Europäische Senioren-Mannschaftsmeisterschaft 2013

Nicht so schlecht wie im letzten Jahr

20. bis 28. Juli 2013 · Dresden · Von Clemens Werner

Deutschland A trat mit GM Wolfgang Uhlmann (5,5/8), IM Ulrich Schulze (3,5/7), FM Jürgen Haakert (4/7), FM Clemens Werner (5/7) und FM Hans-Werner Ackermann (3/7) an. Unser Abschneiden war zwar nicht so schlecht wie das bei der letztjährigen Meisterschaft, aber mit Platz 8 von 71 Teams konnten wir die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Bei meiner letzten Teilnahme im Jahr 2011 waren wir noch Vizeeuropameister hinter den Russen gewesen.

Diagramm Micheli-Werner Die nebenstehende Stellung ergab sich in der siebten Runde beim Wettkampf Italien-Deutschland, Brett drei, Carlo Micheli - Clemens Werner.

Carlo Micheli hatte mit Weiß schon einen klaren Eröffnungsvorteil gegen mich erzielt, ich fühlte mich nach der verdorbenen Rochade miserabel. Doch für den besser Stehenden ist es wichtig, nicht leichtsinnig zu werden. Wie beim Tennis gibt es auch beim Schach häufig "Doppelfehler". Weiß spielte voller Zuversicht 17. Sxb7?, was den Vorteil verschenkt. Schwarz erwiderte natürlich Sf3+. Und nun kam der durch den Schock des ersten Fehlers verursachte immer wieder passierende Doppelfehler: Weiß spielte 18. Lxf3?, wonach er eine verlorene Stellung erhielt. Die nächsten Züge waren Lxf3 19.Sa5 Lxe2 20.Tfe1 Lf3 21.Lc5 Lf6 22.Te3 Ld5 23.Tae1 Te8 24.b4 a6 und Schwarz gewann in 36 Zügen.

Hätte er nach dem ersten Fehler kühles Blut bewahrt, wäre er vielleicht auf die Idee 18.Kh1! Lxb7 19. Sg1! Sxg1 20.Lxb7 Tb8 21.Tad1! gekommen, wonach für den Weißen nichts angebrannt ist, da der Sg1 nicht weit kommt. Die Stellung wäre ungefähr ausgeglichen gewesen.

Unterschied zum Tennis: dort kann man Doppelfehler leichter ausbügeln!