2. Frauenbundesliga 2013/14


Die KSF-Frauen spielten von 1996 bis 2013 in der 1. Frauenbundesliga. 2013/14 geht es in der 2. Frauenbundesliga Süd weiter. – Teamcaptain ist Holger Kiefhaber.


2.FBL Mannschaft der Runde 5

Unsere Mannschaft der 5. Runde: v.l.n.r. Manuela Mader, Dr. Bergit Brendel, Kristin Wodzinski, Jessica Schmidt, Julia Scheynin und Veronika Kiefhaber.


Spielberichte:

Es hat nicht sollen sein!

6.+7. Runde · 8./9.3.2014 · Karlsruher SF - Stuttgart-Wolfbusch 4½:1½ und SK Schwäbisch Hall - Karlsruher SF 3:3 · Von Holger Kiefhaber

In der letzten Doppelrunde dieser Saison sollte sich entscheiden, wohin die Reise für uns geht: Direkt zurück in die erste Liga oder eine weitere "Warteschleife" in Liga zwei? Angesichts der Wichtigkeit des Duells mit Schwäbisch Hall am Sonntag hatten wir uns bemüht, eine möglichst starke Truppe an den Start zu bringen. Und tatsächlich konnten sowohl Jovanka als auch Mara zusagen und erstmals in der zweiten Liga für uns an die Bretter gehen!

Vor dem entscheidenden Match am Sonntag stand aber zunächst der Kampf am Samstag gegen Stuttgart-Wolfbusch an. Wir hatten zum ersten Mal überhaupt das Phänomen, das wir sonst umgekehrt von Kämpfen gegen Kaliber wie Baden-Baden kennen: Unser letztes Brett war nominell stärker als das erste Brett der Gegner! Trotzdem verlief der Kampf enger, als die Wertungszahlen hätten erwarten lassen und als das Ergebnis aussieht.

Jessica, die nach der Erkrankung ihres Mannes kurzfristig ihre Kinder nach Mutterstadt mitbringen musste, wo der MaFü gemeinsam mit Tochter Marlene und Gundulas Mann Thomas die Betreuung übernahm, startete mit einem für sie eher ungewöhnlichen kurzen Remis in allerdings auch unbequemer Stellung. Bergit spielte ein flottes Evans-Gambit und hatte riesige Initiative. Allerdings verbrauchte sie bereits früh recht viel Bedenkzeit, was für die Nerven des MaFüs nie gut ist...

Dafür spielte Gundula schnell und druckvoll und stellte der Nachziehenden jede Menge Probleme. Umgekehrt hatte Veronika als Schwarze leider ebenfalls Sorgen in einer typischen Königsindisch-Stellung, in der sie am Damenflügel angegriffen wurde. Maras Partie sah ein bisschen nach "Freestyle" im offenen Sizilianer aus und war schwierig einzuschätzen, während Jovanka in ihrer grundsoliden Caro-Kann-Stellung jederzeit den Eindruck erweckte, zu wissen, was zu tun ist.

Entscheidend für den Kampf war der Verlauf der Bretter 5 und 6: Bergit fand auch mit knapper Zeit starke Züge und gewann. Und Veronika, der schon eine glatte Figur abhandengekommen war, bekam noch eine Chance, mit einem weiteren Figurenopfer auf den weißen König loszugehen. Tatsächlich verlor ihre Gegnerin den Überblick, fand keine Verteidigung mehr und wurde schließlich mattgesetzt! Das war wichtig, denn Mara hatte in der Zwischenzeit eine Figur eingestellt und kämpfte auf verlorenem Posten. Dafür konnte Gundulas Gegnerin ihre Probleme nicht lösen und musste aufgeben. Schließlich baute auch Jovanka ihren Vorteil geduldig immer weiter aus und gewann. Nach Maras Niederlage war der 4,5:1,5-Erfolg perfekt - wobei damit auch klar war, dass Schwäbisch Hall, die im Parallelkampf mit einem schnellen 6:0 kurzen Prozess mit unserem Reisepartner aus Mutterstadt gemacht hatten, nach Brettpunkten vor uns war und wir also einen Sieg im ausschlaggebenden Match am Sonntag benötigten.


