Oberliga 2013/14


Unsere erste Mannschaft spielt seit 2008 in der Oberliga Baden. Mannschaftsführer ist Christoph Pfrommer.


Spielberichte:
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Klare Niederlage am Ende einer soliden Saison— ⇗ KSF - Bad Mergentheim 2:6

Runde 9 · 6.4.2014 · Ettlingen · Von Christoph Pfrommer

Veaceslav Cofman ist in diesem Jahr endgültig in der Oberliga angekommen. Schon zur Saisonmitte konnte der Youngster strahlend vermelden, dass er für uns mehr Punkte erzielt habe als in den zwei Jahren zuvor. Letztlich sammelte der 19-jährige Lehramtsstudent in der abgelaufenen Saison 6 Punkte aus 9 Spielen und punktete damit eindeutig am erfolgreichsten in der Mannschaft!

Auch am letzten Spieltag, als es gegen die überlegene Mannschaft aus Bad Mergentheim zu bestehen galt, konnte er als einziger Akzente setzen. In einer sicherlich etwas vorteilhaften Stellung entschloss er sich zu einem intuitiven Springeropfer: „Das muss doch einfach gehen!“ war das Ergebnis seiner Variantenberechnung. Ja, war denn heute Michail-Tal-Ähnlichkeitswettbewerb?

Philipp Schmitt - Veaceslav Cofman

Philipp Schmitt - Veaceslav Cofman: Stellung nach dem 21. Zug von Weiß

Veaceslav entschloss sich zu 21... Sxg2!? und siegte rasch nach der Folge 22.Kxg2 Dg6+ 23.Kh2 Th5 24.Kh3 Df6 25.Kg3 e4 26.Th1 Df3+ 0-1 War Weiß hier etwas hypnotisiert oder einfach mit der Verteidigung überfordert? Schauen Sie selbst!

In den übrigen Partien des Tages waren die KSF'ler schwer am knabbern und unterlagen an vielen Brettern. Lediglich unser zuverlässiger Reservist Michael kam zu einem recht sicheren Remis an Brett 8 und Valerian überstand gegen GM Karpatchev nach einer kritischen Situation vor der ersten Zeitkontrolle.

Es war eine gute Saison für uns: 10:8 Punkte und 36½:35½ Brettpunkte ließen uns die Oberliga auf einem schönen dritten Platz abschließen. Zu unseren erfolgreichsten Spielern gehörte auf jeden Fall auch wieder einmal IM Lothar Arnold, der zwar aus beruflichen Gründen einige Spieltage verpasste, aber sehr überzeugende 3½/5 bei einer DWZ-Leistung (Performance) von 2390 holte!


Ahnungslos in Walldorf— ⇗ Hockenheim II - Karlsruhe 3½:4½

Runde 8 · 16.3.2014 · Walldorf · Von Christoph Pfrommer

Zwei Wochen vor dem Wettkampf hatte ich mich doch einmal erkundigt, in welchem ihrer zwei angegebenen Spiellokale die Gastgeber das Match auszutragen gedachten: im SAP-Schulungszentrum in Walldorf, war die Antwort. Dennoch trafen wir dort völlig ahnungslos ein, betraten das Spiellokal laut unterhaltend, und wurden sogleich darauf hingewiesen: Psst, dort hinten spielt schon die Bundesliga! Tatsächlich waren wir am Sonntag um 11 Uhr als Gäste im gleichen Spielsaal, in dem schon seit 10 Uhr Hockenheim mit Anatoli Karpov sowie die Baden-Badener Star-Truppe (Adams, Bacrot, Naiditsch und z.B. an Brett 6 noch Shirov, um nur einmal die halbe Mannschaft zu nennen) aktiv waren. Na, sowas!

In unserem Match waren die Rollen klar verteilt: Hockenheim II fühlte sich bereits definitiv abgestiegen, und wir galten im Niemandsland der Tabelle als weitestgehend sicher vor Ab- oder Aufstieg.

Lothar bot nach ausgeglichenem Eröffnungsverlauf als Erster ein Remis an Brett 3 an. Und er trat damit eine Welle weiterer Angebote los: Binnen der nächsten Stunde kamen Offerten der Hockenheimer an den Brettern 2, 4, 5 und 7, die zumeist auch erhört wurden. Lediglich Veaceslav lehnte entschlossen ab und verwertete seine bessere Bauernstellung und seinen 200-Punkte-Elo-Vorteil sehr überzeugend. Gute Turmendspieltechnik! Da auch die weiteren Partien remis endeten, wurde es letztlich ein zwar knapper aber doch recht sicherer Sieg.

