Oberliga 2015/16


Unsere erste Mannschaft spielt seit 2008 in der Oberliga Baden. Mannschaftsführer ist Lukas Pfatteicher.

Unsere Gegner:
SC Buchen ⇗ | SC Oberwinden ⇗ | SC Emmendingen ⇗ | SGEM Waldshut-Tiengen ⇗ |
SV Walldorf ⇗ | OSG Baden-Baden 3 ⇗ | SK Ettlingen ⇗ |
Dreisamtal | Handschuhsheim |


Spielberichte:

 


Abstieg durch weitere Niederlage besiegelt ⇗  KSF - Dreisamtal 3:5

Runde 9 · 10.04.2016 · Karlsruhe · Von Stefan Haas

 

Karlsruher SF

2213

3

:

5

SGEM Dreisamtal

2241

1

Pfrommer, Christoph

2269

0

:

1

Lekic, Dusan

2342

2

Arnold, Lothar

2320

0

:

1

Filipovic, Branko

2344

3

Duschek, Volker

2231

½

:

½

Kaenel, Hansjuerg

2288

4

Pfatteicher, Lukas

2222

1

:

0

Schwing, Hans-Elmar

2272

5

Vinke, Andreas

2166

0

:

1

Buttenmüller, Thomas

2258

6

Werner, Clemens

2278

½

:

½

Fernandez Aguado, Juan Luis

2149

7

Schlager, Thomas

2171

1

:

0

Scherer, Max

2174

8

Wiesner, Paula

2049

0

:

1

Duilovic, Vlatko

2097

In dieser letzten Runde ging es ums Ganze, weshalb sich der Mannschaftsführer entschloss, diesmal Paula eine Chance zu geben, da sie schon mal eine Partie in der Oberliga gewonnen hatte, während der Berichterstatter immer nur halbe Punkte zu Stande bringt. An sich eine gute Idee, nur hat sie leider nicht funktioniert, da Paula sich zu leicht einen Isolani machen und dann nach und nach überspielen ließ. Volker stand nach der Eröffnung am Damenflügel unter Druck; doch nachdem der Gegner die Spannung zu schnell auflöste und alle Türme tauschte, war das Remis letztendlich unvermeidbar. Clemens hatte im c3-Sizilianer eine schöne Druckstellung aufgebaut, konnte aber kein Kapital daraus schlagen und musste im Endspiel trotz Mehrbauer ein Remis akzeptieren. Dann brach Lothar zusammen. Er war von einem seltenen Gambit überrascht worden, stand nach dessen Annahme zu passiv und wurde in wenigen Zügen auseinandergenommen. Danach sah es für uns sehr trübe aus. Ein Brettsieg war nirgendwo abzusehen. Andi und Christoph standen nach anfänglich brauchbaren Eröffnungen mit dem Rücken zur Wand und sollten schließlich auch verlieren. Lukas hatte ein unklares Endspiel auf dem Brett. Thomas hatte seinen Gegner zwar in der Eröffnung überspielt, dann aber ungünstig den Damenflügel geöffnet und einen Bauern verloren. Zumindest an diesen beiden Brettern sollten aber noch kleine Wunder geschehen: Lukas' Gegner geriet immer mehr in Zeitnot und brachte es schließlich fertig, ein anfänglich völlig ausgeglichenes Turmendspiel zu ruinieren. Thomas konnte sich nach der ersten Zeitkontrolle aus der Umklammerung lösen und etwas Material abtauschen, wonach seine Stellung trotz Minusbauer haltbar aussah, da sein Springer weitaus aktiver als der Läufer des Gegners stand. In dieser Lage verweigerte (oder übersah?) er den Rückgewinn des Bauern, wonach die Partie wohl bald verflacht wäre, spielte auf Angriff und entscheid die Partie noch für sich.

Da Baden-Baden II wohl aus der 2. Bundeliga absteigen und dabei die eigene Dritte abschießen wird, Oberwinden zudem in Walldorf verlor, hätten wir uns tatsächlich mit einem Sieg retten können, aber es sollte wohl nicht sein. So müssen wir eben in der nächsten Saison den Wiederaufstieg in der Verbandsliga in Angriff nehmen.