Wir stellten im Vergleich zum Vortag um: Manuela, die noch am Samstag eine Prüfung hatte, rutschte ins Team, sodass Bergit frei wurde für den entscheidenden Kampf ihrer Männermannschaft gegen den Abstieg. Auch Schwäbisch Hall verstärkte sich noch einmal und brachte für das bisher recht erfolglose Brett 6 eine weitere WGM an Brett 4 ins Spiel. Damit saßen an den ersten fünf Brettern von Hall fünf WGMs bzw. (Männer-)IMs, die in der bisherigen Saison mit 19/19 zu Buche standen!

Ein Duell, das ein bisschen so wirkt, als hätten sich Bayern München und Borussia Dortmund in die zweite Fußball-Bundesliga verirrt!

Es war teilweise hochklassig, es war teilweise spannend, das Endergebnis sieht knapp aus - aber so richtig dramatisch war es nicht, muss man fairerweise sagen. Mara kam früh auf Abwege, und auch Manuela hatte gegen eine gut vorbereitete Gegnerin einen schweren Stand. Da half Gundulas frühes Remis mit Weiß auch nicht richtig weiter. Als Einzelergebnis gegen eine WGM mit fast 100 Punkten mehr ist das in Ordnung, in einem engen Mannschaftskampf, den das Team gewinnen muss, ist es eher zu wenig. Als dann auch noch Jessis Stellung den Bach hinab ging, war das Match quasi schon entschieden. Jovanka hatte zwar im frühen Endspiel gegen den gegnerischen Isolani gedrückt, aber die Stellung vereinfachte sich zusehends. Lediglich Veronika, die zwischendurch remis abgelehnt hatte, stand immer bequem und baute ihren Vorteil Schritt für Schritt aus.

Manuela und Mara verloren tatsächlich, und dann ereignete sich noch ein kleines Wunder bei Jessi: Die Gegnerin verlor bei knapper Zeit immer mehr den Faden, stellte sich bei einer Abwicklung ins Turmendspiel ungeschickt an - und fand sich plötzlich trotz zweier Mehrbauern in Verluststellung wieder! Doch auch diese mittlere Sensation konnte uns nicht retten, da Jovankas Stellung inzwischen tot remis war. So ging der Kampf mit einem Sieg für Jessi, einem Remis bei Jovanka und schließlich einem schönen Sieg von Veronika zu Ende.

Ein ehrenvolles Unentschieden, das für Schwäbisch Hall natürlich wie ein Sieg war. Für uns natürlich bitter: Nach einer tollen Saison mit 13-1 Punkten und 75% der möglichen Brettpunkte nur auf Platz 2 zu landen und dadurch den direkten Wiederaufstieg zu verpassen, ist natürlich sehr schade. Aber dann versuchen wir es eben nächste Saison noch einmal!


Trotz Aufstellungssorgen zu zwei Siegen

4.+5. Runde · 15./16.2.2014 in Wadgassen · SV 1920 Hofheim - Karlsruher SF 1:5 und SF Karlsruher SF - Wadgassen/Differten 4:2 · Von Holger Kiefhaber

Die vierte und fünfte Runde der 2. Frauen-BL war eine Premiere für den MaFü (und wahrscheinlich den Großteil des Teams): Zum ersten Mal verschlug es mich nach Wadgassen im Saarland.

Das Wochenende fing direkt mit einer Hiobsbotschaft an. Am Samstag klingelte um kurz nach 7:00 Uhr das Telefon - das können nur schlechte Nachrichten sein! In der Tat lag Paula mit einer fiesen Magen-Darm-Geschichte krank im Bett und konnte nicht spielen. Das war insofern doppelt schlimm, da wir eigentlich schon alle Möglichkeiten in Bezug auf die Aufstellung ausgereizt hatten und Julia sich trotz Prüfungsstresses bereit erklärt hatte, das Wochenende komplett mit Schach zu verbringen. Zum Glück ließ sich Anna Wagener kurzfristig zu einer Fahrt von Luxemburg nach Wadgassen überreden - ihre Anreise war ja immerhin kürzer als unsere! So hatten wir doch eine schlagkräftige Truppe beisammen, die am Samstag deutlich gegen Hofheim gewinnen konnte.

Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient. Wenn Bergit nicht in einem vorteilhaften Endspiel plötzlich nichts mehr gesehen hätte, wäre sogar ein noch deutlicheres Ergebnis möglich gewesen. Dafür stand Anna allerdings zwischendurch kritisch, was ihre Gegnerin bei knapper Zeit allerdings nicht ausnutzen konnte.