Was geschah noch am Spieltag? Bad Mergentheim steht nun endgültig vorzeitig als Aufsteiger fest. Wir gratulieren den Kurstädtern zum sofortigen Wiederaufstieg und wünschen viel Erfolg in der 2. Bundesliga! - Im Abstiegskampf, dem wir zum Glück in dieser Saison nicht angehören, verschaffte sich Ettlingen durch ein starkes 4:4 bei Baden-Baden III eine gute Ausgangsposition mit Platz 7 vor dem letzten Spieltag. Das 4:4 zwischen lediglich fünf Dreisamtälern (vermutlich wegen Spieltag in der Schweiz) und acht Kuppenheimern gehört allerdings zu den größeren Merkwürdigkeiten der Saison.

Am letzten Spieltag geht es für uns gegen den Aufsteiger Bad Mergentheim; wir dürfen uns mit einer echten (zukünftigen) Zweitligamannschaft messen: am Sonntag, 6.4.2014 in Ettlingen.


Spannendes Remis und schwierige Turmendspiele — ⇗ Karlsruhe - Ettlingen 4:4

Runde 7 · 23.2.2014 · Karlsruhe · Von Christoph Pfrommer

Prüfungen an der Uni forderten ihren Tribut: Auf Ettlinger Seite trat Spitzenspieler Rosner nicht an, und bei uns nutzte Valerian die weißen Steine zu einem schnellen Remis und weiterer Gelegenheit zum Lernen.

Beim heutigen Wettkampf gab es nur zwei entschiedene Partien: Thomas kam in Vorteil mit elementaren Erkenntnissen über Königsindisch nicht zuletzt aus einem jugoslawischen Buch der 1990er Jahre, was wahrscheinlich ähnlich viele Jahre auf dem Buckel hat wie sein Gegner Lebensjahre zählt. — Volker lag hingegen seine passive Stellung gar nicht und er stellte mit wenig Widerstand nach 21 Zügen eine Figur ein.

Die sechs Remispartien waren auch teils aufregend für die Spieler wie die Zuschauer. Lothar zeigte eine ausgezeichnete Leistung, um eine sehr passiv geratene Eröffnung mit einer Reihe von genauen Zügen noch zu halten. Veaceslav schoss den Vogel ab, als er in einem Turmendspiel zunächst mit seinen zwei Mehrbauern vor dem 40. Zug Siegchancen versäumte, später am Partie-Ende sogar mit 2:1 Bauern auf einem Flügel zum Verlust abwickelte, ehe die Kontrahenten nach 79 Zügen Remis vereinbarten. (78. f6?? verliert, sagt die Tablebase.)

KSF und Ettlingen spielen beide noch gegen den Tabellenletzten Hockenheim 2 und sollten mit Siegen gegen diesen Gegner die Klasse halten können.


Spannendes Match, erste Saisonniederlage — ⇗ Baden-Baden III - Karlsruhe 4½:3½

Runde 6 · 9.2.2014 · Baden-Baden · Von Christoph Pfrommer

Beide Teams mussten heute im Vorfeld ein paar Absagen verkraften. Michael nutzte seine Chance und sagte gern für dieses Spiel im Spiegelsaal des LA8 an Brett 8 zu. Kein Wunder, dass ihm dieser Spielort sehr gefiel: Das letzte Mal hatte ich ihn wohl für ein Auswärtsspiel im weit entfernten Waldshut nominiert, zu dem er auch noch kurzfristig als Fahrer einspringen musste.

Vier Partien endeten nach 18, 16 , 21 und 23 Zügen remis; da wurde die Verantwortung weitergereicht. Auch Michaels Partie endete weitgehend ausgekämpft remis. Nach etwas über drei Stunden also Spielstand 2½:2½.

Der Ausgang war zu diesem Zeitpunkt völlig offen: Volker stand nach zwei wenig überzeugenden Bauernspenden tendenziell auf Verlust. Veaceslav stand zwar auch nicht gut, sein Gegner spielte etwa ab Zug 25 jedoch nur noch mit dem nackten Inkrement von 30 Sekunden, was irgendwie auch den Keim des Verlusts in sich trägt. Dafür stand Andi mit Mehrbauer, aktiver Stellung und Spiel gegen den Isolani nahezu auf Gewinn.