Wieder ein Pyrrhus-Sieg - aber Hauptsache, ein Sieg! ⇗  KSF - Handschuhsheim 4½:3½

Runde 7 · 21.02.2016 · Ettlingen · Von Stefan Haas


Karlsruher SF

2214

:

SK Heidelberg Hand‘m

2134

1

Pfrommer, Christoph

2286

½

:

½

Schwalfenberg, Jörg

2270

2

Arnold, Lothar

2320

1

:

0

Nippgen, Georg

2269

3

Duschek, Volker

2231

½

:

½

Grathwohl, Roland

2236

4

Pfatteicher, Lukas

2221

0

:

1

Dr. Podat, Vladimir

2217

5

Vinke, Andreas

2166

½

:

½

Dr. Elis, Volker

2041

6

Werner, Clemens

2264

1

:

0

Schulenburg, Bernd

2042

7

Schlager, Thomas

2171

½

:

½

Moser, Axel

2035

8

Haas, Stefan

2055

½

:

½

Schott, Reimund

1962

Wieder ein Schicksalsspiel – letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt und wir benötigten unbedingt einen Sieg. Unser Erwartungswert lag bei 4,85 und ein paar Chancen haben wir wohl auch verschenkt – aber zumindest das Tagesziel wurde erreicht. Der Berichterstatter war motiviert, heute zu gewinnen und lehnte sogar eine Remisofferte ab, doch er hatte keine besonders einträgliche Eröffnungsvariante gewählt und bot dann nach gut zwei Stunden selbst Remis an, bevor er nicht doch noch auf dumme Ideen gekommen wäre. Zu diesem Zeitpunkt sah es ganz gut aus. Alle standen sicher und Clemens hatte einen Bauern mehr. Daher gaben auch Thomas (nach nur 12 Zügen, aber in komplizierter Stellung) und Christoph (in völlig verflachter Stellung, nachdem er zuvor schon eine Friedensanfrage abgelehnt hatte) ihre Stellungen remis. Leider ging bald darauf Lukas baden – er hatte sich anscheinend völlig verrechnet und das gegnerische Opfer für einen Einsteller gehalten – ein tragischer Irrtum…

Auch Clemens‘ Partie machte nun etwas Sorgen. Er hatte ein Endspiel mit einem Turmpaar sowie ungleichfarbigen Läufern zugelassen, und man konnte nur raten, wie viel der Mehrbauer da noch wert war. Glücklicherweise hatte Lothar inzwischen einige nette taktische Motive anbringen und eine Qualität gewinnen können. Der Gegner gönnte ihm dann noch, diese Gewinnstellung ein wenig am Brett auszukosten, bevor er endlich aufgab – 2½:2½.

Lothar Arnold gewinnt gegen Georg Nippgen

Lothar Arnold führte gern noch einmal seinen Gewinn gegen Georg Nippgen vor (zuletzt geschah 27...Le7-c5??).

Volker hatte im Mittelspiel seinen Gegner an die Wand gespielt, fand aber leider keine aussichtsreiche Fortsetzung und begnügte sich damit, nach einem Läuferopfer die Zugwiederholung zu forcieren – 3:3. Clemens hatte inzwischen mit einer cleveren Kombination die Läufer vom Brett gebracht, dabei zwar den Mehrbauern hergegeben, aber ein gewonnenes Turmendspiel erreicht. Das dauerte dann auch nicht mehr lange – 4:3. Andi spielte am längsten; er hatte seinen Gegner Dank dessen schwächerer Bauernstellung auch fest im Griff, verzichtete am Ende aber zugunsten des Mannschaftssiegs auf riskante Gewinnversuche.

Leider verlor Ettlingen gleichzeitig gegen den Abstiegskandidaten Oberwinden; diese Schützenhilfe hatten wir schon fest eingeplant. Nun müssen wir gegen Emmendingen klammern und gegen Dreisamtal punkten, um den Klassenerhalt zu schaffen.


Oberwinden überwunden – die Hoffnung lebt… — ⇗  Oberwinden - KSF 3½:4½

Runde 6 · 31.01.2016 · Oberwinden · Von Stefan Haas

Der heutige Kampf war unsere letzte Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt, und wir traten (bezogen auf die Rangliste, wenn man Daniel und Martin als dauerhaft inaktiv und Valerian zum Studium in Kanada berücksichtigt) in Bestbesetzung an.