Die größere Hektik entstand nach dem Kampf: Wer spielt morgen?

Anna war mit Anhang fest für eine große Familienfeier eingeplant und konnte nicht noch einmal einspringen. Glücklicherweise erklärte sich Kristin bereit, sich noch abends in den Zug nach Saarbrücken zu setzen, wo der MaFü sie schließlich abholte und nach Wadgassen brachte. Und das mitten in der Klausurvorbereitungsphase: Vielen Dank noch einmal!


So konnten wir auch am Sonntag vollzählig antreten. Der MaFü flüchtete mit Fabian aus dem für Kleinkinder denkbar ungeeigneten Spiellokal (eine nach kaltem Rauch riechende heruntergekommene Wirtschaft), ging auf Geocaching-Tour nach Luxemburg und bekam deshalb nichts von den Partien mit.

Dem Vernehmen nach war es ein eher glücklicher Sieg, bei dem vor allem die Partien an den Brettern 4 und 6 auch anders hätten ausgehen können.

Nach diesem Sieg gehen wir also genauso wie der große Konkurrent vom SK Schwäbisch Hall verlustpunktfrei in die entscheidende letzte Doppelrunde.


Klare Sache

3. Runde · 26.1.2014 · Karlsruher SF - TSG Mutterstadt 5½:½ · Von Holger Kiefhaber

In der Einzelrunde der diesjährigen Saison waren wir gegen unseren Reisepartner so klar favorisiert wie vielleicht noch nie zuvor in der Bundesliga. Und wir konnten dieser Favoritenrolle auch an den Brettern gerecht werden.

Lediglich Anna, deren kranke Tochter zuhause auf Mama wartete, begnügte sich mit einem schnellen Remis. Ansonsten gab es mehr oder weniger flotte und mehr oder weniger souveräne Siege. Paula gewann früh Material, bei Bergit gab es ein kurzes taktisches Feuerwerk (das zwischendurch mal gar nicht so klar war), und Veronika demonstrierte, warum der MaFü Skandinavisch für eine riskante Eröffnung hält. Nur bei Julia und Jessica dauerte es eine Weile, bis sich letztendlich die stärkere Spielerin durchsetzte.

Insgesamt war es aber eine angenehm klare Sache. Die nächsten Runden werden sicher wieder schwieriger!


Gelungener Start

1.+2. Runde · 30.11./1.12.2013 · Karlsruher SF - SG Augsburg 5:1 und Bayern München - Karlsruher SF 1½:4½ · Von Holger Kiefhaber

Neues Spiel, neues Glück!

Zum ersten Mal nach mehr als 15 Jahren Erste Bundesliga ging es für unser Frauenteam wieder in der zweiten Liga an den Start. Genau wie die erste Liga wird hier mit Reisepartnern und Doppelrunden gespielt, allerdings aufgrund der Dreiteilung der zweiten Liga nur mit acht Teams pro Staffel. Unser neuer Reisepartner ist die TSG Mutterstadt aus Rheinland-Pfalz, ein Aufsteiger aus der Regionalliga.

Zum Auftakt gab es ein Heimspiel gegen die SG Augsburg und den FC Bayern München. Diese beiden Mannschaften hatten in der vergangenen Saison die Plätze zwei und vier belegt, durften also keinesfalls unterschätzt werden! Zum Glück ist unser Team nahezu unverändert zusammengeblieben, und wir konnten nach ein bisschen Hin- und Herschieben von Spielerinnen und Spielern während der Planung starke Aufstellungen für Samstag und Sonntag aufbieten.

 

Am Samstag ging es gegen die SG Augsburg, bei denen immerhin gleich vier Spielerinnen an den Brettern saßen, die schon vor 15 Jahren in der ersten Liga gegen uns antraten! Bei uns waren Veronika und Julia noch dabei; Bergit ging damals für Holsterhausen an die Bretter.