Vor der Zeitkontrolle überschlugen sich die Ereignisse. Veaceslav konnte seine Stellung zu unseren Gunsten drehen, als sein Gegner im 37. Zug eine Doppeldrohung übersah. Kurz darauf vernachlässigte Andi seine Königssicherheit und lief in Gewinnstellung leider in ein Matt.

Mit 7:5 Punkten können wir nun nicht mehr oben mitspielen und sollten mit einem weiteren Punktgewinn die Klasse halten.


Wieder ein Sieg in Südbaden — Zähringen - Karlsruhe 3:5 ⇗

Runde 5 · 19.1.2014 · Freiburg · Von Christoph Pfrommer

„Immer wenn wir nach Südbaden fahren, gewinnen wir“, resümierte ein Mannschaftskollege. Da wurde allerdings aus lediglich zwei Ereignissen sehr schnell ein Gesetz der Serie konstruiert. Auf jeden Fall war es hier ein wichtiger und ziemlich überzeugender Sieg.

Clemens und Veaceslav remisierten ihre Schwarzpartien früh. Das war aber inbesondere bei Veaceslav sehr sinnvoll und nötig, weil er recht passiv stand. 1:1

Andreas und Thomas brachten uns mit starken Vorstellungen in Führung: Andi spielte seinen Gegner mit der Slawisch-Abtauschvariante schnell schwindlig und Thomas widerlegte ein paar verfehlte Angriffsbemühungen im Colle-System binnen 23 Zügen! 1:3

An den beiden Spitzenbretter lief leider gar nichts zusammen. Valerian stellte seine Bauern und Figuren bereits in den ersten 12 Zügen ziemlich unharmonisch auf. Und der Mannschaftskapitän vergurkte im Mittelspiel taktisch alles. 3:3

Volker überspielte dafür den Zähringer Mannschaftsführer Helmut Scherer überzeugend. Unser Mann schleuderte in schneller Folge 19 Züge im Spanischen Marshall-Gambit aufs Brett. Die am Brett gefundene Antwort mit einem Turmschwenk Tf8-f6-h6 konnte wenig beeindrucken. Volker gewann sicher in 37 Zügen. Lediglich Lothars Partie erreichte die Zeitkontrolle. Hier war unser Internationaler Meister seit geraumer Zeit mit einem Mehrbauern am Werk, machte die Sache mit einem ungenauen Kontrollzug allerdings sehr spannend. Kurz darauf patzte jedoch sein Gegner. Endstand 3:5.

Lothar Arnold - Markus Räber

Lothar Arnold - Markus Räber: Zuletzt geschah 44. Se6 mit starken Gabeldrohungen und 44... Sd3+ Mit welchen genauen Zügen konnte Lothar nun die Partie für sich entscheiden?

[ 45. Kd2! Td5 46. c4! Te5 47. Sf8+ Kh6 48. Lxd3 mit Figurengewinn, und Schwarz gab wenige Züge später auf. ]
(mit dem Cursor markieren, um die Auflösung zu sehen)


Drittes Mannschaftsremis in Folge— Karlsruhe - Kirchheim 4:4 ⇗

Runde 4 · 15.12.2013 · Karlsruhe · Von Christoph Pfrommer

Wir trugen die Karlsruher und Ettlinger Heimspiele erneut gemeinsam aus; heute waren wir mit der Ausrichtung in der Walter-Eucken-Schule dran. Dank frisch erworbenem Spielmaterial konnten wir auch an allen 16 Brettern mit ordentlichem Material aus Holz spielen.

Unser Ergebnis war erneut ein 4:4. Da könnte man eigentlich zuerst einmal die Remispartien loben, bei denen heute beiderseits Ungenauigkeiten vermieden wurden. Daniel räumte allerdings für seine Partie ein: „Magnus Carlsen hätte weitergespielt.“ Und das traf wohl auf alle vier Remisen zu. Dennoch ist es im Mannschaftssinne ja kein Fehler, eine ausgeglichene Stellung Remis zu geben, wenn gerade Bedenkzeit oder Ideen oder Kampfgeist knapp werden.

