KSF-Team gewinnt stark besetztes Turnier in Jöhlingen

Renaissance des Freilandschachturniers am alten Ort

Mannschaftsschnellturnier · 3. Juli 2011 · Jöhlingen · Von Stefan Haas

Das Freilandschachturnier am gewohnten Ort (d.h. in der Hasenhalle des Kleintierzuchtvereins) war sowohl für die Organisatoren als auch die Mannschaften — zumal bei angenehmen 20 Grad und Sonnenschein — eine merkliche Erleichterung. Dies zeigte sich auch in der deutlich gestiegenen Teilnehmerzahl (28 statt 18 im Vorjahr). In den beiden vergangenen Jahren hatte hier ein Wirt die Restauration übernommen, was die Durchführung des Turniers mit eigener Bewirtschaftung unmöglich machte. Inzwischen hat der Wirt mangels Rentabilität jedoch wieder aufgeben müssen, wie der Berichterstatter von den Verantwortlichen erfuhr. Jedenfalls erlebten wir so eine Veranstaltung, die mal wieder richtig Spaß machte. Die Turnierleitung hatte die Devise ausgegeben, man möge das Turnier nicht so bierernst nehmen (immerhin gab es auch reichlich Bier im Ausschank). Wir bemühten uns, dem alkoholfrei zu folgen.

Das Turnier begann für uns mit einem Paukenschlag: In der ersten Runde spielte die erste Mannschaft gegen die zweite auf den großen Brettern und konnte nach hartem Kampf nur knapp gewinnen. Danach lief aber wieder alles wie am Schnürchen. Clemens (nur 2 Remisen) und Thomas (100%) punkteten sozusagen nach Belieben. Volker war mit seinem Freilandschachdebüt vielleicht nicht ganz zufrieden, aber auch der Berichterstatter verdarb noch so manche gute Stellung zum Remis. Als Mannschaftsorganisator hatte er der Versuchung nicht widerstehen können, sich in die erste Mannschaft zu setzen. Wer schreibt, der bleibt — sagt man. Aber diesmal war Veaceslav doch klar besser in Form und hätte einen Platz in der ersten Mannschaft (und den damit verbundenen Geldpreis) verdient gehabt, sogar Andi hätte hier seine Sache sicher etwas besser gemacht. Aber wozu? Ein Blick auf die Endtabelle verrät: Mehr als gewinnen kann man nicht! So konnten die beiden zum guten Abschneiden der zweiten Mannschaft beitragen; diese verpasste aber leider doch knapp den vierten Preisrang. Die dritte Mannschaft hielt vor allem zu Beginn des Turniers gut mit und wurde dafür in der 6. Runde mit einem Spiel an Tisch 1 (gegen unsere erste) „belohnt“. Wenig Spaß hatte Lukas wohl auch im anschließenden Spiel gegen einen Landesligakonkurrenten; sein Gegner hatte die Finger unkorrekterweise stets schon an den Figuren, bevor Lukas seinen Zug beendet hatte und beschimpfte ihn dann auch, als die Figuren zu purzeln begannen, noch recht ruppig und in einer Weise, die dem Begriff „Zimmerlautstärke“ eine ganz neue Bedeutung gab. Ansonsten verlief das Turnier ausgesprochen friedlich. Unsere zähesten Verfolger waren Rudi Bräuning und seine Jugendtruppe aus Bebenhausen, die uns keine Atempause gönnten und von Sieg zu Sieg hetzten. So stand unser Turniersieg erst nach dem dramatischen Duell gegen Waldbronn in der 8. Runde fest; der Berichterstatter hatte seine Partie nach einem Missverständnis (er glaubte, es stünde 2:0, doch in Wirklichkeit war es 1:1) remis gegeben; doch unser „Mr. 100%“ bewahrte in einer schwierigen Lage die Nerven und machte den Sieg klar. So konnten wir das Turnier mit einem gemütlichen 4:0 gegen die Durlacher ausklingen lassen. Die waren danach so bedient, dass sie das Feld räumten, ohne ihren verdienten Preis (1.Platz in der B-Gruppe) abzuholen.

Pl.

Endstand Gr.

M.-P.

B.-P.


Br.

KSF I

Pkt./Sp.

1.

KSF I

S

18- 0

29,5


1

FM Clemens Werner

8,0 / 9

2.

Bebenhausen

S

15- 3

27,5


2

Volker Duschek

6,0 / 9

3.

Ettlingen

S

14- 4

23,0


3

Thomas Schlager

9,0 / 9

4.

Birkenfeld I

S

12-12

22,5


4

Stefan Haas

6,5 / 9

5.

KSF II

S

11- 7

23,0





6.

Goldfinger

S

11- 7

20,0


Br.

KSF II

Pkt./Sp.

7.

Waldbronn

S

10- 8

22,0


1

Andreas Vinke

5,5 / 9

8.

Rheinstetten

S

10- 8

20,0


2

Veaceslav Cofman

8,5 / 9

9.

Mühlacker

S

10- 8

19,5


3

Alaa El-din Khalil

4,0 / 9

10.

Pforzheim

S

10- 8

19,0


4

Paul Zimmermann

5,0 / 9

11.

Durlach

B

10- 8

17,0





12.

KSF III

S

10- 8

17,0


Br.

KSF III

Pkt./Sp.

13.

Neureut I

S

9- 9

21,5


1

Harald Klingenberg

4,0 / 9

14.

Neureut II

K

9- 9

19,0


2

Lukas Pfatteicher

4,0 / 9

15.

Eggenstein I

B

9- 9

18,5


3

Camilo Ospina Ocampo

5,0 / 9

16.

Bad Herrenalb

B

9- 9

17,5


4

Uli Schuster

4,0 / 9


Freilandpartie

Die entscheidende Partie des „Bruderkampfes“ zwischen unserer ersten und zweiten Mannschaft, der nur knapp mit 2,5–1,5 endete. Thomas (rechts) ganz cool vor der Ausführung des entscheidenden Zugs Tg3-h3; Alaa sieht das Unheil bereits kommen.