Laut DWZ-Prognose lag unser Erwartungswert bei 4,55. Der Berichterstatter ließ sich jedoch in eine ihm nicht vertraute Variante des Königsgambits (ja, das gibt’s wirklich) locken und stand schon nach sieben Zügen breit, bot dann aber – nachdem der Gegner ihn wieder herausgelassen hatte – bei der ersten Gelegenheit remis an, vielleicht doch etwas zu früh... Bald darauf hatte auch Andi ein Remis in der Tasche, in seiner Partie war nichts zu machen. Die übrigen Partien waren lange Zeit unklar, zunächst ohne erkennbare Vorteile für uns. Die nächsten Entscheidungen fielen dann in der vierten Spielstunde. Clemens gewann, nachdem er seinen Gegner zuerst im frühen Mittelspiel überrumpelt, in eine passive Stellung gezwungen und später auskombiniert hatte. Leider verlor fast gleichzeitig Thomas. Er hatte die Partie bis kurz vor der Zeitkontrolle fest im Griff gehabt und sah schon wie der sichere Sieger aus, spielte dann aber in Zeitnot unvorsichtig auf dem Damenflügel vorwärts und ließ sich am Königsflügel mit einem Figurenopfer ausheben – 2:2. Doch bald darauf konnte Lukas uns wieder in Führung bringen. Er hatte zwar in der Eröffnung einen Bauern verloren (angeblich alles Theorie) und stand kritisch, gewann dann aber im Königsangriff die Oberhand – 3:2. Lothars Partie war heute ein Mysterium. Nach der Eröffnung stand er optisch gut, aber irgendwann irrten seine Dame und die Springer nur noch auf dem Brett hin und her und der Gegner brach im Zentrum durch – 3:3. Volker glänzte mit schönem Positionsspiel. Es gelang ihm, in einem damenlosen Mittelspiel den gegnerischen Damenflügel einzusperren und im Endspiel eine Figur zu gewinnen – 4:3. Christoph hatte seinen Gegner im frühen Mittelspiel schon an die Wand gespielt, ließ dann aber einen Figurengewinn aus und erlaubte dem Gegner, sich wieder zu befreien. Im Endspiel lagen die Chancen dann eher beim Gegner, doch Christoph spielte nun sehr sauber und konnte die Partie zum Remis führen – 4½:3½.

Wir liegen nun auf dem vorletzten Platz und haben wieder alle Chancen auf Rettung, allerdings ist die skandalöse Spielabsage von Baden-Baden III in Waldshut eine für uns unangenehme Wettbewerbsverzerrung, die noch alles zunichtemachen könnte…


Knappe Niederlage nach zwischenzeitlicher Hoffnung — ⇗  KSF - Buchen 3:5

Runde 5 · 17.01.2016 · Ettlingen · Von Stefan Haas


Karlsruher SF

2188

3

:

5

BG Buchen

2276

1

Pfrommer, Christoph

2286

0

:

1

Stojanovic, Mihajlo

2510

2

Arnold, Lothar

2320

½

:

½

Dobosz, Henryk

2341

3

Duschek, Volker

2231

0

:

1

Eisenbeiser, Amadeus

2344

4

Pfatteicher, Lukas

2221

1

:

0

Schlötzer, Waldemar

2258

5

Vinke, Andreas

2166

0

:

1

Miltner, Arndt

2223

6

Spieker, Michael

2034

0

:

1

Engel, Berthold

2126

7

Wiesner, Paula

2049

1

:

0

Becker, Matthias

2221

8

Kiefhaber, Holger

2197

½

:

½

Reinhardt, Bernd

2186

Eigentlich hatten wir uns vorher nicht viel gegen den Tabellenführer ausgerechnet; daher waren wir schon mal positiv überrascht, dass unsere Gegner nicht mit der allerstärksten Besetzung antraten. Dennoch lag unser Erwartungswert nur bei 3,05.

Kampf begann jedoch ganz gut: Paula konnte früh einen Bauern erobern, kurz darauf noch einen zweiten und schließlich sogar in vorteilhafter Stellung die Dame tauschen, worauf ihr Gegner nach genau drei Stunden Spielzeit aufgab. Zehn Minuten später kam Holger nach völliger Abholzung zur Punkteteilung mit dem Badischen Meister von 1986. Eine weitere halbe Stunde später gewann Lukas seine Partie im Mattangriff, während Lothar gleichzeitig ein Remis erzielte. Es stand nun 3:1 und für einen kurzen Moment hofften wir, vielleicht einen Mannschaftspunkt holen zu können, doch die Ernüchterung kam schnell. So gingen die restlichen vier Partien innerhalb von nur einer Viertelstunde verloren: Zehn Minuten vor der Zeitkontrolle mussten Volker und Michael fast gleichzeitig aufgeben, nachdem ihre Partien über lange Zeit völlig ausgeglichen ausgesehen hatten. Volker hatte sich nach einer völlig unambitionierten Eröffnungsbehandlung des Gegners fahrlässig einen Doppelbauern am Damenflügel verpassen lassen, worauf sein a-Bauer fiel und der gegnerische Freibauer entschied. Michael hatte nach ausgeglichenem Eröffnungsverlauf sogar ein Remisangebot abgelehnt, doch nach einigen kleinen Ungenauigkeiten erlag er im Schwerfigurenendspiel einem überraschenden Mattangriff. Kurz darauf kam das (schon lange erwartete) Ende bei Christoph; ein überraschender Bauernvorstoß des Gegners hatte im frühen Mittelspiel seine Bauernstellung ruiniert und seinen Springer am Damenflügel weitestgehend außer Gefecht gesetzt; der Gegner vollstreckte diesen Vorteil problemlos. Auch Andi verlor ohne gröberen Fehler chancenlos, da er einfach überspielt wurde. So war der Kampf kurz nach der ersten Zeitkontrolle beendet.