Denn erst Niederlagen setzten die anderen Teammitglieder unter Druck. Der Mannschaftskapitän leistete sich bei knapper Zeit einen dicken Patzer und ließ ein Matt in zwei zu. Danach brachten uns Valerian und Volker mit souveränen Siegen aber wieder nach vorn; beide durften sich hiermit für Niederlagen des Vorjahrs oder früherer Jahre revanchieren. Veaceslav hatte keinen guten Tag erwischt und ihm entglitt in der fünften Stunde ein vermutlich gut haltbares Endspiel.

5:3 Mannschaftspunkte nach vier Spieltagen sind nicht verkehrt. Denn Andi war gleich mit einer interessanten Statistik zur Hand: Gegen die gleichen vier Gegner hatten wir in der Vorsaison nur 2:8 Punkte geholt.


Fehler schleichen sich ein — Kuppenheim - Karlsruhe 4:4 ⇗

Runde 3 · 24.11.2013 · Kuppenheim · Von Christoph Pfrommer

Vor zwei Taqen wurde der knapp doppelt so alte Schachweltmeister Anand vom 22 Jahre jungen Magnus Carlsen entthront und resümierte anschließend: "This year I have had problems with mistakes creeping into my play." Ich glaube, das können wir fast alle auch sagen.

Für unseren Veaceslav Cofman galt das natürlich nicht. Er ist noch jünger als Carlsen und brachte uns locker zum 0-1 in Führung, war hier allerdings auch der 250 Punkte stärkere Spieler.

Michael Lorenz - Veaceslav Cofman

Michael Lorenz - Veaceslav Cofman: Stellung nach 12. h3

Der weiße König steht nicht besonders gut geschützt. Veaceslav nutzte das energisch aus mit 12... h4 13. g4 Sxg4!. Weiß konnte das Springeropfer nicht annehmen, und nach 14. Nc3 Nh2 führten bereits viele Wege zum baldigen schwarzen Gewinn.

Danach aber erkannte man nicht mehr, dass wir von den DWZ- oder Elo-Zahlen her favorisiert waren. Volker und Thomas ruinierten gute Stellungen. Auch an Brett 1 drohte uns eine Niederlage, aber auch hier waren beide Spieler älter als Anand, irrten gleichermaßen und letztlich ergab das ein knappes Remis für uns. Hartmut Metz lehnte ein freundschaftliches Remisangebot von Clemens Werner ab, obwohl beide seit über einem Jahrzehnt gemeinsam für den Schweizer Verein Riehen in derselben Mannschaft spielen. Am Ende patzte der jüngere Spieler der beiden und lief mit dem Kontrollzug in ein dreizügiges Matt hinein.

Ähnlich viele Fehler auf beiden Seiten führten also zu einem 4:4-Ergebnis.


128 Züge retten das 4:4 — Karlsruher SF - SGEM Dreisamtal 4:4 ⇗

Runde 2 · 10.11.2013 · in Ettlingen · Von Christoph Pfrommer

Was bleibt vom zweiten Spieltag in Erinnerung? Nun, es war das erste Doppelheimspiel gemeinsam mit Ettlingen. Ausgetragen im Kasino in Ettlingen waren wir also zu Gast. Und bedanken uns bei den Ettlingern für eine sehr gute Ausrichtung in angenehmer Atmosphäre. Den Zuschauern hat es hoffentlich auch gefallen, Schach gleich an 16 Brettern verfolgen zu können. Ein bischen mehr Event als zuvor!

In den Partien des Matches KSF-Dreisamtal war es besonders überraschend, wie die vollen Punkte entstanden: Volker führte eine überlegene Partie, verspielte aber alles mit zwei Fehlern vor und nach der Zeitkontrolle. Punkt an Dreisamtal. – Thomas hingegen stand im Turmendspiel bedenklich. Sein Gegner hätte mit zwei verbundenen Bauern für viel Gefahr sorgen können, tat es aber nicht. Stattdessen schickte Thomas einen einsamen h-Bauern auf die Reise, der zur Überraschung aller plötzlich unaufhaltsam wurde. Punkt für uns.

Von den sechs Remispartien verlief besonders die zwischen den ehemaligen Badischen Meistern Lothar Arnold und Max Scherer wechselvoll. Erst sah sich Max auf der Siegesstraße; dann drückte Lothar auf den Gewinn. Letztlich rettete eine hübsche Pattwendung das Remis, doch war mit der Punkteteilung keiner der beiden ehrgeizigen Kontrahenten so recht zufrieden. – Tragikomisch hingegen das Endspiel an Brett 4: Hier rettete uns die Tatsache, dass Clemens' Gegner nicht mit Läufer und Springer mattsetzen konnte, nach 6½ Stunden und 128 Zügen einen wichtigen halben Punkt.

