefen. Doch Holgers leichte Initiative versandete in der Hektik, und nach der Zeitkontrolle musste er in eine Zugwiederholung einwilligen.

Beim Stand von 4:3 für uns lief nur noch die Partie an Brett 1. Unser IM Daniel Roos konnte hier IM Oswald Gschnitzer große Probleme bereiten. Roos besaß einen Mehrbauern; Gschnitzer setzte in der Verteidigung auf die ungleichfarbigen Läufer. Der Kirchheimer Spitzenspieler war sichtlich erleichtert, als unser Routinier nach über sechs Stunden Spielzeit ein Remis offerierte, und nahm an: 4½:3½ für uns.


Zweiter Sieg für unsere erste Mannschaft
Baden-Baden III – KSF 3:5 ⇗

Runde 5 · 13.1.2011 · Baden-Baden · Von Christoph Pfrommer

Nach zuletzt drei Niederlagen überzeugte die erste Mannschaft mit einem soliden Auftritt in Baden-Baden und neutralisierte alle gegnerischen Chancen.

Die Gastgeber aus Baden-Baden boten uns wieder einmal ausgezeichnete Spielbedingungen im schönen Spiegelsaal des LA8 (Lichtentaler Allee 8). Bestimmt kennen sie diese Räumlichkeiten, etwa vom Sommeropen oder von den Erstligaspielen des Deutschen Meisters oder überhaupt als Sitz des Vereins. Das ist sicherlich eines der elegantesten Spiellokale Badens! Heute spielten wir gemeinsam mit der Verbandsligabegegnung Baden-Baden 4 – Freiburg in diesem Saal.

Aber nun zu unserem Match: Thomas und Volker waren mit ihren zielstrebigen Partien die Garanten unseres 5:3-Sieges. Thomas an Brett 8 war nach DWZ klar favorisiert. Aber es war doch überraschend, wie er innerhalb von 15 Zügen als Nachziehender mit natürlichen Entwicklungszügen eine Gewinnstellung herausspielte. Beim Nachspielen sieht das wirklich sehr einfach und logisch aus. Doch der Weißspieler half sicherlich kräftig mit und spielte anscheinend mehr einen Knoten in seine Figuren. —Volker bekam es mit Iamze Tammerts georgischer Eröffnungsvariante zu tun. Ihr gewählter schwarzer Aufbau mit c6/d5 und g6/Lg7 wird auch als Gurgenidse-System bezeichnet. Aber Volkers Antwort war sehr schlüssig und die Nachziehende hatte mit ihrem unrochierten König und einem schwachen Bauern auf h4 bald wenig Freude an ihrer Aufstellung. Volker verwertete seine Vorteile mit präziser Taktik.

Die übrigen Partien endeten Remis und sicherten unseren Mannschaftssieg. Clemens versuchte nach der ersten Zeitkontrolle noch lange, einen Bauern im Endspiel zu verwerten. Aber seine Positionsvorteile waren zuvor im Mittelspiel wahrscheinlich realer als in der letzten Partiephase nach mehr als vier Stunden.

Mit diesem Spielverlauf dürfen wir sehr zufrieden sein, denn wir konnten an den vorderen Brettern die starke französische Fraktion aus IM Jean-Noel Riff, dem U14-Vize-Weltmeister Bellahcene und FM Genzling neutralisieren. Und an den Brettern 5 bis 8 erspielten wir gute Möglichkeiten, die wir auch entsprechend nutzen konnten!

Dennoch stehen wir mit 4:6 Mannschaftspunkten und weniger guten Brettpunkten weiterhin auf einem Abstiegsplatz (Platz 9).


Zwei weitere Niederlagen

Runde 3 und 4 · von Christoph Pfrommer

SGEM Dreisamtal - Karlsruher SF 5:3 ⇗

In Dreisamtal sorgten zunächst Organisationsmängel des Gastgebers für Diskussionen: Als Spiellokal diente hier der etwas spartanische Eingangsbereich einer kürzlich energetisch sanierten Schule, und dieser wurde am Wochenende wenig beheizt. Ein Hausmeister zur Verbesserung der Situation war am Sonntag nicht zu erreichen. Letztlich wurde gespielt, aber Bemerkungen wie "Raumtemperatur 18,5 Grad - KSF akzeptieren Spielbedingungen" habe ich selten auf einem Spielbericht unterschreiben müssen. Zudem schienen die Dreisamtäler anfangs die Veranstaltung nicht sonderlich ernst zu nehmen - um 10.30 Uhr stand der Schiedsrichter vor verschlossenen Türen und um 11 Uhr waren erst zwei Spieler des Gastgebers anwesend. (Nachtrag: Letzters lag jedoch an einer ausgefallenen Zugverbindung.)