Die Tabellensituation ist trotzdem noch nicht ganz hoffnungslos, obwohl aus der 2. Bundesliga Süd mindestens zwei badische Mannschaften absteigen werden. Siege gegen Oberwinden und Heidelberg an den nächsten beiden Spieltagen vorausgesetzt, könnten wir diese beiden und sogar Waldshut noch hinter uns lassen; zudem wird Baden-Baden III möglicherweise von der eigenen Zweiten, die in der 2. Bundesliga abstiegsgefährdet ist, abgeschossen. Wir müssen jetzt also hoffen und Gas geben.


Erstmals in Waldshut verloren – die Katastrophe rückt näher — ⇗ Waldshut Tiengen - KSF 4½:3½

Runde 4 · 13.12.2015 · Waldshut-Tiengen · Von Stefan Haas

Seit dem Abstieg aus der zweiten Liga waren wir innerhalb von sechs Jahren fünf Mal zu Auswärtsspielen in Waldshut (bei nur zwei Gegenbesuchen in Karlsruhe). Nun scheint diese Serie allerdings zu Ende zu gehen, denn vermutlich wird in dieser Saison nur eine der beiden Mannschaften dem Abstieg in die Verbandsliga entgehen – wenn überhaupt. Es ging an diesem Spieltag also um Einiges, fast schon Alles. Umso ungeschickter, dass Thomas im Urlaub war, Volker sich nur (zu) langsam von seiner Erkältung erholte und Holger unfallbedingt im Krankenhaus lag. Dennoch sah es am Anfang gar nicht schlecht aus. Nach kaum einer Stunde witzelten wir schon, dass Clemens nach gerade mal acht Zügen schon ein „gewonnenes“ Endspiel hatte; eine halbe Stunde später kam der Berichterstatter – wie üblich – nach umfangreichen Abtäuschen zum Remis. Doch wie schon so oft zuvor folgten danach erst mal ein paar Niederlagen: Lukas hatte sich nach ungünstigem Eröffnungsverlauf eine Figur herausoperieren lassen, während Andi in einer etwas exzentrischen Modevariante, die Gunsberg und Bird vor 125 Jahren in die Turnierpraxis eingeführt hatten, ein Fehler unterlief, der schnell die Stellung ruinierte. Glücklicherweise konnte Clemens bald darauf den Anschlusstreffer markieren, da sein Gegner schnell zuerst den Faden und bald darauf nicht unerheblich Material verloren hatte. Nach knapp vier Stunden konnte Patrick bei seinem Oberligadebüt einen vollen Punkt holen und den Ausgleich markieren; er hatte seinen Gegner nach kniffligem Mittelspiel in der Zeitnotphase auskombiniert. Leider gaben die übrigen Partien zu diesem Zeitpunkt nur noch wenig Anlass zur Hoffnung. Valerian hatte im frühen Mittelspiel einen Bauern eingebüßt, wonach der Gegner bald die Oberhand gewann und die Partie souverän nach Hause brachte. Christoph hatte nach tollem Kombinationswirbel die Dame gegen Turm und Läufer gewonnen, konnte aber doch nicht verhindern, dass der Gegner eine Festung aufbaute. Damit war der Wettkampf praktisch verloren, denn Lothar hatte ein Turmendspiel mit Minusbauer auf dem Brett, das zu verteidigen ihm noch gelang.

Damit sind wir jetzt – als einziges Team ohne Punktgewinn – Tabellenletzter und müssen langsam mit dem Schlimmsten rechnen, wenn uns nicht noch ein Wunder hilft.