4:4. Wer weiß, wozu dieser glücklich errungene Mannschaftspunkt noch gut sein wird!?


Revanche gelungen — SGEM Waldshut-Tiengen - Karlsruher SF 2½:5½ ⇗

Runde 1 · 13.10.2013 · in Waldshut-Schmitzingen · Von Christoph Pfrommer

Unser entferntestes Auswärtsspiel stand gleich zu Saisonbeginn an: die Fahrt an den Hochrhein. Früh in der Saison lag zum Glück nur auf dem Feldberg frischer Schnee. Unsere Fahrt verlief problemlos (2½ h hin, 2¼ h zurück); lediglich eine Umleitung am Schluchsee führte uns zusätzlich über idyllische Täler, Menzenschwand und St. Blasien. Reinhard und Stefan waren unsere Fahrer: Nach der Hinfahrt konnte Stefan sich nun zurücklehnen, bis die ersten Partien zu erfassen waren. Reinhard musste am Brett ran, zeigte aber eine sehr frische Leistung.

Lothar war er, der für eine beruhigende Führung sorgte, als er ein taktisches Versehen seines Gegners mit einem Zentrumsdurchbruch bestrafen konnte. Dann profitierten die Gastgeber von folgendem bemerkenswerten Missgeschick unsererseits.

Dennis Eschbach - Valerian Hirschberg

Dennis Eschbach - Valerian Hirschberg: Stellung nach 25. Sc5xe6!

Dennis Eschbach, dessen Initiative langsam zu versanden drohte, hatte noch ein schönes Motiv erspäht und gerade einen Springer auf e6 geopfert: Auf die Annahme des Springeropfers mit 25... fxe6 wollte er mit 26. Dxg6 hxg6 27. Lxg6+ Ke7 dem schwarzen König an den Kragen gehen. Eine Reihe von Zuschauern sah darin einen zum Sieg führenden Mattangriff. Andere durchschauten die Konsequenzen richtig: Weiß wollte und konnte so nur Dauerschach geben! (Etwa durch 28. Tf7+ Ke8 29. Tf1+ Ke7=) Leider fiel auch Valerian der optischen Täuschung zum Opfer, fürchtete ein Matt und musste nach der Partiefortsetzung 25... Dxe5? 26. Sc7+ bald aufgeben. Und raufte sich anschließend zu Recht die Haare…

Die drei verbliebenen Partien beim Stand von 2½:2½ standen überwiegend gut und entschieden den Tag für uns. Reinhard spielte eine schwungvolle Partie, opferte zwei Bauern um den schwarzen Monarchen in der Mitte zu halten, und gewann Haus und Hof beim abschließenden Königsangriff. Volker gelang nicht nur die persönliche Revance in der Neuauflage seines Duells gegen Udo Düssel. Sein Sieg zum 2½:4½-Zwischenstand sicherte uns zugleich den Mannschaftssieg.

Die letzte Partie wurde ein Krimi eine Tragikomödie, der die den Tag allerdings auch in die Länge zog. Lukas hatte mit der Zeitkontrolle einen wichtigen Bauern eingebüßt; in einem Damenendspiel mit Minusbauern konnte er nichts Aktives unternehmen und nur auf ein Dauerschach hoffen. Die Partie ging nun noch 40 Züge weiter. Mit einem konseqenten Vorrücken seines Freibauern hätte Lukas Gegner sicherlich die Partie bald für sich entscheiden können. Stattdessen folgten viele Schachs und Wartezüge, bis der Waldshuter den verwegenen Plan fand, unter vierfachem Bauernopfer einen Angriff mit König und Dame auf den verteidigenden König zu starten. Auch das hätte lediglich in einem Dauernschach enden sollen, aber nach einem Blackout seines Gegners erzwang Lukas Damentausch und holte tatsächlich noch einen Sieg!

Vor Jahresfrist waren wir der SGEM Waldhut-Tiengen noch chancenlos unterlegen, jetzt gelang uns also die Revanche mit etwas Glück in gleicher Höhe.