 

Karlsruher SF 1853

2079

5-1

SG Augsburg 1873

1904

1

Schmidt, Jessica

2226

1-0

Lopatin, Olga

2047

2

Mader, Manuela

2194

1-0

Hapala, Lisa

2018

3

Kiefhaber, Veronika

2176

½-½

Horvath, Maria

2005

4

Brendel, Bergit

2019

½-½

Winterholler, Christina

1969

5

Wiesner, Paula

1911

1-0

Lorenz, Oda

1684

6

Scheynin, Julia

1950

1-0

Münch, Ursula

1701

Ob es bezeichnend ist, dass der Kampf mit einem schönen Sieg für uns im Duell "Jung gegen Alt" begann? Jedenfalls brachte uns Paula früh in Führung, was natürlich die Nerven des MaFüs beruhigte und dem Team eine gute Ausgangsposition verschaffte.

Allerdings hatte Bergit nach der Eröffnung einen Minusbauern bei dünner Kompensation, und Manuela hatte viel Zeit investiert, nachdem ihre Gegnerin in der spanischen Abtauschvariante ein interessantes (und durch eine Empfehlung von Jan "Gusti" Gustafsson quasi ,geadeltes') Bauernopfer gewählt hatte. Dafür hatte Veronika mit Schwarz bereits eine angenehme Stellung bei besserer Zeit, und auch Jessicas Spielanlage sah im Gegensatz zu der ihrer Gegnerin sehr gesund aus. Bei Julia schließlich konnte man in ihrer ruhigen Stellung auf den Spielstärkevorsprung hoffen.

Letztendlich war es auch genau dieses "irgendwann macht sich die Spielstärke bemerkbar", was den Kampf zu unseren Gunsten entschied.

Veronika und Bergit konnten ihre unklaren Stellungen beruhigt remis geben, weil Manuela und Jessi sich noch vor der Zeitkontrolle durchsetzten. Den Schlusspunkt setzte Julia, die ihr Springerendspiel einfach besser behandelte als ihre Gegnerin.


Am Sonntag gab es das zumindest vom Namen her reizvolle Duell gegen den FC Bayern München. Auch hier saß uns ein größtenteils sehr erfahrenes Team gegenüber, während wir uns durch den Wechsel von Julia zu Anna noch ein wenig verjüngt hatten.

 

FC Bayern München

1911

1,5-4,5

Karlsruher SF 1853

2056

1

Stangl, Anita

2051

0-1

Schmidt, Jessica

2226

2

Dirmeier, Carolin

1944

1-0

Mader, Manuela

2194

3

Ankerst, Milka

2033

½-½

Kiefhaber, Veronika

2176

4

Balagopalan, Aswathy

1914

0-1

Brendel, Bergit

2019

5

Spiel, Marianne

1832

0-1

Wiesner, Paula

1911

6

Roos, Karin

1691

0-1

Juszczak, Anna

1807

Diesmal gerieten wir früh in Rückstand: Durch eine Niederlage von Manuela, die danach feststellte, dass sie wohl seit ihren U12-Zeiten nie mehr so schnell und schrecklich verloren hatte! Wir hüllen an dieser Stelle gnädig den Mantel des Schweigens über die Zügezahl.

Zu diesem Zeitpunkt sah es gar nicht so gut für uns aus, denn Paula hatte nach guter Eröffnung etwas den Faden verloren und anschließend ein Bauernopfer gebracht, das nicht so richtig korrekt war. Mit knapper Zeit stellte ihre Gegnerin allerdings wenig später eine glatte Figur ein, wonach die Partie zu unseren Gunsten entschieden war.

Fast gleichzeitig konnte Anna nach einem bösen Fehler der Anziehenden zur Jagd auf den weißen König blasen und ihn schließlich mit Dame und Turm in der Brettmitte erlegen. Veronika durfte in ausgeglichener Stellung remis anbieten, denn auch Jessica überzeugte erneut am Spitzenbrett und überspielte die gefährliche mehrfache deutsche Blitzmeisterin Anita Stangl.

Zu guter Letzt gewann auch Bergit ihre scharfe Partie, bei der sie geschickt ihre Initiative und ihren Zeitvorsprung ausnutzte und erst dann auf das wiederholte Angebot zum Damentausch einging, als sie direkt danach entscheidendes Material gewinnen konnte.

Nach diesen zwei Siegen stehen wir gemeinsam mit Wolfbusch und dem großen Favoriten aus Schwäbisch Hall an der Tabellenspitze, die es im Januar im Duell der Reisepartner zu verteidigen gilt.