Fortsetzung der Niederlagenserie in Runde 3 — ⇗ KSF - Walldorf 3:5

Runde 3 · 15.11.2015 · Karlsruhe · Von Stefan Haas

 

Karlsruher SF

2183

3

-

5

SV Walldorf

2251

1

Pfrommer, Christoph

2286

0

-

1

Vonthron, Horst

2396

2

Arnold, Lothar

2320

½

-

½

Dr. Gschnitzer, Oswald

2332

3

Duschek, Volker

2231

1

-

0

Hauser, Carlos

2283

4

Pfatteicher, Lukas

2207

0

-

1

Dr. Müller, Olaf

2252

5

Vinke, Andreas

2166

0

-

1

Dr. Adler, Joel

2235

6

Schlager, Thomas

2171

1

-

0

Prof. Dr. Weber, Marc

2258

7

Haas, Stefan

2055

½

-

½

Gschnitzer, Adrian

2115

8

Wiesner, Paula

2026

0

-

1

Babutzka, Jens Matthias

2133

Unsere ohnehin dünne Personaldecke wurde diesmal durch das Fehlen von Clemens (spielt bei der Senioren-WM in Acqui Terme) sowie den krankheitsbedingten Ausfall von Valerian weiter strapaziert. Der für ihn eingesprungene Berichterstatter konnte nach zwei Stunden und weitgehender Abholzung ein Remis verbuchen. Damit war zunächst mal Schluss mit den guten Nachrichten: Zuerst geriet Andi nach einem unscheinbaren Eröffnungsfehler unter die Räder. Dann verlor Christoph schon im 26. Zug überraschend durch Zeitüberschreitung; dabei schien er nach einem schönen Turmschwenk recht gute Chancen auf dem Königsflügel zu haben, wurde aber in Zeitnot von einem Springeropfer überrascht, so dass er für einen Moment nicht mehr an die Uhr dachte. Dafür kam Lothar nach einer spannenden Partie zur Punkteteilung. Danach sorgte Volker mit einer sehenswerten Partie für den Anschlusstreffer. Sein Angriff am Königsflügel schlug durch, obwohl er am Damenflügel unterzugehen drohte. Den glücklichen Ausgleich besorgte dann Thomas, dessen Partie lange Zeit hin und her wogte, bevor sein Gegner im 38. Zug unbedrängt die Zeit ablaufen ließ. Das 3:3 ließ uns wieder hoffen, doch dann misshandelte Paula ihr Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und verlor. Lukas versuchte alles, um den Kampf noch zu retten, überzog dabei jedoch seine Stellung und verlor ebenso. Langsam wird der Kittel eng; daher muss beim nächsten Spiel in Waldshut unbedingt ein Sieg her.


Auch in Runde 2 ohne Punktgewinn— ⇗ Baden Baden III - KSF 5:3

Runde 2 · 11.10.2015 · Baden-Baden · Von Christoph Pfrommer

Gegenüber der katastrophalen-0:8 Niederlage im Vorjahr an gleicher Stelle konnten wir uns diesmal nur bedingt besser schlagen: Heute waren wir an vier Brettern nach spätestens vier Stunden überspielt. Aber das blieben dann unsere einzigen Niederlagen.

Volker war mit Polugajewskis Partien besser vertraut als sein Gegner, bot aber aus einer Position der Stärke lieber ein Remis an. Andi kam zu einem Remis als Joshua Hager eher wenig Zeit hatte. Valerian spielte eine unübersichtliche Partie, war aber erfolgreich: In komplizierten Stellungen scheute Julian Martin vor kritischen Abwicklungen zurück und gab schließlich auf als Valerian mit einem Freibauern auf der siebten Reihe stand. Doch selbst die Schlussstellung war genau genommen alles andere als klar. Thomas spielte für mich die überzeugendste Partie und verdichtete seine positionellen Vorteile langsam aber konsequent; das sah sehr souverän aus.

Vom Ambiente war der Schach-Sonntag genau so, wie man sich einen schönen Herbsttag an der Baden-Badener Flaniermeile Lichtentaler Allee vorstellen darf. Kutschen fahren vor dem Fenster entlang, und Passanten drücken sich die Nasen an den Fensterscheiben platt: "Guck mal, da wird Schach gespielt!" Nach der Partie gab es für die Aktiven noch wahlweise einen Spaziergang entlang der Oos oder einen Museumsbesuch (Andreas Gursky im Museum Frieder Burda).