Waren unsere Gegner aber schließlich an den Brettern, hatten leider wir meist das Nachsehen. Die Lichtblicke dabei: Valerian überzeugte mit einer zügig vorgetragenen Demontage des Schweizer Routiniers IM Känel in einem Doppelturmendspiel. Und Andreas erkämpfte nicht nur einem vollen Punkt gegen Max Scherer, sondern wehrte sich auch mit Nachdruck gegen den manchmal etwas hemdsärmligen Umgang des Dreisamtäler Kapitäns mit den Schachregeln. Ganz zu recht: Denn "Doppelzugserien" (also zwei eigene Züge ohne erfolgte Notation) in beiderseitiger Zeitnot sowie eine ausführliche Beratung des Mitspielers über die Vorzüge dessen laufender Partie gehören wohl kaum zum guten Ton unter Schachfreunden.


Karlsruher SF - SGEM Waldshut Tiengen 2½:5½ ⇗

Zwei Wochen später gegen Waldshut-Tiengen gab es erneut eine Pleite für unsere erste Mannschaft, wobei kein einziger Brettsieg gelang. Lediglich Veaceslav machte uns Hoffnungen, als er seinen Gegner aus der Eröffnung heraus klar überspielte. Doch nach Ungenauigkeiten kommt sein Gegner zu starkem, letztlich entscheidenden Gegenangriff. Sonst praktisch keine Siegchancen für unsere Spieler.



Gegen Kuppenheim gepatzt
Karlsruher SF - Kuppenheim 3:5 ⇗

Runde 2 · 11.11.2012 · Karlsruhe · Von Christoph Pfrommer

Unsere Gäste aus Kuppenheim mobilisierten erfolgreich ihre französischen Spitzenbretter FM Timothee Heinz und IM Jean-Luc Roos. Damit wurde es ein Duell zweier etwa gleichstarker Teams.

Nach knapp vier Stunden sah es eigentlich sehr nach einer Punkteteilung aus: Sechs Bretter waren zu diesem Zeitpunkt weitgehend ausgekämpft remis beendet. Valerian war vom dreimaligen Badischen Meister FM Hubert Schuh überspielt worden und konnte kaum noch hoffen. Dagegen stand Holger klar überlegen gegen Velimir Kresovic. Man durfte also mit einem 4:4 rechnen… Doch dann übersah Holger tragischerweise einen simplen Einschlag mit Schach auf h6, der sofort Figur und Partie kostete.



Der Auftakt ist gelungen!— SC Brombach - Karlsruher SF 3½:4½ ⇗

Runde 1 · 14.10.2012 · in Lörrach-Brombach · Von Christoph Pfrommer

Unsere erste Mannschaft hatte einen guten Saisonstart. Von der weiten Auswärtsfahrt nach Brombach brachten wir zwei Mannschaftspunkte mit. (Ja, in der Oberliga gibt es wieder zwei Punkte für den Mannschaftssieg.)

Ein Favorit war heute eigentlich nicht auszumachen; in beiden Teams gab es einige Absagen. Unsere starke Mittelachse sorgte für einen guten Beginn und Optimismus beim Kapitän. Die Schwarzbretter (Valerian, Holger und Andi) glichen recht problemlos aus und an zwei Weißbrettern ging es unterhaltsam und gut für uns zur Sache:

Duschek - Haag

Volker Duschek - Gregor Haag

Zwar beurteilte Volker sein Opfer von Dame und zwei Bauern für drei Figuren nach der Partie als "anrüchig". Aber es bot Chancen. Tatsächlich gewann Weiß von der Diagrammstellung aus in weniger als einem Dutzend Züge.

Schlager - Stolle

Thomas Schlager - Volker Stolle

Thomas war selber darüber verwundert, wie gut er mit alten Varianten aus dem "Polugajewski" (gemeint ist das Buch aus der Serie des DDR-Sportverlags, ca. 1980) ins Spiel gekommen war. Mit Zentrumsüberlegenheit und Entwicklungsvorsprung beendete er die Partie schwungvoll: 21.Td6 Tad8? 22. Txh6! gxh6 23. Dg6+ Kf8 24. Dxh6+ Kg8 25. Se4 1-0

Der Sieg hing letztlich an zwei umkämpften Partien. Brett 1 ging an uns, als der Brombach IM Toth vor der ersten Zeitkontrolle die Partie überzog. Und Andi musste in der fünften und sechsten Stunde ein Endspiel bis zum 60. Zug verteidigen. Die neue Bedenkzeit "Fischer lang" bot erfreulicherweise beiden Spielern die nötige Zeit, sich in einem komplizierten Endspiel (Turmendspiel mit vier Freibauern) zu orientieren.

Am Ende ein knapper aber wohlverdienter 4½:3½ Auftaktsieg.